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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

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daß das ganze Unheil nur darin bestehe, daß
Freitag sich die Hand ein wenig verbrant habe.

Diesen zu beruhigen, kostete ihm nicht we-
nig Mühe. Damit ihr aber begreifen möget,
(was Robinson erst ein Jahr nachher, da
Freitag mit ihm reden konte, begrif) warum
er, um einer solchen Kleinigkeit willen, einen
so entsezlichen Lerm machte und sich so wunder-
lich gebehrdete: so muß ich euch erst sagen, was
unwissende, in ihrer Jugend nicht unterrichtete
Menschen zu denken pflegen, wenn ihnen etwas
begegnet, wovon sie die Ursache nicht einzusehen
vermögen.

Diese armen einfältigen Menschen gerathen
nemlich alsdan fast immer auf den Gedanken,
daß irgend ein unsichtbares Wesen, ein Geist,
die Ursache von demjenigen sei, was sie nicht
begreifen können; und sie meinen, daß dieser
Geist eine solche Wirkung auf Befehl irgend ei-
nes Menschen thue, dem er dienstbar geworden
sei. Einen solchen Menschen, dem sie diese Her-
schaft über einen oder mehrere Geister zutrauen,
nennen sie dan einen Zauberer oder Hexen-

mei-

daß das ganze Unheil nur darin beſtehe, daß
Freitag ſich die Hand ein wenig verbrant habe.

Dieſen zu beruhigen, koſtete ihm nicht we-
nig Muͤhe. Damit ihr aber begreifen moͤget,
(was Robinſon erſt ein Jahr nachher, da
Freitag mit ihm reden konte, begrif) warum
er, um einer ſolchen Kleinigkeit willen, einen
ſo entſezlichen Lerm machte und ſich ſo wunder-
lich gebehrdete: ſo muß ich euch erſt ſagen, was
unwiſſende, in ihrer Jugend nicht unterrichtete
Menſchen zu denken pflegen, wenn ihnen etwas
begegnet, wovon ſie die Urſache nicht einzuſehen
vermoͤgen.

Dieſe armen einfaͤltigen Menſchen gerathen
nemlich alsdan faſt immer auf den Gedanken,
daß irgend ein unſichtbares Weſen, ein Geiſt,
die Urſache von demjenigen ſei, was ſie nicht
begreifen koͤnnen; und ſie meinen, daß dieſer
Geiſt eine ſolche Wirkung auf Befehl irgend ei-
nes Menſchen thue, dem er dienſtbar geworden
ſei. Einen ſolchen Menſchen, dem ſie dieſe Her-
ſchaft uͤber einen oder mehrere Geiſter zutrauen,
nennen ſie dan einen Zauberer oder Hexen-

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[104/0110] daß das ganze Unheil nur darin beſtehe, daß Freitag ſich die Hand ein wenig verbrant habe. Dieſen zu beruhigen, koſtete ihm nicht we- nig Muͤhe. Damit ihr aber begreifen moͤget, (was Robinſon erſt ein Jahr nachher, da Freitag mit ihm reden konte, begrif) warum er, um einer ſolchen Kleinigkeit willen, einen ſo entſezlichen Lerm machte und ſich ſo wunder- lich gebehrdete: ſo muß ich euch erſt ſagen, was unwiſſende, in ihrer Jugend nicht unterrichtete Menſchen zu denken pflegen, wenn ihnen etwas begegnet, wovon ſie die Urſache nicht einzuſehen vermoͤgen. Dieſe armen einfaͤltigen Menſchen gerathen nemlich alsdan faſt immer auf den Gedanken, daß irgend ein unſichtbares Weſen, ein Geiſt, die Urſache von demjenigen ſei, was ſie nicht begreifen koͤnnen; und ſie meinen, daß dieſer Geiſt eine ſolche Wirkung auf Befehl irgend ei- nes Menſchen thue, dem er dienſtbar geworden ſei. Einen ſolchen Menſchen, dem ſie dieſe Her- ſchaft uͤber einen oder mehrere Geiſter zutrauen, nennen ſie dan einen Zauberer oder Hexen- mei-

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/110>, abgerufen am 25.11.2024.