Regenzeit die Neze dazu verfertiget hatte. Sie fingen jedesmahl weit mehr, als sie brauchen konten, und warfen daher die Ueberflüßigen wie- der ins Meer. Bei dieser Gelegenheit pflegten sie sich dan gemeiniglich auch zu baden; und da muste Robinson die erstaunliche Geschiklichkeit bewun- dern, welche Freitag im Schwimmen und Unter- tauchen bewies. Er suchte sich mit Fleiß ein fel- sichtes Ufer aus, wo die Meereswellen sich auf eine fürchterliche Weise brachen. In diese sprang er scherzend von oben hinab, blieb einige Minuten unterm Wasser, so daß dem armen Robinson oft angst und bange dabei ward, kam dan wie- der hervor auf die Oberfläche des Wassers, legte sich auf den Rükken um sich von den Wellen wiegen zu lassen und trieb allerlei Gaukeleien, deren umständliche Beschreibung beinahe alle Glaubwürdigkeit verlieren würde. Robinson konte dabei nicht umhin, die erstaunlichen Anla- gen der menschlichen Natur zu bewundern, die zu allem fähig ist, was ihr von Jugend an zur Uebung gemacht wird.
An
Regenzeit die Neze dazu verfertiget hatte. Sie fingen jedesmahl weit mehr, als ſie brauchen konten, und warfen daher die Ueberfluͤßigen wie- der ins Meer. Bei dieſer Gelegenheit pflegten ſie ſich dan gemeiniglich auch zu baden; und da muſte Robinſon die erſtaunliche Geſchiklichkeit bewun- dern, welche Freitag im Schwimmen und Unter- tauchen bewies. Er ſuchte ſich mit Fleiß ein fel- ſichtes Ufer aus, wo die Meereswellen ſich auf eine fuͤrchterliche Weiſe brachen. In dieſe ſprang er ſcherzend von oben hinab, blieb einige Minuten unterm Waſſer, ſo daß dem armen Robinſon oft angſt und bange dabei ward, kam dan wie- der hervor auf die Oberflaͤche des Waſſers, legte ſich auf den Ruͤkken um ſich von den Wellen wiegen zu laſſen und trieb allerlei Gaukeleien, deren umſtaͤndliche Beſchreibung beinahe alle Glaubwuͤrdigkeit verlieren wuͤrde. Robinſon konte dabei nicht umhin, die erſtaunlichen Anla- gen der menſchlichen Natur zu bewundern, die zu allem faͤhig iſt, was ihr von Jugend an zur Uebung gemacht wird.
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Regenzeit die Neze dazu verfertiget hatte. Sie
fingen jedesmahl weit mehr, als ſie brauchen
konten, und warfen daher die Ueberfluͤßigen wie-
der ins Meer. Bei dieſer Gelegenheit pflegten ſie
ſich dan gemeiniglich auch zu baden; und da muſte
Robinſon die erſtaunliche Geſchiklichkeit bewun-
dern, welche Freitag im Schwimmen und Unter-
tauchen bewies. Er ſuchte ſich mit Fleiß ein fel-
ſichtes Ufer aus, wo die Meereswellen ſich auf eine
fuͤrchterliche Weiſe brachen. In dieſe ſprang er
ſcherzend von oben hinab, blieb einige Minuten
unterm Waſſer, ſo daß dem armen Robinſon
oft angſt und bange dabei ward, kam dan wie-
der hervor auf die Oberflaͤche des Waſſers, legte
ſich auf den Ruͤkken um ſich von den Wellen
wiegen zu laſſen und trieb allerlei Gaukeleien,
deren umſtaͤndliche Beſchreibung beinahe alle
Glaubwuͤrdigkeit verlieren wuͤrde. Robinſon
konte dabei nicht umhin, die erſtaunlichen Anla-
gen der menſchlichen Natur zu bewundern, die
zu allem faͤhig iſt, was ihr von Jugend an zur
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/184>, abgerufen am 24.11.2024.
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