Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].Lob der keuschen Liebe: Geschmak vieleicht nicht gefertiget/ abspei-se: Jn diesem habe Jch meinem Sinn und Meinung gefolget/ ohne Erwegung/ daß Jch alzulange deinen hohen Verstand in diesem Papier mit dem aufgehalten/ dessen mier gefällige Befriedigung/ daß dier sol- cher auch annehmlich/ mich zu gleuben anfri- schet; darüm/ weil meine Narheiten euer Weisheit zu tuhn geben werden/ üm aus Christlicher Liebe meine Mängel und Fehler zu strafen. Nun wohlan/ das Werkzeug ist zuge- Dein treuverknüpfter brüder- licher Freund. 154. Er erzehlet seinen Liebes Lauf der Buhlschaft; Seinem vertrau- ten Freunde. Lieb-
Lob der keuſchen Liebe: Geſchmak vieleicht nicht gefertiget/ abſpei-ſe: Jn dieſem habe Jch meinem Sinn und Meinung gefolget/ ohne Erwégung/ daß Jch alzulange deinen hóhen Verſtand in dieſem Papier mit dem aufgehalten/ deſſen mier gefaͤllige Befriedigung/ daß dier ſol- cher auch annehmlich/ mich zu gleuben anfri- ſchet; daruͤm/ weil meine Narheiten euer Weisheit zu tuhn gében werden/ uͤm aus Chriſtlicher Liebe meine Maͤngel und Fehler zu ſtráfen. Nun wohlan/ das Werkzeug iſt zuge- Dein treuverknuͤpfter bruͤder- licher Freund. 154. Er erzehlet ſeinen Liebes Lauf der Búhlſchaft; Seinem vertrau- ten Freunde. Lieb-
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Lob der keuſchen Liebe:
Geſchmak vieleicht nicht gefertiget/ abſpei-
ſe: Jn dieſem habe Jch meinem Sinn und
Meinung gefolget/ ohne Erwégung/ daß
Jch alzulange deinen hóhen Verſtand in
dieſem Papier mit dem aufgehalten/ deſſen
mier gefaͤllige Befriedigung/ daß dier ſol-
cher auch annehmlich/ mich zu gleuben anfri-
ſchet; daruͤm/ weil meine Narheiten euer
Weisheit zu tuhn gében werden/ uͤm aus
Chriſtlicher Liebe meine Maͤngel und Fehler
zu ſtráfen.
Nun wohlan/ das Werkzeug iſt zuge-
richtet; mache nun hieraus/ durch gutte
Verbaͤſſerung deines Beliehens/ eine
Form/ welche mich/ die vergangene Zeit zu
bereuen/ und die Gegenwaͤrtige/ durch eine
ſtetswaͤrige Beyſorge wieder in ſolchen er-
littenen Schaden und Gefahr abermahls
zugerathen/ zu behertzigen/ anfuͤhre. Jch
werde deines gutten Rahts/ nében der Eh-
re/ deine Anbefehlungen/ damit durch meine
Dienſte Jch zum Teil deine mier erzeigte
Gunſt wieder erkennen moͤge/ erwarten:
verbleibende
Dein
treuverknuͤpfter bruͤder-
licher Freund.
154.
Er erzehlet ſeinen Liebes Lauf der
Búhlſchaft; Seinem vertrau-
ten Freunde.
Lieb-
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Zitationshilfe: | Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/368>, abgerufen am 16.02.2025. |