die sie mit euch gehen wird, recht merken wolt: so werdet ihr bei allen den traurigen Vorfällen des Lebens, die eurer in der Zu- kunft warten, zweierlei immer wahr befinden, nemlich:
Erstlich, daß die Menschen sich das Un- glük, welches ihnen begegnet, immer grösser vorstellen, als es in der That ist und dan
Zweitens, daß alles unser Leiden uns von Gott aus weisen und gütigen Ursa- chen zugeschikt werde, und also am Ende immer zu unserm wahren Besten ge- reiche.
Ja, Kinder, -- o freut euch dieser trö- stenden Wahrheit! -- es lebt
Es lebt ein Gott, der seine Menschen liebt! Wir sehn's, wohin wir blikken, Am Nebel, der den Himmel trübt, Wie an den reinsten Sonnenblikken. Wir sehn's, wenn Donnerwolken glühn, Und Berg' und Wald bewegen;
Und
die ſie mit euch gehen wird, recht merken wolt: ſo werdet ihr bei allen den traurigen Vorfaͤllen des Lebens, die eurer in der Zu- kunft warten, zweierlei immer wahr befinden, nemlich:
Erſtlich, daß die Menſchen ſich das Un- gluͤk, welches ihnen begegnet, immer groͤſſer vorſtellen, als es in der That iſt und dan
Zweitens, daß alles unſer Leiden uns von Gott aus weiſen und guͤtigen Urſa- chen zugeſchikt werde, und alſo am Ende immer zu unſerm wahren Beſten ge- reiche.
Ja, Kinder, — o freut euch dieſer troͤ- ſtenden Wahrheit! — es lebt
Es lebt ein Gott, der ſeine Menſchen liebt! Wir ſehn's, wohin wir blikken, Am Nebel, der den Himmel truͤbt, Wie an den reinſten Sonnenblikken. Wir ſehn's, wenn Donnerwolken gluͤhn, Und Berg' und Wald bewegen;
Und
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die ſie mit euch gehen wird, recht merken
wolt: ſo werdet ihr bei allen den traurigen
Vorfaͤllen des Lebens, die eurer in der Zu-
kunft warten, zweierlei immer wahr befinden,
nemlich:
Erſtlich, daß die Menſchen ſich das Un-
gluͤk, welches ihnen begegnet, immer
groͤſſer vorſtellen, als es in der That iſt
und dan
Zweitens, daß alles unſer Leiden uns
von Gott aus weiſen und guͤtigen Urſa-
chen zugeſchikt werde, und alſo am Ende
immer zu unſerm wahren Beſten ge-
reiche.
Ja, Kinder, — o freut euch dieſer troͤ-
ſtenden Wahrheit! — es lebt
Es lebt ein Gott, der ſeine Menſchen liebt!
Wir ſehn's, wohin wir blikken,
Am Nebel, der den Himmel truͤbt,
Wie an den reinſten Sonnenblikken.
Wir ſehn's, wenn Donnerwolken gluͤhn,
Und Berg' und Wald bewegen;
Und
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/277>, abgerufen am 16.02.2025.
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