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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
im selbigen pundt vnd vertrag verheissen hatt. Dieweyl nun der gütig vnd warhafft Gott jm selber allwäg gleych ist / vnd sich dozmal also / wie geredt / nach dem verstand seiner kirchen gerichtet hat / Was solt es dann wunder oder neüw seyn / ob er vns gleych auch auff den hüttigen tag vnder sichtbaren dingen / zeichen oder sigel seiner gnad vnnd der gheimnussen des reychs Gottes / verlassen hat? Das seye nun bißhar geredt von den fürnempsten vrsachen der sacramenten / von deren wägen sy eyngesetzt sind.

3472 Von den gstalten aber vnd von der zal der Sacramenten (welche handlung dann an der vorgenden hanget) ist vil vnd mancherley von den leereren vnd scribenten / sonderlich von denen die in nachgender zeyt geläbt habend / disputiert worden. Dann die elteren / als denen diser handel heiter vnd offenbar was / habend kurtz hieuon geschriben. Wär aber die gschrifft ersuocht / der findt das zweyerley sacrament sind / Eine des alten / die anderen des neüwen Testaments vnd volcks. Des alten volcks sacrament sind gwesen die Beschneydung vnd der Vberschrit / zuo welchen auch die Opffer gehört habend. Von denen ich nach der lenge geredt hab in der 26. Predig hieuor. Zuo gleycher weyß mäldend auch die Apostolischen gschrifften zwey sacrament des Nüwen volcks / das ist der Christen / namlich den Tauff vnd des Herren Nachtmal. Petrus Lombardus aber zellt jren sibne: namlich / den Tauff / die Buoß / das Nachtmal / die Firmung / die letste ölung / die Weyhung / vnd die Ee. Disem volget nach der gantz hauff der leereren vnd Theologen die man Scholasticos oder Schuollerer nennt. Aber die alten lerer der kirchen zellend gmeinlich all / zwey fürnemme sacrament. Vnder welchen Tertullianus lib. 1. & 4. contra Marcionem & in lib. de Corona Militis / außtrucklich allein zwey sacrament zellt / den Tauff namlich vnd des Herren Nachtmal. Es spricht auch Augustinus de Doctr. Christi. lib. 3. cap. 9. Der Herr hat vns nit mit zeichen überladen / sonder er vnd die Apostolisch leer habend vns etliche wenige an statt viler gegäben / vnd sömliche die zuo thuon ring / zuo verston herrlich / vnd zuo halten rein vnd sauber sind / als da ist das sacrament des Tauffs / vnnd die gedächtnuß des leybs vnd bluots des Herren. Jtem ad lanuarium epist. 118. Der Herr hat die gmeinschafft des neüwen volcks zesamen bunden mit sacramenten / die an der zal gar wenig / im verstand überauß fürträffenlich / vnnd zuo halten gantz liecht sind / als da ist der Tauff in die heilig Treyfaltigkeit / item die gemeinschafft seines leybs vnd bluots / vnnd so etwas anders in der heiligen geschrifft befolhen wirt / außgenommen das dadurch die dienstbarkeit des alten volcks nach der glägenheit jrer hertzen / vnd der prophetischen zyt / beschwärdt ward / welches in den fünff bücheren Mosis geläsen wirt / etc. Hie ist aber zmercken / das er nit spricht / Vnd so etliche andere in der heiligen gschrifft befolhen werdend: sonder / Vnd so etwas anders / etc. Welches heiter anzeiget / daß er nit von sacramenten rede / sonder von etlichen breüchen die von der kirchen angenommen warend vnd gebraucht wurdend / wie dann auch die volgenden wort im Augustino das selbig erklärend. Doch so bkenn ich darbey auch gern / das gedachter Augustinus an anderen orten auch des Sacraments der Ordnung oder weyhung der dieneren der kirchen gedenckt. Da wir aber darbey auch das bedencken söllend / daß er auch die salbung / vnd die prophecey / vnnd das gebätt / vnd andere der gleychen stuck äben als wol als die ordnung oder weyhung sacrament nennt / vnd daß er das wort sacramenta scripturae / das ist geheimnussen der geschrifft / immerdar braucht vnd im mund hat. Darauß man sicht / daß das wort Sacrament in seinen geschrifften anderst vnd anderst gebraucht vnd verstanden wirt. Dann die selben stuck hat er sacrament genennt / darumb daß sy heilig / vnnd auß dem heiligen geist Gottes kommen /

3472 Von den geschlächten vnd gestalten der Sacramenten.

Predig.
im selbigen pundt vnd vertrag verheissen hatt. Dieweyl nun der guͤtig vnd warhafft Gott jm selber allwaͤg gleych ist / vnd sich dozmal also / wie geredt / nach dem verstand seiner kirchen gerichtet hat / Was solt es dann wunder oder neüw seyn / ob er vns gleych auch auff den hüttigen tag vnder sichtbaren dingen / zeichen oder sigel seiner gnad vnnd der gheimnussen des reychs Gottes / verlassen hat? Das seye nun bißhar geredt von den fürnempsten vrsachen der sacramenten / von deren waͤgen sy eyngesetzt sind.

3472 Von den gstalten aber vnd von der zal der Sacramenten (welche handlung dann an der vorgenden hanget) ist vil vnd mancherley von den leereren vnd scribenten / sonderlich von denen die in nachgender zeyt gelaͤbt habend / disputiert worden. Dann die elteren / als denen diser handel heiter vnd offenbar was / habend kurtz hieuon geschriben. Waͤr aber die gschrifft ersuͦcht / der findt das zweyerley sacrament sind / Eine des alten / die anderen des neüwen Testaments vnd volcks. Des alten volcks sacrament sind gwesen die Beschneydung vnd der Vberschrit / zuͦ welchen auch die Opffer gehoͤrt habend. Von denen ich nach der lenge geredt hab in der 26. Predig hieuͦr. Zuͦ gleycher weyß maͤldend auch die Apostolischen gschrifften zwey sacrament des Nüwen volcks / das ist der Christen / namlich den Tauff vnd des Herren Nachtmal. Petrus Lombardus aber zellt jren sibne: namlich / den Tauff / die Buͦß / das Nachtmal / die Firmung / die letste oͤlung / die Weyhung / vnd die Ee. Disem volget nach der gantz hauff der leereren vnd Theologen die man Scholasticos oder Schuͦllerer nennt. Aber die alten lerer der kirchen zellend gmeinlich all / zwey fürnemme sacrament. Vnder welchen Tertullianus lib. 1. & 4. contra Marcionem & in lib. de Corona Militis / außtrucklich allein zwey sacrament zellt / den Tauff namlich vnd des Herren Nachtmal. Es spricht auch Augustinus de Doctr. Christi. lib. 3. cap. 9. Der Herr hat vns nit mit zeichen überladen / sonder er vnd die Apostolisch leer habend vns etliche wenige an statt viler gegaͤben / vnd soͤmliche die zuͦ thuͦn ring / zuͦ verston herrlich / vnd zuͦ halten rein vnd sauber sind / als da ist das sacrament des Tauffs / vnnd die gedaͤchtnuß des leybs vnd bluͦts des Herren. Jtem ad lanuarium epist. 118. Der Herr hat die gmeinschafft des neüwen volcks zesamen bunden mit sacramenten / die an der zal gar wenig / im verstand überauß fürtraͤffenlich / vnnd zuͦ halten gantz liecht sind / als da ist der Tauff in die heilig Treyfaltigkeit / item die gemeinschafft seines leybs vnd bluͦts / vnnd so etwas anders in der heiligen geschrifft befolhen wirt / außgenommen das dadurch die dienstbarkeit des alten volcks nach der glaͤgenheit jrer hertzen / vnd der prophetischen zyt / beschwaͤrdt ward / welches in den fünff buͤcheren Mosis gelaͤsen wirt / ꝛc. Hie ist aber zmercken / das er nit spricht / Vnd so etliche andere in der heiligen gschrifft befolhen werdend: sonder / Vnd so etwas anders / ꝛc. Welches heiter anzeiget / daß er nit von sacramenten rede / sonder von etlichen breüchen die von der kirchen angenommen warend vnd gebraucht wurdend / wie dann auch die volgenden wort im Augustino das selbig erklaͤrend. Doch so bkenn ich darbey auch gern / das gedachter Augustinus an anderen orten auch des Sacraments der Ordnung oder weyhung der dieneren der kirchen gedenckt. Da wir aber darbey auch das bedencken soͤllend / daß er auch die salbung / vnd die prophecey / vnnd das gebaͤtt / vnd andere der gleychen stuck aͤben als wol als die ordnung oder weyhung sacrament nennt / vnd daß er das wort sacramenta scripturae / das ist geheimnussen der geschrifft / immerdar braucht vnd im mund hat. Darauß man sicht / daß das wort Sacrament in seinen geschrifften anderst vnd anderst gebraucht vnd verstanden wirt. Dann die selben stuck hat er sacrament genennt / darumb daß sy heilig / vnnd auß dem heiligen geist Gottes kommen /

3472 Von den geschlaͤchten vnd gestalten der Sacramenten.
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                   Welches heiter anzeiget / daß er nit von sacramenten rede / sonder von etlichen
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                   darbey auch gern / das gedachter Augustinus an anderen orten auch des Sacraments
                   der Ordnung oder weyhung der dieneren der kirchen gedenckt. Da wir aber darbey
                   auch das bedencken so&#x0364;llend / daß er auch die salbung / vnd die prophecey / vnnd
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[CCCC./0891] Predig. im selbigen pundt vnd vertrag verheissen hatt. Dieweyl nun der guͤtig vnd warhafft Gott jm selber allwaͤg gleych ist / vnd sich dozmal also / wie geredt / nach dem verstand seiner kirchen gerichtet hat / Was solt es dann wunder oder neüw seyn / ob er vns gleych auch auff den hüttigen tag vnder sichtbaren dingen / zeichen oder sigel seiner gnad vnnd der gheimnussen des reychs Gottes / verlassen hat? Das seye nun bißhar geredt von den fürnempsten vrsachen der sacramenten / von deren waͤgen sy eyngesetzt sind. 3472 Von den gstalten aber vnd von der zal der Sacramenten (welche handlung dann an der vorgenden hanget) ist vil vnd mancherley von den leereren vnd scribenten / sonderlich von denen die in nachgender zeyt gelaͤbt habend / disputiert worden. Dann die elteren / als denen diser handel heiter vnd offenbar was / habend kurtz hieuon geschriben. Waͤr aber die gschrifft ersuͦcht / der findt das zweyerley sacrament sind / Eine des alten / die anderen des neüwen Testaments vnd volcks. Des alten volcks sacrament sind gwesen die Beschneydung vnd der Vberschrit / zuͦ welchen auch die Opffer gehoͤrt habend. Von denen ich nach der lenge geredt hab in der 26. Predig hieuͦr. Zuͦ gleycher weyß maͤldend auch die Apostolischen gschrifften zwey sacrament des Nüwen volcks / das ist der Christen / namlich den Tauff vnd des Herren Nachtmal. Petrus Lombardus aber zellt jren sibne: namlich / den Tauff / die Buͦß / das Nachtmal / die Firmung / die letste oͤlung / die Weyhung / vnd die Ee. Disem volget nach der gantz hauff der leereren vnd Theologen die man Scholasticos oder Schuͦllerer nennt. Aber die alten lerer der kirchen zellend gmeinlich all / zwey fürnemme sacrament. Vnder welchen Tertullianus lib. 1. & 4. contra Marcionem & in lib. de Corona Militis / außtrucklich allein zwey sacrament zellt / den Tauff namlich vnd des Herren Nachtmal. Es spricht auch Augustinus de Doctr. Christi. lib. 3. cap. 9. Der Herr hat vns nit mit zeichen überladen / sonder er vnd die Apostolisch leer habend vns etliche wenige an statt viler gegaͤben / vnd soͤmliche die zuͦ thuͦn ring / zuͦ verston herrlich / vnd zuͦ halten rein vnd sauber sind / als da ist das sacrament des Tauffs / vnnd die gedaͤchtnuß des leybs vnd bluͦts des Herren. Jtem ad lanuarium epist. 118. Der Herr hat die gmeinschafft des neüwen volcks zesamen bunden mit sacramenten / die an der zal gar wenig / im verstand überauß fürtraͤffenlich / vnnd zuͦ halten gantz liecht sind / als da ist der Tauff in die heilig Treyfaltigkeit / item die gemeinschafft seines leybs vnd bluͦts / vnnd so etwas anders in der heiligen geschrifft befolhen wirt / außgenommen das dadurch die dienstbarkeit des alten volcks nach der glaͤgenheit jrer hertzen / vnd der prophetischen zyt / beschwaͤrdt ward / welches in den fünff buͤcheren Mosis gelaͤsen wirt / ꝛc. Hie ist aber zmercken / das er nit spricht / Vnd so etliche andere in der heiligen gschrifft befolhen werdend: sonder / Vnd so etwas anders / ꝛc. Welches heiter anzeiget / daß er nit von sacramenten rede / sonder von etlichen breüchen die von der kirchen angenommen warend vnd gebraucht wurdend / wie dann auch die volgenden wort im Augustino das selbig erklaͤrend. Doch so bkenn ich darbey auch gern / das gedachter Augustinus an anderen orten auch des Sacraments der Ordnung oder weyhung der dieneren der kirchen gedenckt. Da wir aber darbey auch das bedencken soͤllend / daß er auch die salbung / vnd die prophecey / vnnd das gebaͤtt / vnd andere der gleychen stuck aͤben als wol als die ordnung oder weyhung sacrament nennt / vnd daß er das wort sacramenta scripturae / das ist geheimnussen der geschrifft / immerdar braucht vnd im mund hat. Darauß man sicht / daß das wort Sacrament in seinen geschrifften anderst vnd anderst gebraucht vnd verstanden wirt. Dann die selben stuck hat er sacrament genennt / darumb daß sy heilig / vnnd auß dem heiligen geist Gottes kommen / 3472 Von den geschlaͤchten vnd gestalten der Sacramenten.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCC.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/891>, abgerufen am 24.11.2024.