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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779.

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Vortheile, die uns das gesellige Leben gewährt!
O Kinder, wir wären nur arme elende Wigte
von Menschen, wenn jeder von uns allein le-
ben solte, und keiner sich der Hülfe seiner
Nebenmenschen getrösten dürfte! Tausend
Hände reichen nicht zu, um alles das zu be-
reiten, was ein Einziger unter uns an jedem
Tage braucht!

Johannes. O, Vater --

Vater. Meinst du nicht, lieber Johan-
nes? Wohlan! laß doch sehen, was du
heute alles genossen und was du alles ge-
braucht hast! Erstlich hast du bis zu Sonnen-
aufgang geschlafen und zwar in einem ordent-
lichen Bette, nicht?

Johannes. Auf Madrazen.

Vater. Recht! -- Die Madrazen sind mit
Pferdeharen ausgestopft. Diese haben zwei
Menschenhände abgeschnitten, zwei gewogen
und verkauft, zwei eingepakt und versandt,
zwei empfangen und ausgepakt, zwei wieder
an den Satler oder Tapezirer verkauft. Des
Satlers Hände haben die Hare, die verwik-

kelt

Vortheile, die uns das geſellige Leben gewaͤhrt!
O Kinder, wir waͤren nur arme elende Wigte
von Menſchen, wenn jeder von uns allein le-
ben ſolte, und keiner ſich der Huͤlfe ſeiner
Nebenmenſchen getroͤſten duͤrfte! Tauſend
Haͤnde reichen nicht zu, um alles das zu be-
reiten, was ein Einziger unter uns an jedem
Tage braucht!

Johannes. O, Vater —

Vater. Meinſt du nicht, lieber Johan-
nes? Wohlan! laß doch ſehen, was du
heute alles genoſſen und was du alles ge-
braucht haſt! Erſtlich haſt du bis zu Sonnen-
aufgang geſchlafen und zwar in einem ordent-
lichen Bette, nicht?

Johannes. Auf Madrazen.

Vater. Recht! — Die Madrazen ſind mit
Pferdeharen ausgeſtopft. Dieſe haben zwei
Menſchenhaͤnde abgeſchnitten, zwei gewogen
und verkauft, zwei eingepakt und verſandt,
zwei empfangen und ausgepakt, zwei wieder
an den Satler oder Tapezirer verkauft. Des
Satlers Haͤnde haben die Hare, die verwik-

kelt
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[146/0186] Vortheile, die uns das geſellige Leben gewaͤhrt! O Kinder, wir waͤren nur arme elende Wigte von Menſchen, wenn jeder von uns allein le- ben ſolte, und keiner ſich der Huͤlfe ſeiner Nebenmenſchen getroͤſten duͤrfte! Tauſend Haͤnde reichen nicht zu, um alles das zu be- reiten, was ein Einziger unter uns an jedem Tage braucht! Johannes. O, Vater — Vater. Meinſt du nicht, lieber Johan- nes? Wohlan! laß doch ſehen, was du heute alles genoſſen und was du alles ge- braucht haſt! Erſtlich haſt du bis zu Sonnen- aufgang geſchlafen und zwar in einem ordent- lichen Bette, nicht? Johannes. Auf Madrazen. Vater. Recht! — Die Madrazen ſind mit Pferdeharen ausgeſtopft. Dieſe haben zwei Menſchenhaͤnde abgeſchnitten, zwei gewogen und verkauft, zwei eingepakt und verſandt, zwei empfangen und ausgepakt, zwei wieder an den Satler oder Tapezirer verkauft. Des Satlers Haͤnde haben die Hare, die verwik- kelt

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/186>, abgerufen am 23.11.2024.