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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Vier vnd dreissigste
allmechtig auff all vnnsere die geringste wort vnnd werck mercken? Er hatt allen creaturen jr art vnd natur gegeben / vnnd laßt sie nun nach jrem eignen rathschlag läben / das sie nach jrer eignen art sich bewegind / wachsind / verderbind / vnd in summa thügind was sie geluste. Gott weißt darumb nichts / vnd ist vmb sölichs nit mächtig sorgfeltig. Also machend jhnen selb etliche gottlose menschen so gottlose rechnungen. Die heilig geschrifft aber leert vnnd erzeigt heiter vnd vilfaltig / das Gott durch sein fürsehung / der menschen händlen / vnd aller dingen die er von deß menschen wegen erschaffen hat / warnemme. Vnd da ist nun nutz vnd notwendig / das wir hierüber etliche zeügnussen auß dem wort Gottes herfür bringind.

Dauid in seinen geistlichen liederen spricht.2172 Der Herr wirt regieren in ewikeit / vnd sein reich / ist ein reich aller zeiten / vnd sein herrschafft von geschlächt zuo geschlächt. Merck / er spricht / das reich Gottes ist ein reich aller zeiten / vnd sein herrschafft biß zuo ewigen geschlächten. Darumb so hat Gott die wält vnd alles das in der wält ist / nicht nun geschaffen / sonder er regiert vnnd erhaltets noch / vnd wirts auch fürohin regieren vnnd erhalten biß ans end. Dann wie die fürsichtikeit Gottes mit dem menschen handle / preyßt auch der gedacht künig vnd Prophet Dauid / da er singt2173 / Du Herr weist mein sitzen vnnd mein auffston / alle meine wäg sind dir bekannt / Ja kein wörtlin ist in meiner zungen / das du Herr nit alles wüssist. Hinden vnd vornen hast du mich gestaltet / so du dein hand an mich gelegt hast. Vnd was daselbst weiter volget Psalm cxxxix. welcher gantz vnd gar hiehär dienet. Mit diser leer Dauids stimpt auch die zeügnuß Salomonis / der da spricht2174 / Das hertz deß künigs ist inn der hand deß Herren wie ein wasserbach / wohin er wil / dahin mag ers leiten. Einen jetlichen bedunckt sein wäg recht sein / der Herr aber treibt die hertzen. Dann es spricht auch der Herr im Euangelio2175 / Kaufft man nicht zwen sparen vmb einen kleinen pfennig / noch falt der selbigen keiner auff die erd on eüweren vatter / Nun aber sind auch eüwere har auff dem haupt alle gezellt.

Vber das sind auch in der heiligen geschrifft ander heitere zeügnussen meer von der Göttlichen fürsehung. Daniel der aller weysest in Orient / vnnd fürtreffenlichest Prophet Gottes spricht2176 / Die weyßheit vnd stercke ist deß Herren eigen. Er verenderet zeit vnd weyl / Er setzt künig ab vnd setzt künig auff. Er gibt den weisen weißheit / vnd den verstendigen verstand. Er ists der die tieffen geheimnussen offenbaret / Er weißt was in der finsternuß ist / dann das liecht wonet bey jm. Jtem es singt Ethan der Esrahiter2177 / Du Herr meisterist das wütend Meer / so sich seine wällen erhebend / so stillest du sie. Dein arm ist überauß gewaltig / dein hand vast starck / dein gerechte hand ist die allerhöchste. Dein stuol ist bereitet mit gerechtikeit vnd billikeit / gnad vnnd treüw gond vor deinem angesicht här. Vnd Dauid2178 / Von der frucht deiner wercken O Herr / wirt die erden voll. Du machist das höw wachsen für das vich / vnd die grünen kreüter zuo dienst dem menschen / vnd das brot / das es deß menschen hertz stercke / den wein aber zuo erfröwen. Vnnd bald darnach im selbigen Psalmen weiter / Es hanget alles an dir / das du jm speiß gäbist zuo seiner zeit. So du es jhnen gibst / so nemmend sies / so du dein hand auffthuost / werdend sie mit guotem gesettiget. So aber du dein angesicht verbirgst / so verzagend sie / so du jnen jren geist nimpst / so sterbend sie vnd werdend wider zuo kat. Jtem2179 / Der Herr vnderstützt alle die fallend / vnd richtet alle die nidergetruckt sind wider auff. Der Herr laßt die gefangnen auß / der Herr erleüchtet die blinden. Der Herr behütet die frömdling / die weißlin vnd witwen richtet er auff / vnd den wäg der gottlosen keert er vmb. Groß ist vnser Herr / vnd groß ist sein krafft / seiner verstäntnuß ist kein zal. Er zellt die vile der sternen / vnnd gibt einem jetlichen seinen nammen /

2172 Psal.45.
2173 Psal.139.
2174 Prou.21.
2175 Math.10.
2176 Dan.2.
2177 Psal.89.
2178 Psal.104.
2179 Psal.145. Psal.146. Psal.147.

Die Vier vnd dreissigste
allmechtig auff all vnnsere die geringste wort vnnd werck mercken? Er hatt allen creaturen jr art vnd natur gegeben / vnnd laßt sie nun nach jrem eignen rathschlag laͤben / das sie nach jrer eignen art sich bewegind / wachsind / verderbind / vnd in summa thuͤgind was sie geluste. Gott weißt darumb nichts / vnd ist vmb soͤlichs nit maͤchtig sorgfeltig. Also machend jhnen selb etliche gottlose menschen so gottlose rechnungen. Die heilig geschrifft aber leert vnnd erzeigt heiter vnd vilfaltig / das Gott durch sein fürsehung / der menschen haͤndlen / vnd aller dingen die er von deß menschen wegen erschaffen hat / warnemme. Vnd da ist nun nutz vnd notwendig / das wir hierüber etliche zeügnussen auß dem wort Gottes herfür bringind.

Dauid in seinen geistlichen liederen spricht.2172 Der Herr wirt regieren in ewikeit / vnd sein reich / ist ein reich aller zeiten / vnd sein herrschafft von geschlaͤcht zuͦ geschlaͤcht. Merck / er spricht / das reich Gottes ist ein reich aller zeiten / vnd sein herrschafft biß zuͦ ewigen geschlaͤchten. Darumb so hat Gott die waͤlt vnd alles das in der waͤlt ist / nicht nun geschaffen / sonder er regiert vnnd erhaltets noch / vnd wirts auch fürohin regieren vnnd erhalten biß ans end. Dann wie die fürsichtikeit Gottes mit dem menschen handle / preyßt auch der gedacht künig vnd Prophet Dauid / da er singt2173 / Du Herr weist mein sitzen vnnd mein auffston / alle meine waͤg sind dir bekannt / Ja kein woͤrtlin ist in meiner zungen / das du Herr nit alles wüssist. Hinden vnd vornen hast du mich gestaltet / so du dein hand an mich gelegt hast. Vnd was daselbst weiter volget Psalm cxxxix. welcher gantz vnd gar hiehaͤr dienet. Mit diser leer Dauids stimpt auch die zeügnuß Salomonis / der da spricht2174 / Das hertz deß künigs ist inn der hand deß Herren wie ein wasserbach / wohin er wil / dahin mag ers leiten. Einen jetlichen bedunckt sein waͤg recht sein / der Herr aber treibt die hertzen. Dann es spricht auch der Herr im Euangelio2175 / Kaufft man nicht zwen sparen vmb einen kleinen pfennig / noch falt der selbigen keiner auff die erd on eüweren vatter / Nun aber sind auch eüwere har auff dem haupt alle gezellt.

Vber das sind auch in der heiligen geschrifft ander heitere zeügnussen meer von der Goͤttlichen fürsehung. Daniel der aller weysest in Orient / vnnd fürtreffenlichest Prophet Gottes spricht2176 / Die weyßheit vnd stercke ist deß Herren eigen. Er verenderet zeit vnd weyl / Er setzt künig ab vnd setzt künig auff. Er gibt den weisen weißheit / vnd den verstendigen verstand. Er ists der die tieffen geheimnussen offenbaret / Er weißt was in der finsternuß ist / dann das liecht wonet bey jm. Jtem es singt Ethan der Esrahiter2177 / Du Herr meisterist das wuͤtend Meer / so sich seine waͤllen erhebend / so stillest du sie. Dein arm ist überauß gewaltig / dein hand vast starck / dein gerechte hand ist die allerhoͤchste. Dein stuͦl ist bereitet mit gerechtikeit vnd billikeit / gnad vnnd treüw gond vor deinem angesicht haͤr. Vnd Dauid2178 / Von der frucht deiner wercken O Herr / wirt die erden voll. Du machist das hoͤw wachsen für das vich / vnd die gruͤnen kreüter zuͦ dienst dem menschen / vnd das brot / das es deß menschen hertz stercke / den wein aber zuͦ erfroͤwen. Vnnd bald darnach im selbigen Psalmen weiter / Es hanget alles an dir / das du jm speiß gaͤbist zuͦ seiner zeit. So du es jhnen gibst / so nemmend sies / so du dein hand auffthuͦst / werdend sie mit guͦtem gesettiget. So aber du dein angesicht verbirgst / so verzagend sie / so du jnen jren geist nimpst / so sterbend sie vnd werdend wider zuͦ kat. Jtem2179 / Der Herr vnderstützt alle die fallend / vnd richtet alle die nidergetruckt sind wider auff. Der Herr laßt die gefangnen auß / der Herr erleüchtet die blinden. Der Herr behuͤtet die froͤmdling / die weißlin vnd witwen richtet er auff / vnd den waͤg der gottlosen keert er vmb. Groß ist vnser Herr / vnd groß ist sein krafft / seiner verstaͤntnuß ist kein zal. Er zellt die vile der sternen / vnnd gibt einem jetlichen seinen nammen /

2172 Psal.45.
2173 Psal.139.
2174 Prou.21.
2175 Math.10.
2176 Dan.2.
2177 Psal.89.
2178 Psal.104.
2179 Psal.145. Psal.146. Psal.147.
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                   alles an dir / das du jm speiß ga&#x0364;bist zu&#x0366; seiner zeit. So du es jhnen gibst / so
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[[263]/0618] Die Vier vnd dreissigste allmechtig auff all vnnsere die geringste wort vnnd werck mercken? Er hatt allen creaturen jr art vnd natur gegeben / vnnd laßt sie nun nach jrem eignen rathschlag laͤben / das sie nach jrer eignen art sich bewegind / wachsind / verderbind / vnd in summa thuͤgind was sie geluste. Gott weißt darumb nichts / vnd ist vmb soͤlichs nit maͤchtig sorgfeltig. Also machend jhnen selb etliche gottlose menschen so gottlose rechnungen. Die heilig geschrifft aber leert vnnd erzeigt heiter vnd vilfaltig / das Gott durch sein fürsehung / der menschen haͤndlen / vnd aller dingen die er von deß menschen wegen erschaffen hat / warnemme. Vnd da ist nun nutz vnd notwendig / das wir hierüber etliche zeügnussen auß dem wort Gottes herfür bringind. Dauid in seinen geistlichen liederen spricht. 2172 Der Herr wirt regieren in ewikeit / vnd sein reich / ist ein reich aller zeiten / vnd sein herrschafft von geschlaͤcht zuͦ geschlaͤcht. Merck / er spricht / das reich Gottes ist ein reich aller zeiten / vnd sein herrschafft biß zuͦ ewigen geschlaͤchten. Darumb so hat Gott die waͤlt vnd alles das in der waͤlt ist / nicht nun geschaffen / sonder er regiert vnnd erhaltets noch / vnd wirts auch fürohin regieren vnnd erhalten biß ans end. Dann wie die fürsichtikeit Gottes mit dem menschen handle / preyßt auch der gedacht künig vnd Prophet Dauid / da er singt 2173 / Du Herr weist mein sitzen vnnd mein auffston / alle meine waͤg sind dir bekannt / Ja kein woͤrtlin ist in meiner zungen / das du Herr nit alles wüssist. Hinden vnd vornen hast du mich gestaltet / so du dein hand an mich gelegt hast. Vnd was daselbst weiter volget Psalm cxxxix. welcher gantz vnd gar hiehaͤr dienet. Mit diser leer Dauids stimpt auch die zeügnuß Salomonis / der da spricht 2174 / Das hertz deß künigs ist inn der hand deß Herren wie ein wasserbach / wohin er wil / dahin mag ers leiten. Einen jetlichen bedunckt sein waͤg recht sein / der Herr aber treibt die hertzen. Dann es spricht auch der Herr im Euangelio 2175 / Kaufft man nicht zwen sparen vmb einen kleinen pfennig / noch falt der selbigen keiner auff die erd on eüweren vatter / Nun aber sind auch eüwere har auff dem haupt alle gezellt. Vber das sind auch in der heiligen geschrifft ander heitere zeügnussen meer von der Goͤttlichen fürsehung. Daniel der aller weysest in Orient / vnnd fürtreffenlichest Prophet Gottes spricht 2176 / Die weyßheit vnd stercke ist deß Herren eigen. Er verenderet zeit vnd weyl / Er setzt künig ab vnd setzt künig auff. Er gibt den weisen weißheit / vnd den verstendigen verstand. Er ists der die tieffen geheimnussen offenbaret / Er weißt was in der finsternuß ist / dann das liecht wonet bey jm. Jtem es singt Ethan der Esrahiter 2177 / Du Herr meisterist das wuͤtend Meer / so sich seine waͤllen erhebend / so stillest du sie. Dein arm ist überauß gewaltig / dein hand vast starck / dein gerechte hand ist die allerhoͤchste. Dein stuͦl ist bereitet mit gerechtikeit vnd billikeit / gnad vnnd treüw gond vor deinem angesicht haͤr. Vnd Dauid 2178 / Von der frucht deiner wercken O Herr / wirt die erden voll. Du machist das hoͤw wachsen für das vich / vnd die gruͤnen kreüter zuͦ dienst dem menschen / vnd das brot / das es deß menschen hertz stercke / den wein aber zuͦ erfroͤwen. Vnnd bald darnach im selbigen Psalmen weiter / Es hanget alles an dir / das du jm speiß gaͤbist zuͦ seiner zeit. So du es jhnen gibst / so nemmend sies / so du dein hand auffthuͦst / werdend sie mit guͦtem gesettiget. So aber du dein angesicht verbirgst / so verzagend sie / so du jnen jren geist nimpst / so sterbend sie vnd werdend wider zuͦ kat. Jtem 2179 / Der Herr vnderstützt alle die fallend / vnd richtet alle die nidergetruckt sind wider auff. Der Herr laßt die gefangnen auß / der Herr erleüchtet die blinden. Der Herr behuͤtet die froͤmdling / die weißlin vnd witwen richtet er auff / vnd den waͤg der gottlosen keert er vmb. Groß ist vnser Herr / vnd groß ist sein krafft / seiner verstaͤntnuß ist kein zal. Er zellt die vile der sternen / vnnd gibt einem jetlichen seinen nammen / 2172 Psal.45. 2173 Psal.139. 2174 Prou.21. 2175 Math.10. 2176 Dan.2. 2177 Psal.89. 2178 Psal.104. 2179 Psal.145. Psal.146. Psal.147.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [263]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/618>, abgerufen am 25.11.2024.