hende Materie, die man Lava nent, heraus- fuhren. Kaum war es ihm möglich, sich durch die Flucht zu retten, weil die glühende Lava, wie ein Strom herabschoß, und grosse ausgeworfene Felsenstükke, wie ein Regen, weit und breit umhergeschleudert wurden.
Er rante nach der Küste zu. Aber hier erwartete ihn ein neuer schreklicher Auftrit. Ein gewaltiger Wirbelwind der von allen Sei- ten her bließ, hatte eine Menge Wolken dicht zusammen getrieben, und aus diesen stürzte nun auf einmahl eine solche Fluth herab, daß das ganze Land in einem Augenblikke zur See ward. Einen solchen ungewöhnlichen Was- serguß pflegt man eine Wasserhose zu nen- nen.
Mit genauer Noth rettete Robinson sich auf einen Baum; seine armen Lama's hingegen wur- den von der Gewalt des Wassers fortgerissen. Ach! wie zerriß ihr klägliches Jammergeschrei sein Herz, und wie gern hätt' er sie mit Ge- fahr seines eigenen Lebens zu retten gesucht,
wenn
P
hende Materie, die man Lava nent, heraus- fuhren. Kaum war es ihm moͤglich, ſich durch die Flucht zu retten, weil die gluͤhende Lava, wie ein Strom herabſchoß, und groſſe ausgeworfene Felſenſtuͤkke, wie ein Regen, weit und breit umhergeſchleudert wurden.
Er rante nach der Kuͤſte zu. Aber hier erwartete ihn ein neuer ſchreklicher Auftrit. Ein gewaltiger Wirbelwind der von allen Sei- ten her bließ, hatte eine Menge Wolken dicht zuſammen getrieben, und aus dieſen ſtuͤrzte nun auf einmahl eine ſolche Fluth herab, daß das ganze Land in einem Augenblikke zur See ward. Einen ſolchen ungewoͤhnlichen Waſ- ſerguß pflegt man eine Waſſerhoſe zu nen- nen.
Mit genauer Noth rettete Robinſon ſich auf einen Baum; ſeine armen Lama's hingegen wur- den von der Gewalt des Waſſers fortgeriſſen. Ach! wie zerriß ihr klaͤgliches Jammergeſchrei ſein Herz, und wie gern haͤtt' er ſie mit Ge- fahr ſeines eigenen Lebens zu retten geſucht,
wenn
P
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0265"n="225"/>
hende Materie, die man <hirendition="#fr">Lava</hi> nent, heraus-<lb/>
fuhren. Kaum war es ihm moͤglich, ſich<lb/>
durch die Flucht zu retten, weil die gluͤhende<lb/>
Lava, wie ein Strom herabſchoß, und groſſe<lb/>
ausgeworfene Felſenſtuͤkke, wie ein Regen,<lb/>
weit und breit umhergeſchleudert wurden.</p><lb/><p>Er rante nach der Kuͤſte zu. Aber hier<lb/>
erwartete ihn ein neuer ſchreklicher Auftrit.<lb/>
Ein gewaltiger Wirbelwind der von allen Sei-<lb/>
ten her bließ, hatte eine Menge Wolken dicht<lb/>
zuſammen getrieben, und aus dieſen ſtuͤrzte<lb/>
nun auf einmahl eine ſolche Fluth herab, daß<lb/>
das ganze Land in einem Augenblikke zur See<lb/>
ward. Einen ſolchen ungewoͤhnlichen Waſ-<lb/>ſerguß pflegt man eine <hirendition="#fr">Waſſerhoſe</hi> zu nen-<lb/>
nen.</p><lb/><p>Mit genauer Noth rettete Robinſon ſich auf<lb/>
einen Baum; ſeine armen Lama's hingegen wur-<lb/>
den von der Gewalt des Waſſers fortgeriſſen.<lb/>
Ach! wie zerriß ihr klaͤgliches Jammergeſchrei<lb/>ſein Herz, und wie gern haͤtt' er ſie mit Ge-<lb/>
fahr ſeines eigenen Lebens zu retten geſucht,<lb/><fwplace="bottom"type="sig">P</fw><lb/><fwplace="bottom"type="catch">wenn</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[225/0265]
hende Materie, die man Lava nent, heraus-
fuhren. Kaum war es ihm moͤglich, ſich
durch die Flucht zu retten, weil die gluͤhende
Lava, wie ein Strom herabſchoß, und groſſe
ausgeworfene Felſenſtuͤkke, wie ein Regen,
weit und breit umhergeſchleudert wurden.
Er rante nach der Kuͤſte zu. Aber hier
erwartete ihn ein neuer ſchreklicher Auftrit.
Ein gewaltiger Wirbelwind der von allen Sei-
ten her bließ, hatte eine Menge Wolken dicht
zuſammen getrieben, und aus dieſen ſtuͤrzte
nun auf einmahl eine ſolche Fluth herab, daß
das ganze Land in einem Augenblikke zur See
ward. Einen ſolchen ungewoͤhnlichen Waſ-
ſerguß pflegt man eine Waſſerhoſe zu nen-
nen.
Mit genauer Noth rettete Robinſon ſich auf
einen Baum; ſeine armen Lama's hingegen wur-
den von der Gewalt des Waſſers fortgeriſſen.
Ach! wie zerriß ihr klaͤgliches Jammergeſchrei
ſein Herz, und wie gern haͤtt' er ſie mit Ge-
fahr ſeines eigenen Lebens zu retten geſucht,
wenn
P
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/265>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.