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Calvi, François de: Beutelschneider/ Oder Neue/ warhaffte/ und eigentliche Beschreibung Der Diebs Historien. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1627.

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Beutelschneider/ oder
lene Demant widergegeben: Auff der andern seiten
aber stunde die Bulerine von Pansano/ vnd wolte
jhn gesangen setzen lassen. Der Commissarius vnd
seine Diener werden darüber zweiffelhafftig/ vnd
wissen nicht/ was sie mit dem Adrasto anfangen
sollen: Dann solten sie jhm nach dem Kopff greif-
fen vnd gefangen hinführen/ das wolte sich ohne
gewissen grund vnd beweißthumb nicht thun las-
sen: Solten sie jhn dann lassen darvon lauffen/ das
wolle sich auch nit schicken/ dieweil eine Anklag ü-
ber die andere kame: Die Donna Laura ruffet vn-
der dessen die Obrigkeit auff jhrer seyten vmb hülff
an/ vnd erlanget so viel/ daß die Richter vnd Re-
genten zu Florentz befahlen/ man solle Adrastum
auff der Donna Laura anklag gefänglich einziehen/
vnnd jhn darnach wegen der geschehenen Anklag
ferrners Examiniren vnd fragen: Aber etliche an-
dere spitzfindige Köpff liessen der Donna Laura
heimlich sagen/ daß/ weil sie von jhren Demanten
nichts in seinem Wambst/ Hosen vnnd Kleydern
gefunden hette/ er sie ohn allen zweiffel wie Pillen
wurde in seinen Leib eingeschlucket haben: Solte
derohalben jhme ein starck es treibendes Clystir ein-
geben lassen: Dieser rath wurde von jederman für
gut angesehen/ außgenommen von der ersten Frau-
en/ deß Adrasti Eheweib/ welche jhn lieber vnter deß
Kerckermeisters/ als vnter der Commissarien Hän-
de hette gesehen.

Wiewol nun Adrastus wider die geschehene an-
klag allerley einwendete/ vnnd sich entschuldigte/
Himmel vnd Erden zu zeugen seiner vnschuld an-

rieffe/

Beutelſchneider/ oder
lene Demant widergegeben: Auff der andern ſeiten
aber ſtunde die Bulerine von Panſano/ vnd wolte
jhn geſangen ſetzen laſſen. Der Commiſſarius vnd
ſeine Diener werden daruͤber zweiffelhafftig/ vnd
wiſſen nicht/ was ſie mit dem Adraſto anfangen
ſollen: Dann ſolten ſie jhm nach dem Kopff greif-
fen vnd gefangen hinfuͤhren/ das wolte ſich ohne
gewiſſen grund vnd beweißthumb nicht thun laſ-
ſen: Solten ſie jhn dann laſſen darvon lauffen/ das
wolle ſich auch nit ſchicken/ dieweil eine Anklag uͤ-
ber die andere kame: Die Donna Laura ruffet vn-
der deſſen die Obrigkeit auff jhrer ſeyten vmb huͤlff
an/ vnd erlanget ſo viel/ daß die Richter vnd Re-
genten zu Florentz befahlen/ man ſolle Adraſtum
auff der Donna Laura anklag gefaͤnglich einziehen/
vnnd jhn darnach wegen der geſchehenen Anklag
ferꝛners Examiniren vnd fragen: Aber etliche an-
dere ſpitzfindige Koͤpff lieſſen der Donna Laura
heimlich ſagen/ daß/ weil ſie von jhren Demanten
nichts in ſeinem Wambſt/ Hoſen vnnd Kleydern
gefunden hette/ er ſie ohn allen zweiffel wie Pillen
wurde in ſeinen Leib eingeſchlucket haben: Solte
derohalben jhme ein ſtarck es treibendes Clyſtir ein-
geben laſſen: Dieſer rath wurde von jederman fuͤr
gut angeſehen/ außgenommen von der erſten Frau-
en/ deß Adraſti Eheweib/ welche jhn lieber vnter deß
Kerckermeiſters/ als vnter der Commiſſarien Haͤn-
de hette geſehen.

Wiewol nun Adraſtus wider die geſchehene an-
klag allerley einwendete/ vnnd ſich entſchuldigte/
Himmel vnd Erden zu zeugen ſeiner vnſchuld an-

rieffe/
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[226/0236] Beutelſchneider/ oder lene Demant widergegeben: Auff der andern ſeiten aber ſtunde die Bulerine von Panſano/ vnd wolte jhn geſangen ſetzen laſſen. Der Commiſſarius vnd ſeine Diener werden daruͤber zweiffelhafftig/ vnd wiſſen nicht/ was ſie mit dem Adraſto anfangen ſollen: Dann ſolten ſie jhm nach dem Kopff greif- fen vnd gefangen hinfuͤhren/ das wolte ſich ohne gewiſſen grund vnd beweißthumb nicht thun laſ- ſen: Solten ſie jhn dann laſſen darvon lauffen/ das wolle ſich auch nit ſchicken/ dieweil eine Anklag uͤ- ber die andere kame: Die Donna Laura ruffet vn- der deſſen die Obrigkeit auff jhrer ſeyten vmb huͤlff an/ vnd erlanget ſo viel/ daß die Richter vnd Re- genten zu Florentz befahlen/ man ſolle Adraſtum auff der Donna Laura anklag gefaͤnglich einziehen/ vnnd jhn darnach wegen der geſchehenen Anklag ferꝛners Examiniren vnd fragen: Aber etliche an- dere ſpitzfindige Koͤpff lieſſen der Donna Laura heimlich ſagen/ daß/ weil ſie von jhren Demanten nichts in ſeinem Wambſt/ Hoſen vnnd Kleydern gefunden hette/ er ſie ohn allen zweiffel wie Pillen wurde in ſeinen Leib eingeſchlucket haben: Solte derohalben jhme ein ſtarck es treibendes Clyſtir ein- geben laſſen: Dieſer rath wurde von jederman fuͤr gut angeſehen/ außgenommen von der erſten Frau- en/ deß Adraſti Eheweib/ welche jhn lieber vnter deß Kerckermeiſters/ als vnter der Commiſſarien Haͤn- de hette geſehen. Wiewol nun Adraſtus wider die geſchehene an- klag allerley einwendete/ vnnd ſich entſchuldigte/ Himmel vnd Erden zu zeugen ſeiner vnſchuld an- rieffe/

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Zitationshilfe: Calvi, François de: Beutelschneider/ Oder Neue/ warhaffte/ und eigentliche Beschreibung Der Diebs Historien. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1627, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/calvi_beutelschneider02_1627/236>, abgerufen am 24.11.2024.