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Burckhardt, Jacob: Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens. Basel, 1855.

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Malerei des XV. Jahrhunderts. Oberitalien.
ader Brera zu Mailand. -- Treffliche Fresken von ihm (nicht von Franc.
bMorone, wie S. 280, a irrig angegeben ist) in SS. Nazaro e Celso zu
Verona, Cap. di S. Biagio, 1493; -- vier Bilder im Chor derselben
Kirche.

c

Von vicentinischen Zeitgenossen: Bilder in der Pinacoteca und
dgute Fresken in S. Lorenzo, Cap. links neben dem Chor.

In Verona ist Einiges von Pisanello (+ 1451) erhalten, der
gleichzeitig und sogar unabhängig neben Squarcione den Styl des XV.
eJahrh. beginnen half. (Ruinirtes Fresco einer Verkündigung in S. Fermo,
Wand über dem Chor.) -- Die Übrigen stehen alle unter Mantegna's
fEinfluss. -- Anonyme Fresken in S. Anastasia, Capellen rechts und
links vom Chor. -- Francesco Buonsignori, ein Geistesverwand-
gter des Montagna: Madonnen mit Heiligen in der Pinacoteca zu Ve-
hrona (1488) und in S. Fermo, Cap. neben dem linken Querschiff (1484).
Bilder von Girol. Benaglio (1487) und Giov. Franceschini
i(1498) in der Pinacoteca; das des letztern ein schönes Werk in der
Art Bellini's.

Von Liberale da Verona Bilder in mehrern Kirchen 1), Fres-
kken in S. Anastasia, z. B. über dem 3. Alt. rechts; ein grosser S. Se-
lbastian in der Brera zu Mailand, hart und scharf, ein vortreffliches
Actbild im paduanischen Sinne. -- Von Girol. da' Libri u. a. in
mS. M. in Organo, rechts vom Portal, eine schöne Madonna mit Heili-
ngen unter Lorbeern; -- in der Pinac. eine herrliche Anbetung des
(kühn gezeichneten) Kindes mit Heiligen; und eine thronende Ma-
donna mit Heiligen. -- Franc. Morone nähert sich in zwei schönen
oBildern der Pinac., einem verklärten mit Maria und Johannes d. T.
auf Wolken stehenden Christus und einem Gekreuzigten (1498), dem
Giov. Bellini am Meisten; -- in den edeln Fresken der Sacristei von
pS. M. in Organo (Halbfiguren von Heiligen, und in einem Mittelfeld
der Decke: der verkürzt schwebende Salvator mit Heiligen) erscheint
er als ein ausgebildeter Meister des XVI. Jahrhunderts.


1) Der Verf. besuchte diese Gegenden das letztemal gegen Ende der Fasten
und fand unglücklicher Weise die Kirchenbilder meist verhüllt. -- Für die
Fassadenmalereien von Verona vgl. S. 296 ff.

Malerei des XV. Jahrhunderts. Oberitalien.
ader Brera zu Mailand. — Treffliche Fresken von ihm (nicht von Franc.
bMorone, wie S. 280, a irrig angegeben ist) in SS. Nazaro e Celso zu
Verona, Cap. di S. Biagio, 1493; — vier Bilder im Chor derselben
Kirche.

c

Von vicentinischen Zeitgenossen: Bilder in der Pinacoteca und
dgute Fresken in S. Lorenzo, Cap. links neben dem Chor.

In Verona ist Einiges von Pisanello († 1451) erhalten, der
gleichzeitig und sogar unabhängig neben Squarcione den Styl des XV.
eJahrh. beginnen half. (Ruinirtes Fresco einer Verkündigung in S. Fermo,
Wand über dem Chor.) — Die Übrigen stehen alle unter Mantegna’s
fEinfluss. — Anonyme Fresken in S. Anastasia, Capellen rechts und
links vom Chor. — Francesco Buonsignori, ein Geistesverwand-
gter des Montagna: Madonnen mit Heiligen in der Pinacoteca zu Ve-
hrona (1488) und in S. Fermo, Cap. neben dem linken Querschiff (1484).
Bilder von Girol. Benaglio (1487) und Giov. Franceschini
i(1498) in der Pinacoteca; das des letztern ein schönes Werk in der
Art Bellini’s.

Von Liberale da Verona Bilder in mehrern Kirchen 1), Fres-
kken in S. Anastasia, z. B. über dem 3. Alt. rechts; ein grosser S. Se-
lbastian in der Brera zu Mailand, hart und scharf, ein vortreffliches
Actbild im paduanischen Sinne. — Von Girol. da’ Libri u. a. in
mS. M. in Organo, rechts vom Portal, eine schöne Madonna mit Heili-
ngen unter Lorbeern; — in der Pinac. eine herrliche Anbetung des
(kühn gezeichneten) Kindes mit Heiligen; und eine thronende Ma-
donna mit Heiligen. — Franc. Morone nähert sich in zwei schönen
oBildern der Pinac., einem verklärten mit Maria und Johannes d. T.
auf Wolken stehenden Christus und einem Gekreuzigten (1498), dem
Giov. Bellini am Meisten; — in den edeln Fresken der Sacristei von
pS. M. in Organo (Halbfiguren von Heiligen, und in einem Mittelfeld
der Decke: der verkürzt schwebende Salvator mit Heiligen) erscheint
er als ein ausgebildeter Meister des XVI. Jahrhunderts.


1) Der Verf. besuchte diese Gegenden das letztemal gegen Ende der Fasten
und fand unglücklicher Weise die Kirchenbilder meist verhüllt. — Für die
Fassadenmalereien von Verona vgl. S. 296 ff.
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[818/0840] Malerei des XV. Jahrhunderts. Oberitalien. der Brera zu Mailand. — Treffliche Fresken von ihm (nicht von Franc. Morone, wie S. 280, a irrig angegeben ist) in SS. Nazaro e Celso zu Verona, Cap. di S. Biagio, 1493; — vier Bilder im Chor derselben Kirche. a b Von vicentinischen Zeitgenossen: Bilder in der Pinacoteca und gute Fresken in S. Lorenzo, Cap. links neben dem Chor. d In Verona ist Einiges von Pisanello († 1451) erhalten, der gleichzeitig und sogar unabhängig neben Squarcione den Styl des XV. Jahrh. beginnen half. (Ruinirtes Fresco einer Verkündigung in S. Fermo, Wand über dem Chor.) — Die Übrigen stehen alle unter Mantegna’s Einfluss. — Anonyme Fresken in S. Anastasia, Capellen rechts und links vom Chor. — Francesco Buonsignori, ein Geistesverwand- ter des Montagna: Madonnen mit Heiligen in der Pinacoteca zu Ve- rona (1488) und in S. Fermo, Cap. neben dem linken Querschiff (1484). Bilder von Girol. Benaglio (1487) und Giov. Franceschini (1498) in der Pinacoteca; das des letztern ein schönes Werk in der Art Bellini’s. e f g h i Von Liberale da Verona Bilder in mehrern Kirchen 1), Fres- ken in S. Anastasia, z. B. über dem 3. Alt. rechts; ein grosser S. Se- bastian in der Brera zu Mailand, hart und scharf, ein vortreffliches Actbild im paduanischen Sinne. — Von Girol. da’ Libri u. a. in S. M. in Organo, rechts vom Portal, eine schöne Madonna mit Heili- gen unter Lorbeern; — in der Pinac. eine herrliche Anbetung des (kühn gezeichneten) Kindes mit Heiligen; und eine thronende Ma- donna mit Heiligen. — Franc. Morone nähert sich in zwei schönen Bildern der Pinac., einem verklärten mit Maria und Johannes d. T. auf Wolken stehenden Christus und einem Gekreuzigten (1498), dem Giov. Bellini am Meisten; — in den edeln Fresken der Sacristei von S. M. in Organo (Halbfiguren von Heiligen, und in einem Mittelfeld der Decke: der verkürzt schwebende Salvator mit Heiligen) erscheint er als ein ausgebildeter Meister des XVI. Jahrhunderts. k l m n o p 1) Der Verf. besuchte diese Gegenden das letztemal gegen Ende der Fasten und fand unglücklicher Weise die Kirchenbilder meist verhüllt. — Für die Fassadenmalereien von Verona vgl. S. 296 ff.

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Zitationshilfe: Burckhardt, Jacob: Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens. Basel, 1855, S. 818. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burckhardt_cicerone_1855/840>, abgerufen am 18.12.2024.