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Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

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Ein Liebzuneigendes Schreiben.
veranlasset? Warüm verunehret Sie den
mit Worten/ welcher ihre Ehre und Ruhm
in der Taht suchet/ und solche stets grünend
zu erhalten/ sich höchstes Fleisses/ emsig be-
mühet; und schilt ohn Ursache den/ welcher
Sie nicht/ denn rechtmäßiger Weise loben
kan? Sie meßige doch ihre Strengigkeit/
darüm/ weil Sie Sich vielmehr beleidiget/
als mich verwundet. Jch habe tausend
und aber tausend mahl widersprochen/ daß/
ihrer Meynung nach/ Jch niemals etwas
gegen Sie mishandelt/ welches aber/ weil
Sie ein anders gläubet/ vergeblich und üm
sonst angewendet worden. Dieses einig ist
mier genug/ daß Jch nicht allein dessen
Warheit versichert/ sondern und vielmehr
daß Jch mich auf alle mögliche Art und
Weise/ Jhr dieses mit sattem Grunde vor
Augen zu stellen/ aber leider allvergeblich/
gemühet: Nun/ meine so Schöne als grau-
same/ Göttlicher Obsicht befohlen! Wann
Sie mier über die würdigste Perschon der
Welt zu trinmfiren vergönstiget/ so lasse
Jch Sie auch eine Uberwinderin seyn/

Jhres
Allergetreuesten
Liebhabers.
130.
Die Liebe duldet alles.
Hold-

Ein Liebzuneigendes Schreiben.
veranlaſſet? Waruͤm verunehret Sie den
mit Worten/ welcher ihre Ehre und Ruhm
in der Taht ſuchet/ und ſolche ſtets gruͤnend
zu erhalten/ ſich hoͤchſtes Fleiſſes/ emſig be-
muͤhet; und ſchilt ohn Urſache den/ welcher
Sie nicht/ denn rechtmaͤßiger Weiſe lóben
kan? Sie meßige doch ihre Strengigkeit/
daruͤm/ weil Sie Sich vielmehr beleidiget/
als mich verwundet. Jch habe tauſend
und aber tauſend mahl widerſprochen/ daß/
ihrer Meynung nach/ Jch niemals etwas
gegen Sie mishandelt/ welches aber/ weil
Sie ein anders glaͤubet/ vergeblich und uͤm
ſonſt angewendet worden. Dieſes einig iſt
mier genug/ daß Jch nicht allein deſſen
Warheit verſichert/ ſondern und vielmehr
daß Jch mich auf alle moͤgliche Art und
Weiſe/ Jhr dieſes mit ſattem Grunde vor
Augen zu ſtellen/ aber leider allvergeblich/
gemuͤhet: Nun/ meine ſo Schoͤne als grau-
ſame/ Goͤttlicher Obſicht befohlen! Wann
Sie mier uͤber die wuͤrdigſte Perſchon der
Welt zu trinmfiren vergoͤnſtiget/ ſo laſſe
Jch Sie auch eine Ůberwinderin ſeyn/

Jhres
Allergetreueſten
Liebhabers.
130.
Die Liebe duldet alles.
Hold-
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[146/0312] Ein Liebzuneigendes Schreiben. veranlaſſet? Waruͤm verunehret Sie den mit Worten/ welcher ihre Ehre und Ruhm in der Taht ſuchet/ und ſolche ſtets gruͤnend zu erhalten/ ſich hoͤchſtes Fleiſſes/ emſig be- muͤhet; und ſchilt ohn Urſache den/ welcher Sie nicht/ denn rechtmaͤßiger Weiſe lóben kan? Sie meßige doch ihre Strengigkeit/ daruͤm/ weil Sie Sich vielmehr beleidiget/ als mich verwundet. Jch habe tauſend und aber tauſend mahl widerſprochen/ daß/ ihrer Meynung nach/ Jch niemals etwas gegen Sie mishandelt/ welches aber/ weil Sie ein anders glaͤubet/ vergeblich und uͤm ſonſt angewendet worden. Dieſes einig iſt mier genug/ daß Jch nicht allein deſſen Warheit verſichert/ ſondern und vielmehr daß Jch mich auf alle moͤgliche Art und Weiſe/ Jhr dieſes mit ſattem Grunde vor Augen zu ſtellen/ aber leider allvergeblich/ gemuͤhet: Nun/ meine ſo Schoͤne als grau- ſame/ Goͤttlicher Obſicht befohlen! Wann Sie mier uͤber die wuͤrdigſte Perſchon der Welt zu trinmfiren vergoͤnſtiget/ ſo laſſe Jch Sie auch eine Ůberwinderin ſeyn/ Jhres Allergetreueſten Liebhabers. 130. Die Liebe duldet alles. Hold-

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Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/312>, abgerufen am 22.11.2024.