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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
lendet sich nit auff die werck / dann die sünder erkennend in jhnen selbs nichts anders dann sünd / dann sie empfindend das sie gantz vnnd gar verderbt / vnnd darumb so fliehend sie zuo der barmhertzikeit Gottes / deren verheissungen glaubend sie / vnd hoffend vergebens gnad zuo erlangen / vnd das sie von Christi wegen auffgenommen seyend in die zal der kinderen Gottes. Vnd hie wurde ich mer reden von dem glauben in den Herren Jesum / von der verzeihung der sünden / vnd erbschafft deß ewigen läbens / so ich sölichs nit da oben in der ersten predgenen nach der lenge gethon hette. Hierauß nemmend wir nun an eim fürgang ab / dz daß Euangelion nit auffrichtig geprediget werde / so man lert das daß läben in Christo vns von wegen vnser wercken vnd verdiensten mitgeteilt werde. Dann vergebens auß gnaden one alles ansehen vnserer wercken / es seye vorgender oder nachgender / werdend wir sälig durch den glauben.

1891 Vnd wiewol ich disen handel in disen vnseren predgenen nun ein mal oder zwey tractiert / noch dieweil der zwäck der Euangelischen leer darinnen stat / vnd dises stuck / nammlich das Christus durch den glauben vnd nit durch die werck empfangen werde / von vilen hefftig widerfochten wirt / so wil ich allein zwey ort / die aber gantz heiter sind zuo erleüterung vnd bestätigung desselben anzühen / das ein / auß dem Euangelio Christi vnsers Herren / das ander auß den Epistlen deß heiligen Pauli.

1892 Zum ersten als vnser Herr Jesus Christus ein summ deß waren heilß wöllen leeren vnd angeben / das ist / das Euangelium deß läbens dem Nicodemo im Euangelio Joannis1893 wöllen verkünden / Da facht er an von der buoß / vnd nimpt den Nicodemum jm selbst gar vnd gantz / vnd laßt jm keine verdienst auff die er vertrauwen möchte. Dann mit dem dz er die erste geburt deß menschen gäntzlich verdampt / als die zuo erlangung deß ewigen läbens nützit bringe / da laßt er je Nicodemo nützit überigs / darinnen er sich rümen möge. Dann er spricht heiter / Warlich warlich sag ich dir / es seye dann jemand widergeboren vonn oben herab / so mag er das reich Gottes nit sehen. 1894So nun die erste geburt vnnd jhr vermögen zum reych Gottes möchtind fürderen / was hette es der anderen geburt bedörffen? Dise andere geburt geschicht durch mittel deß heiligen geists / der von himmel in vnsere hertzen gegossen / vns ynfürt in erkantnuß vnser selbs / also das wir sehend vnd steyff haltend / ja auch empfindend / das inn vnserem fleisch kein läben noch gerechtikeit ist / vnnd das deßhalb niemand durch seine eignen krefft vnnd verdienst sälig werde. Wie denn? Da fart der geist für / vnnd leert weyter / wie dann auch die stimm deß Euangelij aussen für lautet / das wir auß glauben durch den verdienst deß Suns Gottes sälig werdind. Dann es spricht der Herr im Euangelio1895 / Niemands fart gen himmel / dann der vonn himmel herab kommen ist / der Sun deß menschen der im himmel ist. Vnnd noch heiterer an einem anderen ort1896 / Niemand kumpt zum vatter dann durch mich. Vnnd widerumb zuo Nicodemo / Wie Moses in der wüste den schlangen erhöhet / also muoß deß menschen Sun erhöcht werden / auff das ein jeglicher der in jn glaubt nit verloren werde / sonnder habe das ewig läben. Moses aber hanckt inn der wüste den schlangen auff zum heil deren die vom gifft vnd biß der schlangen sturbend. Dann welche von den brennnateren gstochen wurdend / die sturbend von stund an. Wenn aber jemand vergifft was vnd den Ehrinen schlangen ansach / so schüd jm das gifft nichts vnd starb nit. Vnd wz im gantzen läger der Jsraeliten kein andere artzney / dann dise einige / wär die verachtet der starb. Dann es mocht die krafft deß giffts mit keinem gebätt oder opfer / mit keinem kraut wie gsund es joch wäre / noch mit einicher anderer artzney oder weyß abgetriben / vnd deß sterbenden läben erhalten werden. Wer der gfar deß tods entrünnen wolt / der muoßt den auffgehenckten Ehrinen schlangen ansehen.

1891 Das Christus durch den glauben nit durch die werck empfangen vnd ergriffen werde.
1892 Wie Christus das Euangelium geprediget.
1893 Joan.3.
1894 Vonn der widergeburt wirt hernach weitlöuffiger geredt in der predig vonn der buoß.
1895 Joan.3.
1896 Johan.14.

Predig.
lendet sich nit auff die werck / dann die sünder erkennend in jhnen selbs nichts anders dann sünd / dann sie empfindend das sie gantz vnnd gar verderbt / vnnd darumb so fliehend sie zuͦ der barmhertzikeit Gottes / deren verheissungen glaubend sie / vnd hoffend vergebens gnad zuͦ erlangen / vnd das sie von Christi wegen auffgenommen seyend in die zal der kinderen Gottes. Vnd hie wurde ich mer reden von dem glauben in den Herren Jesum / von der verzeihung der sünden / vnd erbschafft deß ewigen laͤbens / so ich soͤlichs nit da oben in der ersten predgenen nach der lenge gethon hette. Hierauß nemmend wir nun an eim fürgang ab / dz daß Euangelion nit auffrichtig geprediget werde / so man lert das daß laͤben in Christo vns von wegen vnser wercken vnd verdiensten mitgeteilt werde. Dann vergebens auß gnaden one alles ansehen vnserer wercken / es seye vorgender oder nachgender / werdend wir saͤlig durch den glauben.

1891 Vnd wiewol ich disen handel in disen vnseren predgenen nun ein mal oder zwey tractiert / noch dieweil der zwaͤck der Euangelischen leer darinnen stat / vnd dises stuck / nammlich das Christus durch den glauben vnd nit durch die werck empfangen werde / von vilen hefftig widerfochten wirt / so wil ich allein zwey ort / die aber gantz heiter sind zuͦ erleüterung vnd bestaͤtigung desselben anzühen / das ein / auß dem Euangelio Christi vnsers Herren / das ander auß den Epistlen deß heiligen Pauli.

1892 Zum ersten als vnser Herr Jesus Christus ein summ deß waren heilß woͤllen leeren vnd angeben / das ist / das Euangelium deß laͤbens dem Nicodemo im Euangelio Joannis1893 woͤllen verkünden / Da facht er an von der buͦß / vnd nimpt den Nicodemum jm selbst gar vnd gantz / vnd laßt jm keine verdienst auff die er vertrauwen moͤchte. Dann mit dem dz er die erste geburt deß menschen gaͤntzlich verdampt / als die zuͦ erlangung deß ewigen laͤbens nützit bringe / da laßt er je Nicodemo nützit überigs / darinnen er sich ruͤmen moͤge. Dann er spricht heiter / Warlich warlich sag ich dir / es seye dann jemand widergeboren vonn oben herab / so mag er das reich Gottes nit sehen. 1894So nun die erste geburt vnnd jhr vermoͤgen zum reych Gottes moͤchtind fürderen / was hette es der anderen geburt bedoͤrffen? Dise andere geburt geschicht durch mittel deß heiligen geists / der von himmel in vnsere hertzen gegossen / vns ynfuͤrt in erkantnuß vnser selbs / also das wir sehend vnd steyff haltend / ja auch empfindend / das inn vnserem fleisch kein laͤben noch gerechtikeit ist / vnnd das deßhalb niemand durch seine eignen krefft vnnd verdienst saͤlig werde. Wie denn? Da fart der geist für / vnnd leert weyter / wie dann auch die stimm deß Euangelij aussen für lautet / das wir auß glauben durch den verdienst deß Suns Gottes saͤlig werdind. Dann es spricht der Herr im Euangelio1895 / Niemands fart gen himmel / dann der vonn himmel herab kommen ist / der Sun deß menschen der im himmel ist. Vnnd noch heiterer an einem anderen ort1896 / Niemand kumpt zum vatter dann durch mich. Vnnd widerumb zuͦ Nicodemo / Wie Moses in der wuͤste den schlangen erhoͤhet / also muͦß deß menschen Sun erhoͤcht werden / auff das ein jeglicher der in jn glaubt nit verloren werde / sonnder habe das ewig laͤben. Moses aber hanckt inn der wuͤste den schlangen auff zum heil deren die vom gifft vnd biß der schlangen sturbend. Dann welche von den brennnateren gstochen wurdend / die sturbend von stund an. Wenn aber jemand vergifft was vnd den Ehrinen schlangen ansach / so schüd jm das gifft nichts vnd starb nit. Vnd wz im gantzen laͤger der Jsraeliten kein andere artzney / dann dise einige / waͤr die verachtet der starb. Dann es mocht die krafft deß giffts mit keinem gebaͤtt oder opfer / mit keinem kraut wie gsund es joch waͤre / noch mit einicher anderer artzney oder weyß abgetriben / vnd deß sterbenden laͤben erhalten werden. Wer der gfar deß tods entrünnen wolt / der muͦßt den auffgehenckten Ehrinen schlangen ansehen.

1891 Das Christus durch den glauben nit durch die werck empfangen vnd ergriffen werde.
1892 Wie Christus das Euangelium geprediget.
1893 Joan.3.
1894 Vonn der widergeburt wirt hernach weitloͤuffiger geredt in der predig vonn der buͦß.
1895 Joan.3.
1896 Johan.14.
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[CCXXVIII./0547] Predig. lendet sich nit auff die werck / dann die sünder erkennend in jhnen selbs nichts anders dann sünd / dann sie empfindend das sie gantz vnnd gar verderbt / vnnd darumb so fliehend sie zuͦ der barmhertzikeit Gottes / deren verheissungen glaubend sie / vnd hoffend vergebens gnad zuͦ erlangen / vnd das sie von Christi wegen auffgenommen seyend in die zal der kinderen Gottes. Vnd hie wurde ich mer reden von dem glauben in den Herren Jesum / von der verzeihung der sünden / vnd erbschafft deß ewigen laͤbens / so ich soͤlichs nit da oben in der ersten predgenen nach der lenge gethon hette. Hierauß nemmend wir nun an eim fürgang ab / dz daß Euangelion nit auffrichtig geprediget werde / so man lert das daß laͤben in Christo vns von wegen vnser wercken vnd verdiensten mitgeteilt werde. Dann vergebens auß gnaden one alles ansehen vnserer wercken / es seye vorgender oder nachgender / werdend wir saͤlig durch den glauben. 1891 Vnd wiewol ich disen handel in disen vnseren predgenen nun ein mal oder zwey tractiert / noch dieweil der zwaͤck der Euangelischen leer darinnen stat / vnd dises stuck / nammlich das Christus durch den glauben vnd nit durch die werck empfangen werde / von vilen hefftig widerfochten wirt / so wil ich allein zwey ort / die aber gantz heiter sind zuͦ erleüterung vnd bestaͤtigung desselben anzühen / das ein / auß dem Euangelio Christi vnsers Herren / das ander auß den Epistlen deß heiligen Pauli. 1892 Zum ersten als vnser Herr Jesus Christus ein summ deß waren heilß woͤllen leeren vnd angeben / das ist / das Euangelium deß laͤbens dem Nicodemo im Euangelio Joannis 1893 woͤllen verkünden / Da facht er an von der buͦß / vnd nimpt den Nicodemum jm selbst gar vnd gantz / vnd laßt jm keine verdienst auff die er vertrauwen moͤchte. Dann mit dem dz er die erste geburt deß menschen gaͤntzlich verdampt / als die zuͦ erlangung deß ewigen laͤbens nützit bringe / da laßt er je Nicodemo nützit überigs / darinnen er sich ruͤmen moͤge. Dann er spricht heiter / Warlich warlich sag ich dir / es seye dann jemand widergeboren vonn oben herab / so mag er das reich Gottes nit sehen. 1894So nun die erste geburt vnnd jhr vermoͤgen zum reych Gottes moͤchtind fürderen / was hette es der anderen geburt bedoͤrffen? Dise andere geburt geschicht durch mittel deß heiligen geists / der von himmel in vnsere hertzen gegossen / vns ynfuͤrt in erkantnuß vnser selbs / also das wir sehend vnd steyff haltend / ja auch empfindend / das inn vnserem fleisch kein laͤben noch gerechtikeit ist / vnnd das deßhalb niemand durch seine eignen krefft vnnd verdienst saͤlig werde. Wie denn? Da fart der geist für / vnnd leert weyter / wie dann auch die stimm deß Euangelij aussen für lautet / das wir auß glauben durch den verdienst deß Suns Gottes saͤlig werdind. Dann es spricht der Herr im Euangelio 1895 / Niemands fart gen himmel / dann der vonn himmel herab kommen ist / der Sun deß menschen der im himmel ist. Vnnd noch heiterer an einem anderen ort 1896 / Niemand kumpt zum vatter dann durch mich. Vnnd widerumb zuͦ Nicodemo / Wie Moses in der wuͤste den schlangen erhoͤhet / also muͦß deß menschen Sun erhoͤcht werden / auff das ein jeglicher der in jn glaubt nit verloren werde / sonnder habe das ewig laͤben. Moses aber hanckt inn der wuͤste den schlangen auff zum heil deren die vom gifft vnd biß der schlangen sturbend. Dann welche von den brennnateren gstochen wurdend / die sturbend von stund an. Wenn aber jemand vergifft was vnd den Ehrinen schlangen ansach / so schüd jm das gifft nichts vnd starb nit. Vnd wz im gantzen laͤger der Jsraeliten kein andere artzney / dann dise einige / waͤr die verachtet der starb. Dann es mocht die krafft deß giffts mit keinem gebaͤtt oder opfer / mit keinem kraut wie gsund es joch waͤre / noch mit einicher anderer artzney oder weyß abgetriben / vnd deß sterbenden laͤben erhalten werden. Wer der gfar deß tods entrünnen wolt / der muͦßt den auffgehenckten Ehrinen schlangen ansehen. 1891 Das Christus durch den glauben nit durch die werck empfangen vnd ergriffen werde. 1892 Wie Christus das Euangelium geprediget. 1893 Joan.3. 1894 Vonn der widergeburt wirt hernach weitloͤuffiger geredt in der predig vonn der buͦß. 1895 Joan.3. 1896 Johan.14.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCXXVIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/547>, abgerufen am 22.11.2024.