jagen, weil sie den, der diesen Donner machte, gewiß für den Toupan halten würden.
Da es finster geworden war, stekte Robin- son seine Laterne an, um die am Schiffe mit- gebrachten Schriften durchzusehen, ob er viel- leicht daraus erfahren mögte, wem das Schif zugehört habe, und welches die Bestimmung desselben gewesen sei? Aber zum Unglük waren diese Schriften, so wie die Bücher, die er mit- genommen hatte, in einer Sprache abgefaßt, die er nicht verstand. Wie sehr bedauerte er hierbei abermahls, daß er in seiner Jugend nicht mehr Fleiß auf Erlernung der Sprachen gewandt habe! Aber diese Reue kam jezt zu spät.
Indeß gab ihm ein doppelter Umstand, den er bemerkte, einiges Licht über den Lauf des Schiffes und über die Absicht desselben. Er fand nemlich unter andern ein Paar Briefe, die nach Barbados gerichtet waren, einer Insel bei Amerika, auf welcher ein starker Sklaven- handel getrieben wird.
Frizchen. Sklavenhandel?
Va-
jagen, weil ſie den, der dieſen Donner machte, gewiß fuͤr den Toupan halten wuͤrden.
Da es finſter geworden war, ſtekte Robin- ſon ſeine Laterne an, um die am Schiffe mit- gebrachten Schriften durchzuſehen, ob er viel- leicht daraus erfahren moͤgte, wem das Schif zugehoͤrt habe, und welches die Beſtimmung deſſelben geweſen ſei? Aber zum Ungluͤk waren dieſe Schriften, ſo wie die Buͤcher, die er mit- genommen hatte, in einer Sprache abgefaßt, die er nicht verſtand. Wie ſehr bedauerte er hierbei abermahls, daß er in ſeiner Jugend nicht mehr Fleiß auf Erlernung der Sprachen gewandt habe! Aber dieſe Reue kam jezt zu ſpaͤt.
Indeß gab ihm ein doppelter Umſtand, den er bemerkte, einiges Licht uͤber den Lauf des Schiffes und uͤber die Abſicht deſſelben. Er fand nemlich unter andern ein Paar Briefe, die nach Barbados gerichtet waren, einer Inſel bei Amerika, auf welcher ein ſtarker Sklaven- handel getrieben wird.
Frizchen. Sklavenhandel?
Va-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0240"n="234"/>
jagen, weil ſie den, der dieſen Donner machte,<lb/>
gewiß fuͤr den <hirendition="#fr">Toupan</hi> halten wuͤrden.</p><lb/><p>Da es finſter geworden war, ſtekte <hirendition="#fr">Robin-<lb/>ſon</hi>ſeine Laterne an, um die am Schiffe mit-<lb/>
gebrachten Schriften durchzuſehen, ob er viel-<lb/>
leicht daraus erfahren moͤgte, wem das Schif<lb/>
zugehoͤrt habe, und welches die Beſtimmung<lb/>
deſſelben geweſen ſei? Aber zum Ungluͤk waren<lb/>
dieſe Schriften, ſo wie die Buͤcher, die er mit-<lb/>
genommen hatte, in einer Sprache abgefaßt,<lb/>
die er nicht verſtand. Wie ſehr bedauerte er<lb/>
hierbei abermahls, daß er in ſeiner Jugend<lb/>
nicht mehr Fleiß auf Erlernung der Sprachen<lb/>
gewandt habe! Aber dieſe Reue kam jezt zu<lb/>ſpaͤt.</p><lb/><p>Indeß gab ihm ein doppelter Umſtand, den<lb/>
er bemerkte, einiges Licht uͤber den Lauf des<lb/>
Schiffes und uͤber die Abſicht deſſelben. Er<lb/>
fand nemlich unter andern ein Paar Briefe, die<lb/>
nach <hirendition="#fr">Barbados</hi> gerichtet waren, einer Inſel<lb/>
bei Amerika, auf welcher ein ſtarker Sklaven-<lb/>
handel getrieben wird.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Frizchen.</hi> Sklavenhandel?</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">Va-</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[234/0240]
jagen, weil ſie den, der dieſen Donner machte,
gewiß fuͤr den Toupan halten wuͤrden.
Da es finſter geworden war, ſtekte Robin-
ſon ſeine Laterne an, um die am Schiffe mit-
gebrachten Schriften durchzuſehen, ob er viel-
leicht daraus erfahren moͤgte, wem das Schif
zugehoͤrt habe, und welches die Beſtimmung
deſſelben geweſen ſei? Aber zum Ungluͤk waren
dieſe Schriften, ſo wie die Buͤcher, die er mit-
genommen hatte, in einer Sprache abgefaßt,
die er nicht verſtand. Wie ſehr bedauerte er
hierbei abermahls, daß er in ſeiner Jugend
nicht mehr Fleiß auf Erlernung der Sprachen
gewandt habe! Aber dieſe Reue kam jezt zu
ſpaͤt.
Indeß gab ihm ein doppelter Umſtand, den
er bemerkte, einiges Licht uͤber den Lauf des
Schiffes und uͤber die Abſicht deſſelben. Er
fand nemlich unter andern ein Paar Briefe, die
nach Barbados gerichtet waren, einer Inſel
bei Amerika, auf welcher ein ſtarker Sklaven-
handel getrieben wird.
Frizchen. Sklavenhandel?
Va-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/240>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.