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Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

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Trostschr. über des Bruders Helden Tode.
seuftzen/ weil Er dehrmahleins nach seinem
Tode wieder lebendig hervorkommen wird.
Die Erde war nicht mehr seiner Ehre wür-
dig; noch seine Ehre würdiger denn Wier:
Gott/ welcher gerecht/ und ohne dessen al-
lerweisestes und alwissenstes Verhängnüß
nichts geschiehet/ hat Jhme nach Verdienst
vergelten wollen: eines hat sich dem andern
gegeben. Aber Jch weis warlich nicht/ wel-
ches unter Uns beiden am meisten hierinnen
gewonnen/ oder verlohren; Denn wann
Er gleich ihr Bruder/ so ist Er mein Herr
gewesen. Daher Jch also schlüßig/ sein Un-
tergebener; und

der Frauen
döhmütigster Diener.
128.
Ein Trostschreiben an einen gutten
Freund/ über dem tödlichen Hin-

tritte seines Bruders.
MEin Freund/

Mich bedünket/ daß diese meine Ge-
bühr/ ehe als Zeit/ hervor bricht/ und Jch
die Sichel ehe als es reif/ an das Getreide
lege; wil sagen/ daß dieses wenige Trost-
mittel/ welches Jch über euere Wunden zu-
schlagen gesinnet/ gar zu unzeitig und un-
dienlich; aus Ursach des heftigen Gifts an-
gewendet werde: nichts wenigers/ weil das
Glük/ wann es immer in guttem Wohlstan-

de

Troſtſchr. uͤber des Bruders Helden Tode.
ſeuftzen/ weil Er dehrmahleins nach ſeinem
Tode wieder lébendig hervorkommen wird.
Die Erde war nicht mehr ſeiner Ehre wuͤr-
dig; noch ſeine Ehre wuͤrdiger denn Wier:
Gott/ welcher gerecht/ und ohne deſſen al-
lerweiſeſtes und alwiſſenſtes Verhaͤngnuͤß
nichts geſchiehet/ hat Jhme nach Verdienſt
vergelten wollen: eines hat ſich dem andern
gegében. Aber Jch weis warlich nicht/ wel-
ches unter Uns beiden am meiſten hierinnen
gewonnen/ oder verlohren; Denn wann
Er gleich ihr Bruder/ ſo iſt Er mein Herr
gewéſen. Daher Jch alſo ſchluͤßig/ ſein Un-
tergébener; und

der Frauen
doͤhmuͤtigſter Diener.
128.
Ein Troſtſchreiben an einen gutten
Freund/ uͤber dem toͤdlichen Hin-

tritte ſeines Bruders.
MEin Freund/

Mich beduͤnket/ daß dieſe meine Ge-
buͤhr/ ehe als Zeit/ hervor bricht/ und Jch
die Sichel ehe als es reif/ an das Getreide
lége; wil ſagen/ daß dieſes wenige Troſt-
mittel/ welches Jch uͤber euere Wunden zu-
ſchlagen geſinnet/ gar zu unzeitig und un-
dienlich; aus Urſach des heftigen Gifts an-
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[120/0122] Troſtſchr. uͤber des Bruders Helden Tode. ſeuftzen/ weil Er dehrmahleins nach ſeinem Tode wieder lébendig hervorkommen wird. Die Erde war nicht mehr ſeiner Ehre wuͤr- dig; noch ſeine Ehre wuͤrdiger denn Wier: Gott/ welcher gerecht/ und ohne deſſen al- lerweiſeſtes und alwiſſenſtes Verhaͤngnuͤß nichts geſchiehet/ hat Jhme nach Verdienſt vergelten wollen: eines hat ſich dem andern gegében. Aber Jch weis warlich nicht/ wel- ches unter Uns beiden am meiſten hierinnen gewonnen/ oder verlohren; Denn wann Er gleich ihr Bruder/ ſo iſt Er mein Herr gewéſen. Daher Jch alſo ſchluͤßig/ ſein Un- tergébener; und der Frauen doͤhmuͤtigſter Diener. 128. Ein Troſtſchreiben an einen gutten Freund/ uͤber dem toͤdlichen Hin- tritte ſeines Bruders. MEin Freund/ Mich beduͤnket/ daß dieſe meine Ge- buͤhr/ ehe als Zeit/ hervor bricht/ und Jch die Sichel ehe als es reif/ an das Getreide lége; wil ſagen/ daß dieſes wenige Troſt- mittel/ welches Jch uͤber euere Wunden zu- ſchlagen geſinnet/ gar zu unzeitig und un- dienlich; aus Urſach des heftigen Gifts an- gewendet werde: nichts wenigers/ weil das Gluͤk/ wann es immer in guttem Wohlſtan- de

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Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/122>, abgerufen am 24.11.2024.