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Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800.

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Encyklopädie der Heilkunst.
Zweyter Abschnitt.
Kenntniß der Mischung des menschlichen Körpers
.


§ 215.

Die Bestandtheile und Mischungsverhältnisse des
menschlichen Körpers machen den Gegenstand eines eigenen
Theils der speciellen Chemie aus *).

*) Anthropochemie s. Anmerk. zu § 48.
§ 216.

Diese Untersuchung hat also gleiche Quellen und gleiche
Methode, als die übrigen Theile der Chemie, setzt auch
die genaueste Kenntniß derselben voraus, kann sich aber
nicht auf den Grad der Gewißheit erheben, welchen die
Chemie der anorgischen Natur erreicht, weil die organische
Natur in ihren Würkungen weniger stetig, und vermöge
der mannichfaltigern Zusammensetzung heterogener Kräfte,
einer schwerer einzusehenden, ewigen Abwechselung unter-
worfen ist, und weil dieser Theil der Chemie sodann die or-
ganischen Körper zwar auflösen, aber ihres andern Hülfs-
mittels, der Zusammensetzung der gefundenen Bestandtheile
zum vorigen Ganzen (§ 173), sich nicht bedienen kann.

§ 217.

Diese bisher außerst vernachlässigte, und vermöge der
zwecklosen Behandlungsart der gesammten Chemie, bis jetzt
unvollständige Wissenschaft, ist von dem wichtigsten Ein-
flusse auf die Heilkunst, indem sie eine sehr lautere Quelle
zur sichern Erklärung sehr vieler Erscheinungen am gesunden
und kranken Menschen abgiebt, und einen Theil seiner Na-
tur entwickelt.


§ 218.
E 2
Encyklopaͤdie der Heilkunſt.
Zweyter Abſchnitt.
Kenntniß der Miſchung des menſchlichen Koͤrpers
.


§ 215.

Die Beſtandtheile und Miſchungsverhaͤltniſſe des
menſchlichen Koͤrpers machen den Gegenſtand eines eigenen
Theils der ſpeciellen Chemie aus *).

*) Anthropochemie ſ. Anmerk. zu § 48.
§ 216.

Dieſe Unterſuchung hat alſo gleiche Quellen und gleiche
Methode, als die uͤbrigen Theile der Chemie, ſetzt auch
die genaueſte Kenntniß derſelben voraus, kann ſich aber
nicht auf den Grad der Gewißheit erheben, welchen die
Chemie der anorgiſchen Natur erreicht, weil die organiſche
Natur in ihren Wuͤrkungen weniger ſtetig, und vermoͤge
der mannichfaltigern Zuſammenſetzung heterogener Kraͤfte,
einer ſchwerer einzuſehenden, ewigen Abwechſelung unter-
worfen iſt, und weil dieſer Theil der Chemie ſodann die or-
ganiſchen Koͤrper zwar aufloͤſen, aber ihres andern Huͤlfs-
mittels, der Zuſammenſetzung der gefundenen Beſtandtheile
zum vorigen Ganzen (§ 173), ſich nicht bedienen kann.

§ 217.

Dieſe bisher außerſt vernachlaͤſſigte, und vermoͤge der
zweckloſen Behandlungsart der geſammten Chemie, bis jetzt
unvollſtaͤndige Wiſſenſchaft, iſt von dem wichtigſten Ein-
fluſſe auf die Heilkunſt, indem ſie eine ſehr lautere Quelle
zur ſichern Erklaͤrung ſehr vieler Erſcheinungen am geſunden
und kranken Menſchen abgiebt, und einen Theil ſeiner Na-
tur entwickelt.


§ 218.
E 2
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[67/0085] Encyklopaͤdie der Heilkunſt. Zweyter Abſchnitt. Kenntniß der Miſchung des menſchlichen Koͤrpers. § 215. Die Beſtandtheile und Miſchungsverhaͤltniſſe des menſchlichen Koͤrpers machen den Gegenſtand eines eigenen Theils der ſpeciellen Chemie aus *). *⁾ Anthropochemie ſ. Anmerk. zu § 48. § 216. Dieſe Unterſuchung hat alſo gleiche Quellen und gleiche Methode, als die uͤbrigen Theile der Chemie, ſetzt auch die genaueſte Kenntniß derſelben voraus, kann ſich aber nicht auf den Grad der Gewißheit erheben, welchen die Chemie der anorgiſchen Natur erreicht, weil die organiſche Natur in ihren Wuͤrkungen weniger ſtetig, und vermoͤge der mannichfaltigern Zuſammenſetzung heterogener Kraͤfte, einer ſchwerer einzuſehenden, ewigen Abwechſelung unter- worfen iſt, und weil dieſer Theil der Chemie ſodann die or- ganiſchen Koͤrper zwar aufloͤſen, aber ihres andern Huͤlfs- mittels, der Zuſammenſetzung der gefundenen Beſtandtheile zum vorigen Ganzen (§ 173), ſich nicht bedienen kann. § 217. Dieſe bisher außerſt vernachlaͤſſigte, und vermoͤge der zweckloſen Behandlungsart der geſammten Chemie, bis jetzt unvollſtaͤndige Wiſſenſchaft, iſt von dem wichtigſten Ein- fluſſe auf die Heilkunſt, indem ſie eine ſehr lautere Quelle zur ſichern Erklaͤrung ſehr vieler Erſcheinungen am geſunden und kranken Menſchen abgiebt, und einen Theil ſeiner Na- tur entwickelt. § 218. E 2

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Zitationshilfe: Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800/85>, abgerufen am 24.11.2024.