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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
Die opffer riechend nun dermassen /
Das sie sich nit vergleichen lassend /
Weder mit Balsam / noch wierouch /
Saffran vnd Persisch wurtzen ouch /
dauon der rouch gehn himmel tringt /
Vnd gott ein süsse blustung bringt.

Vnd was daselbst dergleichen mer volget. Dises achten ich nun gnuog sein von dem jnneren gottßdienst / wiewol ich bekennen das auß dem auch vil zuo dem ausseren gottßdienst mag gezogen werden.

2326 Der ausser gottßdienst volget auß dem jnneren / vnd ist nicht allein Gott bekannt / wie der jnner / sonder wirt auch von menschen gesehen. Vnnd ist namlich / ein haltung vnd übung der breüchen die Gott selb eingsetzt / mit denen wir den jnneren gottßdienst bey den menschen bezeügend / vnnd übend / zuo ehren Gottes vnnd vnserem nutz vnnd guoten. Derley warend bey dem alten volck / der Tempel vnnd das Priesterthumb / mitt allen von Gott eingesetzten Ceremonien / welche offt ein gottßdienst genennt werdend. Diser ausser gottßdienst was aber mitt gewüssen enden vmbzilet. Dann es zimpt nicht einem yeden / ein gottßdienst nach seinem wolgefallen zuo erdencken / wie das vilfaltig im gesatzt vnd in den Biblischen Historien anzeigt wirt. Es dienet auch diser ausser gottßdienst der ehr Gottes vnd der nutzbarkeit der glöubigen. Welches ich weitlöuffiger doben erklärt / da ich von den Jsraelitischen Ceremonien geredt. Wie aber Christus dise alten breüch abgethon / also hat er für die selbigen fast wenig anderer auffgesetzt. Dann er hat die heiligen versamlungen vnd zuosammenkomnussen geordnet / darinn er wil das daß wort Gottes zuo seiner ehr vnd vnserem nutz auß der heiligen gschrifft geprediget vnnd außgelegt werde / vnd das man mit ein anderen bätte / vnd die heiligen Sacrament außteyle vnd empfahe. Zuo welchen stucken notwendig ist / das man ein gelägens ort habe / Jtem kummliche zeit / rechte ordnung vnd weiß / mit sampt den instrumenten vnd geschirren so darzuo gehörig. Jn welchem die glöubigen abermals nit jrem eignen guotduncken volgend / dann sie nemmend die gantze weiß vnd form deß gottß diensts / auß dem wort deß Gottes / dem sie dienend. Von welchem etwz ist geredt worden in dem vierten gebott der ersten tafel / vnd wirt auch hernach an seinem ort vnd in seiner ordnung weitlöuffiger dauon geredt werden. Kurtz aber / so dienend dise Gott mit vsserem gottßdienst / die mitt glauben vnnd gehorsamme zuo bestimpter zeit zur gemeynd Gottes gond / die auch die ordnung vnnd disciplin der kirchen / die auß dem wort Gottes genommen ist haltend / die das wort Gottes / vnd die außlegung der heiligen gschrifft hörend / die offenlich mit der gmeynd bättend / die die Sacrament mit glauben vnd gottßforcht empfahend / auch andere ordenliche vnd heilsamme breüch obseruierend vnd haltend. Mit disem jrem gottßdienst aber preisend sie Gott bey den menschen / vnd empfahend nit kleinen nutz von Gott / namlich seinen sägen vnd meerung der himmlischen gaben. Hierzuo darff ich / als ich achten / keiner zeügnussen der heiligen gschrifft / die da söllichs das ich bißhar von dem vsseren gottßdienst geredt hab / bestätigind / dann dessen ist allenthalb inn der Euangelischen Histori / auch in den gschichten vnd Epistlen der Apostlen gar vil. Dann der Herr Jesus samlet allenthalben heüfli vnd gemeynden zuosammen / in denen er das Euangelium prediget / vnd die er zum bätten vermanet. Von Maria die zuo seinen füssen saß / vnd sein predig hort / spricht er2327 / Diß einig ist von nöten / Maria hat ein guoten theyl erwölt / der nicht wirt von jr genommen werden. Vnnd bald darnach2328 / Sälig sind die das wort Gottes hörend vnnd haltend.

2326 Von dem vsseren gottß dienst.
2327 Luc.10.
2328 Luc.11.

Predig.
Die opffer riechend nun dermassen /
Das sie sich nit vergleichen lassend /
Weder mit Balsam / noch wierouch /
Saffran vnd Persisch wurtzen ouch /
dauon der rouch gehn himmel tringt /
Vnd gott ein suͤsse blustung bringt.

Vnd was daselbst dergleichen mer volget. Dises achten ich nun gnuͦg sein von dem jnneren gottßdienst / wiewol ich bekennen das auß dem auch vil zuͦ dem ausseren gottßdienst mag gezogen werden.

2326 Der ausser gottßdienst volget auß dem jnneren / vnd ist nicht allein Gott bekannt / wie der jnner / sonder wirt auch von menschen gesehen. Vnnd ist namlich / ein haltung vnd uͤbung der breüchen die Gott selb eingsetzt / mit denen wir den jnneren gottßdienst bey den menschen bezeügend / vnnd uͤbend / zuͦ ehren Gottes vnnd vnserem nutz vnnd guͦten. Derley warend bey dem alten volck / der Tempel vnnd das Priesterthumb / mitt allen von Gott eingesetzten Ceremonien / welche offt ein gottßdienst genennt werdend. Diser ausser gottßdienst was aber mitt gewüssen enden vmbzilet. Dann es zimpt nicht einem yeden / ein gottßdienst nach seinem wolgefallen zuͦ erdencken / wie das vilfaltig im gesatzt vnd in den Biblischen Historien anzeigt wirt. Es dienet auch diser ausser gottßdienst der ehr Gottes vnd der nutzbarkeit der gloͤubigen. Welches ich weitloͤuffiger doben erklaͤrt / da ich von den Jsraelitischen Ceremonien geredt. Wie aber Christus dise alten breüch abgethon / also hat er für die selbigen fast wenig anderer auffgesetzt. Dann er hat die heiligen versamlungen vnd zuͦsammenkomnussen geordnet / darinn er wil das daß wort Gottes zuͦ seiner ehr vnd vnserem nutz auß der heiligen gschrifft geprediget vnnd außgelegt werde / vnd das man mit ein anderen baͤtte / vnd die heiligen Sacrament außteyle vnd empfahe. Zuͦ welchen stucken notwendig ist / das man ein gelaͤgens ort habe / Jtem kummliche zeit / rechte ordnung vnd weiß / mit sampt den instrumenten vnd geschirren so darzuͦ gehoͤrig. Jn welchem die gloͤubigen abermals nit jrem eignen guͦtduncken volgend / dann sie nemmend die gantze weiß vnd form deß gottß diensts / auß dem wort deß Gottes / dem sie dienend. Von welchem etwz ist geredt worden in dem vierten gebott der ersten tafel / vnd wirt auch hernach an seinem ort vnd in seiner ordnung weitloͤuffiger dauon geredt werden. Kurtz aber / so dienend dise Gott mit vsserem gottßdienst / die mitt glauben vnnd gehorsamme zuͦ bestimpter zeit zur gemeynd Gottes gond / die auch die ordnung vnnd disciplin der kirchen / die auß dem wort Gottes genommen ist haltend / die das wort Gottes / vnd die außlegung der heiligen gschrifft hoͤrend / die offenlich mit der gmeynd baͤttend / die die Sacrament mit glauben vnd gottßforcht empfahend / auch andere ordenliche vnd heilsamme breüch obseruierend vnd haltend. Mit disem jrem gottßdienst aber preisend sie Gott bey den menschen / vnd empfahend nit kleinen nutz von Gott / namlich seinen saͤgen vnd meerung der himmlischen gaben. Hierzuͦ darff ich / als ich achten / keiner zeügnussen der heiligen gschrifft / die da soͤllichs das ich bißhar von dem vsseren gottßdienst geredt hab / bestaͤtigind / dann dessen ist allenthalb inn der Euangelischen Histori / auch in den gschichten vnd Epistlen der Apostlen gar vil. Dann der Herr Jesus samlet allenthalben heüfli vnd gemeynden zuͦsammen / in denen er das Euangelium prediget / vnd die er zum baͤtten vermanet. Von Maria die zuͦ seinen fuͤssen saß / vnd sein predig hort / spricht er2327 / Diß einig ist von noͤten / Maria hat ein guͦten theyl erwoͤlt / der nicht wirt von jr genommen werden. Vnnd bald darnach2328 / Saͤlig sind die das wort Gottes hoͤrend vnnd haltend.

2326 Von dem vsseren gottß dienst.
2327 Luc.10.
2328 Luc.11.
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[CCLXXVII./0645] Predig. Die opffer riechend nun dermassen / Das sie sich nit vergleichen lassend / Weder mit Balsam / noch wierouch / Saffran vnd Persisch wurtzen ouch / dauon der rouch gehn himmel tringt / Vnd gott ein suͤsse blustung bringt. Vnd was daselbst dergleichen mer volget. Dises achten ich nun gnuͦg sein von dem jnneren gottßdienst / wiewol ich bekennen das auß dem auch vil zuͦ dem ausseren gottßdienst mag gezogen werden. 2326 Der ausser gottßdienst volget auß dem jnneren / vnd ist nicht allein Gott bekannt / wie der jnner / sonder wirt auch von menschen gesehen. Vnnd ist namlich / ein haltung vnd uͤbung der breüchen die Gott selb eingsetzt / mit denen wir den jnneren gottßdienst bey den menschen bezeügend / vnnd uͤbend / zuͦ ehren Gottes vnnd vnserem nutz vnnd guͦten. Derley warend bey dem alten volck / der Tempel vnnd das Priesterthumb / mitt allen von Gott eingesetzten Ceremonien / welche offt ein gottßdienst genennt werdend. Diser ausser gottßdienst was aber mitt gewüssen enden vmbzilet. Dann es zimpt nicht einem yeden / ein gottßdienst nach seinem wolgefallen zuͦ erdencken / wie das vilfaltig im gesatzt vnd in den Biblischen Historien anzeigt wirt. Es dienet auch diser ausser gottßdienst der ehr Gottes vnd der nutzbarkeit der gloͤubigen. Welches ich weitloͤuffiger doben erklaͤrt / da ich von den Jsraelitischen Ceremonien geredt. Wie aber Christus dise alten breüch abgethon / also hat er für die selbigen fast wenig anderer auffgesetzt. Dann er hat die heiligen versamlungen vnd zuͦsammenkomnussen geordnet / darinn er wil das daß wort Gottes zuͦ seiner ehr vnd vnserem nutz auß der heiligen gschrifft geprediget vnnd außgelegt werde / vnd das man mit ein anderen baͤtte / vnd die heiligen Sacrament außteyle vnd empfahe. Zuͦ welchen stucken notwendig ist / das man ein gelaͤgens ort habe / Jtem kummliche zeit / rechte ordnung vnd weiß / mit sampt den instrumenten vnd geschirren so darzuͦ gehoͤrig. Jn welchem die gloͤubigen abermals nit jrem eignen guͦtduncken volgend / dann sie nemmend die gantze weiß vnd form deß gottß diensts / auß dem wort deß Gottes / dem sie dienend. Von welchem etwz ist geredt worden in dem vierten gebott der ersten tafel / vnd wirt auch hernach an seinem ort vnd in seiner ordnung weitloͤuffiger dauon geredt werden. Kurtz aber / so dienend dise Gott mit vsserem gottßdienst / die mitt glauben vnnd gehorsamme zuͦ bestimpter zeit zur gemeynd Gottes gond / die auch die ordnung vnnd disciplin der kirchen / die auß dem wort Gottes genommen ist haltend / die das wort Gottes / vnd die außlegung der heiligen gschrifft hoͤrend / die offenlich mit der gmeynd baͤttend / die die Sacrament mit glauben vnd gottßforcht empfahend / auch andere ordenliche vnd heilsamme breüch obseruierend vnd haltend. Mit disem jrem gottßdienst aber preisend sie Gott bey den menschen / vnd empfahend nit kleinen nutz von Gott / namlich seinen saͤgen vnd meerung der himmlischen gaben. Hierzuͦ darff ich / als ich achten / keiner zeügnussen der heiligen gschrifft / die da soͤllichs das ich bißhar von dem vsseren gottßdienst geredt hab / bestaͤtigind / dann dessen ist allenthalb inn der Euangelischen Histori / auch in den gschichten vnd Epistlen der Apostlen gar vil. Dann der Herr Jesus samlet allenthalben heüfli vnd gemeynden zuͦsammen / in denen er das Euangelium prediget / vnd die er zum baͤtten vermanet. Von Maria die zuͦ seinen fuͤssen saß / vnd sein predig hort / spricht er 2327 / Diß einig ist von noͤten / Maria hat ein guͦten theyl erwoͤlt / der nicht wirt von jr genommen werden. Vnnd bald darnach 2328 / Saͤlig sind die das wort Gottes hoͤrend vnnd haltend. 2326 Von dem vsseren gottß dienst. 2327 Luc.10. 2328 Luc.11.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCLXXVII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/645>, abgerufen am 25.11.2024.