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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Neün vnd dreissigste
erden schlaffend / werdend aufferston / dise zum ewigen läben / jhene aber zuo schmach vnnd ewigem verdrutz. So spricht auch der heilig Apostel Joannes2737 / das ein rouch vonn denen so verdampt vnnd inn die hell geworffen sind außgon werde vonn ewikeyt zuo ewikeyt. Darumb so ist gewüß / das die verdamnuß der gottlosen kein end haben / vnd ewig sein werde.

2738 Das ich aber die Engel abfellige geister nennen / da verstan ich durch das wörtli geist / nicht / ein böse anfechtung / wielikeit / betrübung oder verböserung deß gemüts / vnnd sünd: Dann es sind wol etlich / die vermeint habend / der Teüffel seye nichts anders / dann ein lasterhaffter mensch / oder ein boßhaffte vnnd sündige bewegnuß vnnd anfechtung deß gemüts. Sonnder ich verston durch die geister / geistliche wäsenliche substantzen / die jhren sinn vnd verstand habend. Dann der Teüffel erscheint vnder den dieneren Gottes / vnd redt mit dem Herren / im buoch Job am j. Capitel. So mäldet auch das Euangelium2739 / Das etlich Teüffel von einem menschen außtriben / in ein härd schweinen gefaren / vnnd die selbig gestürtzt habind in die tieffe deß sees der Gadareneren. Jtem mäldet das Euangelium noch weyter2740 / das der Teüffel vonn anfang gesündet / inn der warheit nicht bliben / ein lugner vnd todschleger seye. Judas spricht / das der Engel mit dem Teüffel streyte. Bey dem Marco2741 schryend sie vnd sagend / was habend wir mit dir zuo thuon Jesu vonn Nazareth? Bist du kommen vnns zuo verderben? Jtem2742 so wirt vnnser heiland wenn er jetz richten wirt / zuo den Teüfflen sagen / Gond hin in das ewig feür. Welches alles sich auff wäsenliche substantzen / die für sich selbs sind / reimpt / nicht auff blosse qualiteten vnnd anfechtungen deß gemüts. Darumb so sind die Teüffel geistliche substantzen.

2743 Was aber das für leib seyend / die sie offt an nemmend / vnnd inn denen sie den menschen erscheinend / achten ich nicht das es jemands eigenlich sagen möge: Welches ich auch vnlang hieuor anzeigt / da ich von denen leichnammen disputiert / die von den guoten Englen angenommen werdend. Dann das die Teüfel leyb an nemmind / vnnd andere gestalten dann jr eigne / das zeigt an die histori Samuels2744 / der von der häxen aufferweckt: Nicht das Samuel selbs von todten aufferweckt seye worden / sonnder der lugenhafftig Teüfel nam die gestalt Samuels an sich / vnd betrog also den künig Saul. Es bezeüget auch Paulus 2745 / das sich der Teüffel in ein Engel deß liechts vergstallte. Deßgleichen zeigend auch die historien an / das der Teüffel ein wunderbarer afentürer seye mengerley formen vnd gestalten anzuonemmen.

2746 Wie ich aber vonn den guoten Englen gesagt / das sie inn jrem dienst gantz ferig / on beschwärd vnd hindernuß seyend / also ist kein zweifel / dann das auch die Teüffel in jrer art vnnd inn jrem werck gantz geschwind seyend. Dann die heilig geschrifft zeigt an / das sie tausendlistig / auch wunderbare geschwindikeyt vnd arglistikeyt / deßgleichen scharpfs vnd grosses wüssen habind / vnnd alle ding zuo thuon vnd auß zuorichten gantz ferig seyend vnd nimmer müd werdind. Schnäll durchstrichend sie den gantzen vmbkreiß der erden / gantz betruglich nemmend sie all jr sachen zuohanden / vnd empfahend deßhalb wunderbare nammen / durch welche jre krefft angebildet werdend. Dann es wirdt der Teüffel genennt / die alt schlang / ein betrieger / ein Fürst diser wält / ein Fürst der finsternuß / der im lufft gewaltig / Jtem ein brülender löw. Vonn welchen vnnd anderen dergleichen nammen / ich bald hernach weytlöuffiger reden wil / nach dem ich vorhin auch das anzeigen / 2747 das der teüflen ein vnzalbare vile seye. Dann2748 vonn der Magdalena werdend siben teüfel außgetriben. Jtem so nimpt der teüffel vonn dem der Euangelist Matheus schreibt2749 (der nach dem er ein mal außtriben dichtet vnnd trachtet wie er wider inn sein alte besitzung komme)

2737 Apo.14.
2738 Das die tüfel wäsenliche vnd substantzliche geister seyend.
2739 Math.8.
2740 Joan.8.
2741 Mar.1.
2742 Math.25.
2743 Was dz für leyb seyend / so die tüfel an nemmend.
2744 1.Sam.28.
2745 2.Cor.11.
2746 Das der tüfel geschwind listig vnd gewaltig seye.
2747 Das ein vnentliche vile der tüflen seye.
2748 Mar.16.
2749 Math.12.

Die Neün vnd dreissigste
erden schlaffend / werdend aufferston / dise zum ewigen laͤben / jhene aber zuͦ schmach vnnd ewigem verdrutz. So spricht auch der heilig Apostel Joannes2737 / das ein rouch vonn denen so verdampt vnnd inn die hell geworffen sind außgon werde vonn ewikeyt zuͦ ewikeyt. Darumb so ist gewüß / das die verdamnuß der gottlosen kein end haben / vnd ewig sein werde.

2738 Das ich aber die Engel abfellige geister nennen / da verstan ich durch das woͤrtli geist / nicht / ein boͤse anfechtung / wielikeit / betruͤbung oder verboͤserung deß gemuͤts / vnnd sünd: Dann es sind wol etlich / die vermeint habend / der Teüffel seye nichts anders / dann ein lasterhaffter mensch / oder ein boßhaffte vnnd sündige bewegnuß vnnd anfechtung deß gemuͤts. Sonnder ich verston durch die geister / geistliche waͤsenliche substantzen / die jhren sinn vnd verstand habend. Dann der Teüffel erscheint vnder den dieneren Gottes / vnd redt mit dem Herren / im buͦch Job am j. Capitel. So maͤldet auch das Euangelium2739 / Das etlich Teüffel von einem menschen außtriben / in ein haͤrd schweinen gefaren / vnnd die selbig gestürtzt habind in die tieffe deß sees der Gadareneren. Jtem maͤldet das Euangelium noch weyter2740 / das der Teüffel vonn anfang gesündet / inn der warheit nicht bliben / ein lugner vnd todschleger seye. Judas spricht / das der Engel mit dem Teüffel streyte. Bey dem Marco2741 schryend sie vnd sagend / was habend wir mit dir zuͦ thuͦn Jesu vonn Nazareth? Bist du kommen vnns zuͦ verderben? Jtem2742 so wirt vnnser heiland wenn er jetz richten wirt / zuͦ den Teüfflen sagen / Gond hin in das ewig feür. Welches alles sich auff waͤsenliche substantzen / die für sich selbs sind / reimpt / nicht auff blosse qualiteten vnnd anfechtungen deß gemuͤts. Darumb so sind die Teüffel geistliche substantzen.

2743 Was aber das für leib seyend / die sie offt an nemmend / vnnd inn denen sie den menschen erscheinend / achten ich nicht das es jemands eigenlich sagen moͤge: Welches ich auch vnlang hieuͦr anzeigt / da ich von denen leichnammen disputiert / die von den guͦten Englen angenommen werdend. Dann das die Teüfel leyb an nemmind / vnnd andere gestalten dann jr eigne / das zeigt an die histori Samuels2744 / der von der haͤxen aufferweckt: Nicht das Samuel selbs von todten aufferweckt seye worden / sonnder der lugenhafftig Teüfel nam die gestalt Samuels an sich / vnd betrog also den künig Saul. Es bezeüget auch Paulus 2745 / das sich der Teüffel in ein Engel deß liechts vergstallte. Deßgleichen zeigend auch die historien an / das der Teüffel ein wunderbarer afentürer seye mengerley formen vnd gestalten anzuͦnemmen.

2746 Wie ich aber vonn den guͦten Englen gesagt / das sie inn jrem dienst gantz ferig / on beschwaͤrd vnd hindernuß seyend / also ist kein zweifel / dann das auch die Teüffel in jrer art vnnd inn jrem werck gantz geschwind seyend. Dann die heilig geschrifft zeigt an / das sie tausendlistig / auch wunderbare geschwindikeyt vnd arglistikeyt / deßgleichen scharpfs vnd grosses wüssen habind / vnnd alle ding zuͦ thuͦn vnd auß zuͦrichten gantz ferig seyend vnd nimmer muͤd werdind. Schnaͤll durchstrichend sie den gantzen vmbkreiß der erden / gantz betruglich nemmend sie all jr sachen zuͦhanden / vnd empfahend deßhalb wunderbare nammen / durch welche jre krefft angebildet werdend. Dann es wirdt der Teüffel genennt / die alt schlang / ein betrieger / ein Fürst diser waͤlt / ein Fürst der finsternuß / der im lufft gewaltig / Jtem ein bruͤlender loͤw. Vonn welchen vnnd anderen dergleichen nammen / ich bald hernach weytloͤuffiger reden wil / nach dem ich vorhin auch das anzeigen / 2747 das der teüflen ein vnzalbare vile seye. Dann2748 vonn der Magdalena werdend siben teüfel außgetriben. Jtem so nimpt der teüffel vonn dem der Euangelist Matheus schreibt2749 (der nach dem er ein mal außtriben dichtet vnnd trachtet wie er wider inn sein alte besitzung komme)

2737 Apo.14.
2738 Das die tüfel waͤsenliche vnd substantzliche geister seyend.
2739 Math.8.
2740 Joan.8.
2741 Mar.1.
2742 Math.25.
2743 Was dz für leyb seyend / so die tüfel an nemmend.
2744 1.Sam.28.
2745 2.Cor.11.
2746 Das der tüfel geschwind listig vnd gewaltig seye.
2747 Das ein vnentliche vile der tüflen seye.
2748 Mar.16.
2749 Math.12.
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                   jrem dienst gantz ferig / on beschwa&#x0364;rd vnd hindernuß seyend / also ist
                   kein zweifel / dann das auch die Teüffel in jrer art vnnd inn jrem werck gantz
                   geschwind seyend. Dann die heilig geschrifft zeigt an / das sie tausendlistig /
                   auch wunderbare geschwindikeyt vnd arglistikeyt / deßgleichen scharpfs vnd grosses
                   wüssen habind / vnnd alle ding zu&#x0366; thu&#x0366;n vnd auß zu&#x0366;richten gantz ferig seyend vnd
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[[312]/0716] Die Neün vnd dreissigste erden schlaffend / werdend aufferston / dise zum ewigen laͤben / jhene aber zuͦ schmach vnnd ewigem verdrutz. So spricht auch der heilig Apostel Joannes 2737 / das ein rouch vonn denen so verdampt vnnd inn die hell geworffen sind außgon werde vonn ewikeyt zuͦ ewikeyt. Darumb so ist gewüß / das die verdamnuß der gottlosen kein end haben / vnd ewig sein werde. 2738 Das ich aber die Engel abfellige geister nennen / da verstan ich durch das woͤrtli geist / nicht / ein boͤse anfechtung / wielikeit / betruͤbung oder verboͤserung deß gemuͤts / vnnd sünd: Dann es sind wol etlich / die vermeint habend / der Teüffel seye nichts anders / dann ein lasterhaffter mensch / oder ein boßhaffte vnnd sündige bewegnuß vnnd anfechtung deß gemuͤts. Sonnder ich verston durch die geister / geistliche waͤsenliche substantzen / die jhren sinn vnd verstand habend. Dann der Teüffel erscheint vnder den dieneren Gottes / vnd redt mit dem Herren / im buͦch Job am j. Capitel. So maͤldet auch das Euangelium 2739 / Das etlich Teüffel von einem menschen außtriben / in ein haͤrd schweinen gefaren / vnnd die selbig gestürtzt habind in die tieffe deß sees der Gadareneren. Jtem maͤldet das Euangelium noch weyter 2740 / das der Teüffel vonn anfang gesündet / inn der warheit nicht bliben / ein lugner vnd todschleger seye. Judas spricht / das der Engel mit dem Teüffel streyte. Bey dem Marco 2741 schryend sie vnd sagend / was habend wir mit dir zuͦ thuͦn Jesu vonn Nazareth? Bist du kommen vnns zuͦ verderben? Jtem 2742 so wirt vnnser heiland wenn er jetz richten wirt / zuͦ den Teüfflen sagen / Gond hin in das ewig feür. Welches alles sich auff waͤsenliche substantzen / die für sich selbs sind / reimpt / nicht auff blosse qualiteten vnnd anfechtungen deß gemuͤts. Darumb so sind die Teüffel geistliche substantzen. 2743 Was aber das für leib seyend / die sie offt an nemmend / vnnd inn denen sie den menschen erscheinend / achten ich nicht das es jemands eigenlich sagen moͤge: Welches ich auch vnlang hieuͦr anzeigt / da ich von denen leichnammen disputiert / die von den guͦten Englen angenommen werdend. Dann das die Teüfel leyb an nemmind / vnnd andere gestalten dann jr eigne / das zeigt an die histori Samuels 2744 / der von der haͤxen aufferweckt: Nicht das Samuel selbs von todten aufferweckt seye worden / sonnder der lugenhafftig Teüfel nam die gestalt Samuels an sich / vnd betrog also den künig Saul. Es bezeüget auch Paulus 2745 / das sich der Teüffel in ein Engel deß liechts vergstallte. Deßgleichen zeigend auch die historien an / das der Teüffel ein wunderbarer afentürer seye mengerley formen vnd gestalten anzuͦnemmen. 2746 Wie ich aber vonn den guͦten Englen gesagt / das sie inn jrem dienst gantz ferig / on beschwaͤrd vnd hindernuß seyend / also ist kein zweifel / dann das auch die Teüffel in jrer art vnnd inn jrem werck gantz geschwind seyend. Dann die heilig geschrifft zeigt an / das sie tausendlistig / auch wunderbare geschwindikeyt vnd arglistikeyt / deßgleichen scharpfs vnd grosses wüssen habind / vnnd alle ding zuͦ thuͦn vnd auß zuͦrichten gantz ferig seyend vnd nimmer muͤd werdind. Schnaͤll durchstrichend sie den gantzen vmbkreiß der erden / gantz betruglich nemmend sie all jr sachen zuͦhanden / vnd empfahend deßhalb wunderbare nammen / durch welche jre krefft angebildet werdend. Dann es wirdt der Teüffel genennt / die alt schlang / ein betrieger / ein Fürst diser waͤlt / ein Fürst der finsternuß / der im lufft gewaltig / Jtem ein bruͤlender loͤw. Vonn welchen vnnd anderen dergleichen nammen / ich bald hernach weytloͤuffiger reden wil / nach dem ich vorhin auch das anzeigen / 2747 das der teüflen ein vnzalbare vile seye. Dann 2748 vonn der Magdalena werdend siben teüfel außgetriben. Jtem so nimpt der teüffel vonn dem der Euangelist Matheus schreibt 2749 (der nach dem er ein mal außtriben dichtet vnnd trachtet wie er wider inn sein alte besitzung komme) 2737 Apo.14. 2738 Das die tüfel waͤsenliche vnd substantzliche geister seyend. 2739 Math.8. 2740 Joan.8. 2741 Mar.1. 2742 Math.25. 2743 Was dz für leyb seyend / so die tüfel an nemmend. 2744 1.Sam.28. 2745 2.Cor.11. 2746 Das der tüfel geschwind listig vnd gewaltig seye. 2747 Das ein vnentliche vile der tüflen seye. 2748 Mar.16. 2749 Math.12.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [312]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/716>, abgerufen am 25.11.2024.