Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

Bild:
<< vorherige Seite

Jm Perfertischen Buchladen zufinden.
Was sage Jch/ das ist noch viel zu wenig;
sondern vielmehr ist euer Verlangen und ein-
mahl geschlossener Wille meine ehre (so mier
doch tausend und aber tausendmahl lieber als
mein Leben selbst) zu berauben/ dahin gerichtet
gewesen: Ja/ welches das allerärgste/ so
seyd Jhr hieran nicht gestillet/ sondern vom
Willen zur Wirkligkeit schreitende/ habt
Jhr Euch/ solches zu volbringen/ und zwar
mit höchster und augenscheinlicher Gefahr
Leibes und Lebens/ auch bis in meine Schlaf-
kammer einzutreten/ unterwunden. Was
noch mehr und dessen allen unerachtet/ dürft
Jhr so kek/ und unverschähmt/ alß wann Jhr
mier alles Liebes und guttes gönnet/ Mier
zuschreiben/ und mich dadurch (aber vergeb-
lich) zubereden unterstehen! Endert dero-
halben diese euere/ wider Wahrheit lauf-
fende Rede/ bevorab Jhr die/ mier vormals
gelobte Treu und Redligkeit gebogen/ und
schändlich verwechselt: Und/ damit Jhr
auch/ mit dem schäudlichen Maule der Un-
wahrheit mich beschuldiget zu werden/ selbst
veranlasset/ so offenbahret aller Ohrten/ daß
niemals in eurem Hertzen eine so heftige Be-
gierde/ iemand Leid und Ungemach zu zufügen/
als nur wider meine Perschon allein/ (mit an-
gehefter dieser Beyfügung/ dz es wider alle
billichmäßige/ und gerechtsamhabende Ursa-
chen) gestiegen/ und in besitz gehabt: oder/
da Jhr solche zu haben Euch bereden wollet;

daß

Jm Perfertiſchen Buchladen zufinden.
Was ſage Jch/ das iſt noch viel zu wenig;
ſondern vielmehr iſt euer Verlangen uñ ein-
mahl geſchloſſener Wille meine ehre (ſo mier
doch tauſend uñ aber tauſendmahl lieber als
mein Leben ſelbſt) zu beraubẽ/ dahin gerichtet
geweſen: Ja/ welches das alleraͤrgſte/ ſo
ſeyd Jhr hieran nicht geſtillet/ ſondern vom
Willen zur Wirkligkeit ſchreitende/ habt
Jhr Euch/ ſolches zu volbringen/ und zwar
mit hoͤchſter und augenſcheinlicher Gefahr
Leibes uñ Lebens/ auch bis in meine Schláf-
kammer einzutreten/ unterwunden. Was
noch mehr und deſſen allen unerachtet/ duͤrft
Jhr ſo kek/ und unverſchaͤhmt/ alß wann Jhr
mier alles Liebes und guttes goͤnnet/ Mier
zuſchreiben/ und mich dadurch (aber vergeb-
lich) zubereden unterſtehen! Endert dero-
halben dieſe euere/ wider Wahrheit lauf-
fende Rede/ bevorab Jhr die/ mier vormals
gelobte Treu und Rédligkeit gebógen/ und
ſchaͤndlich verwechſelt: Und/ damit Jhr
auch/ mit dem ſchaͤudlichen Maule der Un-
wahrheit mich beſchuldiget zu werden/ ſelbſt
veranlaſſet/ ſo offenbahret aller Ohrten/ daß
niemals in eurem Hertzẽ eine ſo heftige Be-
gierde/ iemand Leid uñ Ungemach zu zufuͤgẽ/
als nur wider meine Perſchõ allein/ (mit an-
gehefter dieſer Beyfuͤgung/ dz es wider alle
billichmaͤßige/ und gerechtſamhabende Urſa-
chen) geſtiegen/ und in beſitz gehabt: oder/
da Jhr ſolche zu habẽ Euch bereden wollet;

daß
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0287" n="121"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Jm Perferti&#x017F;chen Buchladen zufinden.</hi></fw><lb/>
Was &#x017F;age Jch/ das i&#x017F;t noch viel zu wenig;<lb/>
&#x017F;ondern vielmehr i&#x017F;t euer Verlangen un&#x0303; ein-<lb/>
mahl ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;ener Wille meine ehre (&#x017F;o mier<lb/>
doch tau&#x017F;end un&#x0303; aber tau&#x017F;endmahl lieber als<lb/>
mein Leben &#x017F;elb&#x017F;t) zu beraube&#x0303;/ dahin gerichtet<lb/>
gewe&#x017F;en: Ja/ welches das allera&#x0364;rg&#x017F;te/ &#x017F;o<lb/>
&#x017F;eyd Jhr hieran nicht ge&#x017F;tillet/ &#x017F;ondern vom<lb/>
Willen zur Wirkligkeit &#x017F;chreitende/ habt<lb/>
Jhr Euch/ &#x017F;olches zu volbringen/ und zwar<lb/>
mit ho&#x0364;ch&#x017F;ter und augen&#x017F;cheinlicher Gefahr<lb/>
Leibes un&#x0303; Lebens/ auch bis in meine Schl<hi rendition="#aq">á</hi>f-<lb/>
kammer einzutreten/ unterwunden. Was<lb/>
noch mehr und de&#x017F;&#x017F;en allen unerachtet/ du&#x0364;rft<lb/>
Jhr &#x017F;o kek/ und unver&#x017F;cha&#x0364;hmt/ alß wann Jhr<lb/>
mier alles Liebes und guttes go&#x0364;nnet/ Mier<lb/>
zu&#x017F;chreiben/ und mich dadurch (aber vergeb-<lb/>
lich) zubereden unter&#x017F;tehen! Endert dero-<lb/>
halben die&#x017F;e euere/ wider Wahrheit lauf-<lb/>
fende Rede/ bevorab Jhr die/ mier vormals<lb/>
gelobte Treu und R<hi rendition="#aq">é</hi>dligkeit geb<hi rendition="#aq">ó</hi>gen/ und<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;ndlich verwech&#x017F;elt: Und/ damit Jhr<lb/>
auch/ mit dem &#x017F;cha&#x0364;udlichen Maule der Un-<lb/>
wahrheit mich be&#x017F;chuldiget zu werden/ &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
veranla&#x017F;&#x017F;et/ &#x017F;o offenbahret aller Ohrten/ daß<lb/>
niemals in eurem Hertze&#x0303; eine &#x017F;o heftige Be-<lb/>
gierde/ iemand Leid un&#x0303; Ungemach zu zufu&#x0364;ge&#x0303;/<lb/>
als nur wider meine Per&#x017F;cho&#x0303; allein/ (mit an-<lb/>
gehefter die&#x017F;er Beyfu&#x0364;gung/ dz es wider alle<lb/>
billichma&#x0364;ßige/ und gerecht&#x017F;amhabende Ur&#x017F;a-<lb/>
chen) ge&#x017F;tiegen/ und in be&#x017F;itz gehabt: oder/<lb/>
da Jhr &#x017F;olche zu habe&#x0303; Euch bereden wollet;<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">daß</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[121/0287] Jm Perfertiſchen Buchladen zufinden. Was ſage Jch/ das iſt noch viel zu wenig; ſondern vielmehr iſt euer Verlangen uñ ein- mahl geſchloſſener Wille meine ehre (ſo mier doch tauſend uñ aber tauſendmahl lieber als mein Leben ſelbſt) zu beraubẽ/ dahin gerichtet geweſen: Ja/ welches das alleraͤrgſte/ ſo ſeyd Jhr hieran nicht geſtillet/ ſondern vom Willen zur Wirkligkeit ſchreitende/ habt Jhr Euch/ ſolches zu volbringen/ und zwar mit hoͤchſter und augenſcheinlicher Gefahr Leibes uñ Lebens/ auch bis in meine Schláf- kammer einzutreten/ unterwunden. Was noch mehr und deſſen allen unerachtet/ duͤrft Jhr ſo kek/ und unverſchaͤhmt/ alß wann Jhr mier alles Liebes und guttes goͤnnet/ Mier zuſchreiben/ und mich dadurch (aber vergeb- lich) zubereden unterſtehen! Endert dero- halben dieſe euere/ wider Wahrheit lauf- fende Rede/ bevorab Jhr die/ mier vormals gelobte Treu und Rédligkeit gebógen/ und ſchaͤndlich verwechſelt: Und/ damit Jhr auch/ mit dem ſchaͤudlichen Maule der Un- wahrheit mich beſchuldiget zu werden/ ſelbſt veranlaſſet/ ſo offenbahret aller Ohrten/ daß niemals in eurem Hertzẽ eine ſo heftige Be- gierde/ iemand Leid uñ Ungemach zu zufuͤgẽ/ als nur wider meine Perſchõ allein/ (mit an- gehefter dieſer Beyfuͤgung/ dz es wider alle billichmaͤßige/ und gerechtſamhabende Urſa- chen) geſtiegen/ und in beſitz gehabt: oder/ da Jhr ſolche zu habẽ Euch bereden wollet; daß

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/287
Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/287>, abgerufen am 25.11.2024.