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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
gemalet fürgestelt wirt. Vnnd da wirt ein yeder ring können vnderscheyden zwischend der inneren vnnd vsseren Kirchen / vnnd erkennen was einer yeden eygentlich seye vnnd zuogehöre oder nitt eygenlich. 3070 Zuom ersten / wirt vns die Kirch fürgemalet vnder der gestalt oder bildnuß eines huses. Ein huß wirt auff das end hin gebauwen / das es vonn den menschen bewonet werde / vnnd wirt zwar vonn den bauwleütten / auß allerley matery / von holtz / steinen / pflaster etc. gebauwen. Zuom ersten legt man das fundament / auff welches man darnach die muren vnd wänd setzt / welche mitt dem Egkstein zuosammen gefasset werdend: Zuom letsten macht man das tach darüber / one welches der gantz bauw nach vnnd nach erfaulete zerfiele vnnd verdurbe. Also sagend wir / das die Kirch Gottes hauß seye / dessen oberster werckmeyster Gott selb ist / der inn einem vorbild vnnd muster / namlich am Tabernackel Mosis vnnd am Tempel Salomons / dem Mosy vnnd dem Dauid ein form deß Tempels fürgestelt hatt / nach deren sie den selbigen bauwen söltend. Dann Gott hat von anfang die Engel erhalten / das sie nicht fielind / den menschen aber / der inn die sünd vnnd inn den todt fiel / hatt er widerbracht / vnnd jhm also gleych vonn anfang har ein Kirchen geheyliget / welche er auch mitt seinem wort vmbschriben vnnd einzylet hatt. Dise form aber der Kirchen muoß man gentzlich halten / vnd kein andere annemmen / Gott gäb sie seye von dem Keyser / von dem Bapst / oder von einem anderen menschen wer der joch seye / angegäben. Diser war bauwmeyster disers waren hauses Gottes / spricht im Euangelio Matthei am sechtzehenden Capitel: Auff disen felsen wil ich mein Kirchen bauwen. Dann er der Sun Gottes / machet vns seines reychs wirdig vnnd genoß / er gibt vnns den glauben yn / durch den wir ware glider der Kirchen Gottes werdend. Wiewol aber er der Herr / der einig vnnd oberist bauw vnnd werckmeyster seiner Kirchen ist / so verwirfft er doch vnd verachtet der menschen hilff im erbauwen der selbigen nicht / sonder nimpt zuo dem bauw der Kirchen menschen zuo jhm / welche er auch wärt haltet bauwmeyster zuo nemmen. Dann Paulus spricht in der ersten zuo den Corinth. am dritten Capitel / Jch hab den grund gelegt / als ein weyser buwmeyster. Jtem / wär ist Paulus? wär ist Apollo? diener sind sie / durch welche jhr sind glöubig worden / vnd das selbig wie der Herr einem jetlichen gegäben hatt. Jch hab gepflantzet / Apollo hatt begossen / aber Gott hatt das wachßen gegäben. So ist nun weder der da pflantzet / noch der da begeüßt etwas / sonder Gott der das wachßen gibt. Vnnd noch weytter / wir sind Gottes mittarbeytter / jhr sind Gottes Ackerwerck / vnd Gottes gebeüw. Das wöllend wir mitt einem beyspil erklären. 3071 Da jhm Gott vnder den Heyden ein hauß erbauwen wolt / da übergoß er zuom ersten mitt seiner gnad Cornelium / den fürgesetzten / obersten / oder hauptman deß Jtaliänischen regiments zuo Cesarea: vnnd schickt gleich dahin den Apostel Petrum / vnnd rüstet jhm selb das hauß zuo vnnd nimpt es an. Dann Petrus leert vnd Taufft / Cornelius mit den seinen hört zuo / glaubt vnd laßt sich tauffen / wirt ein hauß Gottes / ein waare Kirch / welche auch der Herr durch seinen heyligen Geyst innwonet. Dann wie ein hauß von den menschen bewonet wirt / also wonet Gott in der Kirchen / Wie dann Paulus bezeüget vnd spricht3072 / Der Tempel Gottes ist heylig / welcher jr sind. Jtem / wüssend jhr nicht das eüwere leyb ein Tempel deß heyligen Geyst sind / der inn eüch ist? etc. Dises hauses fundament vnnd grundueste ist Christus. Dann der Herr spricht bey dem Esaia3073 / Nemmendt waar ich wil inn Zion / das ist in der Kirchen ein stein legen / ein bewärten stein / ein kostlichen Eckstein / zuo einem festen pfimmet / das wölcher auff jhn treüwe / nicht eyle. Welche wyssagung der Herr im Euangelio Matthei außlegt / vnnd auff sich selb als auff

3070 Die Kirch ist ein hauß Gottes.
3071 Act.10.
3072 1.Cor.3.
3073 Esa.28.

Predig.
gemalet fürgestelt wirt. Vnnd da wirt ein yeder ring koͤnnen vnderscheyden zwischend der inneren vnnd vsseren Kirchen / vnnd erkennen was einer yeden eygentlich seye vnnd zuͦgehoͤre oder nitt eygenlich. 3070 Zuͦm ersten / wirt vns die Kirch fürgemalet vnder der gestalt oder bildnuß eines huses. Ein huß wirt auff das end hin gebauwen / das es vonn den menschen bewonet werde / vnnd wirt zwar vonn den bauwleütten / auß allerley matery / von holtz / steinen / pflaster ꝛc. gebauwen. Zuͦm ersten legt man das fundament / auff welches man darnach die muren vnd waͤnd setzt / welche mitt dem Egkstein zuͦsammen gefasset werdend: Zuͦm letsten macht man das tach darüber / one welches der gantz bauw nach vnnd nach erfaulete zerfiele vnnd verdurbe. Also sagend wir / das die Kirch Gottes hauß seye / dessen oberster werckmeyster Gott selb ist / der inn einem vorbild vnnd muster / namlich am Tabernackel Mosis vnnd am Tempel Salomons / dem Mosy vnnd dem Dauid ein form deß Tempels fürgestelt hatt / nach deren sie den selbigen bauwen soͤltend. Dann Gott hat von anfang die Engel erhalten / das sie nicht fielind / den menschen aber / der inn die sünd vnnd inn den todt fiel / hatt er widerbracht / vnnd jhm also gleych vonn anfang har ein Kirchen geheyliget / welche er auch mitt seinem wort vmbschriben vnnd einzylet hatt. Dise form aber der Kirchen muͦß man gentzlich halten / vnd kein andere annemmen / Gott gaͤb sie seye von dem Keyser / von dem Bapst / oder von einem anderen menschen wer der joch seye / angegaͤben. Diser war bauwmeyster disers waren hauses Gottes / spricht im Euangelio Matthei am sechtzehenden Capitel: Auff disen felsen wil ich mein Kirchen bauwen. Dann er der Sun Gottes / machet vns seines reychs wirdig vnnd genoß / er gibt vnns den glauben yn / durch den wir ware glider der Kirchen Gottes werdend. Wiewol aber er der Herr / der einig vnnd oberist bauw vnnd werckmeyster seiner Kirchen ist / so verwirfft er doch vnd verachtet der menschen hilff im erbauwen der selbigen nicht / sonder nimpt zuͦ dem bauw der Kirchen menschen zuͦ jhm / welche er auch waͤrt haltet bauwmeyster zuͦ nemmen. Dann Paulus spricht in der ersten zuͦ den Corinth. am dritten Capitel / Jch hab den grund gelegt / als ein weyser buwmeyster. Jtem / waͤr ist Paulus? waͤr ist Apollo? diener sind sie / durch welche jhr sind gloͤubig worden / vnd das selbig wie der Herr einem jetlichen gegaͤben hatt. Jch hab gepflantzet / Apollo hatt begossen / aber Gott hatt das wachßen gegaͤben. So ist nun weder der da pflantzet / noch der da begeüßt etwas / sonder Gott der das wachßen gibt. Vnnd noch weytter / wir sind Gottes mittarbeytter / jhr sind Gottes Ackerwerck / vnd Gottes gebeüw. Das woͤllend wir mitt einem beyspil erklaͤren. 3071 Da jhm Gott vnder den Heyden ein hauß erbauwen wolt / da übergoß er zuͦm ersten mitt seiner gnad Cornelium / den fürgesetzten / obersten / oder hauptman deß Jtaliaͤnischen regiments zuͦ Cesarea: vnnd schickt gleich dahin den Apostel Petrum / vnnd rüstet jhm selb das hauß zuͦ vnnd nimpt es an. Dann Petrus leert vnd Taufft / Cornelius mit den seinen hoͤrt zuͦ / glaubt vnd laßt sich tauffen / wirt ein hauß Gottes / ein waare Kirch / welche auch der Herr durch seinen heyligen Geyst innwonet. Dann wie ein hauß von den menschen bewonet wirt / also wonet Gott in der Kirchen / Wie dann Paulus bezeüget vnd spricht3072 / Der Tempel Gottes ist heylig / welcher jr sind. Jtem / wüssend jhr nicht das eüwere leyb ein Tempel deß heyligen Geyst sind / der inn eüch ist? ꝛc. Dises hauses fundament vnnd grundueste ist Christus. Dann der Herr spricht bey dem Esaia3073 / Nemmendt waar ich wil inn Zion / das ist in der Kirchen ein stein legen / ein bewaͤrten stein / ein kostlichen Eckstein / zuͦ einem festen pfimmet / das woͤlcher auff jhn treüwe / nicht eyle. Welche wyssagung der Herr im Euangelio Matthei außlegt / vnnd auff sich selb als auff

3070 Die Kirch ist ein hauß Gottes.
3071 Act.10.
3072 1.Cor.3.
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                   der gantz bauw nach vnnd nach erfaulete zerfiele vnnd verdurbe. Also sagend wir /
                   das die Kirch Gottes hauß seye / dessen oberster werckmeyster Gott selb ist / der
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                   Salomons / dem Mosy vnnd dem Dauid ein form deß Tempels fürgestelt hatt / nach
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                   den wir ware glider der Kirchen Gottes werdend. Wiewol aber er der Herr / der
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                   Gott der das wachßen gibt. Vnnd noch weytter / wir sind Gottes mittarbeytter / jhr
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                   jhm selb das hauß zu&#x0366; vnnd nimpt es an. Dann Petrus leert vnd Taufft / Cornelius
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[CCCLI./0793] Predig. gemalet fürgestelt wirt. Vnnd da wirt ein yeder ring koͤnnen vnderscheyden zwischend der inneren vnnd vsseren Kirchen / vnnd erkennen was einer yeden eygentlich seye vnnd zuͦgehoͤre oder nitt eygenlich. 3070 Zuͦm ersten / wirt vns die Kirch fürgemalet vnder der gestalt oder bildnuß eines huses. Ein huß wirt auff das end hin gebauwen / das es vonn den menschen bewonet werde / vnnd wirt zwar vonn den bauwleütten / auß allerley matery / von holtz / steinen / pflaster ꝛc. gebauwen. Zuͦm ersten legt man das fundament / auff welches man darnach die muren vnd waͤnd setzt / welche mitt dem Egkstein zuͦsammen gefasset werdend: Zuͦm letsten macht man das tach darüber / one welches der gantz bauw nach vnnd nach erfaulete zerfiele vnnd verdurbe. Also sagend wir / das die Kirch Gottes hauß seye / dessen oberster werckmeyster Gott selb ist / der inn einem vorbild vnnd muster / namlich am Tabernackel Mosis vnnd am Tempel Salomons / dem Mosy vnnd dem Dauid ein form deß Tempels fürgestelt hatt / nach deren sie den selbigen bauwen soͤltend. Dann Gott hat von anfang die Engel erhalten / das sie nicht fielind / den menschen aber / der inn die sünd vnnd inn den todt fiel / hatt er widerbracht / vnnd jhm also gleych vonn anfang har ein Kirchen geheyliget / welche er auch mitt seinem wort vmbschriben vnnd einzylet hatt. Dise form aber der Kirchen muͦß man gentzlich halten / vnd kein andere annemmen / Gott gaͤb sie seye von dem Keyser / von dem Bapst / oder von einem anderen menschen wer der joch seye / angegaͤben. Diser war bauwmeyster disers waren hauses Gottes / spricht im Euangelio Matthei am sechtzehenden Capitel: Auff disen felsen wil ich mein Kirchen bauwen. Dann er der Sun Gottes / machet vns seines reychs wirdig vnnd genoß / er gibt vnns den glauben yn / durch den wir ware glider der Kirchen Gottes werdend. Wiewol aber er der Herr / der einig vnnd oberist bauw vnnd werckmeyster seiner Kirchen ist / so verwirfft er doch vnd verachtet der menschen hilff im erbauwen der selbigen nicht / sonder nimpt zuͦ dem bauw der Kirchen menschen zuͦ jhm / welche er auch waͤrt haltet bauwmeyster zuͦ nemmen. Dann Paulus spricht in der ersten zuͦ den Corinth. am dritten Capitel / Jch hab den grund gelegt / als ein weyser buwmeyster. Jtem / waͤr ist Paulus? waͤr ist Apollo? diener sind sie / durch welche jhr sind gloͤubig worden / vnd das selbig wie der Herr einem jetlichen gegaͤben hatt. Jch hab gepflantzet / Apollo hatt begossen / aber Gott hatt das wachßen gegaͤben. So ist nun weder der da pflantzet / noch der da begeüßt etwas / sonder Gott der das wachßen gibt. Vnnd noch weytter / wir sind Gottes mittarbeytter / jhr sind Gottes Ackerwerck / vnd Gottes gebeüw. Das woͤllend wir mitt einem beyspil erklaͤren. 3071 Da jhm Gott vnder den Heyden ein hauß erbauwen wolt / da übergoß er zuͦm ersten mitt seiner gnad Cornelium / den fürgesetzten / obersten / oder hauptman deß Jtaliaͤnischen regiments zuͦ Cesarea: vnnd schickt gleich dahin den Apostel Petrum / vnnd rüstet jhm selb das hauß zuͦ vnnd nimpt es an. Dann Petrus leert vnd Taufft / Cornelius mit den seinen hoͤrt zuͦ / glaubt vnd laßt sich tauffen / wirt ein hauß Gottes / ein waare Kirch / welche auch der Herr durch seinen heyligen Geyst innwonet. Dann wie ein hauß von den menschen bewonet wirt / also wonet Gott in der Kirchen / Wie dann Paulus bezeüget vnd spricht 3072 / Der Tempel Gottes ist heylig / welcher jr sind. Jtem / wüssend jhr nicht das eüwere leyb ein Tempel deß heyligen Geyst sind / der inn eüch ist? ꝛc. Dises hauses fundament vnnd grundueste ist Christus. Dann der Herr spricht bey dem Esaia 3073 / Nemmendt waar ich wil inn Zion / das ist in der Kirchen ein stein legen / ein bewaͤrten stein / ein kostlichen Eckstein / zuͦ einem festen pfimmet / das woͤlcher auff jhn treüwe / nicht eyle. Welche wyssagung der Herr im Euangelio Matthei außlegt / vnnd auff sich selb als auff 3070 Die Kirch ist ein hauß Gottes. 3071 Act.10. 3072 1.Cor.3. 3073 Esa.28.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCLI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/793>, abgerufen am 25.11.2024.