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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Siben vnd viertzigste

nichts angange / mit deren er vns freylich ein exempel vortragen hat / dem wir nachuolgetind. Ja das er thon / das hat er auch andere geheissen thuon / do er seine jünger außschickt / vnd sprach: Gond hin in die gantz wält / vnd predigend das euangelium aller creatur / vnd tauffend sy in den Nammen des vatters / etc. Dann wär glaubt vnd getaufft wirt / der wirt sälig. Da setzt er den glauben vnd den tauff zuosamen / das er freylich nit wurde gethon haben / wenn die sacrament da vergäblich wärind / da der glaub ist. 3653 An welchem ort man auch sicht / wie die so gar irrend / die da meinend die sacrament seygind mittle ding: das ist / die an vnserem gfallen standind / ob wirs brauchind oder nit brauchind. Dann wie wir yetzund vom tauff ein heiters gebott gehört habend / also spricht der Herr auch do er das Nachtmal begieng vnd eynsatzt: Das thuond meinen zuo gedencken. Darumb wär dise gebott Gottes verachtet / da sich ich nit / was glaubens er habe / dadurch er vnsichtbarlich möge geheiliget werden. Hiehär dienet auch das der glöubig Fürst auß Morgenland bekennt / daß er von gantzem hertzen in den Herren Jesum glaube. Nichtsdesterminder do er wasser sach / sprach er: Sihe / da ist wasser / was hinderets daß ich getaufft werde? Er spricht nit / Jch glaub von gantzem hertzen / vnd empfinden daß ich gerecht gmachet vnd gereiniget bin / was bedörfft ich dann mit wasser gewäschen zewerden / dieweyl ich kein vnreinigkeit mer hab? Darumb wo warer glaub ist / da werdend die sacrament nit verachtet noch verworffen / sonder vil mer begärt. Dann es widersprach auch Cornelius der hauptmann / der doch den heiligen geist empfangen hatt / Petro nit / do er sprach / Was hinderets daß die nit mit wasser getaufft werdind / die den heiligen geist als wol empfangen habend als wir? Petrus was ein treüwer außkünder deß Euangelij / vnnd ein berichteter leerer der warheit. Darumb so betrügt er niemants / vnd leert vns mit diser seiner that / daß der glaub erst dennzemal recht zur gmeinsame der sacramenten bewege / wenn er warhafft in den glöubigen ist. Mit jm stimpt auch sein mitarbeiter Paulus / da er spricht: Der mensch bewäre sich selber / vnd demnach ässe er von disem brot / vnd trincke von disem tranck. Dise bewärung aber gschicht durch den glauben. Darumb so verwirfft der glaub die sacrament nit: sonder der vnglaub.

3654 Das weiß ich zwar wol / daß vil on den brauch der sichtbaren sacramenten geheiliget worden sind / vnnd auch noch auff den heüttigen tag geheiliget werdend: aber jr keiner hat die selben vernichtet oder verachtet: sonder allein auß not habend sy der selbigen nit mögen teilhafftig werden. Als wie die sind / die vnder deß Entchristen tyranney / vnd vnder dem Türcken gefangen gehalten werdend / vnd aber darnebend von gantzem hertzen in den Herren Jesum glaubend. Darumb so nützend der selben oder jrsgleychen exempel die nichts die da wol möchtind die sacrament brauchen / ja wenn sy den eynsatzungen Gottes nachfragtind / vnd sy so hoch hieltind / als sy billich söltind. Vnd hie wil ich allen Läseren zuo guot hinzuo setzen die schön Disputation deß heiligen Augustini von disem handel / welche vnseren handel gar fyn erlüteren wirt. Der spricht nun Quaest. in Leuit. 3. cap. 84. also: Man fraget billich / ob die vnsichtbar heiligung on die sichtbaren sacrament / mit denen der mensch sichtbarlich geheiliget wirt / nichts nütze? Welches zwar vngerympt ist. Dann es wäre leydenlicher sagen / sy wäre on die selben nit / dann so sy ist / sagen sy nütze nichts: dieweyl alle nutzbarkeit der selben in diser ist vnnd stadt. Man muoß aber auch besähen / wie das recht geredt wurde / daß die selbig on dise nit seyn möge. Simonem den zauberer nutzt der sichtbar tauff nichts / do er die vnsichtbar heiligung nit hatt. Die sy aber gehaben / die hats genützt / vnd darumb habend sy auch die sichtbaren sacrament empfangen / vnd sind zuo gleycher weyß getaufft worden.

3653 Daß die sacrament nit mittle ding seygind.
3654 Dz vil auch on die sichtbaren sacrament geheiliget werdind.
Die Siben vnd viertzigste

nichts angange / mit deren er vns freylich ein exempel vortragen hat / dem wir nachuͦlgetind. Ja das er thon / das hat er auch andere geheissen thuͦn / do er seine jünger außschickt / vnd sprach: Gond hin in die gantz waͤlt / vnd predigend das euangelium aller creatur / vnd tauffend sy in den Nammen des vatters / ꝛc. Dann waͤr glaubt vnd getaufft wirt / der wirt saͤlig. Da setzt er den glauben vnd den tauff zuͦsamen / das er freylich nit wurde gethon haben / wenn die sacrament da vergaͤblich waͤrind / da der glaub ist. 3653 An welchem ort man auch sicht / wie die so gar irrend / die da meinend die sacrament seygind mittle ding: das ist / die an vnserem gfallen standind / ob wirs brauchind oder nit brauchind. Dann wie wir yetzund vom tauff ein heiters gebott gehoͤrt habend / also spricht der Herr auch do er das Nachtmal begieng vnd eynsatzt: Das thuͦnd meinen zuͦ gedencken. Darumb waͤr dise gebott Gottes verachtet / da sich ich nit / was glaubens er habe / dadurch er vnsichtbarlich moͤge geheiliget werden. Hiehaͤr dienet auch das der gloͤubig Fürst auß Morgenland bekennt / daß er von gantzem hertzen in den Herren Jesum glaube. Nichtsdesterminder do er wasser sach / sprach er: Sihe / da ist wasser / was hinderets daß ich getaufft werde? Er spricht nit / Jch glaub von gantzem hertzen / vnd empfinden daß ich gerecht gmachet vnd gereiniget bin / was bedoͤrfft ich dann mit wasser gewaͤschen zewerden / dieweyl ich kein vnreinigkeit mer hab? Darumb wo warer glaub ist / da werdend die sacrament nit verachtet noch verworffen / sonder vil mer begaͤrt. Dann es widersprach auch Cornelius der hauptmann / der doch den heiligen geist empfangen hatt / Petro nit / do er sprach / Was hinderets daß die nit mit wasser getaufft werdind / die den heiligen geist als wol empfangen habend als wir? Petrus was ein treüwer außkünder deß Euangelij / vnnd ein berichteter leerer der warheit. Darumb so betrügt er niemants / vnd leert vns mit diser seiner that / daß der glaub erst dennzemal recht zur gmeinsame der sacramenten bewege / wenn er warhafft in den gloͤubigen ist. Mit jm stimpt auch sein mitarbeiter Paulus / da er spricht: Der mensch bewaͤre sich selber / vnd demnach aͤsse er von disem brot / vnd trincke von disem tranck. Dise bewaͤrung aber gschicht durch den glauben. Darumb so verwirfft der glaub die sacrament nit: sonder der vnglaub.

3654 Das weiß ich zwar wol / daß vil on den brauch der sichtbaren sacramenten geheiliget worden sind / vnnd auch noch auff den heüttigen tag geheiliget werdend: aber jr keiner hat die selben vernichtet oder verachtet: sonder allein auß not habend sy der selbigen nit moͤgen teilhafftig werden. Als wie die sind / die vnder deß Entchristen tyranney / vnd vnder dem Türcken gefangen gehalten werdend / vnd aber darnebend von gantzem hertzen in den Herren Jesum glaubend. Darumb so nützend der selben oder jrsgleychen exempel die nichts die da wol moͤchtind die sacrament brauchen / ja wenn sy den eynsatzungen Gottes nachfragtind / vnd sy so hoch hieltind / als sy billich soͤltind. Vnd hie wil ich allen Laͤseren zuͦ guͦt hinzuͦ setzen die schoͤn Disputation deß heiligen Augustini von disem handel / welche vnseren handel gar fyn erlüteren wirt. Der spricht nun Quaest. in Leuit. 3. cap. 84. also: Man fraget billich / ob die vnsichtbar heiligung on die sichtbaren sacrament / mit denen der mensch sichtbarlich geheiliget wirt / nichts nütze? Welches zwar vngerympt ist. Dann es waͤre leydenlicher sagen / sy waͤre on die selben nit / dann so sy ist / sagen sy nütze nichts: dieweyl alle nutzbarkeit der selben in diser ist vnnd stadt. Man muͦß aber auch besaͤhen / wie das recht geredt wurde / daß die selbig on dise nit seyn moͤge. Simonem den zauberer nutzt der sichtbar tauff nichts / do er die vnsichtbar heiligung nit hatt. Die sy aber gehaben / die hats genützt / vnd darumb habend sy auch die sichtbaren sacrament empfangen / vnd sind zuͦ gleycher weyß getaufft worden.

3653 Daß die sacrament nit mittle ding seygind.
3654 Dz vil auch on die sichtbaren sacrament geheiliget werdind.
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[[427]/0946] Die Siben vnd viertzigste nichts angange / mit deren er vns freylich ein exempel vortragen hat / dem wir nachuͦlgetind. Ja das er thon / das hat er auch andere geheissen thuͦn / do er seine jünger außschickt / vnd sprach: Gond hin in die gantz waͤlt / vnd predigend das euangelium aller creatur / vnd tauffend sy in den Nammen des vatters / ꝛc. Dann waͤr glaubt vnd getaufft wirt / der wirt saͤlig. Da setzt er den glauben vnd den tauff zuͦsamen / das er freylich nit wurde gethon haben / wenn die sacrament da vergaͤblich waͤrind / da der glaub ist. 3653 An welchem ort man auch sicht / wie die so gar irrend / die da meinend die sacrament seygind mittle ding: das ist / die an vnserem gfallen standind / ob wirs brauchind oder nit brauchind. Dann wie wir yetzund vom tauff ein heiters gebott gehoͤrt habend / also spricht der Herr auch do er das Nachtmal begieng vnd eynsatzt: Das thuͦnd meinen zuͦ gedencken. Darumb waͤr dise gebott Gottes verachtet / da sich ich nit / was glaubens er habe / dadurch er vnsichtbarlich moͤge geheiliget werden. Hiehaͤr dienet auch das der gloͤubig Fürst auß Morgenland bekennt / daß er von gantzem hertzen in den Herren Jesum glaube. Nichtsdesterminder do er wasser sach / sprach er: Sihe / da ist wasser / was hinderets daß ich getaufft werde? Er spricht nit / Jch glaub von gantzem hertzen / vnd empfinden daß ich gerecht gmachet vnd gereiniget bin / was bedoͤrfft ich dann mit wasser gewaͤschen zewerden / dieweyl ich kein vnreinigkeit mer hab? Darumb wo warer glaub ist / da werdend die sacrament nit verachtet noch verworffen / sonder vil mer begaͤrt. Dann es widersprach auch Cornelius der hauptmann / der doch den heiligen geist empfangen hatt / Petro nit / do er sprach / Was hinderets daß die nit mit wasser getaufft werdind / die den heiligen geist als wol empfangen habend als wir? Petrus was ein treüwer außkünder deß Euangelij / vnnd ein berichteter leerer der warheit. Darumb so betrügt er niemants / vnd leert vns mit diser seiner that / daß der glaub erst dennzemal recht zur gmeinsame der sacramenten bewege / wenn er warhafft in den gloͤubigen ist. Mit jm stimpt auch sein mitarbeiter Paulus / da er spricht: Der mensch bewaͤre sich selber / vnd demnach aͤsse er von disem brot / vnd trincke von disem tranck. Dise bewaͤrung aber gschicht durch den glauben. Darumb so verwirfft der glaub die sacrament nit: sonder der vnglaub. 3654 Das weiß ich zwar wol / daß vil on den brauch der sichtbaren sacramenten geheiliget worden sind / vnnd auch noch auff den heüttigen tag geheiliget werdend: aber jr keiner hat die selben vernichtet oder verachtet: sonder allein auß not habend sy der selbigen nit moͤgen teilhafftig werden. Als wie die sind / die vnder deß Entchristen tyranney / vnd vnder dem Türcken gefangen gehalten werdend / vnd aber darnebend von gantzem hertzen in den Herren Jesum glaubend. Darumb so nützend der selben oder jrsgleychen exempel die nichts die da wol moͤchtind die sacrament brauchen / ja wenn sy den eynsatzungen Gottes nachfragtind / vnd sy so hoch hieltind / als sy billich soͤltind. Vnd hie wil ich allen Laͤseren zuͦ guͦt hinzuͦ setzen die schoͤn Disputation deß heiligen Augustini von disem handel / welche vnseren handel gar fyn erlüteren wirt. Der spricht nun Quaest. in Leuit. 3. cap. 84. also: Man fraget billich / ob die vnsichtbar heiligung on die sichtbaren sacrament / mit denen der mensch sichtbarlich geheiliget wirt / nichts nütze? Welches zwar vngerympt ist. Dann es waͤre leydenlicher sagen / sy waͤre on die selben nit / dann so sy ist / sagen sy nütze nichts: dieweyl alle nutzbarkeit der selben in diser ist vnnd stadt. Man muͦß aber auch besaͤhen / wie das recht geredt wurde / daß die selbig on dise nit seyn moͤge. Simonem den zauberer nutzt der sichtbar tauff nichts / do er die vnsichtbar heiligung nit hatt. Die sy aber gehaben / die hats genützt / vnd darumb habend sy auch die sichtbaren sacrament empfangen / vnd sind zuͦ gleycher weyß getaufft worden. 3653 Daß die sacrament nit mittle ding seygind. 3654 Dz vil auch on die sichtbaren sacrament geheiliget werdind.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [427]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/946>, abgerufen am 23.11.2024.