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Bunge, Gustav von: Der Vegetarianismus. Berlin, 1885.

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zu entscheiden, ist bisher auch nicht einmal
der Versuch gemacht worden. Um so mehr
lässt sich darüber schreiben. Das ist der Grund,
weshalb die Literatur über diesen Gegenstand zu
einem solchen Umfange angeschwollen ist. Es wird
doch keinem Laien einfallen, über eine physikalische
oder chemische oder gar astronomische Frage mit-
reden zu wollen, üeber eine Frage aus der Er-
nährungsphysiologie glaubt auch der Unwissendste
ein dickes Buch schreiben zu müssen. Und wieviel
tausend Mal leichter ist es in der Astronomie zu
einem sicheren Urtheil zu gelangen als in der Er-
nähr ungsphysiologie!

Sie könnten nun, hochgeehrte Versammlung,
durch meine bisherige skeptisch negirende Kritik sich
nicht befriedigt fühlen. Sie konnten vielleicht
wünschen, nun auch ein positives Urtheil zu hören.
Wenn ich also -- ganz abgesehen von einer streng
wissenschaftlichen Kritik -- sagen soll, was mir
persönlich als das Wahrscheinlichste erscheint, wie
ich persönlich die Bestrebungen der Vegetarianer
beurtheile, so ist es Folgendes.

Es scheint mir, die Vegetarianer verdanken
ihre Erfolge, die ihnen niemand bestreiten kann,
hauptsächlich der vollständigen Vermeidung aller
alkoholischen Getränke. Ihre Bestrebungen in


zu entscheiden, ist bisher auch nicht einmal
der Versuch gemacht worden. Um so mehr
lässt sich darüber schreiben. Das ist der Grund,
weshalb die Literatur über diesen Gegenstand zu
einem solchen Umfange angeschwollen ist. Es wird
doch keinem Laien einfallen, über eine physikalische
oder chemische oder gar astronomische Frage mit-
reden zu wollen, üeber eine Frage aus der Er-
nährungsphysiologie glaubt auch der Unwissendste
ein dickes Buch schreiben zu müssen. Und wieviel
tausend Mal leichter ist es in der Astronomie zu
einem sicheren Urtheil zu gelangen als in der Er-
nähr ungsphysiologie!

Sie könnten nun, hochgeehrte Versammlung,
durch meine bisherige skeptisch negirende Kritik sich
nicht befriedigt fühlen. Sie konnten vielleicht
wünschen, nun auch ein positives Urtheil zu hören.
Wenn ich also — ganz abgesehen von einer streng
wissenschaftlichen Kritik — sagen soll, was mir
persönlich als das Wahrscheinlichste erscheint, wie
ich persönlich die Bestrebungen der Vegetarianer
beurtheile, so ist es Folgendes.

Es scheint mir, die Vegetarianer verdanken
ihre Erfolge, die ihnen niemand bestreiten kann,
hauptsächlich der vollständigen Vermeidung aller
alkoholischen Getränke. Ihre Bestrebungen in

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[25/0026] zu entscheiden, ist bisher auch nicht einmal der Versuch gemacht worden. Um so mehr lässt sich darüber schreiben. Das ist der Grund, weshalb die Literatur über diesen Gegenstand zu einem solchen Umfange angeschwollen ist. Es wird doch keinem Laien einfallen, über eine physikalische oder chemische oder gar astronomische Frage mit- reden zu wollen, üeber eine Frage aus der Er- nährungsphysiologie glaubt auch der Unwissendste ein dickes Buch schreiben zu müssen. Und wieviel tausend Mal leichter ist es in der Astronomie zu einem sicheren Urtheil zu gelangen als in der Er- nähr ungsphysiologie! Sie könnten nun, hochgeehrte Versammlung, durch meine bisherige skeptisch negirende Kritik sich nicht befriedigt fühlen. Sie konnten vielleicht wünschen, nun auch ein positives Urtheil zu hören. Wenn ich also — ganz abgesehen von einer streng wissenschaftlichen Kritik — sagen soll, was mir persönlich als das Wahrscheinlichste erscheint, wie ich persönlich die Bestrebungen der Vegetarianer beurtheile, so ist es Folgendes. Es scheint mir, die Vegetarianer verdanken ihre Erfolge, die ihnen niemand bestreiten kann, hauptsächlich der vollständigen Vermeidung aller alkoholischen Getränke. Ihre Bestrebungen in

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Zitationshilfe: Bunge, Gustav von: Der Vegetarianismus. Berlin, 1885, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bunge_vegetarianismus_1885/26>, abgerufen am 24.11.2024.