Stranden, lieber Friz, heißt, wenn ein Schif auf eine solche Sandbank oder auf einen Felsen geräth, und nicht wieder davon loskommen kan.
Frizchen. Gut!
Vater. Endlich erreichten sie wieder ein ordentliches Fahrwasser, und ruderten nun mit aller Gewalt der Insel zu, welche ihnen jezt schon ganz vor Augen lag. Sie erreichten endlich den Strand, da die Sonne eben ihre lezten Blikke auf den Gipfel der Berge warf, und stiegen ganz ermattet, aber unbeschreiblich froh über ihre glükliche Rettung, ans Land.
Beide hatten den ganzen Tag keinen Bissen genossen. Sie konten daher die Zeit nicht ab- warten, da sie wieder in der Burg würden an- gekommen sein, und sezten sich gleich am Strande nieder, um von dem Vorrathe, den sie mit sich zu Schiffe genommen hatten, erst eine reich- liche Mahlzeit zu thun. Dan zogen sie den Kahn in eine kleine Bugt -- ihr wißt doch, was das ist?
Jo-
Stranden, lieber Friz, heißt, wenn ein Schif auf eine ſolche Sandbank oder auf einen Felſen geraͤth, und nicht wieder davon loskommen kan.
Frizchen. Gut!
Vater. Endlich erreichten ſie wieder ein ordentliches Fahrwaſſer, und ruderten nun mit aller Gewalt der Inſel zu, welche ihnen jezt ſchon ganz vor Augen lag. Sie erreichten endlich den Strand, da die Sonne eben ihre lezten Blikke auf den Gipfel der Berge warf, und ſtiegen ganz ermattet, aber unbeſchreiblich froh uͤber ihre gluͤkliche Rettung, ans Land.
Beide hatten den ganzen Tag keinen Biſſen genoſſen. Sie konten daher die Zeit nicht ab- warten, da ſie wieder in der Burg wuͤrden an- gekommen ſein, und ſezten ſich gleich am Strande nieder, um von dem Vorrathe, den ſie mit ſich zu Schiffe genommen hatten, erſt eine reich- liche Mahlzeit zu thun. Dan zogen ſie den Kahn in eine kleine Bugt — ihr wißt doch, was das iſt?
Jo-
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Stranden, lieber Friz, heißt, wenn ein Schif
auf eine ſolche Sandbank oder auf einen Felſen
geraͤth, und nicht wieder davon loskommen
kan.
Frizchen. Gut!
Vater. Endlich erreichten ſie wieder ein
ordentliches Fahrwaſſer, und ruderten nun mit
aller Gewalt der Inſel zu, welche ihnen jezt
ſchon ganz vor Augen lag. Sie erreichten endlich
den Strand, da die Sonne eben ihre lezten
Blikke auf den Gipfel der Berge warf, und
ſtiegen ganz ermattet, aber unbeſchreiblich froh
uͤber ihre gluͤkliche Rettung, ans Land.
Beide hatten den ganzen Tag keinen Biſſen
genoſſen. Sie konten daher die Zeit nicht ab-
warten, da ſie wieder in der Burg wuͤrden an-
gekommen ſein, und ſezten ſich gleich am Strande
nieder, um von dem Vorrathe, den ſie mit ſich
zu Schiffe genommen hatten, erſt eine reich-
liche Mahlzeit zu thun. Dan zogen ſie den
Kahn in eine kleine Bugt — ihr wißt doch,
was das iſt?
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/176>, abgerufen am 24.11.2024.
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