Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775.Vorrede. Ich bitte meine Leser, sie wollen diese Erklärung Uebrigens wird mirs niemand verdenken, wenn Doch sey es ferne von mir, daß ich es Jemand Der Geist GOttes wirkt in Kindern allerley dern
Vorrede. Ich bitte meine Leſer, ſie wollen dieſe Erklaͤrung Uebrigens wird mirs niemand verdenken, wenn Doch ſey es ferne von mir, daß ich es Jemand Der Geiſt GOttes wirkt in Kindern allerley dern
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Vorrede.
Ich bitte meine Leſer, ſie wollen dieſe Erklaͤrung
auch auf meine Zuſchrift und auf dieſe Vorrede an-
wenden.
Uebrigens wird mirs niemand verdenken, wenn
ich darauf beharre, daß das was wahr iſt, Warheit
bleibet, wenn es ſchon dem erſten Aublick nach fremd
ſcheinet — und wenn es auch kein groſſer Mann vor
mir geſagt haͤtte. Hat doch Bengel ſelbſt oft geſagt:
„Er nehme ſich keinen Menſchen zum Muſter
und Ihn ſolle auch niemand zu einem Muſter
nehmen!„
Doch ſey es ferne von mir, daß ich es Jemand
uͤbel nehmen wollte, der von mir fordert, ich ſolle
Bengeln zum Muſter nehmen, weil ja diß meiner
Geſinnung nicht nachtheilig iſt und ich dabey mei-
nen groſſen Abſtand von Ihm wohl erkenne. Nur
bitte ich mir von verſtaͤndigen Kinderfreunden die
Erlaubniß aus, nicht nur, daß ich eines Mannes,
wie Bengel iſt, ſeine Grundſaͤtze auch die Meini-
gen ſeyn laſſe; ſondern auch daß ich das, was Ben-
gel ins Allgemeine geſagt hat, auf die Kinder ins-
beſondere anwende; und daß ich mich der irrigen
Meynung, als ob mans bey den Kindern weni-
ger genau nehmen muͤſſte, ſtandhaft widerſetze.
Der Geiſt GOttes wirkt in Kindern allerley
Gutes nach ſeiner unumſchraͤnkten Gnade und er-
ſtattet dadurch den Mangel, der durch die Unge-
ſchicklichkeit der Alten und der Jungen verurſachet
wird: aber wenn man dar aus folgern wollte, daß
man alſo berechtiget ſey, anerkannte und zugeſtan-
dene Ungeſchicklichkeiten zu beguͤnſtigen oder zu recht-
fertigen, ſo iſt das ein gewagter Schritt. „Es
bleibt manches uͤbrig (ſagt Bengel) welches der
langmuͤthige GOtt an ſeinen noch unmuͤndigen Kin-
dern
1774. Num. 29.„ Ein wenig reines Gold iſt mehr
werth als viel Flittergold. Ein wenig reine War-
heit mehr, als viel mit Irrthum vermiſchte.„
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Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
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