Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Sechs vnd dreissigste
gesehen / vnd hab bezeüget das diser Gottes Sun ist. Hiehär dienet auch2369 / das der heilig Apostel Petrus / als er von dem Herren gefraget ward / wär sagend aber jr das ich seye? in der jüngeren aller nammen antwortet / Du bist Christus der sun deß läbendigen Gottes. Vnd an einem anderen ort2370 / als jnen der Herr fürwarf / wöllend auch jr hinweg gon? Da antwortet Petrus abermals inn jr aller nammen vnd sprach / Herr zuo wäm söllend wir gon? du hast die wort deß ewigen läbens / vnd wir glaubend vnd habend erkennt / das du bist Christus der sun deß läbendigen Gottes. 2371 Nun werdend wir wol auch Gottes kinder genennt / aber allein auß annemmung / Christus aber nicht auß an nemmung oder zuo rechnung / sonder von natur. Dann Mar. am xiiij. Cap. spricht / der oberst priester zum Herren Christo / Bist du Christus der Sun deß hochgelobten Gottes? Jtem bey Matheo / Jch beschweeren dich bey dem läbendigen Gott / das du vns sagist / ob du Christus der Sun deß läbendigen Gottes seyest? do antwortet Jesus / Jch bins / dann jr werdend sehen den Sun deß menschen sitzen zur gerechten der krafft / vnd kommen inn den wolcken deß himmels. Welches man sicht genommen sein auß dem vij. Cap. Daniels. 2372 Dise bekantnuß deß Herren fürend sie aber vor Pilato yn / als die da Gottßlesterisch vnnd deß tods wärt seye / vnd schryend / Wir habend ein gesatzt / vnnd nach vnserem gesatzt sol er sterben / dann er hat sich selb zum Sun Gottes gemachet. Nun schryend aber gerad äben die selbigen auch in der Euangelischen histori2373 wider den Herren / vnd sprächend / Wir sind nit vnehlich geboren / wir habend einen vatter Gott. Darumb so ist offenbar / das die Juden vnseren heiland vonn keiner anderen vrsach wegen beschuldiget habend deß lasters / das er die Göttlich maiestat verletzt vnd geschmächt habe / dann das er sich für den natürlichen / nicht nun für ein angenomnen sun Gottes außgeben. Dann das was nicht capitale, das ist / todßwirdig / jhenes aber was es. Dann wir läsend auch Joan. am v. cap. Darumb trachtetend jm die Juden vil mer nach / das sie jn todtind / das er nit allein den Sabbath brach / sonder auch sagt / Gott seye sein vatter / vnd machet sich selbs Gott gleich. Da hast die weyß / wie er sich selb den sun Gottes genennt / nicht auß annämmung oder zuorächnung / sonder von wegen der natur vnd substantz. Dann2374 wie sie jn abermals woltend versteinigen / da warff er jhnen für vnd sprach / Jch hab euch vil guoter wercken erzeigt vonn meinem vatter / vmb welches werck vnder den selben versteinigend jr mich? Die Juden antwortend jm vnd sprachend / vmb deß guoten wercks willen versteinigend wir dich nicht / sonder vmb der Gottßlesterung willen / vnnd das dieweil du ein mensch bist / dich selb zum Gott machist. Was hatt er aber gesagt / darauß sie das abnamend? das hatt er gesagt / Jch gib meinen schaffen das ewig läben / vnd sie werdend ewigklich nit vmbkommen / vnd niemand wirt sie mir auß meiner hand reissen. Der vatter der mir sie gegeben hatt ist grösser dann alle / vnd niemand mag sie auß meines vatters hand reissen. Jch vnd der vatter sind eins. Merck / das ewig läben geben / erforderet ein göttliche krafft / Jtem erhalten / vnd also erhalten / das es einem niemand auß den henden reissen möge / erforderet gleiche krafft. Diß sein erklärung bewärt aber der Herr mit einer sölichen argumentation vnd bewärung. Niemand mag die schaff auß meines vatters händen reissen / darumb so mag sie auch niemand auß meinen henden reissen. Das vorgend bewärt er / dann der vatter ist grösser dann alle / das ist / er ist der gröst vnder allen / dessen göttliche krafft alle ding übertrifft. Das nachgende aber bewärt er also / dann ich vnd der vatter sind eins / nammlich nicht nun so vil den einträchtigen willen belanget / sonder an krafft vnd herrlikeit / von welcher an disem gegenwirtigen ort gehandlet wirt / nicht von der einträchtikeit / sonder von der gleicheit deß gewalts läbendig zuo machen vnd zuo erhalten. Von welchem

2369 Mat.16.
2370 Joan.6.
2371 Das Christus der natürlich sund Gottes sey.
2372 Joan.19. Leuit.24.
2373 Joan.8.
2374 Joan.10.

Die Sechs vnd dreissigste
gesehen / vnd hab bezeüget das diser Gottes Sun ist. Hiehaͤr dienet auch2369 / das der heilig Apostel Petrus / als er von dem Herren gefraget ward / waͤr sagend aber jr das ich seye? in der jüngeren aller nammen antwortet / Du bist Christus der sun deß laͤbendigen Gottes. Vnd an einem anderen ort2370 / als jnen der Herr fürwarf / woͤllend auch jr hinweg gon? Da antwortet Petrus abermals inn jr aller nammen vnd sprach / Herr zuͦ waͤm soͤllend wir gon? du hast die wort deß ewigen laͤbens / vnd wir glaubend vnd habend erkennt / das du bist Christus der sun deß laͤbendigen Gottes. 2371 Nun werdend wir wol auch Gottes kinder genennt / aber allein auß annemmung / Christus aber nicht auß an nemmung oder zuͦ rechnung / sonder von natur. Dann Mar. am xiiij. Cap. spricht / der oberst priester zum Herren Christo / Bist du Christus der Sun deß hochgelobten Gottes? Jtem bey Matheo / Jch beschweeren dich bey dem laͤbendigen Gott / das du vns sagist / ob du Christus der Sun deß laͤbendigen Gottes seyest? do antwortet Jesus / Jch bins / dann jr werdend sehen den Sun deß menschen sitzen zur gerechten der krafft / vnd kommen inn den wolcken deß himmels. Welches man sicht genommen sein auß dem vij. Cap. Daniels. 2372 Dise bekantnuß deß Herren fuͤrend sie aber vor Pilato yn / als die da Gottßlesterisch vnnd deß tods waͤrt seye / vnd schryend / Wir habend ein gesatzt / vnnd nach vnserem gesatzt sol er sterben / dann er hat sich selb zum Sun Gottes gemachet. Nun schryend aber gerad aͤben die selbigen auch in der Euangelischen histori2373 wider den Herren / vnd spraͤchend / Wir sind nit vnehlich geboren / wir habend einen vatter Gott. Darumb so ist offenbar / das die Juden vnseren heiland vonn keiner anderen vrsach wegen beschuldiget habend deß lasters / das er die Goͤttlich maiestat verletzt vnd geschmaͤcht habe / dann das er sich für den natürlichen / nicht nun für ein angenomnen sun Gottes außgeben. Dann das was nicht capitale, das ist / todßwirdig / jhenes aber was es. Dann wir laͤsend auch Joan. am v. cap. Darumb trachtetend jm die Juden vil mer nach / das sie jn todtind / das er nit allein den Sabbath brach / sonder auch sagt / Gott seye sein vatter / vnd machet sich selbs Gott gleich. Da hast die weyß / wie er sich selb den sun Gottes genennt / nicht auß annaͤmmung oder zuͦraͤchnung / sonder von wegen der natur vnd substantz. Dann2374 wie sie jn abermals woltend versteinigen / da warff er jhnen für vnd sprach / Jch hab euch vil guͦter wercken erzeigt vonn meinem vatter / vmb welches werck vnder den selben versteinigend jr mich? Die Juden antwortend jm vnd sprachend / vmb deß guͦten wercks willen versteinigend wir dich nicht / sonder vmb der Gottßlesterung willen / vnnd das dieweil du ein mensch bist / dich selb zum Gott machist. Was hatt er aber gesagt / darauß sie das abnamend? das hatt er gesagt / Jch gib meinen schaffen das ewig laͤben / vnd sie werdend ewigklich nit vmbkommen / vnd niemand wirt sie mir auß meiner hand reissen. Der vatter der mir sie gegeben hatt ist groͤsser dann alle / vnd niemand mag sie auß meines vatters hand reissen. Jch vnd der vatter sind eins. Merck / das ewig laͤben geben / erforderet ein goͤttliche krafft / Jtem erhalten / vnd also erhalten / das es einem niemand auß den henden reissen moͤge / erforderet gleiche krafft. Diß sein erklaͤrung bewaͤrt aber der Herr mit einer soͤlichen argumentation vnd bewaͤrung. Niemand mag die schaff auß meines vatters haͤnden reissen / darumb so mag sie auch niemand auß meinen henden reissen. Das vorgend bewaͤrt er / dann der vatter ist groͤsser dann alle / das ist / er ist der groͤst vnder allen / dessen goͤttliche krafft alle ding übertrifft. Das nachgende aber bewaͤrt er also / dann ich vnd der vatter sind eins / nammlich nicht nun so vil den eintraͤchtigen willen belanget / sonder an krafft vnd herrlikeit / von welcher an disem gegenwirtigen ort gehandlet wirt / nicht von der eintraͤchtikeit / sonder von der gleicheit deß gewalts laͤbendig zuͦ machen vnd zuͦ erhalten. Von welchem

2369 Mat.16.
2370 Joan.6.
2371 Das Christus der natürlich sund Gottes sey.
2372 Joan.19. Leuit.24.
2373 Joan.8.
2374 Joan.10.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0656" n="[282]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">S</hi>echs vnd dreissigste</hi></hi><lb/></fw>gesehen / vnd hab bezeüget
                   das diser Gottes Sun ist. Hieha&#x0364;r dienet auch<note place="foot" n="2369"> Mat.16.</note> / das der heilig Apostel Petrus / als er von dem
                   Herren gefraget ward / wa&#x0364;r sagend aber jr das ich seye? in der jüngeren aller
                   nammen antwortet / Du bist Christus der sun deß la&#x0364;bendigen Gottes. Vnd an einem
                   anderen ort<note place="foot" n="2370"> Joan.6.</note> / als
                   jnen der Herr fürwarf / wo&#x0364;llend auch jr hinweg gon? Da antwortet Petrus abermals
                   inn jr aller nammen vnd sprach / Herr zu&#x0366; wa&#x0364;m so&#x0364;llend wir gon? du hast die wort
                   deß ewigen la&#x0364;bens / vnd wir glaubend vnd habend erkennt / das du bist Christus der
                   sun deß la&#x0364;bendigen Gottes. <note place="foot" n="2371"> Das
                      Christus der natürlich sund Gottes sey.</note> Nun werdend wir wol auch Gottes
                   kinder genennt / aber allein auß annemmung / Christus aber nicht auß an nemmung
                   oder zu&#x0366; rechnung / sonder von natur. Dann Mar. am xiiij. Cap. spricht / der
                   oberst priester zum Herren Christo / Bist du Christus der Sun deß hochgelobten
                   Gottes? Jtem bey Matheo / Jch beschweeren dich bey dem la&#x0364;bendigen Gott / das du
                   vns sagist / ob du Christus der Sun deß la&#x0364;bendigen Gottes seyest? do antwortet
                   Jesus / Jch bins / dann jr werdend sehen den Sun deß menschen sitzen zur gerechten
                   der krafft / vnd kommen inn den wolcken deß himmels. Welches man sicht genommen
                   sein auß dem vij. Cap. Daniels. <note place="foot" n="2372">
                      Joan.19. Leuit.24.</note> Dise bekantnuß deß Herren fu&#x0364;rend sie aber vor
                   Pilato yn / als die da Gottßlesterisch vnnd deß tods wa&#x0364;rt seye / vnd schryend /
                   Wir habend ein gesatzt / vnnd nach vnserem gesatzt sol er sterben / dann er hat
                   sich selb zum Sun Gottes gemachet. Nun schryend aber gerad a&#x0364;ben die selbigen auch
                   in der Euangelischen histori<note place="foot" n="2373">
                      Joan.8.</note> wider den Herren / vnd spra&#x0364;chend / Wir sind nit vnehlich
                   geboren / wir habend einen vatter Gott. Darumb so ist offenbar / das die Juden
                   vnseren heiland vonn keiner anderen vrsach wegen beschuldiget habend deß lasters /
                   das er die Go&#x0364;ttlich maiestat verletzt vnd geschma&#x0364;cht habe / dann das er sich für
                   den natürlichen / nicht nun für ein angenomnen sun Gottes außgeben. Dann das was
                   nicht capitale, das ist / todßwirdig / jhenes aber was es. Dann wir la&#x0364;send auch
                   Joan. am v. cap. Darumb trachtetend jm die Juden vil mer nach / das sie jn todtind
                   / das er nit allein den Sabbath brach / sonder auch sagt / Gott seye sein vatter /
                   vnd machet sich selbs Gott gleich. Da hast die weyß / wie er sich selb den sun
                   Gottes genennt / nicht auß anna&#x0364;mmung oder zu&#x0366;ra&#x0364;chnung / sonder von wegen der natur
                   vnd substantz. Dann<note place="foot" n="2374">
                      Joan.10.</note> wie sie jn abermals woltend versteinigen / da warff er
                   jhnen für vnd sprach / Jch hab euch vil gu&#x0366;ter wercken erzeigt vonn meinem vatter
                   / vmb welches werck vnder den selben versteinigend jr mich? Die Juden antwortend
                   jm vnd sprachend / vmb deß gu&#x0366;ten wercks willen versteinigend wir dich nicht /
                   sonder vmb der Gottßlesterung willen / vnnd das dieweil du ein mensch bist / dich
                   selb zum Gott machist. Was hatt er aber gesagt / darauß sie das abnamend? das hatt
                   er gesagt / Jch gib meinen schaffen das ewig la&#x0364;ben / vnd sie werdend ewigklich nit
                   vmbkommen / vnd niemand wirt sie mir auß meiner hand reissen. Der vatter der mir
                   sie gegeben hatt ist gro&#x0364;sser dann alle / vnd niemand mag sie auß meines vatters
                   hand reissen. Jch vnd der vatter sind eins. Merck / das ewig la&#x0364;ben geben /
                   erforderet ein go&#x0364;ttliche krafft / Jtem erhalten / vnd also erhalten / das es einem
                   niemand auß den henden reissen mo&#x0364;ge / erforderet gleiche krafft. Diß sein
                   erkla&#x0364;rung bewa&#x0364;rt aber der Herr mit einer so&#x0364;lichen argumentation vnd bewa&#x0364;rung.
                   Niemand mag die schaff auß meines vatters ha&#x0364;nden reissen / darumb so mag sie auch
                   niemand auß meinen henden reissen. Das vorgend bewa&#x0364;rt er / dann der vatter ist
                   gro&#x0364;sser dann alle / das ist / er ist der gro&#x0364;st vnder allen / dessen go&#x0364;ttliche
                   krafft alle ding übertrifft. Das nachgende aber bewa&#x0364;rt er also / dann ich vnd der
                   vatter sind eins / nammlich nicht nun so vil den eintra&#x0364;chtigen willen belanget /
                   sonder an krafft vnd herrlikeit / von welcher an disem gegenwirtigen ort gehandlet
                   wirt / nicht von der eintra&#x0364;chtikeit / sonder von der gleicheit deß gewalts
                   la&#x0364;bendig zu&#x0366; machen vnd zu&#x0366; erhalten. Von welchem<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[282]/0656] Die Sechs vnd dreissigste gesehen / vnd hab bezeüget das diser Gottes Sun ist. Hiehaͤr dienet auch 2369 / das der heilig Apostel Petrus / als er von dem Herren gefraget ward / waͤr sagend aber jr das ich seye? in der jüngeren aller nammen antwortet / Du bist Christus der sun deß laͤbendigen Gottes. Vnd an einem anderen ort 2370 / als jnen der Herr fürwarf / woͤllend auch jr hinweg gon? Da antwortet Petrus abermals inn jr aller nammen vnd sprach / Herr zuͦ waͤm soͤllend wir gon? du hast die wort deß ewigen laͤbens / vnd wir glaubend vnd habend erkennt / das du bist Christus der sun deß laͤbendigen Gottes. 2371 Nun werdend wir wol auch Gottes kinder genennt / aber allein auß annemmung / Christus aber nicht auß an nemmung oder zuͦ rechnung / sonder von natur. Dann Mar. am xiiij. Cap. spricht / der oberst priester zum Herren Christo / Bist du Christus der Sun deß hochgelobten Gottes? Jtem bey Matheo / Jch beschweeren dich bey dem laͤbendigen Gott / das du vns sagist / ob du Christus der Sun deß laͤbendigen Gottes seyest? do antwortet Jesus / Jch bins / dann jr werdend sehen den Sun deß menschen sitzen zur gerechten der krafft / vnd kommen inn den wolcken deß himmels. Welches man sicht genommen sein auß dem vij. Cap. Daniels. 2372 Dise bekantnuß deß Herren fuͤrend sie aber vor Pilato yn / als die da Gottßlesterisch vnnd deß tods waͤrt seye / vnd schryend / Wir habend ein gesatzt / vnnd nach vnserem gesatzt sol er sterben / dann er hat sich selb zum Sun Gottes gemachet. Nun schryend aber gerad aͤben die selbigen auch in der Euangelischen histori 2373 wider den Herren / vnd spraͤchend / Wir sind nit vnehlich geboren / wir habend einen vatter Gott. Darumb so ist offenbar / das die Juden vnseren heiland vonn keiner anderen vrsach wegen beschuldiget habend deß lasters / das er die Goͤttlich maiestat verletzt vnd geschmaͤcht habe / dann das er sich für den natürlichen / nicht nun für ein angenomnen sun Gottes außgeben. Dann das was nicht capitale, das ist / todßwirdig / jhenes aber was es. Dann wir laͤsend auch Joan. am v. cap. Darumb trachtetend jm die Juden vil mer nach / das sie jn todtind / das er nit allein den Sabbath brach / sonder auch sagt / Gott seye sein vatter / vnd machet sich selbs Gott gleich. Da hast die weyß / wie er sich selb den sun Gottes genennt / nicht auß annaͤmmung oder zuͦraͤchnung / sonder von wegen der natur vnd substantz. Dann 2374 wie sie jn abermals woltend versteinigen / da warff er jhnen für vnd sprach / Jch hab euch vil guͦter wercken erzeigt vonn meinem vatter / vmb welches werck vnder den selben versteinigend jr mich? Die Juden antwortend jm vnd sprachend / vmb deß guͦten wercks willen versteinigend wir dich nicht / sonder vmb der Gottßlesterung willen / vnnd das dieweil du ein mensch bist / dich selb zum Gott machist. Was hatt er aber gesagt / darauß sie das abnamend? das hatt er gesagt / Jch gib meinen schaffen das ewig laͤben / vnd sie werdend ewigklich nit vmbkommen / vnd niemand wirt sie mir auß meiner hand reissen. Der vatter der mir sie gegeben hatt ist groͤsser dann alle / vnd niemand mag sie auß meines vatters hand reissen. Jch vnd der vatter sind eins. Merck / das ewig laͤben geben / erforderet ein goͤttliche krafft / Jtem erhalten / vnd also erhalten / das es einem niemand auß den henden reissen moͤge / erforderet gleiche krafft. Diß sein erklaͤrung bewaͤrt aber der Herr mit einer soͤlichen argumentation vnd bewaͤrung. Niemand mag die schaff auß meines vatters haͤnden reissen / darumb so mag sie auch niemand auß meinen henden reissen. Das vorgend bewaͤrt er / dann der vatter ist groͤsser dann alle / das ist / er ist der groͤst vnder allen / dessen goͤttliche krafft alle ding übertrifft. Das nachgende aber bewaͤrt er also / dann ich vnd der vatter sind eins / nammlich nicht nun so vil den eintraͤchtigen willen belanget / sonder an krafft vnd herrlikeit / von welcher an disem gegenwirtigen ort gehandlet wirt / nicht von der eintraͤchtikeit / sonder von der gleicheit deß gewalts laͤbendig zuͦ machen vnd zuͦ erhalten. Von welchem 2369 Mat.16. 2370 Joan.6. 2371 Das Christus der natürlich sund Gottes sey. 2372 Joan.19. Leuit.24. 2373 Joan.8. 2374 Joan.10.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/656
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [282]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/656>, abgerufen am 29.09.2024.