In der Villa Borghese: Hauptsaal: Die beiden Reliefs mita Pan und Satyrn.
Zimmer der Juno: Cassandra, spätrömisch nach bester griechi-b scher Erfindung. Mehreres Treffliche.
Zimmer des Herakles: Schöne Vase, mit der Reliefdarstellungc eines Tanzes nackter Kureten und verhüllter Frauen; Pan musicirt.
In der Villa Ludovisi: Hauptsaal: das Urtheil des Paris,d grosses Relief nach griechischen Motiven.
Im Palast Spada zu Rom, zweiter unterer Saal: Acht grös-e sere Reliefs, wozu noch die beiden im Kaiserzimmer des Museo capitolino gehören; sämmtlich von bester römischer Arbeit und den edelsten, lebendigsten Motiven, doch mehr malerisch als plastisch em- pfunden und vielleicht Nachbildungen von Gemälden. Andeutungen hievon: das starke Heraustreten einzelner Glieder, die Menge der Bei- werke, auch die weit vertieft gedachten Hintergründe.
In der Villa Medici: eine Anzahl guter Relieffragmente nebstf geringern, an der Hinterwand gegen den Garten.
Im Eingang zum Pal. Giustiniani: zwei gute Grabreliefs, sog.g Todtenmahle.
Im Museum von Neapel: Nebenraum des dritten Ganges:h Orpheus, Eurydice und Hermes, schöne griechische Arbeit, stark verletzt; nicht der Ausführung, aber dem Inhalt nach identisch mit jenem etwas geringern Relief der Villa Albani, wo die Namen Zethus, Antiope und Amphion beigeschrieben sind, nach einem dritten Exemplar im Louvre, welches sie in antiker aber lateinischer Schrift enthält. Durch den Zweifel über den eigentlichen Inhalt verlieren wir einigermassen das Interesse an diesem für die Reliefbehandlung classischen Werke; ist aber wirklich das kurze Wiedersehen und der letzte Abschied Eurydicens dargestellt, so giebt die ungemeine Mässi- gung und leise Abstufung des Pathos in den drei Gestalten viel zu denken. -- Eine Nymphe, die einen zudringlichen Satyr abwehrt, leider fast zur Hälfte neu; -- mehrere griechische Grabreliefs, nicht von den besten, doch als Repräsentanten dieser in italienischen Samm- lungen seltenen Gattung zu schätzen, so das des Protarchos etc.; -- verkleinerte, römische Nachahmung der Basis eines griechischen Sie- gesdenkmals (Tropäons) mit zwei Karyatiden und einer sehr nied-
Reliefs.
In der Villa Borghese: Hauptsaal: Die beiden Reliefs mita Pan und Satyrn.
Zimmer der Juno: Cassandra, spätrömisch nach bester griechi-b scher Erfindung. Mehreres Treffliche.
Zimmer des Herakles: Schöne Vase, mit der Reliefdarstellungc eines Tanzes nackter Kureten und verhüllter Frauen; Pan musicirt.
In der Villa Ludovisi: Hauptsaal: das Urtheil des Paris,d grosses Relief nach griechischen Motiven.
Im Palast Spada zu Rom, zweiter unterer Saal: Acht grös-e sere Reliefs, wozu noch die beiden im Kaiserzimmer des Museo capitolino gehören; sämmtlich von bester römischer Arbeit und den edelsten, lebendigsten Motiven, doch mehr malerisch als plastisch em- pfunden und vielleicht Nachbildungen von Gemälden. Andeutungen hievon: das starke Heraustreten einzelner Glieder, die Menge der Bei- werke, auch die weit vertieft gedachten Hintergründe.
In der Villa Medici: eine Anzahl guter Relieffragmente nebstf geringern, an der Hinterwand gegen den Garten.
Im Eingang zum Pal. Giustiniani: zwei gute Grabreliefs, sog.g Todtenmahle.
Im Museum von Neapel: Nebenraum des dritten Ganges:h Orpheus, Eurydice und Hermes, schöne griechische Arbeit, stark verletzt; nicht der Ausführung, aber dem Inhalt nach identisch mit jenem etwas geringern Relief der Villa Albani, wo die Namen Zethus, Antiope und Amphion beigeschrieben sind, nach einem dritten Exemplar im Louvre, welches sie in antiker aber lateinischer Schrift enthält. Durch den Zweifel über den eigentlichen Inhalt verlieren wir einigermassen das Interesse an diesem für die Reliefbehandlung classischen Werke; ist aber wirklich das kurze Wiedersehen und der letzte Abschied Eurydicens dargestellt, so giebt die ungemeine Mässi- gung und leise Abstufung des Pathos in den drei Gestalten viel zu denken. — Eine Nymphe, die einen zudringlichen Satyr abwehrt, leider fast zur Hälfte neu; — mehrere griechische Grabreliefs, nicht von den besten, doch als Repräsentanten dieser in italienischen Samm- lungen seltenen Gattung zu schätzen, so das des Protarchos etc.; — verkleinerte, römische Nachahmung der Basis eines griechischen Sie- gesdenkmals (Tropäons) mit zwei Karyatiden und einer sehr nied-
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Reliefs.
In der Villa Borghese: Hauptsaal: Die beiden Reliefs mit
Pan und Satyrn.
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Zimmer der Juno: Cassandra, spätrömisch nach bester griechi-
scher Erfindung. Mehreres Treffliche.
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Zimmer des Herakles: Schöne Vase, mit der Reliefdarstellung
eines Tanzes nackter Kureten und verhüllter Frauen; Pan musicirt.
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In der Villa Ludovisi: Hauptsaal: das Urtheil des Paris,
grosses Relief nach griechischen Motiven.
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Im Palast Spada zu Rom, zweiter unterer Saal: Acht grös-
sere Reliefs, wozu noch die beiden im Kaiserzimmer des Museo
capitolino gehören; sämmtlich von bester römischer Arbeit und den
edelsten, lebendigsten Motiven, doch mehr malerisch als plastisch em-
pfunden und vielleicht Nachbildungen von Gemälden. Andeutungen
hievon: das starke Heraustreten einzelner Glieder, die Menge der Bei-
werke, auch die weit vertieft gedachten Hintergründe.
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In der Villa Medici: eine Anzahl guter Relieffragmente nebst
geringern, an der Hinterwand gegen den Garten.
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Im Eingang zum Pal. Giustiniani: zwei gute Grabreliefs, sog.
Todtenmahle.
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Im Museum von Neapel: Nebenraum des dritten Ganges:
Orpheus, Eurydice und Hermes, schöne griechische Arbeit,
stark verletzt; nicht der Ausführung, aber dem Inhalt nach identisch
mit jenem etwas geringern Relief der Villa Albani, wo die Namen
Zethus, Antiope und Amphion beigeschrieben sind, nach einem dritten
Exemplar im Louvre, welches sie in antiker aber lateinischer Schrift
enthält. Durch den Zweifel über den eigentlichen Inhalt verlieren
wir einigermassen das Interesse an diesem für die Reliefbehandlung
classischen Werke; ist aber wirklich das kurze Wiedersehen und der
letzte Abschied Eurydicens dargestellt, so giebt die ungemeine Mässi-
gung und leise Abstufung des Pathos in den drei Gestalten viel zu
denken. — Eine Nymphe, die einen zudringlichen Satyr abwehrt,
leider fast zur Hälfte neu; — mehrere griechische Grabreliefs, nicht
von den besten, doch als Repräsentanten dieser in italienischen Samm-
lungen seltenen Gattung zu schätzen, so das des Protarchos etc.; —
verkleinerte, römische Nachahmung der Basis eines griechischen Sie-
gesdenkmals (Tropäons) mit zwei Karyatiden und einer sehr nied-
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Burckhardt, Jacob: Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens. Basel, 1855, S. 541. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burckhardt_cicerone_1855/563>, abgerufen am 18.12.2024.
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