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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Drey vnd dreissigste
Dann er wil auch vns den glöubigen ein Jehouah vnd Schaddai / das ist / ein bestendige vnd ewige warheit / ein wäsen vnd läben / vnd huffechtiger schatz aller güteren sein.

2072 Darnäbend ist es aber nit on ein besondere geheimnuß / das ob er wol auch der anderen vätteren Gott gewesen / nammlich Adams / Seths / Enos / vnd besonders auch deß Enochs vnd Noes / das er doch auß denen allen die dreyheit erwellt / Abraham Jsaac vnd Jacob / vnnd zuo deren jedem insonders seinen nammen / nammlich den nammen Gottes hinzuo setzt vnd spricht / Jch bin der Gott Abrahams / der Gott Jsaacs / vnd der Gott Jacobs / dann also leert er heiter die geheimnuß der dreyheit / in der einikeit deß göttlichen wäsens / vnd das ein jede person gleicher Gottheit eeren vnd herrlikeit ist. Das ist / das der vatter warer Gott ist / der sun warer Gott ist / vnd der heilig geist warer Gott ist / vnd das die drey ein Gott sind. Dann er spricht / Jch bin Gott etc. Vonn welchem handel aber an seim ort wirt geredt werden. Diß seye nun bißhär also geredt von den nammen Gottes / auß welchem dennocht etwas erkantnuß Gottes mag genommen werden. Mir ist nit vnwüssend / das einer mit nammen Dionysius ein groß buoch geschriben hat von den nammen Gottes / aber ich achten / es verständind alle glöubigen vnd die sich der Apostolischen leer fleißend vnnd haltend / das der heiligen Apostlen jünger die Göttlichen sachen vil einfaltiger gehandlet habend. Mir ist auch wol zuo wüssen / das etliche lxxij nammen Gottes auß der heiligen gschrifft vnd vß den Cabalistischen bücheren zellend / welche ich an anderen orten erzellt hab / wil auch die fürnempsten derselben bald hernach auß dem xxxiiij Cap. Exodi mälden vnd anzeigen.

2073 Zum anderen / so wirt vns Gott durch gesichten / vnd göttliche erscheinungen in seinem wort zuo sehen / zuo schowen vnd zuo erkennen fürgestellt / als inn einer gleichnuß / in dem das er vns durch anbildungen angemaßte personen vnd gestalten für augen gesetzt wirt. Da wir aber darnebend sollend gewarnet sein / das wir nit an denen sichtbaren dingen hangind / sonder von den sichtbaren zuo den vnsichtbaren vnd geistlichen vnser gemüt erhebind. Dann Gott hatt drumb keinen leib so vil sein substantz vnd wäsen belanget / darumb das er vns in disen gesichten in menschlicher gestalt fürgestellt wirt. Es hatt auch keiner auß den heiligen vätteren vor der geburt Christi Gott darumb durch menschliche bildtnuß außgetruckt / dz er sich in den vätteren vnd Propheten in menschlicher gestalt etwan hat zuo sehen gegeben. 2074 Es ist der Anthropomorphiten stempanij / das Gott ein leib / vnd glider wie die menschen habe / damit aber sich selb niemand hierinn betriege / vnd etwan Gott etwas vngereymptes vnd vngebürlichs zuo mässe / so wil ich ewer lieb zur gewarsamme vorläsen die wort deß heiligen Augustini / die er auß reinem verstand der heiligen geschrifft / vnd auß anderer warhafften vnd auffrechten leereren zeügnußen zum Fortunatiano de uidendo Deo wider die Anthropomorphitas geschriben hatt / da spricht er also2075 / Von den glideren Gottes / deren die geschrifft vilmalen gedenckt / damit niemand meinte / wir wärind nach der form vnd gestalt dises fleisches Gott gleich / so spricht gedachte geschrifft auch das Gott flügel habe / welche wir zwar nicht habend. Darumb / wie wir den schirm Gottes verstond / so wir von seinen flüglen hörend / also wenn wir von seinen henden hörend / söllend wir sein würckung verston / vnnd wenn wir von seinen füssen hörend / söllend wir verston / sein gegenwirtikeit. Vnd so wir von seinen augen hörend / söllend wir die gesicht verston / mit deren er alles erkennt. Vnnd so wir von seinem angesicht hörend / söllend wir verston sein gerechtikeit / inn deren er bekannt wirt. Vnnd was die geschrifft dergleichen weiters von jm mäldet / halt ich alles geistlich zuo verston sein. Vnd halten nicht ich allein oder zum ersten also / sonder auch alle

2072 Geheimnuß der heiligen drifaltikeit.
2073 Von gesichten erschinungen vnd bildtnussen Gottes.
2074 Von den Anthropomorphiten.
2075 Wie Gott der keinen lyb hat glider zuogeschriben werdind.

Die Drey vnd dreissigste
Dann er wil auch vns den gloͤubigen ein Jehouah vnd Schaddai / das ist / ein bestendige vnd ewige warheit / ein waͤsen vnd laͤben / vnd huffechtiger schatz aller guͤteren sein.

2072 Darnaͤbend ist es aber nit on ein besondere geheimnuß / das ob er wol auch der anderen vaͤtteren Gott gewesen / nammlich Adams / Seths / Enos / vnd besonders auch deß Enochs vnd Noes / das er doch auß denen allen die dreyheit erwellt / Abraham Jsaac vnd Jacob / vnnd zuͦ deren jedem insonders seinen nammen / nammlich den nammen Gottes hinzuͦ setzt vnd spricht / Jch bin der Gott Abrahams / der Gott Jsaacs / vnd der Gott Jacobs / dann also leert er heiter die geheimnuß der dreyheit / in der einikeit deß goͤttlichen waͤsens / vnd das ein jede person gleicher Gottheit eeren vnd herrlikeit ist. Das ist / das der vatter warer Gott ist / der sun warer Gott ist / vnd der heilig geist warer Gott ist / vnd das die drey ein Gott sind. Dann er spricht / Jch bin Gott ꝛc. Vonn welchem handel aber an seim ort wirt geredt werden. Diß seye nun bißhaͤr also geredt von den nammen Gottes / auß welchem dennocht etwas erkantnuß Gottes mag genommen werden. Mir ist nit vnwüssend / das einer mit nammen Dionysius ein groß buͦch geschriben hat von den nammen Gottes / aber ich achten / es verstaͤndind alle gloͤubigen vnd die sich der Apostolischen leer fleißend vnnd haltend / das der heiligen Apostlen jünger die Goͤttlichen sachen vil einfaltiger gehandlet habend. Mir ist auch wol zuͦ wüssen / das etliche lxxij nammen Gottes auß der heiligen gschrifft vnd vß den Cabalistischen buͤcheren zellend / welche ich an anderen orten erzellt hab / wil auch die fürnempsten derselben bald hernach auß dem xxxiiij Cap. Exodi maͤlden vnd anzeigen.

2073 Zum anderen / so wirt vns Gott durch gesichten / vnd goͤttliche erscheinungen in seinem wort zuͦ sehen / zuͦ schowen vnd zuͦ erkennen fürgestellt / als inn einer gleichnuß / in dem das er vns durch anbildungen angemaßte personen vnd gestalten für augen gesetzt wirt. Da wir aber darnebend sollend gewarnet sein / das wir nit an denen sichtbaren dingen hangind / sonder von den sichtbaren zuͦ den vnsichtbaren vnd geistlichen vnser gemuͤt erhebind. Dann Gott hatt drumb keinen leib so vil sein substantz vnd waͤsen belanget / darumb das er vns in disen gesichten in menschlicher gestalt fürgestellt wirt. Es hatt auch keiner auß den heiligen vaͤtteren vor der geburt Christi Gott darumb durch menschliche bildtnuß außgetruckt / dz er sich in den vaͤtteren vnd Propheten in menschlicher gestalt etwan hat zuͦ sehen gegeben. 2074 Es ist der Anthropomorphiten stempanij / das Gott ein leib / vnd glider wie die menschen habe / damit aber sich selb niemand hierinn betriege / vnd etwan Gott etwas vngereymptes vnd vngebürlichs zuͦ maͤsse / so wil ich ewer lieb zur gewarsamme vorlaͤsen die wort deß heiligen Augustini / die er auß reinem verstand der heiligen geschrifft / vnd auß anderer warhafften vnd auffrechten leereren zeügnußen zum Fortunatiano de uidendo Deo wider die Anthropomorphitas geschriben hatt / da spricht er also2075 / Von den glideren Gottes / deren die geschrifft vilmalen gedenckt / damit niemand meinte / wir waͤrind nach der form vnd gestalt dises fleisches Gott gleich / so spricht gedachte geschrifft auch das Gott flügel habe / welche wir zwar nicht habend. Darumb / wie wir den schirm Gottes verstond / so wir von seinen flüglen hoͤrend / also wenn wir von seinen henden hoͤrend / soͤllend wir sein würckung verston / vnnd wenn wir von seinen fuͤssen hoͤrend / soͤllend wir verston / sein gegenwirtikeit. Vnd so wir von seinen augen hoͤrend / soͤllend wir die gesicht verston / mit deren er alles erkennt. Vnnd so wir von seinem angesicht hoͤrend / soͤllend wir verston sein gerechtikeit / inn deren er bekannt wirt. Vnnd was die geschrifft dergleichen weiters von jm maͤldet / halt ich alles geistlich zuͦ verston sein. Vnd halten nicht ich allein oder zum ersten also / sonder auch alle

2072 Geheimnuß der heiligen drifaltikeit.
2073 Von gesichten erschinungen vnd bildtnussen Gottes.
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[[252]/0596] Die Drey vnd dreissigste Dann er wil auch vns den gloͤubigen ein Jehouah vnd Schaddai / das ist / ein bestendige vnd ewige warheit / ein waͤsen vnd laͤben / vnd huffechtiger schatz aller guͤteren sein. 2072 Darnaͤbend ist es aber nit on ein besondere geheimnuß / das ob er wol auch der anderen vaͤtteren Gott gewesen / nammlich Adams / Seths / Enos / vnd besonders auch deß Enochs vnd Noes / das er doch auß denen allen die dreyheit erwellt / Abraham Jsaac vnd Jacob / vnnd zuͦ deren jedem insonders seinen nammen / nammlich den nammen Gottes hinzuͦ setzt vnd spricht / Jch bin der Gott Abrahams / der Gott Jsaacs / vnd der Gott Jacobs / dann also leert er heiter die geheimnuß der dreyheit / in der einikeit deß goͤttlichen waͤsens / vnd das ein jede person gleicher Gottheit eeren vnd herrlikeit ist. Das ist / das der vatter warer Gott ist / der sun warer Gott ist / vnd der heilig geist warer Gott ist / vnd das die drey ein Gott sind. Dann er spricht / Jch bin Gott ꝛc. Vonn welchem handel aber an seim ort wirt geredt werden. Diß seye nun bißhaͤr also geredt von den nammen Gottes / auß welchem dennocht etwas erkantnuß Gottes mag genommen werden. Mir ist nit vnwüssend / das einer mit nammen Dionysius ein groß buͦch geschriben hat von den nammen Gottes / aber ich achten / es verstaͤndind alle gloͤubigen vnd die sich der Apostolischen leer fleißend vnnd haltend / das der heiligen Apostlen jünger die Goͤttlichen sachen vil einfaltiger gehandlet habend. Mir ist auch wol zuͦ wüssen / das etliche lxxij nammen Gottes auß der heiligen gschrifft vnd vß den Cabalistischen buͤcheren zellend / welche ich an anderen orten erzellt hab / wil auch die fürnempsten derselben bald hernach auß dem xxxiiij Cap. Exodi maͤlden vnd anzeigen. 2073 Zum anderen / so wirt vns Gott durch gesichten / vnd goͤttliche erscheinungen in seinem wort zuͦ sehen / zuͦ schowen vnd zuͦ erkennen fürgestellt / als inn einer gleichnuß / in dem das er vns durch anbildungen angemaßte personen vnd gestalten für augen gesetzt wirt. Da wir aber darnebend sollend gewarnet sein / das wir nit an denen sichtbaren dingen hangind / sonder von den sichtbaren zuͦ den vnsichtbaren vnd geistlichen vnser gemuͤt erhebind. Dann Gott hatt drumb keinen leib so vil sein substantz vnd waͤsen belanget / darumb das er vns in disen gesichten in menschlicher gestalt fürgestellt wirt. Es hatt auch keiner auß den heiligen vaͤtteren vor der geburt Christi Gott darumb durch menschliche bildtnuß außgetruckt / dz er sich in den vaͤtteren vnd Propheten in menschlicher gestalt etwan hat zuͦ sehen gegeben. 2074 Es ist der Anthropomorphiten stempanij / das Gott ein leib / vnd glider wie die menschen habe / damit aber sich selb niemand hierinn betriege / vnd etwan Gott etwas vngereymptes vnd vngebürlichs zuͦ maͤsse / so wil ich ewer lieb zur gewarsamme vorlaͤsen die wort deß heiligen Augustini / die er auß reinem verstand der heiligen geschrifft / vnd auß anderer warhafften vnd auffrechten leereren zeügnußen zum Fortunatiano de uidendo Deo wider die Anthropomorphitas geschriben hatt / da spricht er also 2075 / Von den glideren Gottes / deren die geschrifft vilmalen gedenckt / damit niemand meinte / wir waͤrind nach der form vnd gestalt dises fleisches Gott gleich / so spricht gedachte geschrifft auch das Gott flügel habe / welche wir zwar nicht habend. Darumb / wie wir den schirm Gottes verstond / so wir von seinen flüglen hoͤrend / also wenn wir von seinen henden hoͤrend / soͤllend wir sein würckung verston / vnnd wenn wir von seinen fuͤssen hoͤrend / soͤllend wir verston / sein gegenwirtikeit. Vnd so wir von seinen augen hoͤrend / soͤllend wir die gesicht verston / mit deren er alles erkennt. Vnnd so wir von seinem angesicht hoͤrend / soͤllend wir verston sein gerechtikeit / inn deren er bekannt wirt. Vnnd was die geschrifft dergleichen weiters von jm maͤldet / halt ich alles geistlich zuͦ verston sein. Vnd halten nicht ich allein oder zum ersten also / sonder auch alle 2072 Geheimnuß der heiligen drifaltikeit. 2073 Von gesichten erschinungen vnd bildtnussen Gottes. 2074 Von den Anthropomorphiten. 2075 Wie Gott der keinen lyb hat glider zuͦgeschriben werdind.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [252]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/596>, abgerufen am 22.11.2024.