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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
vnd lieblich / das sunst den menschen bitter vnd vnguot bedunckt. Dargegen ist ein anderer kranck / vnd mit einer vast schwären kranckheit beladen. Der erkennt aber nit daß jm die kranckheit auß dem guoten willen Gottes zuogeschickt seye / ja er meint Gott wüsse von seiner kranckheit nichts / er frage der kranckheit nüt nach / vnnd gibt deßhalb die selbig anderen vnd anderen vrsachen zuo / erdenckt vnd suocht vil vnd mancherley weysen daß jm geholffen werde / vnnd darinnen müyet vnd bekümberet er sich wunderbarlich / vnnd empfindt doch in dem allem / daß er sich also dem willen Gottes widersetzt / kein erlabung noch trost. Was thuot der nun anders der also nit wil das Gott wil / dann das die gmeinlich thuond / die ein übel mit dem daß sys übel vnderstond zefürkommen / zweyfalt böser machend? Darumb so ist glöubige gehorsame / mit deren wir vns vnd alles das wir habend dem guoten willen Gottes vollkommenlich vnderwerffend / der grund aller glücksäligkeit. Vnd darumb bittend wir in diser höchsten bitt / die widergeburt vnnd erneüwerung deß gemüts vom vatter / ware gehorsame / bestendige gedult / vnnd ein gemüt / daß Gott in allen dingen alle zeyt ergäben vnd vnderworffen seye.

3386 Die vierdte bitt lautet also / Vnser täglich brot gib vns heüt. Dann der will Gottes mag in vns nit geschehen / wir werdind dann durch das brot Gottes erneert vnnd gesterckt. Das wörtli / Brot / heißt bey den Hebreeren allerley speyß / erhaltung / vnd aufenthalt der substantz vnnd wäsens deß menschens. Darumb läsend wir das im Propheten stadt3387 / Jch wil zerbrechen den stab deß brots. Der mensch ist aber auß zweyen substantzen vnnd wäsen / namlich auß leyb vnd seel. Die seel ist ein geyst: der leyb ist von der erden vnd anderen elementen gemachet. Darumb so wirt er durch zweyerley brot / namlich durch ein geistlichs / vnnd durch ein leyblichs erhalten. Die geystlich speyß der seel / dardurch sy beym läben erhalten wirdt / ist das wort Gottes selbs / das auß dem mund Gottes härfür kumpt. Wie der Herr das im Euangelio auß dem gsatz anzeücht / vnd spricht:3388 Der mensch läbt nit allein im brot / sonder in einem yeden wort das auß dem mund Gottes gadt. Dieweyl aber dasselbig den glöubigen das ewig wort Gottes das mensch worden ist / namlich den sun Gottes einig fürstelt / so haltend vnd erkennend wir den selbigen recht die speyß der seelen / ja deß gantzen glöubigen menschen seyn. Dann er bezeüget / daß er das brot seye das von himmel kommen / in dem die so dauon essend nit sterbind / sonder habind das ewig läben. Das leyblich brot ist irrdisch / auß den elementen gemacht / vnd begreyfft speyß vnd tranck / bekleidung / frische gsundtheit deß leybs / schirm vnd huot: vnd in summa / sicherheit vnd wolstand deß menschlichen läbens. Vnd dises brot nennend wir vnser brot / nit daß es nit ein gaab vnd wolthat Gottes seyge / sonder daß es vns verordnet ist / zuo vnserer erhaltung dienet / vnd vns von nöten ist. Daß wirs aber auch darnebend das täglich oder [fremdsprachliches Material] nennend / da bedeütend wir das aller fürträffenlichest / das allein vnsere substantz / so vil vnd so lang / auch auff die weyß vnd maß / wie es von nöten ist / möge aufenthalten vnnd erneeren. Dann wir habend daoben anzeigt / daß es vns nit zuostande Gott weyß vnd maß zehandlen vnd zegeben für zeschreyben. Darzuo dienend auch dise nachuolgenden wort: Gib vns heüt. Dann das geben ist allein Gottes / vnd gehört dise bitt keiner gschöpfft zuo. Dauid spricht3389 / Alle ding habend ein aufsehen auff dich / dz du jnen speyß gäbist zuo seiner zeyt. So du es jnen gibst / so nemmend sys: so du dein hand aufthuost / werdend sy mit guotem gesettiget. Jtem3390 / Aller augen sehend auff dich / vnd du gibst jnen jr speyß zuo jrer zeyt. Du thuost dein hand auf / vnd ersettigest alles das da läbt. Jtem so sprechend wir auch / Gib vns /

3386 Vnser täglich brot gin vns heut.
3387 Ezech.4.
3388 Matth.4. Deut.8.
3389 Psal.104.
3390 Psal.145.

Predig.
vnd lieblich / das sunst den menschen bitter vnd vnguͦt bedunckt. Dargegen ist ein anderer kranck / vnd mit einer vast schwaͤren kranckheit beladen. Der erkennt aber nit daß jm die kranckheit auß dem guͦten willen Gottes zuͦgeschickt seye / ja er meint Gott wüsse von seiner kranckheit nichts / er frage der kranckheit nüt nach / vnnd gibt deßhalb die selbig anderen vnd anderen vrsachen zuͦ / erdenckt vnd suͦcht vil vnd mancherley weysen daß jm geholffen werde / vnnd darinnen muͤyet vnd bekümberet er sich wunderbarlich / vnnd empfindt doch in dem allem / daß er sich also dem willen Gottes widersetzt / kein erlabung noch trost. Was thuͦt der nun anders der also nit wil das Gott wil / dann das die gmeinlich thuͦnd / die ein übel mit dem daß sys übel vnderstond zefürkommen / zweyfalt boͤser machend? Darumb so ist gloͤubige gehorsame / mit deren wir vns vnd alles das wir habend dem guͦten willen Gottes vollkommenlich vnderwerffend / der grund aller glücksaͤligkeit. Vnd darumb bittend wir in diser hoͤchsten bitt / die widergeburt vnnd erneüwerung deß gemuͤts vom vatter / ware gehorsame / bestendige gedult / vnnd ein gemuͤt / daß Gott in allen dingen alle zeyt ergaͤben vnd vnderworffen seye.

3386 Die vierdte bitt lautet also / Vnser taͤglich brot gib vns heüt. Dann der will Gottes mag in vns nit geschehen / wir werdind dann durch das brot Gottes erneert vnnd gesterckt. Das woͤrtli / Brot / heißt bey den Hebreeren allerley speyß / erhaltung / vnd aufenthalt der substantz vnnd waͤsens deß menschens. Darumb laͤsend wir das im Propheten stadt3387 / Jch wil zerbrechen den stab deß brots. Der mensch ist aber auß zweyen substantzen vnnd waͤsen / namlich auß leyb vnd seel. Die seel ist ein geyst: der leyb ist von der erden vnd anderen elementen gemachet. Darumb so wirt er durch zweyerley brot / namlich durch ein geistlichs / vnnd durch ein leyblichs erhalten. Die geystlich speyß der seel / dardurch sy beym laͤben erhalten wirdt / ist das wort Gottes selbs / das auß dem mund Gottes haͤrfür kumpt. Wie der Herr das im Euangelio auß dem gsatz anzeücht / vnd spricht:3388 Der mensch laͤbt nit allein im brot / sonder in einem yeden wort das auß dem mund Gottes gadt. Dieweyl aber dasselbig den gloͤubigen das ewig wort Gottes das mensch worden ist / namlich den sun Gottes einig fürstelt / so haltend vnd erkennend wir den selbigen recht die speyß der seelen / ja deß gantzen gloͤubigen menschen seyn. Dann er bezeüget / daß er das brot seye das von himmel kommen / in dem die so dauon essend nit sterbind / sonder habind das ewig laͤben. Das leyblich brot ist irrdisch / auß den elementen gemacht / vnd begreyfft speyß vnd tranck / bekleidung / frische gsundtheit deß leybs / schirm vnd huͦt: vnd in summa / sicherheit vnd wolstand deß menschlichen laͤbens. Vnd dises brot nennend wir vnser brot / nit daß es nit ein gaab vnd wolthat Gottes seyge / sonder daß es vns verordnet ist / zuͦ vnserer erhaltung dienet / vnd vns von noͤten ist. Daß wirs aber auch darnebend das taͤglich oder [fremdsprachliches Material] nennend / da bedeütend wir das aller fürtraͤffenlichest / das allein vnsere substantz / so vil vnd so lang / auch auff die weyß vnd maß / wie es von noͤten ist / moͤge aufenthalten vnnd erneeren. Dann wir habend daoben anzeigt / daß es vns nit zuͦstande Gott weyß vnd maß zehandlen vnd zegeben für zeschreyben. Darzuͦ dienend auch dise nachuͦlgenden wort: Gib vns heüt. Dann das geben ist allein Gottes / vnd gehoͤrt dise bitt keiner gschoͤpfft zuͦ. Dauid spricht3389 / Alle ding habend ein aufsehen auff dich / dz du jnen speyß gaͤbist zuͦ seiner zeyt. So du es jnen gibst / so nemmend sys: so du dein hand aufthuͦst / werdend sy mit guͦtem gesettiget. Jtem3390 / Aller augen sehend auff dich / vnd du gibst jnen jr speyß zuͦ jrer zeyt. Du thuͦst dein hand auf / vnd ersettigest alles das da laͤbt. Jtem so sprechend wir auch / Gib vns /

3386 Vnser taͤglich brot gin vns heut.
3387 Ezech.4.
3388 Matth.4. Deut.8.
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                   nichts / er frage der kranckheit nüt nach / vnnd gibt deßhalb die selbig anderen
                   vnd anderen vrsachen zu&#x0366; / erdenckt vnd su&#x0366;cht vil vnd mancherley weysen daß jm
                   geholffen werde / vnnd darinnen mu&#x0364;yet vnd bekümberet er sich wunderbarlich / vnnd
                   empfindt doch in dem allem / daß er sich also dem willen Gottes widersetzt / kein
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                   das die gmeinlich thu&#x0366;nd / die ein übel mit dem daß sys übel vnderstond
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[CCCXCI./0873] Predig. vnd lieblich / das sunst den menschen bitter vnd vnguͦt bedunckt. Dargegen ist ein anderer kranck / vnd mit einer vast schwaͤren kranckheit beladen. Der erkennt aber nit daß jm die kranckheit auß dem guͦten willen Gottes zuͦgeschickt seye / ja er meint Gott wüsse von seiner kranckheit nichts / er frage der kranckheit nüt nach / vnnd gibt deßhalb die selbig anderen vnd anderen vrsachen zuͦ / erdenckt vnd suͦcht vil vnd mancherley weysen daß jm geholffen werde / vnnd darinnen muͤyet vnd bekümberet er sich wunderbarlich / vnnd empfindt doch in dem allem / daß er sich also dem willen Gottes widersetzt / kein erlabung noch trost. Was thuͦt der nun anders der also nit wil das Gott wil / dann das die gmeinlich thuͦnd / die ein übel mit dem daß sys übel vnderstond zefürkommen / zweyfalt boͤser machend? Darumb so ist gloͤubige gehorsame / mit deren wir vns vnd alles das wir habend dem guͦten willen Gottes vollkommenlich vnderwerffend / der grund aller glücksaͤligkeit. Vnd darumb bittend wir in diser hoͤchsten bitt / die widergeburt vnnd erneüwerung deß gemuͤts vom vatter / ware gehorsame / bestendige gedult / vnnd ein gemuͤt / daß Gott in allen dingen alle zeyt ergaͤben vnd vnderworffen seye. 3386 Die vierdte bitt lautet also / Vnser taͤglich brot gib vns heüt. Dann der will Gottes mag in vns nit geschehen / wir werdind dann durch das brot Gottes erneert vnnd gesterckt. Das woͤrtli / Brot / heißt bey den Hebreeren allerley speyß / erhaltung / vnd aufenthalt der substantz vnnd waͤsens deß menschens. Darumb laͤsend wir das im Propheten stadt 3387 / Jch wil zerbrechen den stab deß brots. Der mensch ist aber auß zweyen substantzen vnnd waͤsen / namlich auß leyb vnd seel. Die seel ist ein geyst: der leyb ist von der erden vnd anderen elementen gemachet. Darumb so wirt er durch zweyerley brot / namlich durch ein geistlichs / vnnd durch ein leyblichs erhalten. Die geystlich speyß der seel / dardurch sy beym laͤben erhalten wirdt / ist das wort Gottes selbs / das auß dem mund Gottes haͤrfür kumpt. Wie der Herr das im Euangelio auß dem gsatz anzeücht / vnd spricht: 3388 Der mensch laͤbt nit allein im brot / sonder in einem yeden wort das auß dem mund Gottes gadt. Dieweyl aber dasselbig den gloͤubigen das ewig wort Gottes das mensch worden ist / namlich den sun Gottes einig fürstelt / so haltend vnd erkennend wir den selbigen recht die speyß der seelen / ja deß gantzen gloͤubigen menschen seyn. Dann er bezeüget / daß er das brot seye das von himmel kommen / in dem die so dauon essend nit sterbind / sonder habind das ewig laͤben. Das leyblich brot ist irrdisch / auß den elementen gemacht / vnd begreyfft speyß vnd tranck / bekleidung / frische gsundtheit deß leybs / schirm vnd huͦt: vnd in summa / sicherheit vnd wolstand deß menschlichen laͤbens. Vnd dises brot nennend wir vnser brot / nit daß es nit ein gaab vnd wolthat Gottes seyge / sonder daß es vns verordnet ist / zuͦ vnserer erhaltung dienet / vnd vns von noͤten ist. Daß wirs aber auch darnebend das taͤglich oder _ nennend / da bedeütend wir das aller fürtraͤffenlichest / das allein vnsere substantz / so vil vnd so lang / auch auff die weyß vnd maß / wie es von noͤten ist / moͤge aufenthalten vnnd erneeren. Dann wir habend daoben anzeigt / daß es vns nit zuͦstande Gott weyß vnd maß zehandlen vnd zegeben für zeschreyben. Darzuͦ dienend auch dise nachuͦlgenden wort: Gib vns heüt. Dann das geben ist allein Gottes / vnd gehoͤrt dise bitt keiner gschoͤpfft zuͦ. Dauid spricht 3389 / Alle ding habend ein aufsehen auff dich / dz du jnen speyß gaͤbist zuͦ seiner zeyt. So du es jnen gibst / so nemmend sys: so du dein hand aufthuͦst / werdend sy mit guͦtem gesettiget. Jtem 3390 / Aller augen sehend auff dich / vnd du gibst jnen jr speyß zuͦ jrer zeyt. Du thuͦst dein hand auf / vnd ersettigest alles das da laͤbt. Jtem so sprechend wir auch / Gib vns / 3386 Vnser taͤglich brot gin vns heut. 3387 Ezech.4. 3388 Matth.4. Deut.8. 3389 Psal.104. 3390 Psal.145.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCXCI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/873>, abgerufen am 28.11.2024.