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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
siben geister zuo jhm / die böser dann er. Zuo dem so wirdt auch in dem Euangelio Marci an dem fünfften Capitel einer Legion gedacht. Dann wie der Herr den vnreinen geist fraget / wie er hiesse / sprach er / Legio ist mein Namm / dann vnnser sind vil. Darumb wenn ettwan inn der heiligen geschrifft deß Satans gedacht wirdt / so sol man es nicht also verston / als ob allein ein substantz vnnd person deß Teüffels seye. Dann vnnder dem haupt werdend die glider / gleich wie die gestalten vnnder dem gantzen geschlächt begriffen. Es gedenckt zwar die geschrifft auch an einem ort2750 deß Obersten vnnd Fürsten der Teüflen / dann die fygend Christi schreyend / Er treibt Teüffel auß durch den Obersten der Teüflen. Was aber das für ein Fürstenthumb seye / vnnd ob die bösen geister inn etwas ordnung vonn ein anderen vnnderscheyden sygind / truckt die gedachte geschrifft nicht auß. Das ist aber offenbar / das alle gottlosen vnnder einem haupt sind / gleich wie alle glöubigen vnnder dem einigen Herren Christo. Jtem so ist auch das offenbar vnnd heiter / das die Teüffel all eines vnnd gleiches verböserten willens sind / vnnd all jhr sachen einig darauff richtend / das sie sich Gott widersetzind vnnd den menschen schaden zuofügind. 2751 Von den würckungen aber vnd handlungen der Teüflen / wil ich reden nach dem ich jhre Nammen oder zuonammen an einem fürgang vmb etwas erleüteret hab.

2752 Teüffel werdend die bösen geister gemeynlich genennet / das ist als vil als wenn du sagtist / lesterer oder verlümbder. Dann das wörtli [fremdsprachliches Material] heißt bey den Griechen ein lesterung nachred oder verlümbdung vnnd kumpt deßhalb der Namm Teüffel vonn den Griechen har. Er verlümbdet vnns aber mitt dem / das er die menschen bey Gott verklagt / vnnd auch sie selbs an ein anderen richtet. Jch geschweig dessen / das er Gott vnnd seine werck bey den menschen in verdacht zuo bringen vnderstadt. 2753 Darumb wirt er auch an einem ort genennet ein lugner vnnd ein vrhab der luginen / vnnd ein vatter aller gleichßneren / vnnd deßhalb ein vrsprung aller jrrthummen / kätzereyen / vnnd alles gottlosen wäsens. Vnnd dieweyl deßhalb Judas ein gleichßner / lugner / verlümbder vnnd verräter was2754 / so hatt jhn der Herr recht ein Teüffel genennt.

2755 Der heilig Apostel Petrus nennt in seiner ersten Epistel am fünfften Capitel den Teüffel ein widersächer. Dann auch der Herr selb2756 jhn einen feyend nennet / der vnkraut säye in den acker deß Herren. Dann er ist ein feyend Gottes vnd der menschen / der sich dem willen Gottes widersetzt vnnd dem er sein ehr zuo rauben vnderstadt: Der auch das heil der menschen verhinderet / vnnd vnzalbare ergernussen inn der kirchen Gottes anrichtet. Die Hebreer nennend jhn Satanam / wie wir jhn ein widersächer nennend / dann das ist eins. Vnnd der Namm wirt dannenthin auch den menschen zuogäben. Dann do sich Sanct Peter dem fürnemmen deß Herren widersatzt / sprach der Herr zuo jhm2757 / Heb dich hindersich du Satan. Jtem2758 Dauid sprach also zum Abisai seiner schwöster Zeruia Sun / Was hab ich mitt eüch zeschaffen jhr kinder Zeruia / warumb wöllend jhr mir hütt zum Satan werden? Dann Abisai widersprach dem rathschlag vnnd fürnemmen Dauids.

2759 Er wirt auch Daemon bey den Latineren genennt / von dem Griechischen wörtli [fremdsprachliches Material] das da heißt / ich weiß / darumb das er grosses wüssen hatt / listig vnnd viler dingen erfaren ist. Dann Plato in Cratylo vermeynt auß einem spruch Hesiodi / das daemones so vil sygend als daimones, das ist / weise vnnd wüssenhaffte. Hiehar dienet auch das wörtli Schlang. Die Schlang / spricht die geschrifft2760 / was listiger dann alle thier auf erden. Darumb hat jhm der Teüffel die Schlangen zuo einer herberg erwöllt / auß deren er seine künst

2750 Mar.3.
2751 Von den nammen deß Teüffels.
2752 Teüffel.
2753 Lugner.
2754 Joan.6.
2755 Widersächer oder fyend.
2756 Matth.14.
2757 Matth.16.
2758 2.Sam.19.
2759 Daemon.
2760 Gen.3.

Predig.
siben geister zuͦ jhm / die boͤser dann er. Zuͦ dem so wirdt auch in dem Euangelio Marci an dem fünfften Capitel einer Legion gedacht. Dann wie der Herr den vnreinen geist fraget / wie er hiesse / sprach er / Legio ist mein Namm / dann vnnser sind vil. Darumb wenn ettwan inn der heiligen geschrifft deß Satans gedacht wirdt / so sol man es nicht also verston / als ob allein ein substantz vnnd person deß Teüffels seye. Dann vnnder dem haupt werdend die glider / gleich wie die gestalten vnnder dem gantzen geschlaͤcht begriffen. Es gedenckt zwar die geschrifft auch an einem ort2750 deß Obersten vnnd Fürsten der Teüflen / dann die fygend Christi schreyend / Er treibt Teüffel auß durch den Obersten der Teüflen. Was aber das für ein Fürstenthumb seye / vnnd ob die boͤsen geister inn etwas ordnung vonn ein anderen vnnderscheyden sygind / truckt die gedachte geschrifft nicht auß. Das ist aber offenbar / das alle gottlosen vnnder einem haupt sind / gleich wie alle gloͤubigen vnnder dem einigen Herren Christo. Jtem so ist auch das offenbar vnnd heiter / das die Teüffel all eines vnnd gleiches verboͤserten willens sind / vnnd all jhr sachen einig darauff richtend / das sie sich Gott widersetzind vnnd den menschen schaden zuͦfuͤgind. 2751 Von den würckungen aber vnd handlungen der Teüflen / wil ich reden nach dem ich jhre Nammen oder zuͦnammen an einem fürgang vmb etwas erleüteret hab.

2752 Teüffel werdend die boͤsen geister gemeynlich genennet / das ist als vil als wenn du sagtist / lesterer oder verlümbder. Dann das woͤrtli [fremdsprachliches Material] heißt bey den Griechen ein lesterung nachred oder verlümbdung vnnd kumpt deßhalb der Namm Teüffel vonn den Griechen har. Er verlümbdet vnns aber mitt dem / das er die menschen bey Gott verklagt / vnnd auch sie selbs an ein anderen richtet. Jch geschweig dessen / das er Gott vnnd seine werck bey den menschen in verdacht zuͦ bringen vnderstadt. 2753 Darumb wirt er auch an einem ort genennet ein lugner vnnd ein vrhab der luginen / vnnd ein vatter aller gleichßneren / vnnd deßhalb ein vrsprung aller jrrthummen / kaͤtzereyen / vnnd alles gottlosen waͤsens. Vnnd dieweyl deßhalb Judas ein gleichßner / lugner / verlümbder vnnd verraͤter was2754 / so hatt jhn der Herr recht ein Teüffel genennt.

2755 Der heilig Apostel Petrus nennt in seiner ersten Epistel am fünfften Capitel den Teüffel ein widersaͤcher. Dann auch der Herr selb2756 jhn einen feyend nennet / der vnkraut saͤye in den acker deß Herren. Dann er ist ein feyend Gottes vnd der menschen / der sich dem willen Gottes widersetzt vnnd dem er sein ehr zuͦ rauben vnderstadt: Der auch das heil der menschen verhinderet / vnnd vnzalbare ergernussen inn der kirchen Gottes anrichtet. Die Hebreer nennend jhn Satanam / wie wir jhn ein widersaͤcher nennend / dann das ist eins. Vnnd der Namm wirt dannenthin auch den menschen zuͦgaͤben. Dann do sich Sanct Peter dem fürnemmen deß Herren widersatzt / sprach der Herr zuͦ jhm2757 / Heb dich hindersich du Satan. Jtem2758 Dauid sprach also zum Abisai seiner schwoͤster Zeruia Sun / Was hab ich mitt eüch zeschaffen jhr kinder Zeruia / warumb woͤllend jhr mir hütt zum Satan werden? Dann Abisai widersprach dem rathschlag vnnd fürnemmen Dauids.

2759 Er wirt auch Daemon bey den Latineren genennt / von dem Griechischen woͤrtli [fremdsprachliches Material] das da heißt / ich weiß / darumb das er grosses wüssen hatt / listig vnnd viler dingen erfaren ist. Dann Plato in Cratylo vermeynt auß einem spruch Hesiodi / das daemones so vil sygend als daimones, das ist / weise vnnd wüssenhaffte. Hiehar dienet auch das woͤrtli Schlang. Die Schlang / spricht die geschrifft2760 / was listiger dann alle thier auf erden. Darumb hat jhm der Teüffel die Schlangen zuͦ einer herberg erwoͤllt / auß deren er seine künst

2750 Mar.3.
2751 Von den nammen deß Teüffels.
2752 Teüffel.
2753 Lugner.
2754 Joan.6.
2755 Widersaͤcher oder fyend.
2756 Matth.14.
2757 Matth.16.
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2760 Gen.3.
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[CCCXIII./0717] Predig. siben geister zuͦ jhm / die boͤser dann er. Zuͦ dem so wirdt auch in dem Euangelio Marci an dem fünfften Capitel einer Legion gedacht. Dann wie der Herr den vnreinen geist fraget / wie er hiesse / sprach er / Legio ist mein Namm / dann vnnser sind vil. Darumb wenn ettwan inn der heiligen geschrifft deß Satans gedacht wirdt / so sol man es nicht also verston / als ob allein ein substantz vnnd person deß Teüffels seye. Dann vnnder dem haupt werdend die glider / gleich wie die gestalten vnnder dem gantzen geschlaͤcht begriffen. Es gedenckt zwar die geschrifft auch an einem ort 2750 deß Obersten vnnd Fürsten der Teüflen / dann die fygend Christi schreyend / Er treibt Teüffel auß durch den Obersten der Teüflen. Was aber das für ein Fürstenthumb seye / vnnd ob die boͤsen geister inn etwas ordnung vonn ein anderen vnnderscheyden sygind / truckt die gedachte geschrifft nicht auß. Das ist aber offenbar / das alle gottlosen vnnder einem haupt sind / gleich wie alle gloͤubigen vnnder dem einigen Herren Christo. Jtem so ist auch das offenbar vnnd heiter / das die Teüffel all eines vnnd gleiches verboͤserten willens sind / vnnd all jhr sachen einig darauff richtend / das sie sich Gott widersetzind vnnd den menschen schaden zuͦfuͤgind. 2751 Von den würckungen aber vnd handlungen der Teüflen / wil ich reden nach dem ich jhre Nammen oder zuͦnammen an einem fürgang vmb etwas erleüteret hab. 2752 Teüffel werdend die boͤsen geister gemeynlich genennet / das ist als vil als wenn du sagtist / lesterer oder verlümbder. Dann das woͤrtli _ heißt bey den Griechen ein lesterung nachred oder verlümbdung vnnd kumpt deßhalb der Namm Teüffel vonn den Griechen har. Er verlümbdet vnns aber mitt dem / das er die menschen bey Gott verklagt / vnnd auch sie selbs an ein anderen richtet. Jch geschweig dessen / das er Gott vnnd seine werck bey den menschen in verdacht zuͦ bringen vnderstadt. 2753 Darumb wirt er auch an einem ort genennet ein lugner vnnd ein vrhab der luginen / vnnd ein vatter aller gleichßneren / vnnd deßhalb ein vrsprung aller jrrthummen / kaͤtzereyen / vnnd alles gottlosen waͤsens. Vnnd dieweyl deßhalb Judas ein gleichßner / lugner / verlümbder vnnd verraͤter was 2754 / so hatt jhn der Herr recht ein Teüffel genennt. 2755 Der heilig Apostel Petrus nennt in seiner ersten Epistel am fünfften Capitel den Teüffel ein widersaͤcher. Dann auch der Herr selb 2756 jhn einen feyend nennet / der vnkraut saͤye in den acker deß Herren. Dann er ist ein feyend Gottes vnd der menschen / der sich dem willen Gottes widersetzt vnnd dem er sein ehr zuͦ rauben vnderstadt: Der auch das heil der menschen verhinderet / vnnd vnzalbare ergernussen inn der kirchen Gottes anrichtet. Die Hebreer nennend jhn Satanam / wie wir jhn ein widersaͤcher nennend / dann das ist eins. Vnnd der Namm wirt dannenthin auch den menschen zuͦgaͤben. Dann do sich Sanct Peter dem fürnemmen deß Herren widersatzt / sprach der Herr zuͦ jhm 2757 / Heb dich hindersich du Satan. Jtem 2758 Dauid sprach also zum Abisai seiner schwoͤster Zeruia Sun / Was hab ich mitt eüch zeschaffen jhr kinder Zeruia / warumb woͤllend jhr mir hütt zum Satan werden? Dann Abisai widersprach dem rathschlag vnnd fürnemmen Dauids. 2759 Er wirt auch Daemon bey den Latineren genennt / von dem Griechischen woͤrtli _ das da heißt / ich weiß / darumb das er grosses wüssen hatt / listig vnnd viler dingen erfaren ist. Dann Plato in Cratylo vermeynt auß einem spruch Hesiodi / das daemones so vil sygend als daimones, das ist / weise vnnd wüssenhaffte. Hiehar dienet auch das woͤrtli Schlang. Die Schlang / spricht die geschrifft 2760 / was listiger dann alle thier auf erden. Darumb hat jhm der Teüffel die Schlangen zuͦ einer herberg erwoͤllt / auß deren er seine künst 2750 Mar.3. 2751 Von den nammen deß Teüffels. 2752 Teüffel. 2753 Lugner. 2754 Joan.6. 2755 Widersaͤcher oder fyend. 2756 Matth.14. 2757 Matth.16. 2758 2.Sam.19. 2759 Dæmon. 2760 Gen.3.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCXIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/717>, abgerufen am 25.11.2024.