Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800.

Bild:
<< vorherige Seite

Bildung des Arztes.
serer Kunst den Leser ihrer Werke unaufhaltsam mit sich
fortreißen.

§ 619.

Auch haben mehrere Aerzte didaktische Gedichte über
Gegenstände ihrer Kunst abgefaßt, unter welchen einige
klassisch, und des Studiums der Aerzte für immer werth
sind. Wir nennen hier nur

Syphilis, sive morbus gallicus, auctore Fracastorio.
Verona, 530. fol.
Die Gesundbrunnen. Ein Gedicht in vier Gesängen,
von D. Neubeck. Breslau, 795. 4.
Uebrigens giebt es mehrere didaktische Gedichte über Na-
turgeschichte, z. B. von Cowley, de la Croix, van
Royen, Hill
etc. über die Heilkunst im Allgemeinen,
z. B. von Heerken, Talpa, Clossius etc. über
Physiologie, z. B. von Strauß, Hebenstreit etc.
über Diätetik, z. B. von Bernardinus, Fridae-
vallis, Dürante, Habersack, Felici, Arm-
strong
etc. über Heilmittellehre, z. B. von Aemi-
lius Macer, Nikander, Carnarino
etc. und
über medicinische Praxis, z. B. von Serenus Sam-
monikus, Delaunay, dü Port
etc.
§ 620.

Außer dem allgemeinen wohlthätigen Einflusse der schö-
nen Künste auf die Bildung des Arztes gewährt die Kennt-
niß der Zeichenkunst noch den besondern Vortheil, daß der
Arzt zu seinem eigenen, oder zum öffentlichen Gebrauche,
Gegenstände, welche für die Kunst wichtig sind, z. B. aus
der reinen und pathologischen Anatomie, aus der Heilmittel-
lehre, Chirurgie und Entbindungskunst, entweder selbst

zeichnen,

Bildung des Arztes.
ſerer Kunſt den Leſer ihrer Werke unaufhaltſam mit ſich
fortreißen.

§ 619.

Auch haben mehrere Aerzte didaktiſche Gedichte uͤber
Gegenſtaͤnde ihrer Kunſt abgefaßt, unter welchen einige
klaſſiſch, und des Studiums der Aerzte fuͤr immer werth
ſind. Wir nennen hier nur

Syphilis, ſive morbus gallicus, auctore Fracaſtorio.
Verona, 530. fol.
Die Geſundbrunnen. Ein Gedicht in vier Geſaͤngen,
von D. Neubeck. Breslau, 795. 4.
Uebrigens giebt es mehrere didaktiſche Gedichte uͤber Na-
turgeſchichte, z. B. von Cowley, de la Croix, van
Royen, Hill
ꝛc. uͤber die Heilkunſt im Allgemeinen,
z. B. von Heerken, Talpa, Cloſſius ꝛc. uͤber
Phyſiologie, z. B. von Strauß, Hebenſtreit ꝛc.
uͤber Diaͤtetik, z. B. von Bernardinus, Fridae-
vallis, Duͤrante, Haberſack, Felici, Arm-
ſtrong
ꝛc. uͤber Heilmittellehre, z. B. von Aemi-
lius Macer, Nikander, Carnarino
ꝛc. und
uͤber mediciniſche Praxis, z. B. von Serenus Sam-
monikus, Delaunay, duͤ Port
ꝛc.
§ 620.

Außer dem allgemeinen wohlthaͤtigen Einfluſſe der ſchoͤ-
nen Kuͤnſte auf die Bildung des Arztes gewaͤhrt die Kennt-
niß der Zeichenkunſt noch den beſondern Vortheil, daß der
Arzt zu ſeinem eigenen, oder zum oͤffentlichen Gebrauche,
Gegenſtaͤnde, welche fuͤr die Kunſt wichtig ſind, z. B. aus
der reinen und pathologiſchen Anatomie, aus der Heilmittel-
lehre, Chirurgie und Entbindungskunſt, entweder ſelbſt

zeichnen,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <div n="3">
          <div n="4">
            <div n="5">
              <div n="6">
                <div n="7">
                  <div n="8">
                    <p><pb facs="#f0209" n="191"/><fw place="top" type="header">Bildung des Arztes.</fw><lb/>
&#x017F;erer Kun&#x017F;t den Le&#x017F;er ihrer Werke unaufhalt&#x017F;am mit &#x017F;ich<lb/>
fortreißen.</p>
                  </div><lb/>
                  <div n="8">
                    <head>§ 619.</head><lb/>
                    <p>Auch haben mehrere Aerzte didakti&#x017F;che Gedichte u&#x0364;ber<lb/>
Gegen&#x017F;ta&#x0364;nde ihrer Kun&#x017F;t abgefaßt, unter welchen einige<lb/>
kla&#x017F;&#x017F;i&#x017F;ch, und des Studiums der Aerzte fu&#x0364;r immer werth<lb/>
&#x017F;ind. Wir nennen hier nur</p><lb/>
                    <list>
                      <item> <hi rendition="#aq">Syphilis, &#x017F;ive morbus gallicus, auctore <hi rendition="#g">Fraca&#x017F;torio</hi>.<lb/>
Verona, 530. fol.</hi> </item><lb/>
                      <item>Die Ge&#x017F;undbrunnen. Ein Gedicht in vier Ge&#x017F;a&#x0364;ngen,<lb/>
von <hi rendition="#aq">D.</hi> <hi rendition="#g">Neubeck</hi>. Breslau, 795. 4.</item><lb/>
                      <item>Uebrigens giebt es mehrere didakti&#x017F;che Gedichte u&#x0364;ber Na-<lb/>
turge&#x017F;chichte, z. B. von <hi rendition="#g">Cowley, de la Croix, van<lb/>
Royen, Hill</hi> &#xA75B;c. u&#x0364;ber die Heilkun&#x017F;t im Allgemeinen,<lb/>
z. B. von <hi rendition="#g">Heerken, Talpa, Clo&#x017F;&#x017F;ius</hi> &#xA75B;c. u&#x0364;ber<lb/>
Phy&#x017F;iologie, z. B. von <hi rendition="#g">Strauß, Heben&#x017F;treit</hi> &#xA75B;c.<lb/>
u&#x0364;ber Dia&#x0364;tetik, z. B. von <hi rendition="#g">Bernardinus, Fridae-<lb/>
vallis, Du&#x0364;rante, Haber&#x017F;ack, Felici, Arm-<lb/>
&#x017F;trong</hi> &#xA75B;c. u&#x0364;ber Heilmittellehre, z. B. von <hi rendition="#g">Aemi-<lb/>
lius Macer, Nikander, Carnarino</hi> &#xA75B;c. und<lb/>
u&#x0364;ber medicini&#x017F;che Praxis, z. B. von <hi rendition="#g">Serenus Sam-<lb/>
monikus, Delaunay, du&#x0364; Port</hi> &#xA75B;c.</item>
                    </list>
                  </div><lb/>
                  <div n="8">
                    <head>§ 620.</head><lb/>
                    <p>Außer dem allgemeinen wohltha&#x0364;tigen Einflu&#x017F;&#x017F;e der &#x017F;cho&#x0364;-<lb/>
nen Ku&#x0364;n&#x017F;te auf die Bildung des Arztes gewa&#x0364;hrt die Kennt-<lb/>
niß der Zeichenkun&#x017F;t noch den be&#x017F;ondern Vortheil, daß der<lb/>
Arzt zu &#x017F;einem eigenen, oder zum o&#x0364;ffentlichen Gebrauche,<lb/>
Gegen&#x017F;ta&#x0364;nde, welche fu&#x0364;r die Kun&#x017F;t wichtig &#x017F;ind, z. B. aus<lb/>
der reinen und pathologi&#x017F;chen Anatomie, aus der Heilmittel-<lb/>
lehre, Chirurgie und Entbindungskun&#x017F;t, entweder &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zeichnen,</fw><lb/></p>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[191/0209] Bildung des Arztes. ſerer Kunſt den Leſer ihrer Werke unaufhaltſam mit ſich fortreißen. § 619. Auch haben mehrere Aerzte didaktiſche Gedichte uͤber Gegenſtaͤnde ihrer Kunſt abgefaßt, unter welchen einige klaſſiſch, und des Studiums der Aerzte fuͤr immer werth ſind. Wir nennen hier nur Syphilis, ſive morbus gallicus, auctore Fracaſtorio. Verona, 530. fol. Die Geſundbrunnen. Ein Gedicht in vier Geſaͤngen, von D. Neubeck. Breslau, 795. 4. Uebrigens giebt es mehrere didaktiſche Gedichte uͤber Na- turgeſchichte, z. B. von Cowley, de la Croix, van Royen, Hill ꝛc. uͤber die Heilkunſt im Allgemeinen, z. B. von Heerken, Talpa, Cloſſius ꝛc. uͤber Phyſiologie, z. B. von Strauß, Hebenſtreit ꝛc. uͤber Diaͤtetik, z. B. von Bernardinus, Fridae- vallis, Duͤrante, Haberſack, Felici, Arm- ſtrong ꝛc. uͤber Heilmittellehre, z. B. von Aemi- lius Macer, Nikander, Carnarino ꝛc. und uͤber mediciniſche Praxis, z. B. von Serenus Sam- monikus, Delaunay, duͤ Port ꝛc. § 620. Außer dem allgemeinen wohlthaͤtigen Einfluſſe der ſchoͤ- nen Kuͤnſte auf die Bildung des Arztes gewaͤhrt die Kennt- niß der Zeichenkunſt noch den beſondern Vortheil, daß der Arzt zu ſeinem eigenen, oder zum oͤffentlichen Gebrauche, Gegenſtaͤnde, welche fuͤr die Kunſt wichtig ſind, z. B. aus der reinen und pathologiſchen Anatomie, aus der Heilmittel- lehre, Chirurgie und Entbindungskunſt, entweder ſelbſt zeichnen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800/209
Zitationshilfe: Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800/209>, abgerufen am 25.11.2024.