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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Vier vnd dreissigste
Aber er ist allen glöubigen wol bekannt auß seinen tücken. Dann2225 also hatt er auch vnsere ersten elteren betrogen. Darumb söllend wir das fest inn vnnsere hertzen trucken vnd fassen / das vns Gott in Christo erwellt / vnd von Christi wegen zum läben fürordnet habe / vnd das er deßhalb auch denen die jhn bittend / den glauben in Christum schenck vnd meere / vnd vns yngebe / das wir vmb den selbigen mögind bätten. Dann alles das zuo vnserem heil dienet / stat an der gnad Gottes / vnser ist nichts dann schand.

2226 Das hab ich nun lieben brüder wöllen anzeigen / vonn dem wunderbaren herrlichen werck der schöpffung / das der ewig war vnd läbendig Gott on alle müy vnd arbeit volbracht hatt. Dann er hatts geredt / vnnd es ist worden / er hatts gebotten / vnd es ist erschaffen. Wir habend auch ein wenig darbey geredt / von der ewig weysen vnd guoten regierung / mit deren er alle ding durch seine göttliche vnd allzeit gerechte vnd billiche fürsichtikeit verwaltet vnnd regiert. Jtem vom guoten vnd gnädigen willen Gottes gegen vns / von der fürordnung vnd anderen dingen die daran hangend. Diß hab ich aber alles anzogen zuo lob vnd eeren der herrlikeit vnnd der erkanntnuß Gottes vnnsers schöpffers. Dem die gantze natur aller vnsichtbaren vnd sichtbaren dingen zuo allen zyten kundtschafft gibt. Den die Engel anbättend / deß sich die gestirn verwunderend / den die meer lobend vnd preysend. Den die erden vor augen hatt / vnd was vnder der erden ist / förchtet. Dessen ein jedes menschlichs gemüt empfint / obs jn schon nicht außtruckt. Durch dessen befelch alle ding bewegt werdend / die brunnen quellend / die bäch fliessend / die wällen sich erhebend / ein jedes seine jungen gebirt / die wind zuo wäyen gezwungen werdend / die rägen trieffend / die meer sich bewegend / vnnd alles allenthalben sein fruchtbarkeit außgeüßt. Der vnseren ersten elteren ein sonderbaren garten der sälikeit pflantzet / das gebott gäben / vnd den sententz wider die sünd bestimpt hatt. Der den gerechten Noe von der gfar deß Sündflusses erlößt / den Enoch inn die gesellschafft seiner freünden auffgenommen / Abrahamen erwellt / Jsaacken geschirmpt / Jacoben gemeeret / Mosen zum fürer seines volcks verordnet / die seüfftzenden kinder Jsraels auß dem joch der dienstbarkeit außgerissen. Der das gesatzt geschriben / den samen der vätteren in das gelobt land yngefürt / die Propheten mit geist angezogen / vnnd durch die selbigen alle / seinen eingebornen Sun verheissen / vnd auch auff den puncten auff den er jn verheissen / geschickt vnd gesendet hatt / durch welchen er vnns hatt wöllen kund werden / vnnd durch den er alle seine himmlische güter in vns außgossen hat. Vnd dieweil er gütig vnd freygeb ist vonn jm selbs / so hatt er / damit nicht die gantz wält inn abwendung der flüssen seiner gnaden erdorrete / die Apostel zuo leereren inn die gantz wält durch seinen Sun schicken wöllen / damit der stand deß menschlichen geschlächts seinen vrheber erkannte / vnnd so es jhm volgete / einen hette / den es für Gott jetzund inn seinem gebätt vatter nennen möchte. Dessen fürsichtikeit jetz / sich nicht nun auff besonndere menschen gestreckt hatt vnnd noch streckt / sonnder auch auff gantze stett vnnd gemeinden / ( deren außgang vnnd end er durch die stimm der Propheten vorgesagt) ja auch auff den gantzen vmbkreiß der erden / dessen außgang / plagen / abnemmen vnnd straffen vons vnglaubens wegen / er auch beschriben hatt. Vnnd damit niemand meinte das dise vnermüdliche fürsichtikeit Gottes / sich nicht auch auff die aller kleinsten vnd geringsten ding außstrackte / so spricht der Herr / auff zweyen sparen falt nicht einer on den willen deß vatters auff die erden / Es sind auch alle har eüwers haupts gezellt. Dessen sorg vnnd fürsichtikeyt ließ auch die kleider deß volcks Jsraels nicht verzert / noch die aller geringsten schuoch an füssen verschlissen worden. Vnnd das nicht vnbillich / Dann

2225 Gen.3.
2226 Beschluß.

Die Vier vnd dreissigste
Aber er ist allen gloͤubigen wol bekannt auß seinen tücken. Dann2225 also hatt er auch vnsere ersten elteren betrogen. Darumb soͤllend wir das fest inn vnnsere hertzen trucken vnd fassen / das vns Gott in Christo erwellt / vnd von Christi wegen zum laͤben fürordnet habe / vnd das er deßhalb auch denen die jhn bittend / den glauben in Christum schenck vnd meere / vnd vns yngebe / das wir vmb den selbigen moͤgind baͤtten. Dann alles das zuͦ vnserem heil dienet / stat an der gnad Gottes / vnser ist nichts dann schand.

2226 Das hab ich nun lieben bruͤder woͤllen anzeigen / vonn dem wunderbaren herrlichen werck der schoͤpffung / das der ewig war vnd laͤbendig Gott on alle muͤy vnd arbeit volbracht hatt. Dann er hatts geredt / vnnd es ist worden / er hatts gebotten / vnd es ist erschaffen. Wir habend auch ein wenig darbey geredt / von der ewig weysen vnd guͦten regierung / mit deren er alle ding durch seine goͤttliche vnd allzeit gerechte vnd billiche fürsichtikeit verwaltet vnnd regiert. Jtem vom guͦten vnd gnaͤdigen willen Gottes gegen vns / von der fürordnung vnd anderen dingen die daran hangend. Diß hab ich aber alles anzogen zuͦ lob vnd eeren der herrlikeit vnnd der erkanntnuß Gottes vnnsers schoͤpffers. Dem die gantze natur aller vnsichtbaren vnd sichtbaren dingen zuͦ allen zyten kundtschafft gibt. Den die Engel anbaͤttend / deß sich die gestirn verwunderend / den die meer lobend vnd preysend. Den die erden vor augen hatt / vnd was vnder der erden ist / foͤrchtet. Dessen ein jedes menschlichs gemuͤt empfint / obs jn schon nicht außtruckt. Durch dessen befelch alle ding bewegt werdend / die brunnen quellend / die baͤch fliessend / die waͤllen sich erhebend / ein jedes seine jungen gebirt / die wind zuͦ waͤyen gezwungen werdend / die raͤgen trieffend / die meer sich bewegend / vnnd alles allenthalben sein fruchtbarkeit außgeüßt. Der vnseren ersten elteren ein sonderbaren garten der saͤlikeit pflantzet / das gebott gaͤben / vnd den sententz wider die sünd bestimpt hatt. Der den gerechten Noe von der gfar deß Sündflusses erloͤßt / den Enoch inn die gesellschafft seiner freünden auffgenommen / Abrahamen erwellt / Jsaacken geschirmpt / Jacoben gemeeret / Mosen zum fuͤrer seines volcks verordnet / die seüfftzenden kinder Jsraels auß dem joch der dienstbarkeit außgerissen. Der das gesatzt geschriben / den samen der vaͤtteren in das gelobt land yngefuͤrt / die Propheten mit geist angezogen / vnnd durch die selbigen alle / seinen eingebornen Sun verheissen / vnd auch auff den puncten auff den er jn verheissen / geschickt vnd gesendet hatt / durch welchen er vnns hatt woͤllen kund werden / vnnd durch den er alle seine himmlische guͤter in vns außgossen hat. Vnd dieweil er guͤtig vnd freygeb ist vonn jm selbs / so hatt er / damit nicht die gantz waͤlt inn abwendung der flüssen seiner gnaden erdorrete / die Apostel zuͦ leereren inn die gantz waͤlt durch seinen Sun schicken woͤllen / damit der stand deß menschlichen geschlaͤchts seinen vrheber erkannte / vnnd so es jhm volgete / einen hette / den es für Gott jetzund inn seinem gebaͤtt vatter nennen moͤchte. Dessen fürsichtikeit jetz / sich nicht nun auff besonndere menschen gestreckt hatt vnnd noch streckt / sonnder auch auff gantze stett vnnd gemeinden / ( deren außgang vnnd end er durch die stimm der Propheten vorgesagt) ja auch auff den gantzen vmbkreiß der erden / dessen außgang / plagen / abnemmen vnnd straffen vons vnglaubens wegen / er auch beschriben hatt. Vnnd damit niemand meinte das dise vnermuͤdliche fürsichtikeit Gottes / sich nicht auch auff die aller kleinsten vnd geringsten ding außstrackte / so spricht der Herr / auff zweyen sparen falt nicht einer on den willen deß vatters auff die erden / Es sind auch alle har eüwers haupts gezellt. Dessen sorg vnnd fürsichtikeyt ließ auch die kleider deß volcks Jsraels nicht verzert / noch die aller geringsten schuͦch an fuͤssen verschlissen worden. Vnnd das nicht vnbillich / Dann

2225 Gen.3.
2226 Beschluß.
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                   Sun verheissen / vnd auch auff den puncten auff den er jn verheissen /
                   geschickt vnd gesendet hatt / durch welchen er vnns hatt wo&#x0364;llen kund werden / vnnd
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[[267]/0626] Die Vier vnd dreissigste Aber er ist allen gloͤubigen wol bekannt auß seinen tücken. Dann 2225 also hatt er auch vnsere ersten elteren betrogen. Darumb soͤllend wir das fest inn vnnsere hertzen trucken vnd fassen / das vns Gott in Christo erwellt / vnd von Christi wegen zum laͤben fürordnet habe / vnd das er deßhalb auch denen die jhn bittend / den glauben in Christum schenck vnd meere / vnd vns yngebe / das wir vmb den selbigen moͤgind baͤtten. Dann alles das zuͦ vnserem heil dienet / stat an der gnad Gottes / vnser ist nichts dann schand. 2226 Das hab ich nun lieben bruͤder woͤllen anzeigen / vonn dem wunderbaren herrlichen werck der schoͤpffung / das der ewig war vnd laͤbendig Gott on alle muͤy vnd arbeit volbracht hatt. Dann er hatts geredt / vnnd es ist worden / er hatts gebotten / vnd es ist erschaffen. Wir habend auch ein wenig darbey geredt / von der ewig weysen vnd guͦten regierung / mit deren er alle ding durch seine goͤttliche vnd allzeit gerechte vnd billiche fürsichtikeit verwaltet vnnd regiert. Jtem vom guͦten vnd gnaͤdigen willen Gottes gegen vns / von der fürordnung vnd anderen dingen die daran hangend. Diß hab ich aber alles anzogen zuͦ lob vnd eeren der herrlikeit vnnd der erkanntnuß Gottes vnnsers schoͤpffers. Dem die gantze natur aller vnsichtbaren vnd sichtbaren dingen zuͦ allen zyten kundtschafft gibt. Den die Engel anbaͤttend / deß sich die gestirn verwunderend / den die meer lobend vnd preysend. Den die erden vor augen hatt / vnd was vnder der erden ist / foͤrchtet. Dessen ein jedes menschlichs gemuͤt empfint / obs jn schon nicht außtruckt. Durch dessen befelch alle ding bewegt werdend / die brunnen quellend / die baͤch fliessend / die waͤllen sich erhebend / ein jedes seine jungen gebirt / die wind zuͦ waͤyen gezwungen werdend / die raͤgen trieffend / die meer sich bewegend / vnnd alles allenthalben sein fruchtbarkeit außgeüßt. Der vnseren ersten elteren ein sonderbaren garten der saͤlikeit pflantzet / das gebott gaͤben / vnd den sententz wider die sünd bestimpt hatt. Der den gerechten Noe von der gfar deß Sündflusses erloͤßt / den Enoch inn die gesellschafft seiner freünden auffgenommen / Abrahamen erwellt / Jsaacken geschirmpt / Jacoben gemeeret / Mosen zum fuͤrer seines volcks verordnet / die seüfftzenden kinder Jsraels auß dem joch der dienstbarkeit außgerissen. Der das gesatzt geschriben / den samen der vaͤtteren in das gelobt land yngefuͤrt / die Propheten mit geist angezogen / vnnd durch die selbigen alle / seinen eingebornen Sun verheissen / vnd auch auff den puncten auff den er jn verheissen / geschickt vnd gesendet hatt / durch welchen er vnns hatt woͤllen kund werden / vnnd durch den er alle seine himmlische guͤter in vns außgossen hat. Vnd dieweil er guͤtig vnd freygeb ist vonn jm selbs / so hatt er / damit nicht die gantz waͤlt inn abwendung der flüssen seiner gnaden erdorrete / die Apostel zuͦ leereren inn die gantz waͤlt durch seinen Sun schicken woͤllen / damit der stand deß menschlichen geschlaͤchts seinen vrheber erkannte / vnnd so es jhm volgete / einen hette / den es für Gott jetzund inn seinem gebaͤtt vatter nennen moͤchte. Dessen fürsichtikeit jetz / sich nicht nun auff besonndere menschen gestreckt hatt vnnd noch streckt / sonnder auch auff gantze stett vnnd gemeinden / ( deren außgang vnnd end er durch die stimm der Propheten vorgesagt) ja auch auff den gantzen vmbkreiß der erden / dessen außgang / plagen / abnemmen vnnd straffen vons vnglaubens wegen / er auch beschriben hatt. Vnnd damit niemand meinte das dise vnermuͤdliche fürsichtikeit Gottes / sich nicht auch auff die aller kleinsten vnd geringsten ding außstrackte / so spricht der Herr / auff zweyen sparen falt nicht einer on den willen deß vatters auff die erden / Es sind auch alle har eüwers haupts gezellt. Dessen sorg vnnd fürsichtikeyt ließ auch die kleider deß volcks Jsraels nicht verzert / noch die aller geringsten schuͦch an fuͤssen verschlissen worden. Vnnd das nicht vnbillich / Dann 2225 Gen.3. 2226 Beschluß.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [267]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/626>, abgerufen am 22.11.2024.