Calvi, François de: Beutelschneider/ Oder Neue/ warhaffte/ und eigentliche Beschreibung Der Diebs Historien. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1627.Beutelschneider/ oder Edelmann anlanget/ welches ich bißhero hab ge-taugnet/ hat niemands anders/ als ich den Mord gethan: Der vnd der vom Adel hat mich darzu an- gereget/ vnnd mir deßwegen hundert Kronen ge- ben. Zum Beschluß meines Lebens bitte ich euch/ jhr wollet Gott im Himmel für mich bitten/ vnd auff diese Wort leget er sich nider auff das Creutz/ vnd wurde vom Hencker angebunden vnd lebendig geradbrechet. Der Schreiber/ welcher alle seine begangene Stück hatte auffgeschrieben/ liesse sol- ches der Edelfrauen zu wissen thun/ dieselbige liesse so bald den anderen vom Adel/ welcher jhren Ehe- mann durch Forestier hatte todtschlagen lassen/ ein- ziehen/ vnd wiewol sich seine Freunde sehr bemü- heten/ jhme das Leben zu erhalten/ wurde jhme doch nach dreyen Mona- ten der Kopff abge- schlagen. [Abbildung]
Das
Beutelſchneider/ oder Edelmann anlanget/ welches ich bißhero hab ge-taugnet/ hat niemands anders/ als ich den Mord gethan: Der vnd der vom Adel hat mich darzu an- gereget/ vnnd mir deßwegen hundert Kronen ge- ben. Zum Beſchluß meines Lebens bitte ich euch/ jhr wollet Gott im Himmel fuͤr mich bitten/ vnd auff dieſe Wort leget er ſich nider auff das Creutz/ vnd wurde vom Hencker angebunden vnd lebendig geradbrechet. Der Schreiber/ welcher alle ſeine begangene Stuͤck hatte auffgeſchrieben/ lieſſe ſol- ches der Edelfrauen zu wiſſen thun/ dieſelbige lieſſe ſo bald den anderen vom Adel/ welcher jhren Ehe- mann durch Foreſtier hatte todtſchlagen laſſen/ ein- ziehen/ vnd wiewol ſich ſeine Freunde ſehr bemuͤ- heten/ jhme das Leben zu erhalten/ wurde jhme doch nach dreyen Mona- ten der Kopff abge- ſchlagen. [Abbildung]
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Beutelſchneider/ oder
Edelmann anlanget/ welches ich bißhero hab ge-
taugnet/ hat niemands anders/ als ich den Mord
gethan: Der vnd der vom Adel hat mich darzu an-
gereget/ vnnd mir deßwegen hundert Kronen ge-
ben. Zum Beſchluß meines Lebens bitte ich euch/
jhr wollet Gott im Himmel fuͤr mich bitten/ vnd
auff dieſe Wort leget er ſich nider auff das Creutz/
vnd wurde vom Hencker angebunden vnd lebendig
geradbrechet. Der Schreiber/ welcher alle ſeine
begangene Stuͤck hatte auffgeſchrieben/ lieſſe ſol-
ches der Edelfrauen zu wiſſen thun/ dieſelbige lieſſe
ſo bald den anderen vom Adel/ welcher jhren Ehe-
mann durch Foreſtier hatte todtſchlagen laſſen/ ein-
ziehen/ vnd wiewol ſich ſeine Freunde ſehr bemuͤ-
heten/ jhme das Leben zu erhalten/ wurde
jhme doch nach dreyen Mona-
ten der Kopff abge-
ſchlagen.
[Abbildung]
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