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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779.

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ihnen verursachte, überlebt haben: ach! wie
traurig mag ihnen jeder Tag verstreichen!
Wie mögen sie seufzen und klagen, daß sie
nun gar kein Kind mehr haben; daß ihr lez-
ter, von ihnen so geliebter Sohn, zum Ver-
räther an ihnen werden und sie auf immer ver-
lassen konte! O theurer bester Vater! O meine
geilebte theure Mutter, verzeiht, o verzeiht eu-
rem armen elenden Sohne, daß er euch so
betrübet hat! Und du, mein himlischer --
jezt mein einziger Vater, meine einzige Ge-
selschaft, mein einziger Helfer und Beschüzer --
(hier warf er sich anbetend auf seine Knie)
-- o mein Schöpfer, schütte deinen besten
Seegen, schütte alle die Freuden, die du für
mich bestimt hattest und deren ich mich selbst
unwerth gemacht habe; -- o schütte sie Alle
herab auf meine geliebten, so gröblich von mir
beleidigten Eltern, um sie für den ausgestan-
denen Kummer schadlos zu halten. Gern,
ach! gern wil ich selbst leiden Alles, was dei-
ne Weisheit und Liebe zu meiner Besserung
noch ferner über mich ergehen zu lassen für

gut

ihnen verurſachte, uͤberlebt haben: ach! wie
traurig mag ihnen jeder Tag verſtreichen!
Wie moͤgen ſie ſeufzen und klagen, daß ſie
nun gar kein Kind mehr haben; daß ihr lez-
ter, von ihnen ſo geliebter Sohn, zum Ver-
raͤther an ihnen werden und ſie auf immer ver-
laſſen konte! O theurer beſter Vater! O meine
geilebte theure Mutter, verzeiht, o verzeiht eu-
rem armen elenden Sohne, daß er euch ſo
betruͤbet hat! Und du, mein himliſcher —
jezt mein einziger Vater, meine einzige Ge-
ſelſchaft, mein einziger Helfer und Beſchuͤzer —
(hier warf er ſich anbetend auf ſeine Knie)
— o mein Schoͤpfer, ſchuͤtte deinen beſten
Seegen, ſchuͤtte alle die Freuden, die du fuͤr
mich beſtimt hatteſt und deren ich mich ſelbſt
unwerth gemacht habe; — o ſchuͤtte ſie Alle
herab auf meine geliebten, ſo groͤblich von mir
beleidigten Eltern, um ſie fuͤr den ausgeſtan-
denen Kummer ſchadlos zu halten. Gern,
ach! gern wil ich ſelbſt leiden Alles, was dei-
ne Weisheit und Liebe zu meiner Beſſerung
noch ferner uͤber mich ergehen zu laſſen fuͤr

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[175/0215] ihnen verurſachte, uͤberlebt haben: ach! wie traurig mag ihnen jeder Tag verſtreichen! Wie moͤgen ſie ſeufzen und klagen, daß ſie nun gar kein Kind mehr haben; daß ihr lez- ter, von ihnen ſo geliebter Sohn, zum Ver- raͤther an ihnen werden und ſie auf immer ver- laſſen konte! O theurer beſter Vater! O meine geilebte theure Mutter, verzeiht, o verzeiht eu- rem armen elenden Sohne, daß er euch ſo betruͤbet hat! Und du, mein himliſcher — jezt mein einziger Vater, meine einzige Ge- ſelſchaft, mein einziger Helfer und Beſchuͤzer — (hier warf er ſich anbetend auf ſeine Knie) — o mein Schoͤpfer, ſchuͤtte deinen beſten Seegen, ſchuͤtte alle die Freuden, die du fuͤr mich beſtimt hatteſt und deren ich mich ſelbſt unwerth gemacht habe; — o ſchuͤtte ſie Alle herab auf meine geliebten, ſo groͤblich von mir beleidigten Eltern, um ſie fuͤr den ausgeſtan- denen Kummer ſchadlos zu halten. Gern, ach! gern wil ich ſelbſt leiden Alles, was dei- ne Weisheit und Liebe zu meiner Beſſerung noch ferner uͤber mich ergehen zu laſſen fuͤr gut

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/215>, abgerufen am 23.11.2024.