Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.Predig. Augustinus zelt vnder die aberglöubischen stuck
auch die band vnd artzneyen / die (wie er sagt) auch die kunst der artzney
verdampt / die da gschehend / es seye mit sägnen / oder mit gwüssen zeichen oder
gemercken / die sy Characteres nennend / oder mit anhencken
etlicher dingen / etc. Das findt man cap. 20. lib. a.de Doct.
Christia. Vnd Chrysostomus ist vast zornig über die / die das Euangelium
geschriben ann halß henckend. Dann er spricht über das xxiij. capitel Matthei / Wo
ist die krafft deß Euangelij? in den figuren der buochstaben / oder im verstand?
Jsts in den figuren der buochstaben / so thuost jm recht / daß du es ann halß
henckst. Jsts aber im verstand / so sind sy besser ins hertz gelegt. So vil
Chrysostomus. Nun hat es aber ein gleyche gstalt vmb die figuren vnnd vmb das
pronuncieren oder sprächen der buochstaben oder worten deß Euangelij. Darumb wie
die figur oder form der buochstaben nichts vermag: also ist auch kein krafft im
sprächen oder im getön der worten. Plinius ein Heidnischer schreyber zeücht vil
Heidnische exempel eyn / mit denen er anzeigt was krafft die wort habind. Doch so
spricht er vnder anderem / Es ist in ein frag kommen / ob die gesprochnen wort vnd
sägen etwas vermögind? Aber sölichs ist von allen weysen vnnd verstendigen
verneinet vnnd vernichtet worden. Dises findt man lib. 28. cap. 2. Es sol aber
billich das wort Gottes / das beym Mose Deuter. am 18. cap. allerley sölicher
aberglauben vnd beschweerungen mit höchstem ernst verdampt vnd verbeütet / höher
dann diß alles gehalten werden. 3498 Hie weiß ich aber
was mir vnsere widersächer fürwerffend. Namlich das sägnen oder consecrieren / das
sy brauchind /seye nit ein superstition vnnd aberglöubischer mißbrauch. Sy fürend
auch vil exempel auß der gschrifft die ins Bapsts Decret anzogen werdend eyn / mit
denen sy gantz vngerympt vnderstond zuo erzeigen / dz durch die Benediction / wie
sys nennend / oder das Consecrieren / die naturen verwandlet werdind / vnnd
schliessend dannenthin darauß / daß auch das brot also durch die wort der
Benediction oder Consecration ins fleisch verwandlet werde. Derley sind / das
wasser das auß dem velsen geflossen / daß der Nilus in bluot verwandlet / vnnd das
wasser auff der hochzeyt zuo Cana Galilaeae in weyn / das
wasser in Marath in süß / vnd der stab Mosis in ein schlangen. Lieber was dienet
aber dises alles zum Nachtmal / mit dem dise ding nun gar kein gleychnuß habend?
Daß es deßhalb gar ein vngerympts schliessen ist / Der Nilus ist in bluot
verwandlet / darumb so wirt auch das brot in fleisch verwandlet: das wasser auff
der hochzeyt zuo Cana ist in weyn verwandlet / darumb so wirt der weyn ins Herren
Nachtmal in das bluot Christi verwandlet. Dann do das wasser auß dem velsen floß:
item do der Nilus in bluot verkeert / vnd das wasser in weyn zuo Cana verwandlet:
item das wasser in Mara süß vnnd der stab Mosis zum schlangen ward / da hattend
die selbigen verwandleten ding / namlich das wasser / das bluot / der weyn / das
süß wasser / vnnd der schlang / nummen mer die gstalt der dingen die sy
gewesen warend / vnnd warend nit eins mals mit einanderen das sy vor gewesen /
vnnd das sy yetz warend: sonder das wasser im Nilo was rechts bluot / nit wasser
vnnd bluot mit einanderen / es was auch nit vnder der sichtbaren gestalt deß
wassers vnsichtbars bluot. Also hat es auch ein gstalt vmb die anderen exempel.
Darumb so rymend sy sich nichts mit den Sacramentlichen zeichen / vnnd sind jnen
deßhalb nichts gleych / sonder gantz vngleych. Darzuo wär wil eim eigentlich
können sagen mit was gesprochnen worten Moses das wasser auß dem stein härfür
bracht / den Nilum in bluot verkeert / vnd das bitter wasser süß gemachet habe:
item was gstalt der worten der Herr gebraucht habe do er das wasser in weyn
verwandlet? Darumb so hat es nun kein form / vnnd3498 Ob
durch das Consecrieren die naturen verwandlet werdind.
Predig. Augustinus zelt vnder die abergloͤubischen stuck
auch die band vnd artzneyen / die (wie er sagt) auch die kunst der artzney
verdampt / die da gschehend / es seye mit saͤgnen / oder mit gwüssen zeichen oder
gemercken / die sy Characteres nennend / oder mit anhencken
etlicher dingen / ꝛc. Das findt man cap. 20. lib. a.de Doct.
Christia. Vnd Chrysostomus ist vast zornig über die / die das Euangelium
geschriben ann halß henckend. Dann er spricht über das xxiij. capitel Matthei / Wo
ist die krafft deß Euangelij? in den figuren der buͦchstaben / oder im verstand?
Jsts in den figuren der buͦchstaben / so thuͦst jm recht / daß du es ann halß
henckst. Jsts aber im verstand / so sind sy besser ins hertz gelegt. So vil
Chrysostomus. Nun hat es aber ein gleyche gstalt vmb die figuren vnnd vmb das
pronuncieren oder spraͤchen der buͦchstaben oder worten deß Euangelij. Darumb wie
die figur oder form der buͦchstaben nichts vermag: also ist auch kein krafft im
spraͤchen oder im getoͤn der worten. Plinius ein Heidnischer schreyber zeücht vil
Heidnische exempel eyn / mit denen er anzeigt was krafft die wort habind. Doch so
spricht er vnder anderem / Es ist in ein frag kommen / ob die gesprochnen wort vnd
saͤgen etwas vermoͤgind? Aber soͤlichs ist von allen weysen vnnd verstendigen
verneinet vnnd vernichtet worden. Dises findt man lib. 28. cap. 2. Es sol aber
billich das wort Gottes / das beym Mose Deuter. am 18. cap. allerley soͤlicher
aberglauben vnd beschweerungen mit hoͤchstem ernst verdampt vnd verbeütet / hoͤher
dann diß alles gehalten werden. 3498 Hie weiß ich aber
was mir vnsere widersaͤcher fürwerffend. Namlich das saͤgnen oder consecrieren / das
sy brauchind /seye nit ein superstition vnnd abergloͤubischer mißbrauch. Sy fuͤrend
auch vil exempel auß der gschrifft die ins Bapsts Decret anzogen werdend eyn / mit
denen sy gantz vngerympt vnderstond zuͦ erzeigen / dz durch die Benediction / wie
sys nennend / oder das Consecrieren / die naturen verwandlet werdind / vnnd
schliessend dannenthin darauß / daß auch das brot also durch die wort der
Benediction oder Consecration ins fleisch verwandlet werde. Derley sind / das
wasser das auß dem velsen geflossen / daß der Nilus in bluͦt verwandlet / vnnd das
wasser auff der hochzeyt zuͦ Cana Galilaeae in weyn / das
wasser in Marath in suͤß / vnd der stab Mosis in ein schlangen. Lieber was dienet
aber dises alles zum Nachtmal / mit dem dise ding nun gar kein gleychnuß habend?
Daß es deßhalb gar ein vngerympts schliessen ist / Der Nilus ist in bluͦt
verwandlet / darumb so wirt auch das brot in fleisch verwandlet: das wasser auff
der hochzeyt zuͦ Cana ist in weyn verwandlet / darumb so wirt der weyn ins Herren
Nachtmal in das bluͦt Christi verwandlet. Dann do das wasser auß dem velsen floß:
item do der Nilus in bluͦt verkeert / vnd das wasser in weyn zuͦ Cana verwandlet:
item das wasser in Mara suͤß vnnd der stab Mosis zum schlangen ward / da hattend
die selbigen verwandleten ding / namlich das wasser / das bluͦt / der weyn / das
suͤß wasser / vnnd der schlang / nummen mer die gstalt der dingen die sy
gewesen warend / vnnd warend nit eins mals mit einanderen das sy vor gewesen /
vnnd das sy yetz warend: sonder das wasser im Nilo was rechts bluͦt / nit wasser
vnnd bluͦt mit einanderen / es was auch nit vnder der sichtbaren gestalt deß
wassers vnsichtbars bluͦt. Also hat es auch ein gstalt vmb die anderen exempel.
Darumb so rymend sy sich nichts mit den Sacramentlichen zeichen / vnnd sind jnen
deßhalb nichts gleych / sonder gantz vngleych. Darzuͦ waͤr wil eim eigentlich
koͤnnen sagen mit was gesprochnen worten Moses das wasser auß dem stein haͤrfür
bracht / den Nilum in bluͦt verkeert / vnd das bitter wasser suͤß gemachet habe:
item was gstalt der worten der Herr gebraucht habe do er das wasser in weyn
verwandlet? Darumb so hat es nun kein form / vnnd3498 Ob
durch das Consecrieren die naturen verwandlet werdind.
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Predig.
Augustinus zelt vnder die abergloͤubischen stuck auch die band vnd artzneyen / die (wie er sagt) auch die kunst der artzney verdampt / die da gschehend / es seye mit saͤgnen / oder mit gwüssen zeichen oder gemercken / die sy Characteres nennend / oder mit anhencken etlicher dingen / ꝛc. Das findt man cap. 20. lib. a.de Doct. Christia. Vnd Chrysostomus ist vast zornig über die / die das Euangelium geschriben ann halß henckend. Dann er spricht über das xxiij. capitel Matthei / Wo ist die krafft deß Euangelij? in den figuren der buͦchstaben / oder im verstand? Jsts in den figuren der buͦchstaben / so thuͦst jm recht / daß du es ann halß henckst. Jsts aber im verstand / so sind sy besser ins hertz gelegt. So vil Chrysostomus. Nun hat es aber ein gleyche gstalt vmb die figuren vnnd vmb das pronuncieren oder spraͤchen der buͦchstaben oder worten deß Euangelij. Darumb wie die figur oder form der buͦchstaben nichts vermag: also ist auch kein krafft im spraͤchen oder im getoͤn der worten. Plinius ein Heidnischer schreyber zeücht vil Heidnische exempel eyn / mit denen er anzeigt was krafft die wort habind. Doch so spricht er vnder anderem / Es ist in ein frag kommen / ob die gesprochnen wort vnd saͤgen etwas vermoͤgind? Aber soͤlichs ist von allen weysen vnnd verstendigen verneinet vnnd vernichtet worden. Dises findt man lib. 28. cap. 2. Es sol aber billich das wort Gottes / das beym Mose Deuter. am 18. cap. allerley soͤlicher aberglauben vnd beschweerungen mit hoͤchstem ernst verdampt vnd verbeütet / hoͤher dann diß alles gehalten werden. 3498 Hie weiß ich aber was mir vnsere widersaͤcher fürwerffend. Namlich das saͤgnen oder consecrieren / das sy brauchind /seye nit ein superstition vnnd abergloͤubischer mißbrauch. Sy fuͤrend auch vil exempel auß der gschrifft die ins Bapsts Decret anzogen werdend eyn / mit denen sy gantz vngerympt vnderstond zuͦ erzeigen / dz durch die Benediction / wie sys nennend / oder das Consecrieren / die naturen verwandlet werdind / vnnd schliessend dannenthin darauß / daß auch das brot also durch die wort der Benediction oder Consecration ins fleisch verwandlet werde. Derley sind / das wasser das auß dem velsen geflossen / daß der Nilus in bluͦt verwandlet / vnnd das wasser auff der hochzeyt zuͦ Cana Galilaeae in weyn / das wasser in Marath in suͤß / vnd der stab Mosis in ein schlangen. Lieber was dienet aber dises alles zum Nachtmal / mit dem dise ding nun gar kein gleychnuß habend? Daß es deßhalb gar ein vngerympts schliessen ist / Der Nilus ist in bluͦt verwandlet / darumb so wirt auch das brot in fleisch verwandlet: das wasser auff der hochzeyt zuͦ Cana ist in weyn verwandlet / darumb so wirt der weyn ins Herren Nachtmal in das bluͦt Christi verwandlet. Dann do das wasser auß dem velsen floß: item do der Nilus in bluͦt verkeert / vnd das wasser in weyn zuͦ Cana verwandlet: item das wasser in Mara suͤß vnnd der stab Mosis zum schlangen ward / da hattend die selbigen verwandleten ding / namlich das wasser / das bluͦt / der weyn / das suͤß wasser / vnnd der schlang / nummen mer die gstalt der dingen die sy gewesen warend / vnnd warend nit eins mals mit einanderen das sy vor gewesen / vnnd das sy yetz warend: sonder das wasser im Nilo was rechts bluͦt / nit wasser vnnd bluͦt mit einanderen / es was auch nit vnder der sichtbaren gestalt deß wassers vnsichtbars bluͦt. Also hat es auch ein gstalt vmb die anderen exempel. Darumb so rymend sy sich nichts mit den Sacramentlichen zeichen / vnnd sind jnen deßhalb nichts gleych / sonder gantz vngleych. Darzuͦ waͤr wil eim eigentlich koͤnnen sagen mit was gesprochnen worten Moses das wasser auß dem stein haͤrfür bracht / den Nilum in bluͦt verkeert / vnd das bitter wasser suͤß gemachet habe: item was gstalt der worten der Herr gebraucht habe do er das wasser in weyn verwandlet? Darumb so hat es nun kein form / vnnd
3498 Ob durch das Consecrieren die naturen verwandlet werdind.
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(2014-03-16T11:00:00Z)
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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2014-03-16T11:00:00Z)
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