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Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800.

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Zweyter Theil.
leuchtend, da diese Zweige der Kunst die krankhafte Form
des menschlichen Körpers zum Gegenstande haben, welche
in vielen Fällen nur einer unmittelbaren Veränderung fähig
und bedürftig ist.



Zweyter Abschnitt.
Lehre von den chemischen Heilkräften
.


§ 331.

Wiewohl es bey unsern gegenwärtigen Kenntnissen ein
seinen Zweck gänzlich verfehlendes Unternehmen ist, den
menschlichen Körper allein nach den uns bekannten Mi-
schungsverhältnissen der gesammten Natur beurtheilen, und
aus derselben die Würkung der Körper auf ihn vollständig
erklären und vorhersagen zu wollen: so bleibt doch der
menschliche Körper immer ein Glied der gesammten Körper-
welt, welche den Gesetzen der Mischung gehorcht.

§ 332.

Es sind nämlich zwar in ihm die chemischen Verhält-
nisse den höhern Gesetzen seiner thierischen und geistigen Na-
tur untergeordnet; allein der zweckmäßlge Zustand der er-
stern giebt doch die Bedingung der regelmäßigen Würkung
der letztern ab, und auf der andern Seite würkt auch die
Modification der thierischen und geistigen Kräfte auf die che-
mische Zusammensetzung des Körpers.

§ 333.

Sobald also die wesentliche Erscheinung einer Krankheit
ursprünglich auf der Mischung des Körpers beruht, und

diese

Zweyter Theil.
leuchtend, da dieſe Zweige der Kunſt die krankhafte Form
des menſchlichen Koͤrpers zum Gegenſtande haben, welche
in vielen Faͤllen nur einer unmittelbaren Veraͤnderung faͤhig
und beduͤrftig iſt.



Zweyter Abſchnitt.
Lehre von den chemiſchen Heilkraͤften
.


§ 331.

Wiewohl es bey unſern gegenwaͤrtigen Kenntniſſen ein
ſeinen Zweck gaͤnzlich verfehlendes Unternehmen iſt, den
menſchlichen Koͤrper allein nach den uns bekannten Mi-
ſchungsverhaͤltniſſen der geſammten Natur beurtheilen, und
aus derſelben die Wuͤrkung der Koͤrper auf ihn vollſtaͤndig
erklaͤren und vorherſagen zu wollen: ſo bleibt doch der
menſchliche Koͤrper immer ein Glied der geſammten Koͤrper-
welt, welche den Geſetzen der Miſchung gehorcht.

§ 332.

Es ſind naͤmlich zwar in ihm die chemiſchen Verhaͤlt-
niſſe den hoͤhern Geſetzen ſeiner thieriſchen und geiſtigen Na-
tur untergeordnet; allein der zweckmaͤßlge Zuſtand der er-
ſtern giebt doch die Bedingung der regelmaͤßigen Wuͤrkung
der letztern ab, und auf der andern Seite wuͤrkt auch die
Modification der thieriſchen und geiſtigen Kraͤfte auf die che-
miſche Zuſammenſetzung des Koͤrpers.

§ 333.

Sobald alſo die weſentliche Erſcheinung einer Krankheit
urſpruͤnglich auf der Miſchung des Koͤrpers beruht, und

dieſe
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[100/0118] Zweyter Theil. leuchtend, da dieſe Zweige der Kunſt die krankhafte Form des menſchlichen Koͤrpers zum Gegenſtande haben, welche in vielen Faͤllen nur einer unmittelbaren Veraͤnderung faͤhig und beduͤrftig iſt. Zweyter Abſchnitt. Lehre von den chemiſchen Heilkraͤften. § 331. Wiewohl es bey unſern gegenwaͤrtigen Kenntniſſen ein ſeinen Zweck gaͤnzlich verfehlendes Unternehmen iſt, den menſchlichen Koͤrper allein nach den uns bekannten Mi- ſchungsverhaͤltniſſen der geſammten Natur beurtheilen, und aus derſelben die Wuͤrkung der Koͤrper auf ihn vollſtaͤndig erklaͤren und vorherſagen zu wollen: ſo bleibt doch der menſchliche Koͤrper immer ein Glied der geſammten Koͤrper- welt, welche den Geſetzen der Miſchung gehorcht. § 332. Es ſind naͤmlich zwar in ihm die chemiſchen Verhaͤlt- niſſe den hoͤhern Geſetzen ſeiner thieriſchen und geiſtigen Na- tur untergeordnet; allein der zweckmaͤßlge Zuſtand der er- ſtern giebt doch die Bedingung der regelmaͤßigen Wuͤrkung der letztern ab, und auf der andern Seite wuͤrkt auch die Modification der thieriſchen und geiſtigen Kraͤfte auf die che- miſche Zuſammenſetzung des Koͤrpers. § 333. Sobald alſo die weſentliche Erſcheinung einer Krankheit urſpruͤnglich auf der Miſchung des Koͤrpers beruht, und dieſe

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Zitationshilfe: Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800/118>, abgerufen am 25.11.2024.