Ha! ha! ich glaube, ich hab's! Ja, ja so wird's sein! -- Habe ich nicht einmahl gele- sen, daß, ausser dem Sande, noch verschiedene andere Materien, auch der Ton, glasartig sind, und durch ein starkes Feuer sich in wirkliches Glas verwandeln lassen? -- So werden sie es also gewiß machen; sie sezen die Töpfe in einen glühenden Ofen, und wenn der Ton anfängt zu schmelzen: so nehmen sie sie wieder heraus, damit sie nicht ganz in Glas verwandelt werden. Ja, ja, so ists! Das muß ich nachmachen."
Gesagt, gethan! Er machte in seiner Küche ein tüchtiges Feuer an, und als es lichterloh brandte, stekte er einen seiner Tie- gel mitten hinein. Aber es währte nicht lange, so ging's -- knak! und der Tiegel war zersprungen. -- O weh! sagte Robin- son, wer hätte das gedacht?
Er sezte sich wieder in seinen Gedanken- winkel. "Wie in aller Welt, dacht' er, mag das doch wohl zugehn? -- Habe ich denn wohl schon etwas Aehnliches erlebt? --
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Ha! ha! ich glaube, ich hab's! Ja, ja ſo wird's ſein! — Habe ich nicht einmahl gele- ſen, daß, auſſer dem Sande, noch verſchiedene andere Materien, auch der Ton, glasartig ſind, und durch ein ſtarkes Feuer ſich in wirkliches Glas verwandeln laſſen? — So werden ſie es alſo gewiß machen; ſie ſezen die Toͤpfe in einen gluͤhenden Ofen, und wenn der Ton anfaͤngt zu ſchmelzen: ſo nehmen ſie ſie wieder heraus, damit ſie nicht ganz in Glas verwandelt werden. Ja, ja, ſo iſts! Das muß ich nachmachen.„
Geſagt, gethan! Er machte in ſeiner Kuͤche ein tuͤchtiges Feuer an, und als es lichterloh brandte, ſtekte er einen ſeiner Tie- gel mitten hinein. Aber es waͤhrte nicht lange, ſo ging's — knak! und der Tiegel war zerſprungen. — O weh! ſagte Robin- ſon, wer haͤtte das gedacht?
Er ſezte ſich wieder in ſeinen Gedanken- winkel. „Wie in aller Welt, dacht' er, mag das doch wohl zugehn? — Habe ich denn wohl ſchon etwas Aehnliches erlebt? —
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Ha! ha! ich glaube, ich hab's! Ja, ja ſo
wird's ſein! — Habe ich nicht einmahl gele-
ſen, daß, auſſer dem Sande, noch verſchiedene
andere Materien, auch der Ton, glasartig
ſind, und durch ein ſtarkes Feuer ſich in
wirkliches Glas verwandeln laſſen? — So
werden ſie es alſo gewiß machen; ſie ſezen
die Toͤpfe in einen gluͤhenden Ofen, und wenn
der Ton anfaͤngt zu ſchmelzen: ſo nehmen ſie
ſie wieder heraus, damit ſie nicht ganz in
Glas verwandelt werden. Ja, ja, ſo iſts!
Das muß ich nachmachen.„
Geſagt, gethan! Er machte in ſeiner
Kuͤche ein tuͤchtiges Feuer an, und als es
lichterloh brandte, ſtekte er einen ſeiner Tie-
gel mitten hinein. Aber es waͤhrte nicht
lange, ſo ging's — knak! und der Tiegel
war zerſprungen. — O weh! ſagte Robin-
ſon, wer haͤtte das gedacht?
Er ſezte ſich wieder in ſeinen Gedanken-
winkel. „Wie in aller Welt, dacht' er,
mag das doch wohl zugehn? — Habe ich
denn wohl ſchon etwas Aehnliches erlebt? —
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/301>, abgerufen am 22.11.2024.
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