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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
gemercken sichtbarlich durch den diener als für sein hußgesind vnd für sein volck. Welches wir mit der geschrifft etwas weytlöuffiger erleüteren wöllend.

Die vorzeyten auß krafft des pundts / auß gnad / barmhertzigkeit vnd verheissung Gottes / Gottes volck warend / die wurdend durch die beschneydung sichtbarlich in ein gemeind vnd in einen leyb versamlet vnd zesamen gefügt. Dann der Apostel spricht zun Epheseren3625 / Gedenckend daran / daß jr / die jr gewäsen sind vorzeyten Heyden nach dem fleisch / vnd die vorhaut genennet wurdend von denen die genennet sind beschneydung nach dem fleisch / die mit der hand geschicht / daß jr zuo der selben zeyt warend one Christo: darumb jr frömbd gehalten wurdend von der burgerschafft Jsraels / vnnd warend gest in den pündtnussen der verheissungen / etc. Auß welchem man auch lychtlich verston mag / wie die Juden durch die beschneydung von anderen glauben / religionen vnd gsellschafften abgesünderet seygind. Jtem3626 das von der vrsach wägen die beschneydung an anderen orten für die beschnittnen selbs genommen wirt / vnd warumb das wörtle vnbeschnitten also für schmächlich seye gehalten worden. Dann3627 die vnbeschnittnen wurdend als gottlos / vnd vnreine menschen gehalten / die kein teil noch gmein noch erbschafft hettind mit Gott vnnd seinen glöubigen. Vom tauff aber der an der beschneydung statt kommen / ist etwan im vorgenden geredt. So spricht der Apostel außtrucklich3628 / Gleych wie ein leyb ist / vnd hat doch vil glider: alle glider aber eines leybs / wiewol jr vil sind / sind sy doch ein leyb: also auch Christus. Dann wir sind in einem geist alle zuo einem leyb getaufft / wir seygind Juden oder Griechen / knächt oder frey / vnd sind all mit einem geist getrenckt. Darumb so werdend wir durch das sacrament des tauffs in die einigkeit des leybs Christi verstrickt vnd verbunden / also daß es billich ein raub vnd treüwlose genennt wirt / sölichs band zerreyssen / vnnd in einer anderen religion gsellschafft vnd gmeinschafft trätten. Darauf hat der heilig Apostel Paulus gesähen / do er die Corinther fraget3629 / Sind jr dann nit in Christi nammen getaufft worden? Damit er anzeiget / daß die getaufften offentlich in den nammen Christi geschworen / vnd jr trüw vor der kirchen Christi verpflichtet habind / also daß sy yetzund sich keines anderen nammens / dann des nammens Christi rümen söllind / in dessen haußgsind sy durch den tauff aufgenommen sind. Also sprich ich nun / werdend wir durch den tauff von allen anderen glauben vnd gottsdiensten abgesünderet / vnnd allein dem Christenlichen ergäben vnd geheiliget.

3630 Ein gantz gleyches ort ist auch von des Herren Nachtmal bey dem selbigen Apostel 1. Cor. 10. Dann do der Apostel den Corintheren anzeigen wolt / daß es dem glauben vnd aller gottsäligkeit zuo wider / vngebürlich vnd lesterlich wäre / daß die Christen in götzen templen bey den götzenopfferen sässind / vnd sich des Heidnischen götzendiensts teilhafftig machtind / da nimpt er ein argument vnd bewärnuß har von der natur vnd rechnung des Herren Nachtmals / vnd spricht also: Fliehend von dem götzendienst. Als mit den weysen red ich. Richtend jr was ich sag. Das trinckgeschirr der dancksagung / mit welchem wir danck sagend / ist es nit die gemeinsamme des bluots Christi? Das brot das wir brächend / ist es nit die gemeinsamme des leybs Christi: Dann wir die vile / sind ein brot vnnd ein leyb / dieweyl wir alle eines brots teilhafftig sind. Sähend an den Jsrael nach dem fleisch. Welche die opffer ässend / sind die nit in der gmeinsamme des altars? Was sol ich dann yetz sagen? Sol ich sagen daß der götz etwas seye? oder daß das götzenopffer etwas seye? Nein / sonder das sag ich daß die Heyden was sy opfferend / das opfferend sy den teüflen vnnd nit Gott. Nun wil ich nit daß jr in der teüflen gemeinsamme seyn söllind. Jr mögend nit zuogleych trincken des Herren trinckgschirr vnnd der teüflen

3625 Ephes.4.
3626 Phil.3.
3627 Rom.15.
3628 1.Cor.12.
3629 1.Cor.1.
3630 Erklärung des orts Pauli 1.Cor.10. Das brot dz wir brächend / etc.

Predig.
gemercken sichtbarlich durch den diener als für sein hußgesind vnd für sein volck. Welches wir mit der geschrifft etwas weytloͤuffiger erleüteren woͤllend.

Die vorzeyten auß krafft des pundts / auß gnad / barmhertzigkeit vnd verheissung Gottes / Gottes volck warend / die wurdend durch die beschneydung sichtbarlich in ein gemeind vnd in einen leyb versamlet vnd zesamen gefuͤgt. Dann der Apostel spricht zun Epheseren3625 / Gedenckend daran / daß jr / die jr gewaͤsen sind vorzeyten Heyden nach dem fleisch / vnd die vorhaut genennet wurdend von denen die genennet sind beschneydung nach dem fleisch / die mit der hand geschicht / daß jr zuͦ der selben zeyt warend one Christo: darumb jr froͤmbd gehalten wurdend von der burgerschafft Jsraels / vnnd warend gest in den pündtnussen der verheissungen / ꝛc. Auß welchem man auch lychtlich verston mag / wie die Juden durch die beschneydung von anderen glauben / religionen vnd gsellschafften abgesünderet seygind. Jtem3626 das von der vrsach waͤgen die beschneydung an anderen orten für die beschnittnen selbs genommen wirt / vnd warumb das woͤrtle vnbeschnitten also für schmaͤchlich seye gehalten worden. Dann3627 die vnbeschnittnen wurdend als gottlos / vnd vnreine menschen gehalten / die kein teil noch gmein noch erbschafft hettind mit Gott vnnd seinen gloͤubigen. Vom tauff aber der an der beschneydung statt kommen / ist etwan im vorgenden geredt. So spricht der Apostel außtrucklich3628 / Gleych wie ein leyb ist / vnd hat doch vil glider: alle glider aber eines leybs / wiewol jr vil sind / sind sy doch ein leyb: also auch Christus. Dann wir sind in einem geist alle zuͦ einem leyb getaufft / wir seygind Juden oder Griechen / knaͤcht oder frey / vnd sind all mit einem geist getrenckt. Darumb so werdend wir durch das sacrament des tauffs in die einigkeit des leybs Christi verstrickt vnd verbunden / also daß es billich ein raub vnd treüwlose genennt wirt / soͤlichs band zerreyssen / vnnd in einer anderen religion gsellschafft vnd gmeinschafft traͤtten. Darauf hat der heilig Apostel Paulus gesaͤhen / do er die Corinther fraget3629 / Sind jr dann nit in Christi nammen getaufft worden? Damit er anzeiget / daß die getaufften offentlich in den nammen Christi geschworen / vnd jr trüw vor der kirchen Christi verpflichtet habind / also daß sy yetzund sich keines anderen nammens / dann des nammens Christi ruͤmen soͤllind / in dessen haußgsind sy durch den tauff aufgenommen sind. Also sprich ich nun / werdend wir durch den tauff von allen anderen glauben vnd gottsdiensten abgesünderet / vnnd allein dem Christenlichen ergaͤben vnd geheiliget.

3630 Ein gantz gleyches ort ist auch von des Herren Nachtmal bey dem selbigen Apostel 1. Cor. 10. Dann do der Apostel den Corintheren anzeigen wolt / daß es dem glauben vnd aller gottsaͤligkeit zuͦ wider / vngebürlich vnd lesterlich waͤre / daß die Christen in goͤtzen templen bey den goͤtzenopfferen saͤssind / vnd sich des Heidnischen goͤtzendiensts teilhafftig machtind / da nimpt er ein argument vnd bewaͤrnuß har von der natur vnd rechnung des Herren Nachtmals / vnd spricht also: Fliehend von dem goͤtzendienst. Als mit den weysen red ich. Richtend jr was ich sag. Das trinckgeschirr der dancksagung / mit welchem wir danck sagend / ist es nit die gemeinsamme des bluͦts Christi? Das brot das wir braͤchend / ist es nit die gemeinsamme des leybs Christi: Dann wir die vile / sind ein brot vnnd ein leyb / dieweyl wir alle eines brots teilhafftig sind. Saͤhend an den Jsrael nach dem fleisch. Welche die opffer aͤssend / sind die nit in der gmeinsamme des altars? Was sol ich dann yetz sagen? Sol ich sagen daß der goͤtz etwas seye? oder daß das goͤtzenopffer etwas seye? Nein / sonder das sag ich daß die Heyden was sy opfferend / das opfferend sy den teüflen vnnd nit Gott. Nun wil ich nit daß jr in der teüflen gemeinsamme seyn soͤllind. Jr moͤgend nit zuͦgleych trincken des Herren trinckgschirr vnnd der teüflen

3625 Ephes.4.
3626 Phil.3.
3627 Rom.15.
3628 1.Cor.12.
3629 1.Cor.1.
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[CCCCXIIII./0939] Predig. gemercken sichtbarlich durch den diener als für sein hußgesind vnd für sein volck. Welches wir mit der geschrifft etwas weytloͤuffiger erleüteren woͤllend. Die vorzeyten auß krafft des pundts / auß gnad / barmhertzigkeit vnd verheissung Gottes / Gottes volck warend / die wurdend durch die beschneydung sichtbarlich in ein gemeind vnd in einen leyb versamlet vnd zesamen gefuͤgt. Dann der Apostel spricht zun Epheseren 3625 / Gedenckend daran / daß jr / die jr gewaͤsen sind vorzeyten Heyden nach dem fleisch / vnd die vorhaut genennet wurdend von denen die genennet sind beschneydung nach dem fleisch / die mit der hand geschicht / daß jr zuͦ der selben zeyt warend one Christo: darumb jr froͤmbd gehalten wurdend von der burgerschafft Jsraels / vnnd warend gest in den pündtnussen der verheissungen / ꝛc. Auß welchem man auch lychtlich verston mag / wie die Juden durch die beschneydung von anderen glauben / religionen vnd gsellschafften abgesünderet seygind. Jtem 3626 das von der vrsach waͤgen die beschneydung an anderen orten für die beschnittnen selbs genommen wirt / vnd warumb das woͤrtle vnbeschnitten also für schmaͤchlich seye gehalten worden. Dann 3627 die vnbeschnittnen wurdend als gottlos / vnd vnreine menschen gehalten / die kein teil noch gmein noch erbschafft hettind mit Gott vnnd seinen gloͤubigen. Vom tauff aber der an der beschneydung statt kommen / ist etwan im vorgenden geredt. So spricht der Apostel außtrucklich 3628 / Gleych wie ein leyb ist / vnd hat doch vil glider: alle glider aber eines leybs / wiewol jr vil sind / sind sy doch ein leyb: also auch Christus. Dann wir sind in einem geist alle zuͦ einem leyb getaufft / wir seygind Juden oder Griechen / knaͤcht oder frey / vnd sind all mit einem geist getrenckt. Darumb so werdend wir durch das sacrament des tauffs in die einigkeit des leybs Christi verstrickt vnd verbunden / also daß es billich ein raub vnd treüwlose genennt wirt / soͤlichs band zerreyssen / vnnd in einer anderen religion gsellschafft vnd gmeinschafft traͤtten. Darauf hat der heilig Apostel Paulus gesaͤhen / do er die Corinther fraget 3629 / Sind jr dann nit in Christi nammen getaufft worden? Damit er anzeiget / daß die getaufften offentlich in den nammen Christi geschworen / vnd jr trüw vor der kirchen Christi verpflichtet habind / also daß sy yetzund sich keines anderen nammens / dann des nammens Christi ruͤmen soͤllind / in dessen haußgsind sy durch den tauff aufgenommen sind. Also sprich ich nun / werdend wir durch den tauff von allen anderen glauben vnd gottsdiensten abgesünderet / vnnd allein dem Christenlichen ergaͤben vnd geheiliget. 3630 Ein gantz gleyches ort ist auch von des Herren Nachtmal bey dem selbigen Apostel 1. Cor. 10. Dann do der Apostel den Corintheren anzeigen wolt / daß es dem glauben vnd aller gottsaͤligkeit zuͦ wider / vngebürlich vnd lesterlich waͤre / daß die Christen in goͤtzen templen bey den goͤtzenopfferen saͤssind / vnd sich des Heidnischen goͤtzendiensts teilhafftig machtind / da nimpt er ein argument vnd bewaͤrnuß har von der natur vnd rechnung des Herren Nachtmals / vnd spricht also: Fliehend von dem goͤtzendienst. Als mit den weysen red ich. Richtend jr was ich sag. Das trinckgeschirr der dancksagung / mit welchem wir danck sagend / ist es nit die gemeinsamme des bluͦts Christi? Das brot das wir braͤchend / ist es nit die gemeinsamme des leybs Christi: Dann wir die vile / sind ein brot vnnd ein leyb / dieweyl wir alle eines brots teilhafftig sind. Saͤhend an den Jsrael nach dem fleisch. Welche die opffer aͤssend / sind die nit in der gmeinsamme des altars? Was sol ich dann yetz sagen? Sol ich sagen daß der goͤtz etwas seye? oder daß das goͤtzenopffer etwas seye? Nein / sonder das sag ich daß die Heyden was sy opfferend / das opfferend sy den teüflen vnnd nit Gott. Nun wil ich nit daß jr in der teüflen gemeinsamme seyn soͤllind. Jr moͤgend nit zuͦgleych trincken des Herren trinckgschirr vnnd der teüflen 3625 Ephes.4. 3626 Phil.3. 3627 Rom.15. 3628 1.Cor.12. 3629 1.Cor.1. 3630 Erklaͤrung des orts Pauli 1.Cor.10. Das brot dz wir braͤchend / ꝛc.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCCXIIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/939>, abgerufen am 28.11.2024.