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Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

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Jm Perfertischen Buchladen zufinden.
men können/ so hat Er doch aufs wenigste
Jhme nicht so schmertzempfindlich vorkom-
men mögen. Nu wohlan/ von der Krankheit
wollen wier/ zu der heilsamen Artzney fort-
schreiten; nichts wenigers werde Jch Jh-
me annoch vermelden/ daß der glükselig/
welcher es nie gewesen; darüm/ daß alle
lustbarliche Freude/ und genossene Gutes/
auf dieser Welt alhier die nachfolge seines
Unheiles und Ubels nach und mit sich auff
dem Rükken führet; in jener aber eine ge-
naue und scharfe Rechenschaft/ die Er in
der Zeit/ seiner gehabten Nüss- und Besi-
tzung ablegen mus. Die Zeit erteilet uns
nichts/ welches sie uns nicht wieder hinweg
reisst/ oder/ so es Uns selbige nicht entfüh-
ret/ so raubet sie Uns von selbigen: Dahero
man saget/ daß auf dieser Welt und Erde
kein glükseliges Wohlergehen/ so nicht mit
der bitteren Gall und Wermuht des Un-
glükkes befeuchtiget und vermischet: Und
Jch gebe Beyfal jenem Wetßheit Liebha-
bern/ der da recht saget: dz auch in der grös-
se seines Unfalles/ und Krankheit/ Jhme die
Hofnung/ geheilet zu werden/ viel süßer/ als
gantz in Reichtuhm und Ehre; weil Er sich
dessen Beraubung und Verlierung/ angen-
bliklich befürchtenmüste: und letzlich schleußt:
dz ihme viel behäglicher/ ein unerträgliches/
iedoch mit Hofnung der Heilung/ begleitetes
Unglük/ ohne aufhören/ geduldig zu leiden;

als
G g vj

Jm Perfertiſchen Buchladen zufinden.
men koͤnnen/ ſo hat Er doch aufs wenigſte
Jhme nicht ſo ſchmertzempfindlich vorkom-
men moͤgen. Nu wohlan/ von der Krankheit
wollen wier/ zu der heilſamen Artzney fort-
ſchreiten; nichts wenigers werde Jch Jh-
me annoch vermelden/ daß der gluͤkſélig/
welcher es nie gewéſen; daruͤm/ daß alle
luſtbarliche Freude/ und genoſſene Gutes/
auf dieſer Welt alhier die nachfolge ſeines
Unheiles und Ůbels nach und mit ſich auff
dem Ruͤkken fuͤhret; in jéner aber eine ge-
naue und ſcharfe Rechenſchaft/ die Er in
der Zeit/ ſeiner gehabten Nuͤſſ- und Beſi-
tzung ablégen mus. Die Zeit erteilet uns
nichts/ welches ſie uns nicht wieder hinweg
reiſſt/ oder/ ſo es Uns ſelbige nicht entfuͤh-
ret/ ſo raubet ſie Uns von ſelbigen: Dahero
man ſaget/ daß auf dieſer Welt und Erde
kein gluͤkſéliges Wohlergehen/ ſo nicht mit
der bitteren Gall und Wermuht des Un-
gluͤkkes befeuchtiget und vermiſchet: Und
Jch gébe Beyfal jénem Wetßheit Liebha-
bern/ der da recht ſaget: dz auch in der groͤſ-
ſe ſeines Unfalles/ und Krankheit/ Jhme die
Hofnung/ geheilet zu werden/ viel ſuͤßer/ als
gantz in Reichtuhm und Ehre; weil Er ſich
deſſen Beraubung und Verlierung/ angen-
bliklich befuͤrchtẽmuͤſte: und letzlich ſchleußt:
dz ihme viel behaͤglicher/ ein unertraͤgliches/
iedoch mit Hofnung der Heilung/ begleitetes
Ungluͤk/ ohne aufhoͤren/ geduldig zu leiden;

als
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[155/0157] Jm Perfertiſchen Buchladen zufinden. men koͤnnen/ ſo hat Er doch aufs wenigſte Jhme nicht ſo ſchmertzempfindlich vorkom- men moͤgen. Nu wohlan/ von der Krankheit wollen wier/ zu der heilſamen Artzney fort- ſchreiten; nichts wenigers werde Jch Jh- me annoch vermelden/ daß der gluͤkſélig/ welcher es nie gewéſen; daruͤm/ daß alle luſtbarliche Freude/ und genoſſene Gutes/ auf dieſer Welt alhier die nachfolge ſeines Unheiles und Ůbels nach und mit ſich auff dem Ruͤkken fuͤhret; in jéner aber eine ge- naue und ſcharfe Rechenſchaft/ die Er in der Zeit/ ſeiner gehabten Nuͤſſ- und Beſi- tzung ablégen mus. Die Zeit erteilet uns nichts/ welches ſie uns nicht wieder hinweg reiſſt/ oder/ ſo es Uns ſelbige nicht entfuͤh- ret/ ſo raubet ſie Uns von ſelbigen: Dahero man ſaget/ daß auf dieſer Welt und Erde kein gluͤkſéliges Wohlergehen/ ſo nicht mit der bitteren Gall und Wermuht des Un- gluͤkkes befeuchtiget und vermiſchet: Und Jch gébe Beyfal jénem Wetßheit Liebha- bern/ der da recht ſaget: dz auch in der groͤſ- ſe ſeines Unfalles/ und Krankheit/ Jhme die Hofnung/ geheilet zu werden/ viel ſuͤßer/ als gantz in Reichtuhm und Ehre; weil Er ſich deſſen Beraubung und Verlierung/ angen- bliklich befuͤrchtẽmuͤſte: und letzlich ſchleußt: dz ihme viel behaͤglicher/ ein unertraͤgliches/ iedoch mit Hofnung der Heilung/ begleitetes Ungluͤk/ ohne aufhoͤren/ geduldig zu leiden; als G g vj

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Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/157>, abgerufen am 23.11.2024.