Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Predig.
das drey personen nit mögind ein natur oder wäsen sein / vnnd das deßhalb so man die drifaltikeit beschirmen wölle / die Christen mit sampt den Heiden meer dann ein Gott anbättend. Dargegen / dieweil nit mee dann ein Gott sein könne / so volge / das er jm selbst seye der vatter sun vnd heilig geist. Also muoßtend sie aber an wenden gon / dieweil sie nit durch dz wort Gottes / sonder durch die grobe ynbildung deß menschlichen fleisches geleitet wurdend. Vnd also strafft Gott die groß vermessenheit der leüthen / deren gemüter vnd hertzen one eer vnd forcht Gottes / gottloßlich vnderstuondend die scherpffe jrer fleischlichen augen in das angesicht Gottes zuo richten. Da wurdend nun die treüwen vnd fleißigen vorstender vnnd hirten der kirchen gezwungen söliche wölff vonn den hütten der schaffen Christi zuo treiben / vnnd dapffer für die rechte warheit / das ist für die einikeit vnd dreyheit / für die Monarchij vnnd geheimnuß der dispensation zuo streyten. 2125 Der streit hat nun vil wörtlinen geboren / mit denen man müßt die hälen schlipfferigen menschen begriffen vnnd fassen. Darumb so sind gleich von anfang entstanden die wörtli Einfalte oder Einige / dreyheit oder drifaltikeit / wäsen / substantz / person. Vonn den Griechen sind dise gemeinlich braucht worden [fremdsprachliches Material], [fremdsprachliches Material], [fremdsprachliches Material], das wir nennend wäsen / subsistentz vnd person. Auß disen sind in nachuolgenden jaren in der kirchen andere vnnd neüwe spän entstanden. 2126 Da habend sie scharpff disputiert de essentia & subsistentia, ob das ein ding seye oder nicht. Dann Ruffinus Aquileien. Ecclesiast. hist. lib. I. cap. 29. spricht / von dem vnderscheid der substantzen vnd subsistentzen / das ist deß wesens vnd der personen / welche ding die Griechen [fremdsprachliches Material] vnd [fremdsprachliches Material] nennend / ist ein frag entstanden. Dann etliche sprachend / es bedunckte sie eins sein substantz vnd subsistentz / das ist wesen vnd person / vnd dieweil wir nit sagtind das drey substantzen oder drü wesen in Gott / so söltind wir auch nit sagen das drey subsistentzen oder personen in jm wärend. Die anderen aber / die da meintend substantz were vil ein anders dann subsistentz / die sprachend / substantz hiesse eines jeden dings natur vnd wesen darinn es bestat / subsistentz aber dz an einer jeden person besonders ist vnd bestat. Basilius Magnus hat gar ein geleerte epistel geschriben zuo Gregorio seinem bruoder von dem vnderscheid essentiae vnd substantiae, das ist deß wesens vnnd der substantz. Vnd Hermius Sozomenus hist. lib. 5. cap. 12. spricht / Es kamend viler stetten bischöff zuo Alexandria zuosamen / vnd bestätigetend mit sampt Athanasio vnd Eusebio (Vercellensi) die artickel deß Conciliums zuo Nicea / vnd bekantend den heiligen geist eines wäsens sein mit dem vatter vnd sun / vnd nanntends die drifaltikeit. Lartend auch dz der mensch / den Gott das wort angenommen / nit allein deß leibs sonder auch der seelen halb volkommen sein / sölte gehalten werden / wie dann auch die vralten leerer der kirchen daruon gehalten. Diewil aber die frag von der Vsia vnd hypostasi / dz ist von der substantz vnd subsistentz die kirchen betrübt hat / vnd vil vnd mengerley zancks vnd disputierens dauon entstanden / habend sie meins bedunckens gantz weißlich darumb entscheiden / das man nammlich die wörtli von Gott nit bald vnd anfencklich sölle bruchen / es seye dann sach / das jemand die meinung Sabellij widerfechten wölle / damit man nit meine das einer auß mangel der nammen / einen mit dreyen nammen nenne / sonder das man jede person besonders inn drifaltem vnderscheid verstande. Zuo disem setzt Socrates lib. 3. hist. cap. 7. so vil weiter. Sie habend aber kein neüwen glauben von jnen selb erdacht / hiemit in die kirchen yngefürt / sonder das die angebung der kirchen von anfang gehept hatt / vnnd die verstendigen vnder den Christen heiter erzeigt habend etc.

2127 Darumb gangind deß Bapsts beschirmer dahin sie wärt sind / die vns wenn wir leerend / dz alles dz zuo warer gottsälikeit vnd zuo heil dienet / volkommenlich in der heiligen geschrifft begriffen vnd geleert werde / engegen werffend / wo die

2125 Vonn den wörtlinen so in diser disputation gebraucht worden.
2126 Vonn den wörtlinen Essentia vnd substantia / oder subsistentia.
2127 Das alles das man von Gott glauben sol volkommenlich in der heiligen gschrifft begriffen werde.

Predig.
das drey personen nit moͤgind ein natur oder waͤsen sein / vnnd das deßhalb so man die drifaltikeit beschirmen woͤlle / die Christen mit sampt den Heiden meer dann ein Gott anbaͤttend. Dargegen / dieweil nit mee dann ein Gott sein koͤnne / so volge / das er jm selbst seye der vatter sun vnd heilig geist. Also muͦßtend sie aber an wenden gon / dieweil sie nit durch dz wort Gottes / sonder durch die grobe ynbildung deß menschlichen fleisches geleitet wurdend. Vnd also strafft Gott die groß vermessenheit der leüthen / deren gemuͤter vnd hertzen one eer vnd forcht Gottes / gottloßlich vnderstuͦndend die scherpffe jrer fleischlichen augen in das angesicht Gottes zuͦ richten. Da wurdend nun die treüwen vnd fleißigen vorstender vnnd hirten der kirchen gezwungen soͤliche woͤlff vonn den hütten der schaffen Christi zuͦ treiben / vnnd dapffer für die rechte warheit / das ist für die einikeit vnd dreyheit / für die Monarchij vnnd geheimnuß der dispensation zuͦ streyten. 2125 Der streit hat nun vil woͤrtlinen geboren / mit denen man muͤßt die haͤlen schlipfferigen menschen begriffen vnnd fassen. Darumb so sind gleich von anfang entstanden die woͤrtli Einfalte oder Einige / dreyheit oder drifaltikeit / waͤsen / substantz / person. Vonn den Griechen sind dise gemeinlich braucht worden [fremdsprachliches Material], [fremdsprachliches Material], [fremdsprachliches Material], das wir nennend waͤsen / subsistentz vnd person. Auß disen sind in nachuͦlgenden jaren in der kirchen andere vnnd neüwe spaͤn entstanden. 2126 Da habend sie scharpff disputiert de essentia & subsistentia, ob das ein ding seye oder nicht. Dann Ruffinus Aquileien. Ecclesiast. hist. lib. I. cap. 29. spricht / von dem vnderscheid der substantzen vnd subsistentzen / das ist deß wesens vnd der personen / welche ding die Griechen [fremdsprachliches Material] vnd [fremdsprachliches Material] nennend / ist ein frag entstanden. Dann etliche sprachend / es bedunckte sie eins sein substantz vnd subsistentz / das ist wesen vnd person / vnd dieweil wir nit sagtind das drey substantzen oder drü wesen in Gott / so soͤltind wir auch nit sagen das drey subsistentzen oder personen in jm waͤrend. Die anderen aber / die da meintend substantz were vil ein anders dann subsistentz / die sprachend / substantz hiesse eines jeden dings natur vnd wesen darinn es bestat / subsistentz aber dz an einer jeden person besonders ist vnd bestat. Basilius Magnus hat gar ein geleerte epistel geschriben zuͦ Gregorio seinem bruͦder von dem vnderscheid essentiae vnd substantiae, das ist deß wesens vnnd der substantz. Vnd Hermius Sozomenus hist. lib. 5. cap. 12. spricht / Es kamend viler stetten bischoͤff zuͦ Alexandria zuͦsamen / vnd bestaͤtigetend mit sampt Athanasio vnd Eusebio (Vercellensi) die artickel deß Conciliums zuͦ Nicea / vnd bekantend den heiligen geist eines waͤsens sein mit dem vatter vnd sun / vnd nanntends die drifaltikeit. Lartend auch dz der mensch / den Gott das wort angenommen / nit allein deß leibs sonder auch der seelen halb volkommen sein / soͤlte gehalten werden / wie dann auch die vralten leerer der kirchen daruͦn gehalten. Diewil aber die frag von der Vsia vnd hypostasi / dz ist von der substantz vnd subsistentz die kirchen betruͤbt hat / vnd vil vnd mengerley zancks vnd disputierens dauon entstanden / habend sie meins bedunckens gantz weißlich darumb entscheiden / das man nammlich die woͤrtli von Gott nit bald vnd anfencklich soͤlle bruchen / es seye dann sach / das jemand die meinung Sabellij widerfechten woͤlle / damit man nit meine das einer auß mangel der nammen / einen mit dreyen nammen nenne / sonder das man jede person besonders inn drifaltem vnderscheid verstande. Zuͦ disem setzt Socrates lib. 3. hist. cap. 7. so vil weiter. Sie habend aber kein neüwen glauben von jnen selb erdacht / hiemit in die kirchen yngefuͤrt / sonder das die angebung der kirchen von anfang gehept hatt / vnnd die verstendigen vnder den Christen heiter erzeigt habend ꝛc.

2127 Darumb gangind deß Bapsts beschirmer dahin sie waͤrt sind / die vns wenn wir leerend / dz alles dz zuͦ warer gottsaͤlikeit vnd zuͦ heil dienet / volkommenlich in der heiligen geschrifft begriffen vnd geleert werde / engegen werffend / wo die

2125 Vonn den woͤrtlinen so in diser disputation gebraucht worden.
2126 Vonn den woͤrtlinen Essentia vnd substantia / oder subsistentia.
2127 Das alles das man von Gott glauben sol volkommenlich in der heiligen gschrifft begriffen werde.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0607" n="CCLVIII."/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">P</hi>redig.</hi></hi><lb/></fw>das drey personen nit mo&#x0364;gind ein natur oder wa&#x0364;sen
                   sein / vnnd das deßhalb so man die drifaltikeit beschirmen wo&#x0364;lle / die Christen
                   mit sampt den Heiden meer dann ein Gott anba&#x0364;ttend. Dargegen / dieweil nit mee dann
                   ein Gott sein ko&#x0364;nne / so volge / das er jm selbst seye der vatter sun vnd heilig
                   geist. Also mu&#x0366;ßtend sie aber an wenden gon / dieweil sie nit durch dz wort Gottes / sonder durch die grobe ynbildung
                   deß menschlichen fleisches geleitet wurdend. Vnd also strafft Gott die groß
                   vermessenheit der leüthen / deren gemu&#x0364;ter vnd hertzen one eer vnd forcht Gottes /
                   gottloßlich vnderstu&#x0366;ndend die scherpffe jrer fleischlichen augen in das angesicht
                   Gottes zu&#x0366; richten. Da wurdend nun die treüwen vnd fleißigen vorstender vnnd
                   hirten der kirchen gezwungen so&#x0364;liche wo&#x0364;lff vonn den hütten der schaffen Christi
                   zu&#x0366; treiben / vnnd dapffer für die rechte warheit / das ist für die einikeit vnd
                   dreyheit / für die Monarchij vnnd geheimnuß der dispensation zu&#x0366; streyten.
                      <note place="foot" n="2125"> Vonn den wo&#x0364;rtlinen so in diser
                      disputation gebraucht worden.</note> Der streit hat nun vil wo&#x0364;rtlinen geboren /
                   mit denen man mu&#x0364;ßt die ha&#x0364;len schlipfferigen menschen begriffen vnnd fassen. Darumb so sind gleich von anfang
                   entstanden die wo&#x0364;rtli Einfalte oder Einige / dreyheit oder drifaltikeit / wa&#x0364;sen /
                   substantz / person. Vonn den Griechen sind dise gemeinlich braucht worden <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign>, <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign>, <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign>, das wir nennend wa&#x0364;sen /
                   subsistentz vnd person. Auß disen sind in nachu&#x0366;lgenden jaren in der kirchen
                   andere vnnd neüwe spa&#x0364;n entstanden. <note place="foot" n="2126">
                      Vonn den wo&#x0364;rtlinen Essentia vnd substantia / oder subsistentia.</note> Da
                   habend sie scharpff disputiert <hi rendition="#aq">de essentia &amp; subsistentia,
                   </hi>ob das ein ding seye oder nicht. Dann Ruffinus Aquileien. <hi rendition="#aq">Ecclesiast. hist. lib. I. cap. 29. </hi>spricht / von dem vnderscheid der
                   substantzen vnd subsistentzen / das ist deß wesens vnd der personen / welche ding
                   die Griechen <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign> vnd <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign>
                   nennend / ist ein frag entstanden. Dann etliche sprachend / es bedunckte sie eins
                   sein substantz vnd subsistentz / das ist wesen vnd person / vnd dieweil wir nit
                   sagtind das drey substantzen oder drü wesen in Gott / so so&#x0364;ltind wir auch nit
                   sagen das drey subsistentzen oder personen in jm wa&#x0364;rend. Die anderen aber / die da
                   meintend substantz were vil ein anders dann subsistentz / die sprachend /
                   substantz hiesse eines jeden dings natur vnd wesen darinn es bestat / subsistentz
                   aber dz an einer jeden person besonders ist vnd bestat. Basilius Magnus hat gar
                   ein geleerte epistel geschriben zu&#x0366; Gregorio seinem bru&#x0366;der von dem vnderscheid
                   essentiae vnd substantiae, das ist deß wesens vnnd der substantz. Vnd Hermius
                   Sozomenus <hi rendition="#aq">hist. lib. 5. cap. 12.</hi> spricht / Es kamend viler
                   stetten bischo&#x0364;ff zu&#x0366; Alexandria zu&#x0366;samen / vnd besta&#x0364;tigetend mit sampt Athanasio
                   vnd Eusebio (Vercellensi) die artickel deß Conciliums zu&#x0366; Nicea / vnd bekantend
                   den heiligen geist eines wa&#x0364;sens sein mit dem vatter vnd sun / vnd nanntends die
                   drifaltikeit. Lartend auch dz der mensch / den Gott das wort angenommen / nit
                   allein deß leibs sonder auch der seelen halb volkommen sein / so&#x0364;lte gehalten
                   werden / wie dann auch die vralten leerer der kirchen daru&#x0366;n gehalten. Diewil aber
                   die frag von der Vsia vnd hypostasi / dz ist von der substantz vnd subsistentz die
                   kirchen betru&#x0364;bt hat / vnd vil vnd mengerley zancks vnd disputierens dauon
                   entstanden / habend sie meins bedunckens gantz weißlich darumb entscheiden / das
                   man nammlich die wo&#x0364;rtli von Gott nit bald vnd anfencklich so&#x0364;lle bruchen / es seye
                   dann sach / das jemand die meinung Sabellij widerfechten wo&#x0364;lle / damit man nit
                   meine das einer auß mangel der nammen / einen mit dreyen nammen nenne / sonder das
                   man jede person besonders inn drifaltem vnderscheid verstande. Zu&#x0366; disem setzt
                   Socrates <hi rendition="#aq">lib. 3. hist. cap. 7.</hi> so vil weiter. Sie habend
                   aber kein neüwen glauben von jnen selb erdacht / hiemit in die kirchen yngefu&#x0364;rt /
                   sonder das die angebung der kirchen von anfang gehept hatt / vnnd die verstendigen
                   vnder den Christen heiter erzeigt habend &#xA75B;c.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="2127"> Das alles das man von Gott glauben
                      sol volkommenlich in der heiligen gschrifft begriffen werde.</note> Darumb
                   gangind deß Bapsts beschirmer dahin sie wa&#x0364;rt sind / die vns wenn wir leerend / dz
                   alles dz zu&#x0366; warer gottsa&#x0364;likeit vnd zu&#x0366; heil dienet / volkommenlich in der
                   heiligen geschrifft begriffen vnd geleert werde / engegen werffend / wo die<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[CCLVIII./0607] Predig. das drey personen nit moͤgind ein natur oder waͤsen sein / vnnd das deßhalb so man die drifaltikeit beschirmen woͤlle / die Christen mit sampt den Heiden meer dann ein Gott anbaͤttend. Dargegen / dieweil nit mee dann ein Gott sein koͤnne / so volge / das er jm selbst seye der vatter sun vnd heilig geist. Also muͦßtend sie aber an wenden gon / dieweil sie nit durch dz wort Gottes / sonder durch die grobe ynbildung deß menschlichen fleisches geleitet wurdend. Vnd also strafft Gott die groß vermessenheit der leüthen / deren gemuͤter vnd hertzen one eer vnd forcht Gottes / gottloßlich vnderstuͦndend die scherpffe jrer fleischlichen augen in das angesicht Gottes zuͦ richten. Da wurdend nun die treüwen vnd fleißigen vorstender vnnd hirten der kirchen gezwungen soͤliche woͤlff vonn den hütten der schaffen Christi zuͦ treiben / vnnd dapffer für die rechte warheit / das ist für die einikeit vnd dreyheit / für die Monarchij vnnd geheimnuß der dispensation zuͦ streyten. 2125 Der streit hat nun vil woͤrtlinen geboren / mit denen man muͤßt die haͤlen schlipfferigen menschen begriffen vnnd fassen. Darumb so sind gleich von anfang entstanden die woͤrtli Einfalte oder Einige / dreyheit oder drifaltikeit / waͤsen / substantz / person. Vonn den Griechen sind dise gemeinlich braucht worden _ , _ , _ , das wir nennend waͤsen / subsistentz vnd person. Auß disen sind in nachuͦlgenden jaren in der kirchen andere vnnd neüwe spaͤn entstanden. 2126 Da habend sie scharpff disputiert de essentia & subsistentia, ob das ein ding seye oder nicht. Dann Ruffinus Aquileien. Ecclesiast. hist. lib. I. cap. 29. spricht / von dem vnderscheid der substantzen vnd subsistentzen / das ist deß wesens vnd der personen / welche ding die Griechen _ vnd _ nennend / ist ein frag entstanden. Dann etliche sprachend / es bedunckte sie eins sein substantz vnd subsistentz / das ist wesen vnd person / vnd dieweil wir nit sagtind das drey substantzen oder drü wesen in Gott / so soͤltind wir auch nit sagen das drey subsistentzen oder personen in jm waͤrend. Die anderen aber / die da meintend substantz were vil ein anders dann subsistentz / die sprachend / substantz hiesse eines jeden dings natur vnd wesen darinn es bestat / subsistentz aber dz an einer jeden person besonders ist vnd bestat. Basilius Magnus hat gar ein geleerte epistel geschriben zuͦ Gregorio seinem bruͦder von dem vnderscheid essentiae vnd substantiae, das ist deß wesens vnnd der substantz. Vnd Hermius Sozomenus hist. lib. 5. cap. 12. spricht / Es kamend viler stetten bischoͤff zuͦ Alexandria zuͦsamen / vnd bestaͤtigetend mit sampt Athanasio vnd Eusebio (Vercellensi) die artickel deß Conciliums zuͦ Nicea / vnd bekantend den heiligen geist eines waͤsens sein mit dem vatter vnd sun / vnd nanntends die drifaltikeit. Lartend auch dz der mensch / den Gott das wort angenommen / nit allein deß leibs sonder auch der seelen halb volkommen sein / soͤlte gehalten werden / wie dann auch die vralten leerer der kirchen daruͦn gehalten. Diewil aber die frag von der Vsia vnd hypostasi / dz ist von der substantz vnd subsistentz die kirchen betruͤbt hat / vnd vil vnd mengerley zancks vnd disputierens dauon entstanden / habend sie meins bedunckens gantz weißlich darumb entscheiden / das man nammlich die woͤrtli von Gott nit bald vnd anfencklich soͤlle bruchen / es seye dann sach / das jemand die meinung Sabellij widerfechten woͤlle / damit man nit meine das einer auß mangel der nammen / einen mit dreyen nammen nenne / sonder das man jede person besonders inn drifaltem vnderscheid verstande. Zuͦ disem setzt Socrates lib. 3. hist. cap. 7. so vil weiter. Sie habend aber kein neüwen glauben von jnen selb erdacht / hiemit in die kirchen yngefuͤrt / sonder das die angebung der kirchen von anfang gehept hatt / vnnd die verstendigen vnder den Christen heiter erzeigt habend ꝛc. 2127 Darumb gangind deß Bapsts beschirmer dahin sie waͤrt sind / die vns wenn wir leerend / dz alles dz zuͦ warer gottsaͤlikeit vnd zuͦ heil dienet / volkommenlich in der heiligen geschrifft begriffen vnd geleert werde / engegen werffend / wo die 2125 Vonn den woͤrtlinen so in diser disputation gebraucht worden. 2126 Vonn den woͤrtlinen Essentia vnd substantia / oder subsistentia. 2127 Das alles das man von Gott glauben sol volkommenlich in der heiligen gschrifft begriffen werde.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/607
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCLVIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/607>, abgerufen am 22.11.2024.