Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].Jm Perfertischen Buchladen zu finden. berlasse Euch/ mit und neben euerer un-barmhertzigen Strengigkeit/ nachdehm Jch solche zuvor alle empfindend/ ertragen müs- sen. Lebet vergnügt/ wegen meines Un- muhts; und glükselig/ über meinem Unglük- ke: entzwischen/ daß Jch den Faden meines traurigen Lebens/ welches Jch führohin einen wahrhaften Tod nennen werde/ als abgesondert von Euch ewig; und schlüßlich von allem/ was Jch auf dieser Welt am liebsten habe/ zu weben anfahen werde. N. N. 147. Der Damen höfliche und zunei- gende Antwort/ auf ihres Bedienten Uhrlaub Schreiben. MEin höflicher Kavalier/ Jch hette in ungezweifelter Hofnung Ein Jii v
Jm Perfertiſchen Buchladen zu finden. berlaſſe Euch/ mit und nében euerer un-barmhertzigen Strengigkeit/ nachdehm Jch ſolche zuvor alle empfindend/ ertragen muͤſ- ſen. Lébet vergnuͤgt/ wegen meines Un- muhts; und gluͤkſélig/ uͤber meinem Ungluͤk- ke: entzwiſchen/ daß Jch den Faden meines traurigen Lébens/ welches Jch fuͤhrohin einen wahrhaften Tod nennen werde/ als abgeſondert von Euch ewig; und ſchluͤßlich von allem/ was Jch auf dieſer Welt am liebſten habe/ zu wében anfahen werde. N. N. 147. Der Damen hoͤfliche und zúnei- gende Antwort/ auf ihres Bedienten Uhrlaub Schreiben. MEin hoͤflicher Kavalier/ Jch hette in ungezweifelter Hofnung Ein Jii v
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Jm Perfertiſchen Buchladen zu finden.
berlaſſe Euch/ mit und nében euerer un-
barmhertzigen Strengigkeit/ nachdehm Jch
ſolche zuvor alle empfindend/ ertragen muͤſ-
ſen. Lébet vergnuͤgt/ wegen meines Un-
muhts; und gluͤkſélig/ uͤber meinem Ungluͤk-
ke: entzwiſchen/ daß Jch den Faden meines
traurigen Lébens/ welches Jch fuͤhrohin
einen wahrhaften Tod nennen werde/ als
abgeſondert von Euch ewig; und ſchluͤßlich
von allem/ was Jch auf dieſer Welt am
liebſten habe/ zu wében anfahen werde.
N. N.
147.
Der Damen hoͤfliche und zúnei-
gende Antwort/ auf ihres Bedienten
Uhrlaub Schreiben.
MEin hoͤflicher Kavalier/
Jch hette in ungezweifelter Hofnung
geſtanden/ Er wirde mit mehrem Muhte/
als daß Er ſich auf den erſten Angrief/ ohne
Kampf und Streit/ ſo fluͤchtig und leicht er-
légen laſſen/ begabt ſeyn: An dieſem/ wie
Jch ſéhe/ iſt Er mehr gehorſam/ als ver-
liebt, daruͤm/ weil auf erſtbeſchéhene meine
Anbefehlung/ mier nicht zu dienen/ Er ſo
bald gehorfamet; welches mich dann/ wie
daß Er nicht tief/ in der/ als Er vorgiebet/
mier gelóbten Dienſtbarkeit/ verknuͤpffet;
oder doch die Ketten/ uͤm ſelbige innen zu
halten/ zu ſchwach/ zu gleuben beurſachet.
Ein
Jii v
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