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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Drey vnd dreissigste
an leib vnd seel grüst hat / stoßt er sie erst auß dem säligen lustgarten in das jamerhafte ellend. Dergleichen zeügnussen begegnend einem allenthalben vil. Dann2152 Abraham sach dry / aber mit allen dreyen redt er als mit einem / vnd bättet einen an. Jtem2153 / Der Herr rägnet über Sodomam vnd Gomorram mit schwäbel vnd feür vom Herren von himmel / vnd kart die selbige stett vmb. Damit es aber niemand also außlegte / Der Herr hat vom Herren gerägnet / dz ist vom himmel / so setzt er selb hinzuo / von himmel. Dann wie der vatter alle ding durch den sun erschaffen / also erhaltet er auch durch jhn alle ding / vnd durch jn würckt er noch jmmerdar. Nach Mose aber spricht der fürnempst Prophet Dauid in Psalmen2154 / Durch das wort deß Herren sind die himmel gemachet / vnd durch den geist seines munds alle jre heerzüg. Da hörst das ein Herr sey / in dem mitthin zuo ist das wort vnd der geist / beyde vnderscheyden / wiewol nit abgesünderet. Dann der Herr hat die himmel gemachet / aber durch dz wort / alle ziert aber der himmlen bestat in dem geist deß munds deß Herren. Es singt auch gedachter Dauid2155 / Der Herr hat gesprochen zuo meinem Herren / Sitz zuo meiner gerechten / biß ich deine fyend machen zum schemel deiner füssen. Nun bekennt er aber an eim andern ort heiter / dz kein anderer Gott sey dann der Herr / Hie aber sagt er nit minders heiter / Der Herr hat gesagt zuo meinem Herren. Da er zwar den vatter verstat / der den sun den Herren Dauids zuo seiner rechten gesetzt hatt im himmelschen wäsen. Auß Esaia mögend auch vil kuntschafften zuosammen gelesen werden / vnder denen dise2156 fürtreffenlich ist / die der Euangelist vnd Apostel Matheus anzücht mit disen worten.2157 Sihe / dz ist mein sun / den ich erwöllet hab / vnd mein liebster / an dem mein seel ein wolgefallen hat / 2158 Jch wil auff jn legen meinen geist etc. Mitt diser stimpt auch die / welche Lucas anzeücht / Der geist deß Herren ist auff mir / deßhalb er mich gesalbet hat / vnd mich geschickt das Euangelium den armen zuo verkünden etc. Jn disen zeügknussen hast du den vatter / sun / vnd heiligen geist. Das sey nun von vilem wenig geredt / dann wir nit willens die gantze gschrifft deß alten Testaments zuo durchlauffen.

2159 Darumb so habend wir den glauben / mitt dem wir in Gott den vatter / sun vnd heiligen geist glaubend / von Gott selb empfangen. Vnd der ist vns angegeben durch die heiligen Ertzvätter vnd Propheten / aller heiterist aber erklärt worden durch den sun Gottes selbs vnseren Herren Jesum Christum vnd seine heiligen Apostel. Darauß wir nun leichtlich könnend bedencken / warumb alle redliche vorstender vnd diener der kirchen / deßgleich die gantz kirchen Christi von dem abscheid vnd tod der Apostlen an / disen glauben mit so grosser einhällikeit gehalten vnd geschirmpt habind. Dann es wäre ye ein grosse gottlose / dise allgemein vnd auffrichtig form deß glaubens verlassen / vnd ein neüwe erwöllen vnd deren nachfolgen. Es sind auch noch auff den hüttigen tag viler alter heiliger vnd Christenlicher leereren fürtreffenliche vnd gottsgeleerte bücher vorhanden / mit denen sie disen waaren vnd allgemeynen glauben auß der h. gschrifft wider die gottlosen kätzer erklärt / auch gschützt vnd gschirmpt habend. Es sind auch vorhanden vil Symbola fidei, dz ist glaubens erklärungen vnd bekanntnussen / in vilen versamlungen der Bischoffen außgangen / die doch alle einerley meynung vnd gattung sind. Auch ist vorhanden / vnd wirt vff den hüttigen tag von der allgemeinen kirchen vnd allen jren glideren / geleerten vnd vngeleerten / weiben vnd mannen / jungen vnd alten menschen / gelernet vnd gesprochen / 2160 dz Symbolum / dz man nent der Apostlen / dz sind die zwölff artickel deß glaubens / in welchen wir nichts anders bekennend / dann das wir bißhar erklärt / namlich das wir glaubind in einen Gott / in den vatter / sun / vnd heiligen geist. Vnnd dieweyl ein sölliche grosse einhälligkeyt aller heiligen vnd glöubigen von anfang der wält ye vnd ye in disem waaren glauben gewesen ist / so habend die Künig vnd

2152 Gen.18.
2153 Gen.19.
2154 Psal.33.
2155 Psal.110.
2156 Esai.42.
2157 Matth.12.
2158 Esa.61.
2159 Das mann die geheymnuß der drifaltikeyt nit anfächten sölle mitt fürwitzigem vnd spitzfündigem disputieren.
2160 Die zwölff artickel deß glaubens.

Die Drey vnd dreissigste
an leib vnd seel grüst hat / stoßt er sie erst auß dem saͤligen lustgarten in das jamerhafte ellend. Dergleichen zeügnussen begegnend einem allenthalben vil. Dann2152 Abraham sach dry / aber mit allen dreyen redt er als mit einem / vnd baͤttet einen an. Jtem2153 / Der Herr raͤgnet über Sodomam vnd Gomorram mit schwaͤbel vnd feür vom Herren von himmel / vnd kart die selbige stett vmb. Damit es aber niemand also außlegte / Der Herr hat vom Herren geraͤgnet / dz ist vom himmel / so setzt er selb hinzuͦ / von himmel. Dann wie der vatter alle ding durch den sun erschaffen / also erhaltet er auch durch jhn alle ding / vnd durch jn würckt er noch jmmerdar. Nach Mose aber spricht der fürnempst Prophet Dauid in Psalmen2154 / Durch das wort deß Herren sind die himmel gemachet / vnd durch den geist seines munds alle jre heerzüg. Da hoͤrst das ein Herr sey / in dem mitthin zuͦ ist das wort vnd der geist / beyde vnderscheyden / wiewol nit abgesünderet. Dann der Herr hat die himmel gemachet / aber durch dz wort / alle ziert aber der himmlen bestat in dem geist deß munds deß Herren. Es singt auch gedachter Dauid2155 / Der Herr hat gesprochen zuͦ meinem Herren / Sitz zuͦ meiner gerechten / biß ich deine fyend machen zum schemel deiner fuͤssen. Nun bekennt er aber an eim andern ort heiter / dz kein anderer Gott sey dann der Herr / Hie aber sagt er nit minders heiter / Der Herr hat gesagt zuͦ meinem Herren. Da er zwar den vatter verstat / der den sun den Herren Dauids zuͦ seiner rechten gesetzt hatt im himmelschen waͤsen. Auß Esaia moͤgend auch vil kuntschafften zuͦsammen gelesen werden / vnder denen dise2156 fürtreffenlich ist / die der Euangelist vnd Apostel Matheus anzücht mit disen worten.2157 Sihe / dz ist mein sun / den ich erwoͤllet hab / vnd mein liebster / an dem mein seel ein wolgefallen hat / 2158 Jch wil auff jn legen meinen geist ꝛc. Mitt diser stimpt auch die / welche Lucas anzeücht / Der geist deß Herren ist auff mir / deßhalb er mich gesalbet hat / vnd mich geschickt das Euangelium den armen zuͦ verkünden ꝛc. Jn disen zeügknussen hast du den vatter / sun / vnd heiligen geist. Das sey nun von vilem wenig geredt / dann wir nit willens die gantze gschrifft deß alten Testaments zuͦ durchlauffen.

2159 Darumb so habend wir den glauben / mitt dem wir in Gott den vatter / sun vnd heiligen geist glaubend / von Gott selb empfangen. Vnd der ist vns angegeben durch die heiligen Ertzvaͤtter vnd Propheten / aller heiterist aber erklaͤrt worden durch den sun Gottes selbs vnseren Herren Jesum Christum vnd seine heiligen Apostel. Darauß wir nun leichtlich koͤnnend bedencken / warumb alle redliche vorstender vnd diener der kirchen / deßgleich die gantz kirchen Christi von dem abscheid vnd tod der Apostlen an / disen glauben mit so grosser einhaͤllikeit gehalten vnd geschirmpt habind. Dann es waͤre ye ein grosse gottlose / dise allgemein vnd auffrichtig form deß glaubens verlassen / vnd ein neüwe erwoͤllen vnd deren nachfolgen. Es sind auch noch auff den hüttigen tag viler alter heiliger vnd Christenlicher leereren fürtreffenliche vnd gottsgeleerte buͤcher vorhanden / mit denen sie disen waaren vnd allgemeynen glauben auß der h. gschrifft wider die gottlosen kaͤtzer erklaͤrt / auch gschützt vnd gschirmpt habend. Es sind auch vorhanden vil Symbola fidei, dz ist glaubens erklaͤrungen vnd bekanntnussen / in vilen versamlungen der Bischoffen außgangen / die doch alle einerley meynung vnd gattung sind. Auch ist vorhanden / vnd wirt vff den hüttigen tag von der allgemeinen kirchen vnd allen jren glideren / geleerten vnd vngeleerten / weiben vnd mannen / jungen vnd alten menschen / gelernet vnd gesprochen / 2160 dz Symbolum / dz man nent der Apostlen / dz sind die zwoͤlff artickel deß glaubens / in welchen wir nichts anders bekennend / dann das wir bißhar erklaͤrt / namlich das wir glaubind in einen Gott / in den vatter / sun / vnd heiligen geist. Vnnd dieweyl ein soͤlliche grosse einhaͤlligkeyt aller heiligen vnd gloͤubigen von anfang der waͤlt ye vnd ye in disem waaren glauben gewesen ist / so habend die Künig vnd

2152 Gen.18.
2153 Gen.19.
2154 Psal.33.
2155 Psal.110.
2156 Esai.42.
2157 Matth.12.
2158 Esa.61.
2159 Das mann die geheymnuß der drifaltikeyt nit anfaͤchten soͤlle mitt fürwitzigem vnd spitzfündigem disputieren.
2160 Die zwoͤlff artickel deß glaubens.
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[[261]/0614] Die Drey vnd dreissigste an leib vnd seel grüst hat / stoßt er sie erst auß dem saͤligen lustgarten in das jamerhafte ellend. Dergleichen zeügnussen begegnend einem allenthalben vil. Dann 2152 Abraham sach dry / aber mit allen dreyen redt er als mit einem / vnd baͤttet einen an. Jtem 2153 / Der Herr raͤgnet über Sodomam vnd Gomorram mit schwaͤbel vnd feür vom Herren von himmel / vnd kart die selbige stett vmb. Damit es aber niemand also außlegte / Der Herr hat vom Herren geraͤgnet / dz ist vom himmel / so setzt er selb hinzuͦ / von himmel. Dann wie der vatter alle ding durch den sun erschaffen / also erhaltet er auch durch jhn alle ding / vnd durch jn würckt er noch jmmerdar. Nach Mose aber spricht der fürnempst Prophet Dauid in Psalmen 2154 / Durch das wort deß Herren sind die himmel gemachet / vnd durch den geist seines munds alle jre heerzüg. Da hoͤrst das ein Herr sey / in dem mitthin zuͦ ist das wort vnd der geist / beyde vnderscheyden / wiewol nit abgesünderet. Dann der Herr hat die himmel gemachet / aber durch dz wort / alle ziert aber der himmlen bestat in dem geist deß munds deß Herren. Es singt auch gedachter Dauid 2155 / Der Herr hat gesprochen zuͦ meinem Herren / Sitz zuͦ meiner gerechten / biß ich deine fyend machen zum schemel deiner fuͤssen. Nun bekennt er aber an eim andern ort heiter / dz kein anderer Gott sey dann der Herr / Hie aber sagt er nit minders heiter / Der Herr hat gesagt zuͦ meinem Herren. Da er zwar den vatter verstat / der den sun den Herren Dauids zuͦ seiner rechten gesetzt hatt im himmelschen waͤsen. Auß Esaia moͤgend auch vil kuntschafften zuͦsammen gelesen werden / vnder denen dise 2156 fürtreffenlich ist / die der Euangelist vnd Apostel Matheus anzücht mit disen worten. 2157 Sihe / dz ist mein sun / den ich erwoͤllet hab / vnd mein liebster / an dem mein seel ein wolgefallen hat / 2158 Jch wil auff jn legen meinen geist ꝛc. Mitt diser stimpt auch die / welche Lucas anzeücht / Der geist deß Herren ist auff mir / deßhalb er mich gesalbet hat / vnd mich geschickt das Euangelium den armen zuͦ verkünden ꝛc. Jn disen zeügknussen hast du den vatter / sun / vnd heiligen geist. Das sey nun von vilem wenig geredt / dann wir nit willens die gantze gschrifft deß alten Testaments zuͦ durchlauffen. 2159 Darumb so habend wir den glauben / mitt dem wir in Gott den vatter / sun vnd heiligen geist glaubend / von Gott selb empfangen. Vnd der ist vns angegeben durch die heiligen Ertzvaͤtter vnd Propheten / aller heiterist aber erklaͤrt worden durch den sun Gottes selbs vnseren Herren Jesum Christum vnd seine heiligen Apostel. Darauß wir nun leichtlich koͤnnend bedencken / warumb alle redliche vorstender vnd diener der kirchen / deßgleich die gantz kirchen Christi von dem abscheid vnd tod der Apostlen an / disen glauben mit so grosser einhaͤllikeit gehalten vnd geschirmpt habind. Dann es waͤre ye ein grosse gottlose / dise allgemein vnd auffrichtig form deß glaubens verlassen / vnd ein neüwe erwoͤllen vnd deren nachfolgen. Es sind auch noch auff den hüttigen tag viler alter heiliger vnd Christenlicher leereren fürtreffenliche vnd gottsgeleerte buͤcher vorhanden / mit denen sie disen waaren vnd allgemeynen glauben auß der h. gschrifft wider die gottlosen kaͤtzer erklaͤrt / auch gschützt vnd gschirmpt habend. Es sind auch vorhanden vil Symbola fidei, dz ist glaubens erklaͤrungen vnd bekanntnussen / in vilen versamlungen der Bischoffen außgangen / die doch alle einerley meynung vnd gattung sind. Auch ist vorhanden / vnd wirt vff den hüttigen tag von der allgemeinen kirchen vnd allen jren glideren / geleerten vnd vngeleerten / weiben vnd mannen / jungen vnd alten menschen / gelernet vnd gesprochen / 2160 dz Symbolum / dz man nent der Apostlen / dz sind die zwoͤlff artickel deß glaubens / in welchen wir nichts anders bekennend / dann das wir bißhar erklaͤrt / namlich das wir glaubind in einen Gott / in den vatter / sun / vnd heiligen geist. Vnnd dieweyl ein soͤlliche grosse einhaͤlligkeyt aller heiligen vnd gloͤubigen von anfang der waͤlt ye vnd ye in disem waaren glauben gewesen ist / so habend die Künig vnd 2152 Gen.18. 2153 Gen.19. 2154 Psal.33. 2155 Psal.110. 2156 Esai.42. 2157 Matth.12. 2158 Esa.61. 2159 Das mann die geheymnuß der drifaltikeyt nit anfaͤchten soͤlle mitt fürwitzigem vnd spitzfündigem disputieren. 2160 Die zwoͤlff artickel deß glaubens.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [261]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/614>, abgerufen am 25.11.2024.