(links, beim Eingang in die Sacristei); -- den Tod Mariä (1508) im Ateneo zu Ferrara; in diesen beiden Werken kommt er dem Cima am nächsten. -- Seine grosse Darstellung im Tempel (1510) und die Apotheose der heil. Ursula, beide in der Acad. von Venedig, zeigen freilich dass auch bei ihm die Mittel zur völligen Belebung solcher Formen nicht ausreichten. In der "Darstellung" ist das Kind in Bel- lini's Art aufgefasst.
Von Lazzaro Sebastiani ist in S. Donato zu Murano (über d. Seitenthür r.) eine ganz schön belebte Scene der Madonna mit zwei Heiligen, welche anbetende Engel und einen Donator herbeibringen.
Von Andrea Previtali im Pal. Manfrin eine Madonna mit beiden Kindern im Freien (1510).
Catena's Hauptwerk, in S. M. mater Domini (2. Alt. r.), sollte eine Marter der heil. Christina vorstellen, welche mit einem Mühlstein am Hals ertränkt wurde. Man sehe wie der brave alte Venezianer dieses umgeht und denke dabei einen Augenblick an die affectvollen Martyrien des XVII. Jahrh. -- Die Köpfe höchst lieblich.
Basaiti ist in Zeichnung, Farbe und Charakteren meist flüch- tiger als Cima und Carpaccio; sein männlicher Typus wiederholt sich; das Ganze ist aber meist lebendiger. Seine Berufung der Apostel Ja- cobus und Philippus (Academie) ist immerhin ein geistreiches und entschlossenes Bild (1510); -- der thronende Petrus mit 4 Heiligen in S. Pietro di castello (3. Alt. r.) war einst trefflich, der S. Georg ebenda (Ende d. l. Seitenschiffes) dagegen von jeher schwach. -- Aber bisweilen erhebt sich der Meister zu hohen Leistungen. In der Him- melfahrt Mariä (SS. Pietro e Paolo zu Murano, links, nahe der Sa- cristeithür, verdorben, doch nicht unrettbar) schilderte er die schönste Ekstase; -- sein S. Sebastian (Salute, Vorraum der Sacristei) ist nur um eines Schrittes Weite von Tizian entfernt; die von Luigi Vivarini begonnene Glorie des heil. Ambrosius aber (S. 822 e, Frari, 3. Cap. 1. vom Chor) hat offenbar Er erst zu dem Wunderwerke gemacht, das sich fast allein mit jenen 3 Hauptbildern des Giov. Bellini messen kann. Das lauterste Gold venezianischer Charakteristik.
Von Pennacchi sind die dem Untergang nahen Halbfiguren in den Cassetten des Tonnengewölbes von S. M. de' miracoli und die
Nachfolger Bellini’s. Ihre Charaktere.
(links, beim Eingang in die Sacristei); — den Tod Mariä (1508) im Ateneo zu Ferrara; in diesen beiden Werken kommt er dem Cima am nächsten. — Seine grosse Darstellung im Tempel (1510) und die Apotheose der heil. Ursula, beide in der Acad. von Venedig, zeigen freilich dass auch bei ihm die Mittel zur völligen Belebung solcher Formen nicht ausreichten. In der „Darstellung“ ist das Kind in Bel- lini’s Art aufgefasst.
Von Lazzaro Sebastiani ist in S. Donato zu Murano (über d. Seitenthür r.) eine ganz schön belebte Scene der Madonna mit zwei Heiligen, welche anbetende Engel und einen Donator herbeibringen.
Von Andrea Previtali im Pal. Manfrin eine Madonna mit beiden Kindern im Freien (1510).
Catena’s Hauptwerk, in S. M. mater Domini (2. Alt. r.), sollte eine Marter der heil. Christina vorstellen, welche mit einem Mühlstein am Hals ertränkt wurde. Man sehe wie der brave alte Venezianer dieses umgeht und denke dabei einen Augenblick an die affectvollen Martyrien des XVII. Jahrh. — Die Köpfe höchst lieblich.
Basaiti ist in Zeichnung, Farbe und Charakteren meist flüch- tiger als Cima und Carpaccio; sein männlicher Typus wiederholt sich; das Ganze ist aber meist lebendiger. Seine Berufung der Apostel Ja- cobus und Philippus (Academie) ist immerhin ein geistreiches und entschlossenes Bild (1510); — der thronende Petrus mit 4 Heiligen in S. Pietro di castello (3. Alt. r.) war einst trefflich, der S. Georg ebenda (Ende d. l. Seitenschiffes) dagegen von jeher schwach. — Aber bisweilen erhebt sich der Meister zu hohen Leistungen. In der Him- melfahrt Mariä (SS. Pietro e Paolo zu Murano, links, nahe der Sa- cristeithür, verdorben, doch nicht unrettbar) schilderte er die schönste Ekstase; — sein S. Sebastian (Salute, Vorraum der Sacristei) ist nur um eines Schrittes Weite von Tizian entfernt; die von Luigi Vivarini begonnene Glorie des heil. Ambrosius aber (S. 822 e, Frari, 3. Cap. 1. vom Chor) hat offenbar Er erst zu dem Wunderwerke gemacht, das sich fast allein mit jenen 3 Hauptbildern des Giov. Bellini messen kann. Das lauterste Gold venezianischer Charakteristik.
Von Pennacchi sind die dem Untergang nahen Halbfiguren in den Cassetten des Tonnengewölbes von S. M. de’ miracoli und die
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Nachfolger Bellini’s. Ihre Charaktere.
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Ateneo zu Ferrara; in diesen beiden Werken kommt er dem Cima
am nächsten. — Seine grosse Darstellung im Tempel (1510) und die
Apotheose der heil. Ursula, beide in der Acad. von Venedig, zeigen
freilich dass auch bei ihm die Mittel zur völligen Belebung solcher
Formen nicht ausreichten. In der „Darstellung“ ist das Kind in Bel-
lini’s Art aufgefasst.
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Von Lazzaro Sebastiani ist in S. Donato zu Murano (über
d. Seitenthür r.) eine ganz schön belebte Scene der Madonna mit zwei
Heiligen, welche anbetende Engel und einen Donator herbeibringen.
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Von Andrea Previtali im Pal. Manfrin eine Madonna mit
beiden Kindern im Freien (1510).
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Catena’s Hauptwerk, in S. M. mater Domini (2. Alt. r.), sollte
eine Marter der heil. Christina vorstellen, welche mit einem Mühlstein
am Hals ertränkt wurde. Man sehe wie der brave alte Venezianer
dieses umgeht und denke dabei einen Augenblick an die affectvollen
Martyrien des XVII. Jahrh. — Die Köpfe höchst lieblich.
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Basaiti ist in Zeichnung, Farbe und Charakteren meist flüch-
tiger als Cima und Carpaccio; sein männlicher Typus wiederholt sich;
das Ganze ist aber meist lebendiger. Seine Berufung der Apostel Ja-
cobus und Philippus (Academie) ist immerhin ein geistreiches und
entschlossenes Bild (1510); — der thronende Petrus mit 4 Heiligen
in S. Pietro di castello (3. Alt. r.) war einst trefflich, der S. Georg
ebenda (Ende d. l. Seitenschiffes) dagegen von jeher schwach. — Aber
bisweilen erhebt sich der Meister zu hohen Leistungen. In der Him-
melfahrt Mariä (SS. Pietro e Paolo zu Murano, links, nahe der Sa-
cristeithür, verdorben, doch nicht unrettbar) schilderte er die schönste
Ekstase; — sein S. Sebastian (Salute, Vorraum der Sacristei) ist nur
um eines Schrittes Weite von Tizian entfernt; die von Luigi Vivarini
begonnene Glorie des heil. Ambrosius aber (S. 822 e, Frari, 3. Cap. 1.
vom Chor) hat offenbar Er erst zu dem Wunderwerke gemacht, das
sich fast allein mit jenen 3 Hauptbildern des Giov. Bellini messen
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Von Pennacchi sind die dem Untergang nahen Halbfiguren in
den Cassetten des Tonnengewölbes von S. M. de’ miracoli und die
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Burckhardt, Jacob: Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens. Basel, 1855, S. 829. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burckhardt_cicerone_1855/851>, abgerufen am 22.12.2024.
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