Römische Basiliken des IX. bis XIII. Jahrhunderts.
legene, jetzt fast unterirdische Pfeilerhalle soll vom heil. Sylvester zur Zeit Constantins als Kirche erbaut sein, woran zu zweifeln ist.
S. Saba (wahrscheinlich IX. Jahrhundert) mit räthselhaften An-a bauten und doppelter Vorhalle.
S. Prassede (IX. Jahrhundert), ein merkwürdiger Versuch, inb das Organische einzulenken; grosse Backsteinbögen überspannen das Mittelschiff; dazwischen je drei Intervalle und zwei Säulen mit gera- dem Gebälk. Der Vorbau, sehr entstellt, hat doch noch seinen klei- nen Aussenporticus.
S. Niccolo in Carcere, aus unbekannter Zeit; merkwürdig durchc die hineinverbauten Reste dreier Tempel. (Neuerlich fast von Grund aus restaurirt.) -- S. Bartolommeo auf der Tiberinsel (um 1000)d hat fast nichts Ursprüngliches mehr als die Säulen.
S. Clemente, in seiner jetzigen Gestalt aus dem XII. Jahrhun-e dert, ist als Basilica unbedeutend, aber durch die vollständige Erhal- tung der Vorhalle und der Anordnung des Innern (Chorus, Lesepulte, Altar und Schmuck der Nische) von classischem Werthe. Das Ran- kenwerk der Apsis, hier auf Goldgrund, ist indess nur ein Nachklang des unten zu erwähnenden, in der Vorhalle des lateranischen Bapti- steriums.
S. Maria in Trastevere (XII. Jahrhundert) mit geradem Ge-f bälk auf ungleichen Säulen (vgl. S. 27) und mit erhöhtem Querschiff; mit historisches Architekturbild von grosser Wirkung, zumal im Nach- als tagslicht.
S. Crisogono (XII. Jahrhundert), dessgleichen mit geradem Ge-g bälk; trotz starker Erneuerungen ein edler Raum, der den Basiliken- bau von der guten Seite zeigt.
Der Neubau von S. Lorenzo fuori le mura (Anfang desh XIII. Jahrhunderts), welchem der alte Bau als Chor dient; -- eben- falls gerades Gebälk; bedeutende Dimensionen; ohne Zweifel ein Werk der äussersten Anstrengung, weil es sich um eine der Patriarchalkir- chen handelte, und somit maassgebend für die römische Kunst unmit- telbar nach Innocenz III. -- Die Vorhalle sehr geräumig und für star- ken Besuch berechnet.
Wie wenig man sich aber zu helfen wusste, wenn keine Säulen mehr vorräthig waren, zeigt die gleichzeitige Kirche SS. Vincenzoi
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Römische Basiliken des IX. bis XIII. Jahrhunderts.
legene, jetzt fast unterirdische Pfeilerhalle soll vom heil. Sylvester zur Zeit Constantins als Kirche erbaut sein, woran zu zweifeln ist.
S. Saba (wahrscheinlich IX. Jahrhundert) mit räthselhaften An-a bauten und doppelter Vorhalle.
S. Prassede (IX. Jahrhundert), ein merkwürdiger Versuch, inb das Organische einzulenken; grosse Backsteinbögen überspannen das Mittelschiff; dazwischen je drei Intervalle und zwei Säulen mit gera- dem Gebälk. Der Vorbau, sehr entstellt, hat doch noch seinen klei- nen Aussenporticus.
S. Niccolò in Carcere, aus unbekannter Zeit; merkwürdig durchc die hineinverbauten Reste dreier Tempel. (Neuerlich fast von Grund aus restaurirt.) — S. Bartolommeo auf der Tiberinsel (um 1000)d hat fast nichts Ursprüngliches mehr als die Säulen.
S. Clemente, in seiner jetzigen Gestalt aus dem XII. Jahrhun-e dert, ist als Basilica unbedeutend, aber durch die vollständige Erhal- tung der Vorhalle und der Anordnung des Innern (Chorus, Lesepulte, Altar und Schmuck der Nische) von classischem Werthe. Das Ran- kenwerk der Apsis, hier auf Goldgrund, ist indess nur ein Nachklang des unten zu erwähnenden, in der Vorhalle des lateranischen Bapti- steriums.
S. Maria in Trastevere (XII. Jahrhundert) mit geradem Ge-f bälk auf ungleichen Säulen (vgl. S. 27) und mit erhöhtem Querschiff; mit historisches Architekturbild von grosser Wirkung, zumal im Nach- als tagslicht.
S. Crisogono (XII. Jahrhundert), dessgleichen mit geradem Ge-g bälk; trotz starker Erneuerungen ein edler Raum, der den Basiliken- bau von der guten Seite zeigt.
Der Neubau von S. Lorenzo fuori le mura (Anfang desh XIII. Jahrhunderts), welchem der alte Bau als Chor dient; — eben- falls gerades Gebälk; bedeutende Dimensionen; ohne Zweifel ein Werk der äussersten Anstrengung, weil es sich um eine der Patriarchalkir- chen handelte, und somit maassgebend für die römische Kunst unmit- telbar nach Innocenz III. — Die Vorhalle sehr geräumig und für star- ken Besuch berechnet.
Wie wenig man sich aber zu helfen wusste, wenn keine Säulen mehr vorräthig waren, zeigt die gleichzeitige Kirche SS. Vincenzoi
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Römische Basiliken des IX. bis XIII. Jahrhunderts.
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Zeit Constantins als Kirche erbaut sein, woran zu zweifeln ist.
S. Saba (wahrscheinlich IX. Jahrhundert) mit räthselhaften An-
bauten und doppelter Vorhalle.
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S. Prassede (IX. Jahrhundert), ein merkwürdiger Versuch, in
das Organische einzulenken; grosse Backsteinbögen überspannen das
Mittelschiff; dazwischen je drei Intervalle und zwei Säulen mit gera-
dem Gebälk. Der Vorbau, sehr entstellt, hat doch noch seinen klei-
nen Aussenporticus.
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S. Niccolò in Carcere, aus unbekannter Zeit; merkwürdig durch
die hineinverbauten Reste dreier Tempel. (Neuerlich fast von Grund
aus restaurirt.) — S. Bartolommeo auf der Tiberinsel (um 1000)
hat fast nichts Ursprüngliches mehr als die Säulen.
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S. Clemente, in seiner jetzigen Gestalt aus dem XII. Jahrhun-
dert, ist als Basilica unbedeutend, aber durch die vollständige Erhal-
tung der Vorhalle und der Anordnung des Innern (Chorus, Lesepulte,
Altar und Schmuck der Nische) von classischem Werthe. Das Ran-
kenwerk der Apsis, hier auf Goldgrund, ist indess nur ein Nachklang
des unten zu erwähnenden, in der Vorhalle des lateranischen Bapti-
steriums.
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S. Maria in Trastevere (XII. Jahrhundert) mit geradem Ge-
bälk auf ungleichen Säulen (vgl. S. 27) und mit erhöhtem Querschiff;
mit historisches Architekturbild von grosser Wirkung, zumal im Nach-
als tagslicht.
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S. Crisogono (XII. Jahrhundert), dessgleichen mit geradem Ge-
bälk; trotz starker Erneuerungen ein edler Raum, der den Basiliken-
bau von der guten Seite zeigt.
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Der Neubau von S. Lorenzo fuori le mura (Anfang des
XIII. Jahrhunderts), welchem der alte Bau als Chor dient; — eben-
falls gerades Gebälk; bedeutende Dimensionen; ohne Zweifel ein Werk
der äussersten Anstrengung, weil es sich um eine der Patriarchalkir-
chen handelte, und somit maassgebend für die römische Kunst unmit-
telbar nach Innocenz III. — Die Vorhalle sehr geräumig und für star-
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Wie wenig man sich aber zu helfen wusste, wenn keine Säulen
mehr vorräthig waren, zeigt die gleichzeitige Kirche SS. Vincenzo
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Burckhardt, Jacob: Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens. Basel, 1855, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burckhardt_cicerone_1855/105>, abgerufen am 30.11.2024.
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