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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

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tete er noch einmahl seine Augen gen' Himmel
und trat entschlossen den Weg zum Strande an.

Im Weggehen bemerkt' er seinen trauten
Pol, der von Baum zu Baum neben ihm her-
flatterte. Er konte dem Verlangen, ihn mitzu-
nehmen, nicht wiederstehn; also strekt' er seine
Hand gegen ihn aus, rief: Pol! Pol! und
Polchen hüpfte hurtig herab, kletterte gaukelnd
von seines Herrn Hand auf seine Schulter und
blieb da sizen. So kam Robinson bei seinem,
ihn mit Ungeduld erwartenden Freitag an und
beide stiegen in das Schif.

Es war der 30ste November des Morgens
um 8 Uhr, im neunten Jahr des Aufenthalts
unsers Freundes auf dieser einsamen Insel, da sie
bei völlig heiterem Wetter und mit frischen günsti-
gen Winde vom Lande abstiessen. Sie waren
kaum einige tausend Schritte fortgesegelt, als
sie an ein Rif von Klippen kamen --

Lotte. O sage uns doch erst, was das ist,
ein Rif!

Vater. So nennen die Schiffer eine Rei-
he an einander hängender Felsen, die entwe-

der

tete er noch einmahl ſeine Augen gen' Himmel
und trat entſchloſſen den Weg zum Strande an.

Im Weggehen bemerkt' er ſeinen trauten
Pol, der von Baum zu Baum neben ihm her-
flatterte. Er konte dem Verlangen, ihn mitzu-
nehmen, nicht wiederſtehn; alſo ſtrekt' er ſeine
Hand gegen ihn aus, rief: Pol! Pol! und
Polchen huͤpfte hurtig herab, kletterte gaukelnd
von ſeines Herrn Hand auf ſeine Schulter und
blieb da ſizen. So kam Robinſon bei ſeinem,
ihn mit Ungeduld erwartenden Freitag an und
beide ſtiegen in das Schif.

Es war der 30ſte November des Morgens
um 8 Uhr, im neunten Jahr des Aufenthalts
unſers Freundes auf dieſer einſamen Inſel, da ſie
bei voͤllig heiterem Wetter und mit friſchen guͤnſti-
gen Winde vom Lande abſtieſſen. Sie waren
kaum einige tauſend Schritte fortgeſegelt, als
ſie an ein Rif von Klippen kamen —

Lotte. O ſage uns doch erſt, was das iſt,
ein Rif!

Vater. So nennen die Schiffer eine Rei-
he an einander haͤngender Felſen, die entwe-

der
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[155/0161] tete er noch einmahl ſeine Augen gen' Himmel und trat entſchloſſen den Weg zum Strande an. Im Weggehen bemerkt' er ſeinen trauten Pol, der von Baum zu Baum neben ihm her- flatterte. Er konte dem Verlangen, ihn mitzu- nehmen, nicht wiederſtehn; alſo ſtrekt' er ſeine Hand gegen ihn aus, rief: Pol! Pol! und Polchen huͤpfte hurtig herab, kletterte gaukelnd von ſeines Herrn Hand auf ſeine Schulter und blieb da ſizen. So kam Robinſon bei ſeinem, ihn mit Ungeduld erwartenden Freitag an und beide ſtiegen in das Schif. Es war der 30ſte November des Morgens um 8 Uhr, im neunten Jahr des Aufenthalts unſers Freundes auf dieſer einſamen Inſel, da ſie bei voͤllig heiterem Wetter und mit friſchen guͤnſti- gen Winde vom Lande abſtieſſen. Sie waren kaum einige tauſend Schritte fortgeſegelt, als ſie an ein Rif von Klippen kamen — Lotte. O ſage uns doch erſt, was das iſt, ein Rif! Vater. So nennen die Schiffer eine Rei- he an einander haͤngender Felſen, die entwe- der

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/161>, abgerufen am 27.11.2024.