Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite

IV. Vor und nach dem
Abendmahl auf eine unbegreifliche Weise
zu essen, und solches Dein wahres Blut zu
trinken gibst. Ich danke Dir herzlich, daß Du
mir solches Geheimniß hast zu erkennen gege-
ben und mich heute auch zu dieser herrlichen
Malzeit kommen lässest. HErr JEsu! Du
hast ehemals, da Du auf Erden wandeltest,
auch kleine Kinder zu Dir kommen lassen, sie
geherzet und sie mit Auflegung der Hände ge-
seegnet. Eben dergleichen Gnade hast Du mir
auf eine unsichtbare Weise in meiner Taufe
erzeiget, wiederhole sie nun an mir bey Dei-
nem heiligen Abendmahl; laß mich zum
Genuß Deines Leibes und Blutes kommen,
da ich noch jung bin, und es das erstemal ist,
daß ich zu Deinem Tische gehe; umfahe mich
auch mit Deiner Liebe, seegne mich auch mit
geistlichem Seegen in himmlischen Gütern,
daß ich Dein seyn und Dein bleiben möge in
Ewigkeit. Denn ich bin ja Dein Eigentum,
das Dich Dein theures Blut und Leben geko-
stet hat, und durch niemand kann ich seelig wer-
den als durch Dich. O du heiliger Geist!
der Du in dem Sakrament der Taufe mei-
nen Leib und Seele zu Deinem Tempel ge-
weyhet hast, heilige Dir nun auch durch das
Sakrament des heiligen Abendmahls
meinen Leib und Seele mit dem Leib und Blut
des HErrn. Du hast in mir die erste Fünk-
lein des Glaubens und der Liebe zu Christo in
der Taufe und bey der Confirmation an-

gezün-

IV. Vor und nach dem
Abendmahl auf eine unbegreifliche Weiſe
zu eſſen, und ſolches Dein wahres Blut zu
trinken gibſt. Ich danke Dir herzlich, daß Du
mir ſolches Geheimniß haſt zu erkennen gege-
ben und mich heute auch zu dieſer herrlichen
Malzeit kommen laͤſſeſt. HErr JEſu! Du
haſt ehemals, da Du auf Erden wandelteſt,
auch kleine Kinder zu Dir kommen laſſen, ſie
geherzet und ſie mit Auflegung der Haͤnde ge-
ſeegnet. Eben dergleichen Gnade haſt Du mir
auf eine unſichtbare Weiſe in meiner Taufe
erzeiget, wiederhole ſie nun an mir bey Dei-
nem heiligen Abendmahl; laß mich zum
Genuß Deines Leibes und Blutes kommen,
da ich noch jung bin, und es das erſtemal iſt,
daß ich zu Deinem Tiſche gehe; umfahe mich
auch mit Deiner Liebe, ſeegne mich auch mit
geiſtlichem Seegen in himmliſchen Guͤtern,
daß ich Dein ſeyn und Dein bleiben moͤge in
Ewigkeit. Denn ich bin ja Dein Eigentum,
das Dich Dein theures Blut und Leben geko-
ſtet hat, und durch niemand kann ich ſeelig wer-
den als durch Dich. O du heiliger Geiſt!
der Du in dem Sakrament der Taufe mei-
nen Leib und Seele zu Deinem Tempel ge-
weyhet haſt, heilige Dir nun auch durch das
Sakrament des heiligen Abendmahls
meinen Leib und Seele mit dem Leib und Blut
des HErrn. Du haſt in mir die erſte Fuͤnk-
lein des Glaubens und der Liebe zu Chriſto in
der Taufe und bey der Confirmation an-

gezuͤn-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0302" n="236"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">IV.</hi><hi rendition="#fr">Vor und nach dem</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Abendmahl</hi> auf eine unbegreifliche Wei&#x017F;e<lb/>
zu e&#x017F;&#x017F;en, und &#x017F;olches Dein wahres Blut zu<lb/>
trinken gib&#x017F;t. Ich danke Dir herzlich, daß Du<lb/>
mir &#x017F;olches Geheimniß ha&#x017F;t zu erkennen gege-<lb/>
ben und mich heute auch zu die&#x017F;er herrlichen<lb/>
Malzeit kommen la&#x0364;&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t. <hi rendition="#fr">HErr JE&#x017F;u!</hi> Du<lb/>
ha&#x017F;t ehemals, da Du auf Erden wandelte&#x017F;t,<lb/>
auch kleine Kinder zu Dir kommen la&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;ie<lb/>
geherzet und &#x017F;ie mit Auflegung der Ha&#x0364;nde ge-<lb/>
&#x017F;eegnet. Eben dergleichen Gnade ha&#x017F;t Du mir<lb/>
auf eine un&#x017F;ichtbare Wei&#x017F;e in meiner <hi rendition="#fr">Taufe</hi><lb/>
erzeiget, wiederhole &#x017F;ie nun an mir bey Dei-<lb/>
nem <hi rendition="#fr">heiligen Abendmahl;</hi> laß mich zum<lb/>
Genuß Deines Leibes und Blutes kommen,<lb/>
da ich noch jung bin, und es das er&#x017F;temal i&#x017F;t,<lb/>
daß ich zu Deinem Ti&#x017F;che gehe; umfahe mich<lb/>
auch mit Deiner Liebe, &#x017F;eegne mich auch mit<lb/>
gei&#x017F;tlichem Seegen in himmli&#x017F;chen Gu&#x0364;tern,<lb/>
daß ich Dein &#x017F;eyn und Dein bleiben mo&#x0364;ge in<lb/>
Ewigkeit. Denn ich bin ja Dein Eigentum,<lb/>
das Dich Dein theures Blut und Leben geko-<lb/>
&#x017F;tet hat, und durch niemand kann ich &#x017F;eelig wer-<lb/>
den als durch Dich. <hi rendition="#fr">O du heiliger Gei&#x017F;t!</hi><lb/>
der Du in dem Sakrament <hi rendition="#fr">der Taufe</hi> mei-<lb/>
nen Leib und Seele zu Deinem Tempel ge-<lb/>
weyhet ha&#x017F;t, heilige Dir nun auch durch das<lb/>
Sakrament <hi rendition="#fr">des heiligen Abendmahls</hi><lb/>
meinen Leib und Seele mit dem Leib und Blut<lb/>
des HErrn. Du ha&#x017F;t in mir die er&#x017F;te Fu&#x0364;nk-<lb/>
lein des Glaubens und der Liebe zu Chri&#x017F;to in<lb/>
der <hi rendition="#fr">Taufe</hi> und bey der <hi rendition="#fr">Confirmation</hi> an-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gezu&#x0364;n-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[236/0302] IV. Vor und nach dem Abendmahl auf eine unbegreifliche Weiſe zu eſſen, und ſolches Dein wahres Blut zu trinken gibſt. Ich danke Dir herzlich, daß Du mir ſolches Geheimniß haſt zu erkennen gege- ben und mich heute auch zu dieſer herrlichen Malzeit kommen laͤſſeſt. HErr JEſu! Du haſt ehemals, da Du auf Erden wandelteſt, auch kleine Kinder zu Dir kommen laſſen, ſie geherzet und ſie mit Auflegung der Haͤnde ge- ſeegnet. Eben dergleichen Gnade haſt Du mir auf eine unſichtbare Weiſe in meiner Taufe erzeiget, wiederhole ſie nun an mir bey Dei- nem heiligen Abendmahl; laß mich zum Genuß Deines Leibes und Blutes kommen, da ich noch jung bin, und es das erſtemal iſt, daß ich zu Deinem Tiſche gehe; umfahe mich auch mit Deiner Liebe, ſeegne mich auch mit geiſtlichem Seegen in himmliſchen Guͤtern, daß ich Dein ſeyn und Dein bleiben moͤge in Ewigkeit. Denn ich bin ja Dein Eigentum, das Dich Dein theures Blut und Leben geko- ſtet hat, und durch niemand kann ich ſeelig wer- den als durch Dich. O du heiliger Geiſt! der Du in dem Sakrament der Taufe mei- nen Leib und Seele zu Deinem Tempel ge- weyhet haſt, heilige Dir nun auch durch das Sakrament des heiligen Abendmahls meinen Leib und Seele mit dem Leib und Blut des HErrn. Du haſt in mir die erſte Fuͤnk- lein des Glaubens und der Liebe zu Chriſto in der Taufe und bey der Confirmation an- gezuͤn-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/burk_gebet_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/burk_gebet_1775/302
Zitationshilfe: Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burk_gebet_1775/302>, abgerufen am 28.07.2024.