Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].Liebbringende Schreiben/ 81. Ein Lob und Liebbringendes Schrei- ben; an eine über Schöne Dame. HErtzgebietende/ Schön- ste Freundin/ Die Nohtdurft erfodert es/ und wil mier Dieses geschah gestern Abends/ als Jch üm
Liebbringende Schreiben/ 81. Ein Lób uñ Liebbringendes Schrei- ben; an eine uͤber Schoͤne Dame. HErtzgebietende/ Schoͤn- ſte Freundin/ Die Nohtdurft erfodert es/ und wil mier Dieſes geſchah geſtern Abends/ als Jch uͤm
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0248" n="82"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Liebbringende Schreiben/</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">81.<lb/> Ein L<hi rendition="#aq">ó</hi>b uñ Liebbringendes Schrei-<lb/> ben; an eine uͤber Schoͤne<lb/> Dame.</hi> </head><lb/> <opener> <salute> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">H</hi>Ertzgebietende/ Schoͤn-<lb/> ſte Freundin/</hi> </salute> </opener><lb/> <p>Die Nohtdurft erfodert es/ und wil mier<lb/> nicht anders obliegen/ noch geziemen/ als zu<lb/> bek<hi rendition="#aq">é</hi>nnen/ daß die Heftigkeit der Freude/ und<lb/> die Entzuͤkkung ihrer Schoͤnheit Bezaube-<lb/> rung/ meine Sele und Gemuͤht/ h<hi rendition="#aq">ó</hi>ch auf-<lb/> gebl<hi rendition="#aq">á</hi>ſen und eingenommen: Dieſes ſeyn<lb/> die/ von hertzlicher Freude angefeuchtete<lb/> Empfindungen/ welche man/ mit bloßen<lb/> Worten nicht ausdruͤkken/ viel weniger mit<lb/> Stilſchweigen einfangend (in Anſ<hi rendition="#aq">é</hi>hung/<lb/> daß auch die Einbildung ſelbſt nicht den we-<lb/> nigſten Teil derer ſuͤßen Liebligkeit/) ſatſam<lb/> verſtehen kan.</p><lb/> <p>Dieſes geſchah geſtern Abends/ als Jch<lb/> mich uͤber Sie/ in der/ beiderſeits Uns be-<lb/> findlichen Zuſammenkunft/ verwundert:<lb/> und zwar/ fand Jch Sie mit ſolcher Schoͤn-<lb/> heit erfuͤllet/ daß man die Volkommenheit<lb/> und Freude ſelbſt angeſchauet. Und ob<lb/> Sie wohl/ aus natuͤrlicher Eigenſchaft/ kei-<lb/> ne Vergleichung/ als mit ihr ſelbſt/ erdul-<lb/> den kan; ſo iſt/ und wird Sie doch/ ſich des<lb/> h<hi rendition="#aq">é</hi>lglaͤntzenden Spiegels ihres Angeſichtes/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">uͤm</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [82/0248]
Liebbringende Schreiben/
81.
Ein Lób uñ Liebbringendes Schrei-
ben; an eine uͤber Schoͤne
Dame.
HErtzgebietende/ Schoͤn-
ſte Freundin/
Die Nohtdurft erfodert es/ und wil mier
nicht anders obliegen/ noch geziemen/ als zu
bekénnen/ daß die Heftigkeit der Freude/ und
die Entzuͤkkung ihrer Schoͤnheit Bezaube-
rung/ meine Sele und Gemuͤht/ hóch auf-
gebláſen und eingenommen: Dieſes ſeyn
die/ von hertzlicher Freude angefeuchtete
Empfindungen/ welche man/ mit bloßen
Worten nicht ausdruͤkken/ viel weniger mit
Stilſchweigen einfangend (in Anſéhung/
daß auch die Einbildung ſelbſt nicht den we-
nigſten Teil derer ſuͤßen Liebligkeit/) ſatſam
verſtehen kan.
Dieſes geſchah geſtern Abends/ als Jch
mich uͤber Sie/ in der/ beiderſeits Uns be-
findlichen Zuſammenkunft/ verwundert:
und zwar/ fand Jch Sie mit ſolcher Schoͤn-
heit erfuͤllet/ daß man die Volkommenheit
und Freude ſelbſt angeſchauet. Und ob
Sie wohl/ aus natuͤrlicher Eigenſchaft/ kei-
ne Vergleichung/ als mit ihr ſelbſt/ erdul-
den kan; ſo iſt/ und wird Sie doch/ ſich des
hélglaͤntzenden Spiegels ihres Angeſichtes/
uͤm
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |