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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
begiessen: vnnd werdend in der gschrifft Baptismata genommen für abwäschungen vnd reinigungen / wie man sicht bey dem heiligen Marco am vij. capitel / vnd bey dem Paulo zun Hebreern am 9. cap. Mit einem tauff taufft werden / ist ein sprüchwort / das als vil ist / als einer gfar oder eines übels teilhafftig seyn. Vnd mit bluot taufft werden / heißt mit bluot übergossen werden.

3658 Den Tauff beschreybt man gemenlich / daß er ein zeichen seye vnserer reinigung / ja vnserer anhebung / dardurch wir in die kirchen aufgenommen / daß wir vnder die kinder Gottes gezelt werdind. Damit wir aber die eigenschafft deß Tauffs weytlöuffiger beschreybind / so sagend wir also / Der Tauff ist ein heilige übung / die von Gott eyngesetzt / vnd die im wort Gottes vnd in einem heiligen brauch stadt / mit dem das volck Gottes im nammen deß Herren mit wasser begossen wirt / vnnd mit welchem er der Herr vns sein reinigung fürstelt vnd besiglet / auch in einen leyb zuosamen samlet / vnnd die getaufften jres ampts erinneret.

Jn diser beschreybung deß Tauffs sind dise stuck fürnemlich zebedencken / namlich / Wär den Tauff eyngesetzt / Worinn er stande / Ob er einfalt seye oder zerteilt werde / Was für ein brauch deß tauffens angäben / Vnd was das end oder die würckung deß tauffs seye.

3659 Zum ersten / so hat das sacrament deß tauffs kein mensch eyngesetzt / sonder Gott selbs / wie wol durch einen menschen / namlich durch S. Johansen / der dauon den namen deß Töuffers empfangen hat. Daß wir aber sölichs verstündind ein göttliche eynsatzung seyn / so bezeügend vns die Euangelisten vilfaltig / daß Joannis berüffung von himmel gewesen seye. Dann darauß könnend wir abnemmen / dz auch sein dienst auß Gott gewesen. So spricht auch er selbs mit außtruckten worten / Der mich sendet mit wasser zetauffen / der sagt zuo mir / Auff welchen du sehen wirst den heiligen geist / etc. Joan. j. Es wil auch vnser Herr Jesus selbs im euangelio anzeigen / dz der tauff Joannis nit von menschen / sonder auß Gott entsprungen seye: vnd fraget deßhalben die Phariseer3660 / Was der tauff Joannis von den menschen / oder was er vom himmel? Darumb so empfahend die glöubigen den tauff auch noch auff den heüttigen tag / gleych als von deß Herren hand / ob sy schon durch den dienst der menschen getaufft werdend. Dann der Herr stat seinen ordnungen vnd eynsatzungen mit seinem geist bey / vnd würck in seinen außerwelten das heil. Darauß volget / dz die krafft oder würckung deß tauffs durch einen bösen diener nit verhinderet werde. dauon an anderen orten geredt ist / vnd noch weyter wirt geredt werden.

3661 Dozemal ist aber der tauff von Gott eyngesetzt / vnd von S. Johansen angefangen worden / do er offentlich angefangen hat predigen / dz die zeyt erfüllt / vnd dz Christus der wält geleistet seye. Dann do die sach selbs vorhanden wz / do kontend die zeichen nit bleyben / die sy bedeütet hattend künfftig seyn: sonder muoßtend in andere verwandlet werden. Die beschneydung ist aber ein zeichen gewesen deß künfftigen gebenedeyten samens / namlich deß Messie / der mit seines bluots vergiessung der gantzen wält den sägen vnd die benedeyung zuostellen wurde. Darumb do er kommen was / vnd yetzund sein bluot vergiessen wolt / do muoßt die beschneydung in den tauff verwandlet werden. Von dem aber hernach.

3662 Es stadt aber der Tauff in zweyen dingen / im zeichen namlich / vnd im verzeichneten: das ist / im wort oder verheissung Gottes / vnd im ausseren heiligen brauch vnd ceremoni. Das zeichen ist die aussere übung / namlich das ansprengen deß wassers in den namen deß vatters / vnd deß suns / vnd deß heiligen geists / mit anrüffung deß Namens Gottes. Die verheissung / oder das wort Gottes ist / vnd tauffend sy. Wär glaubt vnd getaufft wirt / der wirt sälig / etc. dauon wir in der 46. Predig überflüssig gnuog geredt habend.

3658 Was der tauff seye.
3659 Wär den tauff eyngesetzt habe.
3660 Matth.22.
3661 Wenn der tauff eyngesetzt seye.
3662 Worinn der tauff stande.

Predig.
begiessen: vnnd werdend in der gschrifft Baptismata genommen für abwaͤschungen vnd reinigungen / wie man sicht bey dem heiligen Marco am vij. capitel / vnd bey dem Paulo zun Hebreern am 9. cap. Mit einem tauff taufft werden / ist ein sprüchwort / das als vil ist / als einer gfar oder eines übels teilhafftig seyn. Vnd mit bluͦt taufft werden / heißt mit bluͦt übergossen werden.

3658 Den Tauff beschreybt man gemenlich / daß er ein zeichen seye vnserer reinigung / ja vnserer anhebung / dardurch wir in die kirchen aufgenommen / daß wir vnder die kinder Gottes gezelt werdind. Damit wir aber die eigenschafft deß Tauffs weytloͤuffiger beschreybind / so sagend wir also / Der Tauff ist ein heilige uͤbung / die von Gott eyngesetzt / vnd die im wort Gottes vnd in einem heiligen brauch stadt / mit dem das volck Gottes im nammen deß Herren mit wasser begossen wirt / vnnd mit welchem er der Herr vns sein reinigung fürstelt vnd besiglet / auch in einen leyb zuͦsamen samlet / vnnd die getaufften jres ampts erinneret.

Jn diser beschreybung deß Tauffs sind dise stuck fürnemlich zebedencken / namlich / Waͤr den Tauff eyngesetzt / Worinn er stande / Ob er einfalt seye oder zerteilt werde / Was für ein brauch deß tauffens angaͤben / Vnd was das end oder die würckung deß tauffs seye.

3659 Zum ersten / so hat das sacrament deß tauffs kein mensch eyngesetzt / sonder Gott selbs / wie wol durch einen menschen / namlich durch S. Johansen / der dauon den namen deß Toͤuffers empfangen hat. Daß wir aber soͤlichs verstuͤndind ein goͤttliche eynsatzung seyn / so bezeügend vns die Euangelisten vilfaltig / daß Joannis beruͤffung von himmel gewesen seye. Dann darauß koͤnnend wir abnemmen / dz auch sein dienst auß Gott gewesen. So spricht auch er selbs mit außtruckten worten / Der mich sendet mit wasser zetauffen / der sagt zuͦ mir / Auff welchen du sehen wirst den heiligen geist / ꝛc. Joan. j. Es wil auch vnser Herr Jesus selbs im euangelio anzeigen / dz der tauff Joannis nit von menschen / sonder auß Gott entsprungen seye: vnd fraget deßhalben die Phariseer3660 / Was der tauff Joannis von den menschen / oder was er vom himmel? Darumb so empfahend die gloͤubigen den tauff auch noch auff den heüttigen tag / gleych als von deß Herren hand / ob sy schon durch den dienst der menschen getaufft werdend. Dann der Herr stat seinen ordnungen vnd eynsatzungen mit seinem geist bey / vnd würck in seinen außerwelten das heil. Darauß volget / dz die krafft oder würckung deß tauffs durch einen boͤsen diener nit verhinderet werde. dauon an anderen orten geredt ist / vnd noch weyter wirt geredt werden.

3661 Dozemal ist aber der tauff von Gott eyngesetzt / vnd von S. Johansen angefangen worden / do er offentlich angefangen hat predigen / dz die zeyt erfüllt / vnd dz Christus der waͤlt geleistet seye. Dann do die sach selbs vorhanden wz / do kontend die zeichen nit bleyben / die sy bedeütet hattend künfftig seyn: sonder muͦßtend in andere verwandlet werden. Die beschneydung ist aber ein zeichen gewesen deß künfftigen gebenedeyten samens / namlich deß Messie / der mit seines bluͦts vergiessung der gantzen waͤlt den saͤgen vnd die benedeyung zuͦstellen wurde. Darumb do er kommen was / vnd yetzund sein bluͦt vergiessen wolt / do muͦßt die beschneydung in den tauff verwandlet werden. Von dem aber hernach.

3662 Es stadt aber der Tauff in zweyen dingen / im zeichen namlich / vnd im verzeichneten: das ist / im wort oder verheissung Gottes / vnd im ausseren heiligen brauch vnd ceremoni. Das zeichen ist die aussere uͤbung / namlich das ansprengen deß wassers in den namen deß vatters / vnd deß suns / vnd deß heiligen geists / mit anruͤffung deß Namens Gottes. Die verheissung / oder das wort Gottes ist / vnd tauffend sy. Waͤr glaubt vnd getaufft wirt / der wirt saͤlig / ꝛc. dauon wir in der 46. Predig überflüssig gnuͦg geredt habend.

3658 Was der tauff seye.
3659 Waͤr den tauff eyngesetzt habe.
3660 Matth.22.
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[CCCCXXIX./0949] Predig. begiessen: vnnd werdend in der gschrifft Baptismata genommen für abwaͤschungen vnd reinigungen / wie man sicht bey dem heiligen Marco am vij. capitel / vnd bey dem Paulo zun Hebreern am 9. cap. Mit einem tauff taufft werden / ist ein sprüchwort / das als vil ist / als einer gfar oder eines übels teilhafftig seyn. Vnd mit bluͦt taufft werden / heißt mit bluͦt übergossen werden. 3658 Den Tauff beschreybt man gemenlich / daß er ein zeichen seye vnserer reinigung / ja vnserer anhebung / dardurch wir in die kirchen aufgenommen / daß wir vnder die kinder Gottes gezelt werdind. Damit wir aber die eigenschafft deß Tauffs weytloͤuffiger beschreybind / so sagend wir also / Der Tauff ist ein heilige uͤbung / die von Gott eyngesetzt / vnd die im wort Gottes vnd in einem heiligen brauch stadt / mit dem das volck Gottes im nammen deß Herren mit wasser begossen wirt / vnnd mit welchem er der Herr vns sein reinigung fürstelt vnd besiglet / auch in einen leyb zuͦsamen samlet / vnnd die getaufften jres ampts erinneret. Jn diser beschreybung deß Tauffs sind dise stuck fürnemlich zebedencken / namlich / Waͤr den Tauff eyngesetzt / Worinn er stande / Ob er einfalt seye oder zerteilt werde / Was für ein brauch deß tauffens angaͤben / Vnd was das end oder die würckung deß tauffs seye. 3659 Zum ersten / so hat das sacrament deß tauffs kein mensch eyngesetzt / sonder Gott selbs / wie wol durch einen menschen / namlich durch S. Johansen / der dauon den namen deß Toͤuffers empfangen hat. Daß wir aber soͤlichs verstuͤndind ein goͤttliche eynsatzung seyn / so bezeügend vns die Euangelisten vilfaltig / daß Joannis beruͤffung von himmel gewesen seye. Dann darauß koͤnnend wir abnemmen / dz auch sein dienst auß Gott gewesen. So spricht auch er selbs mit außtruckten worten / Der mich sendet mit wasser zetauffen / der sagt zuͦ mir / Auff welchen du sehen wirst den heiligen geist / ꝛc. Joan. j. Es wil auch vnser Herr Jesus selbs im euangelio anzeigen / dz der tauff Joannis nit von menschen / sonder auß Gott entsprungen seye: vnd fraget deßhalben die Phariseer 3660 / Was der tauff Joannis von den menschen / oder was er vom himmel? Darumb so empfahend die gloͤubigen den tauff auch noch auff den heüttigen tag / gleych als von deß Herren hand / ob sy schon durch den dienst der menschen getaufft werdend. Dann der Herr stat seinen ordnungen vnd eynsatzungen mit seinem geist bey / vnd würck in seinen außerwelten das heil. Darauß volget / dz die krafft oder würckung deß tauffs durch einen boͤsen diener nit verhinderet werde. dauon an anderen orten geredt ist / vnd noch weyter wirt geredt werden. 3661 Dozemal ist aber der tauff von Gott eyngesetzt / vnd von S. Johansen angefangen worden / do er offentlich angefangen hat predigen / dz die zeyt erfüllt / vnd dz Christus der waͤlt geleistet seye. Dann do die sach selbs vorhanden wz / do kontend die zeichen nit bleyben / die sy bedeütet hattend künfftig seyn: sonder muͦßtend in andere verwandlet werden. Die beschneydung ist aber ein zeichen gewesen deß künfftigen gebenedeyten samens / namlich deß Messie / der mit seines bluͦts vergiessung der gantzen waͤlt den saͤgen vnd die benedeyung zuͦstellen wurde. Darumb do er kommen was / vnd yetzund sein bluͦt vergiessen wolt / do muͦßt die beschneydung in den tauff verwandlet werden. Von dem aber hernach. 3662 Es stadt aber der Tauff in zweyen dingen / im zeichen namlich / vnd im verzeichneten: das ist / im wort oder verheissung Gottes / vnd im ausseren heiligen brauch vnd ceremoni. Das zeichen ist die aussere uͤbung / namlich das ansprengen deß wassers in den namen deß vatters / vnd deß suns / vnd deß heiligen geists / mit anruͤffung deß Namens Gottes. Die verheissung / oder das wort Gottes ist / vnd tauffend sy. Waͤr glaubt vnd getaufft wirt / der wirt saͤlig / ꝛc. dauon wir in der 46. Predig überflüssig gnuͦg geredt habend. 3658 Was der tauff seye. 3659 Waͤr den tauff eyngesetzt habe. 3660 Matth.22. 3661 Wenn der tauff eyngesetzt seye. 3662 Worinn der tauff stande.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCCXXIX.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/949>, abgerufen am 22.11.2024.