Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Predig.
allen / wil ich yetzmal etwas weitlöuffiger erklären. Die wirt beschriben Exo. am drey vnd dreißigsten vnd vier vnd dreißigsten Capitel auff dise meynung. Moses erfuor Gottes früntliche vnd güte gegen jhm / vnd das er alles von jhm erlanget was er wolt / Do verwag er sich auch das von Gott zuo begären / das alle recht weysen zuo allen zeiten gewünscht vnd begärt habend / namlich Gott in seinem wäsen vnd in seiner ehr vnnd herrligkeit zuosehen. Dann es sprach Moses2084 / Dieweil ich mercken das du mir wol wilt / vnnd mir nützit versagen kanst / so bitt ich dich / zeig mir dein herrligkeyt / das ist / ich bitt dich laß mich dich also sehen vnnd anschauwen / wie du eigentlich bist inn deiner ehr vnnd herrligkeyt vnnd in deinem wäsen. Auff dises höchste begären antwortet Gott vnnd sprach / Jch wil verschaffen / das all mein guot vor dir übergange / vnnd wil rüffen deß Herren nammen / oder im nammen deß Herren vor dir. Mitt welchen worten er Mosi zwey ding zuo sagt / Das ein / All mein guot wirt vor dir übergon. Das höchste guot Gottes aber kan nützit anders sein / dann er selb Gott das höchst vnnd aller best guot / oder das wort Gottes / das ist der geliebt Sun Gottes / in dem wir glaubend verborgen sein alle schätz der weißheyt / der Gottheyt / der güte vnnd der volkommenheyt. Dann dessen hatt Gott den augen Mosis ein sichtbare menschliche form vnnd gestallt (dieweyl er im end der wält mensch solt werden) fürgestellt. Das ander ist / Vnnd ich wil rüffen deß Herren nammen / oder im nammen deß Herren vor dir / das ist ich wil außrüffen die benamsung meiner herrligkeyt / auß welcher du verstandist / vnnd inn deinem gemüt sehist / wer ich seye. Damitt aber niemand dise fürtreffenliche gesicht vnnd erscheinung dem verdienst Mosis zuoschreibe / so wirt dise meynung von dem Herren darzuo gsetzt / Namlich / dise gesicht begegnet dir nicht von deines verdiensts wegen / dann ich eroffnen mich wäm ich wil one menschlichs verdienen / vnd bin on alles ansehen der person gegen einem yeden wolthätig. Welche betrachtung der lauteren gnad vnnd freygeblichen güte Gottes / gar wol zuo waarer erkanntnuß Gottes dienet. Darnach fart der Herr wider für / vnnd erklärt Mosi noch deütlicher / wie er sich jm fürstellen wölle / vnd spricht / Es wirt dir nicht zuogelassen werden / das du mein angesicht sehist / das ist / das du mich selb volkommenlich inn meiner substantz vnd in meinem wäsen sehist / dieweil du noch in disem läben bist / denn das ist vorbehalten den säligen geisteren vnnd clarificierten leichnammen in der künfftigen wält. Darumb so wil ich mich dir also erzeigen / Du solt auff den berg gon / da wil ich dir ein hüle zeigen in einem velsen in die solt du dich stellen / Jch aber wil mein hand auff dich leggen / das ist ein wolcken / oder dergleichen etwas / das du nitt vorzuo in mein angesicht so ich zuoher tritten sehest. Mit welcher red / der Herr thuot wie die menschen / die gemeynlich die händ vßspannend vnnd dem für die augen haltend / den sie nit wöllend das er ein ding eigentlich vnd in der nähe sehe. Vnd weyter spricht der Herr / Darzwüschend wil ich für übergon / das ist / die angenommen gestallt / die menschlich bildtnuß inn deren ich mich wil sehen lassen / wirdt für übergon. Wenn ich dann für bin / vnnd nicht mehr vorzuo inn mein angesicht wirst mögen sehen / so wil ich die hand dennen thuon / mitt deren ich dein angesicht bedeckt hatt / denn so wirst du mögen den ruggen sehen diser bildtnuß / vnnd mein hinders. Das hinder Gottes aber / sind Gottes wort vnnd werck / die er hinder jhm laßt / das wir jhn darauß schetzind vnnd betrachtind. Dargegen das anschouwen deß angesichts wirt genommen für eigentliche vnnd volkomne erkanntnuß. Die aber einen allein hinden zuo ansehend / die mögend jhn nicht so gar eigentlich bekennen. Darzuo so hatt Gott in der nachgenden vnnd hindersten zeit seinen Sun in die wält geschickt / der von dem weib geboren worden. Vnd

2084 Moses begärt Gottes herrlikeyt zuosehen.

Predig.
allen / wil ich yetzmal etwas weitloͤuffiger erklaͤren. Die wirt beschriben Exo. am drey vnd dreißigsten vnd vier vnd dreißigsten Capitel auff dise meynung. Moses erfuͦr Gottes früntliche vnd guͤte gegen jhm / vnd das er alles von jhm erlanget was er wolt / Do verwag er sich auch das von Gott zuͦ begaͤren / das alle recht weysen zuͦ allen zeiten gewünscht vnd begaͤrt habend / namlich Gott in seinem waͤsen vnd in seiner ehr vnnd herrligkeit zuͦsehen. Dann es sprach Moses2084 / Dieweil ich mercken das du mir wol wilt / vnnd mir nützit versagen kanst / so bitt ich dich / zeig mir dein herrligkeyt / das ist / ich bitt dich laß mich dich also sehen vnnd anschauwen / wie du eigentlich bist inn deiner ehr vnnd herrligkeyt vnnd in deinem waͤsen. Auff dises hoͤchste begaͤren antwortet Gott vnnd sprach / Jch wil verschaffen / das all mein guͦt vor dir übergange / vnnd wil ruͤffen deß Herren nammen / oder im nammen deß Herren vor dir. Mitt welchen worten er Mosi zwey ding zuͦ sagt / Das ein / All mein guͦt wirt vor dir übergon. Das hoͤchste guͦt Gottes aber kan nützit anders sein / dann er selb Gott das hoͤchst vnnd aller best guͦt / oder das wort Gottes / das ist der geliebt Sun Gottes / in dem wir glaubend verborgen sein alle schaͤtz der weißheyt / der Gottheyt / der guͤte vnnd der volkommenheyt. Dann dessen hatt Gott den augen Mosis ein sichtbare menschliche form vnnd gestallt (dieweyl er im end der waͤlt mensch solt werden) fürgestellt. Das ander ist / Vnnd ich wil ruͤffen deß Herren nammen / oder im nammen deß Herren vor dir / das ist ich wil außruͤffen die benamsung meiner herrligkeyt / auß welcher du verstandist / vnnd inn deinem gemuͤt sehist / wer ich seye. Damitt aber niemand dise fürtreffenliche gesicht vnnd erscheinung dem verdienst Mosis zuͦschreibe / so wirt dise meynung von dem Herren darzuͦ gsetzt / Namlich / dise gesicht begegnet dir nicht von deines verdiensts wegen / dann ich eroffnen mich waͤm ich wil one menschlichs verdienen / vnd bin on alles ansehen der person gegen einem yeden wolthaͤtig. Welche betrachtung der lauteren gnad vnnd freygeblichen guͤte Gottes / gar wol zuͦ waarer erkanntnuß Gottes dienet. Darnach fart der Herr wider für / vnnd erklaͤrt Mosi noch deütlicher / wie er sich jm fürstellen woͤlle / vnd spricht / Es wirt dir nicht zuͦgelassen werden / das du mein angesicht sehist / das ist / das du mich selb volkommenlich inn meiner substantz vnd in meinem waͤsen sehist / dieweil du noch in disem laͤben bist / denn das ist vorbehalten den saͤligen geisteren vnnd clarificierten leichnammen in der künfftigen waͤlt. Darumb so wil ich mich dir also erzeigen / Du solt auff den berg gon / da wil ich dir ein hüle zeigen in einem velsen in die solt du dich stellen / Jch aber wil mein hand auff dich leggen / das ist ein wolcken / oder dergleichen etwas / das du nitt vorzuͦ in mein angesicht so ich zuͦher tritten sehest. Mit welcher red / der Herr thuͦt wie die menschen / die gemeynlich die haͤnd vßspannend vnnd dem für die augen haltend / den sie nit woͤllend das er ein ding eigentlich vnd in der naͤhe sehe. Vnd weyter spricht der Herr / Darzwüschend wil ich für übergon / das ist / die angenommen gestallt / die menschlich bildtnuß inn deren ich mich wil sehen lassen / wirdt für übergon. Wenn ich dann für bin / vnnd nicht mehr vorzuͦ inn mein angesicht wirst moͤgen sehen / so wil ich die hand dennen thuͦn / mitt deren ich dein angesicht bedeckt hatt / denn so wirst du moͤgen den ruggen sehen diser bildtnuß / vnnd mein hinders. Das hinder Gottes aber / sind Gottes wort vnnd werck / die er hinder jhm laßt / das wir jhn darauß schetzind vnnd betrachtind. Dargegen das anschouwen deß angesichts wirt genommen für eigentliche vnnd volkomne erkanntnuß. Die aber einen allein hinden zuͦ ansehend / die moͤgend jhn nicht so gar eigentlich bekennen. Darzuͦ so hatt Gott in der nachgenden vnnd hindersten zeit seinen Sun in die waͤlt geschickt / der von dem weib geboren worden. Vnd

2084 Moses begaͤrt Gottes herrlikeyt zuͦsehen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0599" n="CCLIIII."/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">P</hi>redig.</hi></hi><lb/></fw>allen / wil ich yetzmal etwas weitlo&#x0364;uffiger
                   erkla&#x0364;ren. Die wirt beschriben Exo. am drey vnd dreißigsten vnd vier vnd
                   dreißigsten Capitel auff dise meynung. Moses erfu&#x0366;r Gottes früntliche
                   vnd gu&#x0364;te gegen jhm / vnd das er alles von jhm erlanget was er wolt / Do verwag
                   er sich auch das von Gott zu&#x0366; bega&#x0364;ren / das alle recht weysen zu&#x0366;
                   allen zeiten gewünscht vnd bega&#x0364;rt habend / namlich Gott in seinem wa&#x0364;sen vnd in
                   seiner ehr vnnd herrligkeit zu&#x0366;sehen. Dann es sprach Moses<note place="foot" n="2084"> Moses bega&#x0364;rt Gottes herrlikeyt zu&#x0366;sehen.</note> /
                   Dieweil ich mercken das du mir wol wilt / vnnd mir nützit versagen kanst
                   / so bitt ich dich / zeig mir dein herrligkeyt / das ist / ich bitt dich laß mich
                   dich also sehen vnnd anschauwen / wie du eigentlich bist inn deiner ehr vnnd
                   herrligkeyt vnnd in deinem wa&#x0364;sen. Auff dises ho&#x0364;chste bega&#x0364;ren antwortet Gott vnnd
                   sprach / Jch wil verschaffen / das all mein gu&#x0366;t vor dir übergange / vnnd wil
                   ru&#x0364;ffen deß Herren nammen / oder im nammen deß Herren vor dir. Mitt welchen worten
                   er Mosi zwey ding zu&#x0366; sagt / Das ein / All mein gu&#x0366;t wirt vor dir übergon. Das
                   ho&#x0364;chste gu&#x0366;t Gottes aber kan nützit anders sein / dann er selb Gott das ho&#x0364;chst
                   vnnd aller best gu&#x0366;t / oder das wort Gottes / das ist der geliebt Sun Gottes / in
                   dem wir glaubend verborgen sein alle scha&#x0364;tz der weißheyt / der Gottheyt / der
                   gu&#x0364;te vnnd der volkommenheyt. Dann dessen hatt Gott den augen Mosis ein sichtbare
                   menschliche form vnnd gestallt (dieweyl er im end der wa&#x0364;lt mensch solt werden)
                   fürgestellt. Das ander ist / Vnnd ich wil ru&#x0364;ffen deß Herren nammen / oder im
                   nammen deß Herren vor dir / das ist ich wil außru&#x0364;ffen die benamsung meiner
                   herrligkeyt / auß welcher du verstandist / vnnd inn deinem gemu&#x0364;t sehist / wer ich
                   seye. Damitt aber niemand dise fürtreffenliche gesicht vnnd erscheinung dem
                   verdienst Mosis zu&#x0366;schreibe / so wirt dise meynung von dem Herren darzu&#x0366; gsetzt /
                   Namlich / dise gesicht begegnet dir nicht von deines verdiensts wegen / dann ich
                   eroffnen mich wa&#x0364;m ich wil one menschlichs verdienen / vnd bin on alles ansehen der
                   person gegen einem yeden woltha&#x0364;tig. Welche betrachtung der lauteren gnad vnnd
                   freygeblichen gu&#x0364;te Gottes / gar wol zu&#x0366; waarer erkanntnuß Gottes dienet. Darnach
                   fart der Herr wider für / vnnd erkla&#x0364;rt Mosi noch deütlicher / wie er sich
                   jm fürstellen wo&#x0364;lle / vnd spricht / Es wirt dir nicht zu&#x0366;gelassen werden / das du
                   mein angesicht sehist / das ist / das du mich selb volkommenlich inn meiner
                   substantz vnd in meinem wa&#x0364;sen sehist / dieweil du noch in disem la&#x0364;ben bist / denn
                   das ist vorbehalten den sa&#x0364;ligen geisteren vnnd clarificierten leichnammen
                   in der künfftigen wa&#x0364;lt. Darumb so wil ich mich dir
                   also erzeigen / Du solt auff den berg gon / da wil ich dir ein hüle zeigen
                   in einem velsen in die solt du dich stellen / Jch aber wil mein hand auff dich
                   leggen / das ist ein wolcken / oder dergleichen etwas / das du nitt vorzu&#x0366; in mein
                   angesicht so ich zu&#x0366;her tritten sehest. Mit welcher red / der Herr thu&#x0366;t wie die
                   menschen / die gemeynlich die ha&#x0364;nd vßspannend vnnd dem für die augen haltend / den
                   sie nit wo&#x0364;llend das er ein ding eigentlich vnd in der na&#x0364;he sehe. Vnd weyter
                   spricht der Herr / Darzwüschend wil ich für übergon / das ist / die angenommen
                   gestallt / die menschlich bildtnuß inn deren ich mich wil sehen lassen / wirdt für
                   übergon. Wenn ich dann für bin / vnnd nicht mehr vorzu&#x0366; inn mein angesicht wirst
                   mo&#x0364;gen sehen / so wil ich die hand dennen thu&#x0366;n / mitt deren ich dein angesicht
                   bedeckt hatt / denn so wirst du mo&#x0364;gen den ruggen sehen diser bildtnuß / vnnd mein
                   hinders. Das hinder Gottes aber / sind Gottes wort vnnd werck / die er hinder jhm
                   laßt / das wir jhn darauß schetzind vnnd betrachtind. Dargegen das anschouwen deß
                   angesichts wirt genommen für eigentliche vnnd volkomne erkanntnuß. Die aber einen
                   allein hinden zu&#x0366; ansehend / die mo&#x0364;gend jhn nicht so gar eigentlich bekennen.
                   Darzu&#x0366; so hatt Gott in der nachgenden vnnd hindersten zeit seinen Sun in die wa&#x0364;lt
                   geschickt / der von dem weib geboren worden. Vnd<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[CCLIIII./0599] Predig. allen / wil ich yetzmal etwas weitloͤuffiger erklaͤren. Die wirt beschriben Exo. am drey vnd dreißigsten vnd vier vnd dreißigsten Capitel auff dise meynung. Moses erfuͦr Gottes früntliche vnd guͤte gegen jhm / vnd das er alles von jhm erlanget was er wolt / Do verwag er sich auch das von Gott zuͦ begaͤren / das alle recht weysen zuͦ allen zeiten gewünscht vnd begaͤrt habend / namlich Gott in seinem waͤsen vnd in seiner ehr vnnd herrligkeit zuͦsehen. Dann es sprach Moses 2084 / Dieweil ich mercken das du mir wol wilt / vnnd mir nützit versagen kanst / so bitt ich dich / zeig mir dein herrligkeyt / das ist / ich bitt dich laß mich dich also sehen vnnd anschauwen / wie du eigentlich bist inn deiner ehr vnnd herrligkeyt vnnd in deinem waͤsen. Auff dises hoͤchste begaͤren antwortet Gott vnnd sprach / Jch wil verschaffen / das all mein guͦt vor dir übergange / vnnd wil ruͤffen deß Herren nammen / oder im nammen deß Herren vor dir. Mitt welchen worten er Mosi zwey ding zuͦ sagt / Das ein / All mein guͦt wirt vor dir übergon. Das hoͤchste guͦt Gottes aber kan nützit anders sein / dann er selb Gott das hoͤchst vnnd aller best guͦt / oder das wort Gottes / das ist der geliebt Sun Gottes / in dem wir glaubend verborgen sein alle schaͤtz der weißheyt / der Gottheyt / der guͤte vnnd der volkommenheyt. Dann dessen hatt Gott den augen Mosis ein sichtbare menschliche form vnnd gestallt (dieweyl er im end der waͤlt mensch solt werden) fürgestellt. Das ander ist / Vnnd ich wil ruͤffen deß Herren nammen / oder im nammen deß Herren vor dir / das ist ich wil außruͤffen die benamsung meiner herrligkeyt / auß welcher du verstandist / vnnd inn deinem gemuͤt sehist / wer ich seye. Damitt aber niemand dise fürtreffenliche gesicht vnnd erscheinung dem verdienst Mosis zuͦschreibe / so wirt dise meynung von dem Herren darzuͦ gsetzt / Namlich / dise gesicht begegnet dir nicht von deines verdiensts wegen / dann ich eroffnen mich waͤm ich wil one menschlichs verdienen / vnd bin on alles ansehen der person gegen einem yeden wolthaͤtig. Welche betrachtung der lauteren gnad vnnd freygeblichen guͤte Gottes / gar wol zuͦ waarer erkanntnuß Gottes dienet. Darnach fart der Herr wider für / vnnd erklaͤrt Mosi noch deütlicher / wie er sich jm fürstellen woͤlle / vnd spricht / Es wirt dir nicht zuͦgelassen werden / das du mein angesicht sehist / das ist / das du mich selb volkommenlich inn meiner substantz vnd in meinem waͤsen sehist / dieweil du noch in disem laͤben bist / denn das ist vorbehalten den saͤligen geisteren vnnd clarificierten leichnammen in der künfftigen waͤlt. Darumb so wil ich mich dir also erzeigen / Du solt auff den berg gon / da wil ich dir ein hüle zeigen in einem velsen in die solt du dich stellen / Jch aber wil mein hand auff dich leggen / das ist ein wolcken / oder dergleichen etwas / das du nitt vorzuͦ in mein angesicht so ich zuͦher tritten sehest. Mit welcher red / der Herr thuͦt wie die menschen / die gemeynlich die haͤnd vßspannend vnnd dem für die augen haltend / den sie nit woͤllend das er ein ding eigentlich vnd in der naͤhe sehe. Vnd weyter spricht der Herr / Darzwüschend wil ich für übergon / das ist / die angenommen gestallt / die menschlich bildtnuß inn deren ich mich wil sehen lassen / wirdt für übergon. Wenn ich dann für bin / vnnd nicht mehr vorzuͦ inn mein angesicht wirst moͤgen sehen / so wil ich die hand dennen thuͦn / mitt deren ich dein angesicht bedeckt hatt / denn so wirst du moͤgen den ruggen sehen diser bildtnuß / vnnd mein hinders. Das hinder Gottes aber / sind Gottes wort vnnd werck / die er hinder jhm laßt / das wir jhn darauß schetzind vnnd betrachtind. Dargegen das anschouwen deß angesichts wirt genommen für eigentliche vnnd volkomne erkanntnuß. Die aber einen allein hinden zuͦ ansehend / die moͤgend jhn nicht so gar eigentlich bekennen. Darzuͦ so hatt Gott in der nachgenden vnnd hindersten zeit seinen Sun in die waͤlt geschickt / der von dem weib geboren worden. Vnd 2084 Moses begaͤrt Gottes herrlikeyt zuͦsehen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/599
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCLIIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/599>, abgerufen am 22.11.2024.