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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

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wozu das alles solte? Vom Kochen hatt' er nie
etwas gehört oder gesehen; er wuste daher auch
schlechterdings nicht zu errathen, was das Was-
ser im Topfe bei dem Feuer machen solle? Als
nun Robinson auf einige Augenblikke in seine
Höhle gegangen war, und das Wasser im Topfe
zu kochen anfing: stuzte Freitag, weil es ihm
unbegreiflich war, was doch wohl das Wasser
auf einmahl in Bewegung sezen mögte? Da es
aber vollends aufbrausete und von allen Seiten
anfing überzulaufen, gerieth er auf den närri-
schen Einfal, daß vielleicht irgend ein lebendiges
Thier darin sei, welches diese plözliche Bewe-
gung verursachte; und um zu verhüten, daß
dieses Thier nicht alles Wasser aus dem Topfe
heraus drengte: stekt' er hurtig seine Hand
hinein, um es zu fangen. Aber in eben dem-
selben Augenblikke fing er ein so entsezliches Ge-
schrei an, daß die Felsenwand der Höhle davon
erbebte.

Angst und Schrekken ergriffen unsern armen
Robinson, da er dies gewaltige Geschrei ver-
nahm, weil er in dem ersten Augenblikke nichts

anders

wozu das alles ſolte? Vom Kochen hatt' er nie
etwas gehoͤrt oder geſehen; er wuſte daher auch
ſchlechterdings nicht zu errathen, was das Waſ-
ſer im Topfe bei dem Feuer machen ſolle? Als
nun Robinſon auf einige Augenblikke in ſeine
Hoͤhle gegangen war, und das Waſſer im Topfe
zu kochen anfing: ſtuzte Freitag, weil es ihm
unbegreiflich war, was doch wohl das Waſſer
auf einmahl in Bewegung ſezen moͤgte? Da es
aber vollends aufbrauſete und von allen Seiten
anfing uͤberzulaufen, gerieth er auf den naͤrri-
ſchen Einfal, daß vielleicht irgend ein lebendiges
Thier darin ſei, welches dieſe ploͤzliche Bewe-
gung verurſachte; und um zu verhuͤten, daß
dieſes Thier nicht alles Waſſer aus dem Topfe
heraus drengte: ſtekt' er hurtig ſeine Hand
hinein, um es zu fangen. Aber in eben dem-
ſelben Augenblikke fing er ein ſo entſezliches Ge-
ſchrei an, daß die Felſenwand der Hoͤhle davon
erbebte.

Angſt und Schrekken ergriffen unſern armen
Robinſon, da er dies gewaltige Geſchrei ver-
nahm, weil er in dem erſten Augenblikke nichts

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[102/0108] wozu das alles ſolte? Vom Kochen hatt' er nie etwas gehoͤrt oder geſehen; er wuſte daher auch ſchlechterdings nicht zu errathen, was das Waſ- ſer im Topfe bei dem Feuer machen ſolle? Als nun Robinſon auf einige Augenblikke in ſeine Hoͤhle gegangen war, und das Waſſer im Topfe zu kochen anfing: ſtuzte Freitag, weil es ihm unbegreiflich war, was doch wohl das Waſſer auf einmahl in Bewegung ſezen moͤgte? Da es aber vollends aufbrauſete und von allen Seiten anfing uͤberzulaufen, gerieth er auf den naͤrri- ſchen Einfal, daß vielleicht irgend ein lebendiges Thier darin ſei, welches dieſe ploͤzliche Bewe- gung verurſachte; und um zu verhuͤten, daß dieſes Thier nicht alles Waſſer aus dem Topfe heraus drengte: ſtekt' er hurtig ſeine Hand hinein, um es zu fangen. Aber in eben dem- ſelben Augenblikke fing er ein ſo entſezliches Ge- ſchrei an, daß die Felſenwand der Hoͤhle davon erbebte. Angſt und Schrekken ergriffen unſern armen Robinſon, da er dies gewaltige Geſchrei ver- nahm, weil er in dem erſten Augenblikke nichts anders

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/108>, abgerufen am 24.11.2024.