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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
gemeinlich die gnad Gottes / verzeihung der sünden / vnd das ewig läben verkündet. Vnnd ob diser meinung müssend wir vnnsere gemüter befestnen mit dem wort Gottes / vnd zuosammen läsen etliche heitere ort der heiligen geschrifft / die nit zweyffelhafft oder dunckel seyend. Als dergleichen sind dise sprüch Gen. xxij. Jnn deinem samen söllend gebenedeyet werden alle völcker der erden. Jtem Joelis ij. Wer den namen deß Herren anrüfft / der wirt sälig werden. Esa. liij. Wir alle habend geirret wie die schaff / aber Gott hat auff jn all vnser sünd gelegt. Esa. lv. Jr alle die dürstet kömmend zuo den wasseren. Vnd der gleichen meer zeügnüssen / deren im alten testament vnzalbar vil sind. Jm Euangelio spricht der Herr / Ein jeder der bittet / dem wirt / vnd der suocht / dem wirt auffgethon etc. Mat. am vij. cap. Jtem Mat. xj. cap. Kömmend zuo mir alle die jr beschwärt vnd beladen sind / vnd ich wil euch erquicken. Mat. xxviij. Leerend alle völcker / vnd tauffend sie in den nammen deß vatters etc. Mar. am xvj. Gond hin in die gantz wält vnd predigend das Euangelion allen creaturen / welcher glaubt vnd getaufft wirt / der wirt sälig. Joan. iij. cap. Also hat Gott die wält geliebet / dz er seinen eingebornen sun gäben / auff dz wer in jn glaub nit verderbe / sonder habe das ewig läben. So spricht der h. Apostel Petrus in den geschichten der Apostlen / Jch erfar in der warheit / das Gott die person nit ansicht / sonder in allerley volcks wer jn förchtet vnd recht thuot / der ist jm angenäm Act. x. Vnd Paulus zun Röm. iij. cap. Die gerechtikeit Gottes kumpt durch den glauben in Jesum Christum zuo allen vnd auff alle die da glaubend. Vnd im x. cap. Es ist ein einiger Herr jr aller / reich vber alle die jn anrüffend. Jtem in der Epistel zum Tito spricht er / es ist erschinen die heilsamm gnad Gottes allen menschen. Vnd in der j. zum Timoth. am ij. cap. Gott wil dz alle menschen sälig werdind / vnd zuo erkantnuß der warheit kommind. Dise vnd dergleichen zeügnussen sind zwar gantz heiter / das sich alle glöubigen sicher darauff verlassen mögend.

1880 So du aber fragst / wie es kömme dz nit jederman sälig werde / so doch der Herr wil das alle menschen sälig werdind vnd zuo erkantnuß der warheit kommind / so antwortet der Herr im Euangelio vnd spricht / vil sind berüfft / aber wenig außerwellt. Welches er noch heiterer außlegt Luc. am xiiij. cap. Da er in einer parabel die vrsachen anzeigt / warumb ein grosser theil der wält das ewig heil nit erlange / darumb nammlich dz sie dz jrdisch vnd zergencklich höher haltend dann dz himmelisch. Dann es wendet ein jeder etwz besonders seiner vnghorsamme für / Der hat ein hof kaufft / der ein par ochsen / einer hat gewibet etc. Also spricht der Herr im Euangelio Joannis1881 / Dz ist die verdamnuß / dz daß liecht in dise welt kommen ist / vnd die menschen habend die finsternuß lieber gehept dann dz liecht. Mit diser Euangelischen leer stimpt auch die Apostolisch red ij. Cor. iiij. Vnd in der j. zum Timoth. am iiij. cap. spricht der Apostel / 1882 Gott ist ein säligmacher aller menschen / fürnemmlich aber der glöubigen. Darauß sehend wir / dz Gott von vnser jedem in der predig seines Euangelij glauben erforderet / sittenmal auch sonst offenbar ist / das wir durch den glauben aller güteren Christi teilhafftig werdend. Vnd ist deßhalb ein correlation zwüschend dem glauben vnd dem Euangelio / das eins das ander erforderet. Dann im Euangelio Marci1883 setzt der Herr den glauben vnd die predig deß Euangelij zuo sammen. Vnnd Paulus spricht1884 / das jhm der dienst deß Euangelions befolhen seye zur ghorsamme deß glaubens. Jtem / das Euangelion seye die krafft Gottes zum heil einem jeden der glaubt. Jtem so zeigt er zun Römeren am zehenden Capitel durch ein feine ordnung an / das daß Euangelium mit glauben werde gefasset. Damit aber der glaub inn den hertzen der menschen recht möge gepflantzet werden / so ist von nöten das die predig der buoß vorgange. Darumb hab ich in der beschreibung deß Euangelij zum end gesetzt / so verr das wir vnsere sünd erkennind /

1880 Warumb nit alle menschen sälig werdind.
1881 Joan.3.
1882 Die glöubigen werdend sälig.
1883 Mar.16.
1884 Rom.1.

Predig.
gemeinlich die gnad Gottes / verzeihung der sünden / vnd das ewig laͤben verkündet. Vnnd ob diser meinung muͤssend wir vnnsere gemuͤter befestnen mit dem wort Gottes / vnd zuͦsammen laͤsen etliche heitere ort der heiligen geschrifft / die nit zweyffelhafft oder dunckel seyend. Als dergleichen sind dise sprüch Gen. xxij. Jnn deinem samen soͤllend gebenedeyet werden alle voͤlcker der erden. Jtem Joelis ij. Wer den namen deß Herren anruͤfft / der wirt saͤlig werden. Esa. liij. Wir alle habend geirret wie die schaff / aber Gott hat auff jn all vnser sünd gelegt. Esa. lv. Jr alle die dürstet koͤmmend zuͦ den wasseren. Vnd der gleichen meer zeügnüssen / deren im alten testament vnzalbar vil sind. Jm Euangelio spricht der Herr / Ein jeder der bittet / dem wirt / vnd der suͦcht / dem wirt auffgethon ꝛc. Mat. am vij. cap. Jtem Mat. xj. cap. Koͤmmend zuͦ mir alle die jr beschwaͤrt vnd beladen sind / vnd ich wil euch erquicken. Mat. xxviij. Leerend alle voͤlcker / vnd tauffend sie in den nammen deß vatters ꝛc. Mar. am xvj. Gond hin in die gantz waͤlt vnd predigend das Euangelion allen creaturen / welcher glaubt vnd getaufft wirt / der wirt saͤlig. Joan. iij. cap. Also hat Gott die waͤlt geliebet / dz er seinen eingebornen sun gaͤben / auff dz wer in jn glaub nit verderbe / sonder habe das ewig laͤben. So spricht der h. Apostel Petrus in den geschichten der Apostlen / Jch erfar in der warheit / das Gott die person nit ansicht / sonder in allerley volcks wer jn foͤrchtet vnd recht thuͦt / der ist jm angenaͤm Act. x. Vnd Paulus zun Roͤm. iij. cap. Die gerechtikeit Gottes kumpt durch den glauben in Jesum Christum zuͦ allen vnd auff alle die da glaubend. Vnd im x. cap. Es ist ein einiger Herr jr aller / reich vber alle die jn anruͤffend. Jtem in der Epistel zum Tito spricht er / es ist erschinen die heilsamm gnad Gottes allen menschen. Vnd in der j. zum Timoth. am ij. cap. Gott wil dz alle menschen saͤlig werdind / vnd zuͦ erkantnuß der warheit kommind. Dise vnd dergleichen zeügnussen sind zwar gantz heiter / das sich alle gloͤubigen sicher darauff verlassen moͤgend.

1880 So du aber fragst / wie es koͤmme dz nit jederman saͤlig werde / so doch der Herr wil das alle menschen saͤlig werdind vnd zuͦ erkantnuß der warheit kommind / so antwortet der Herr im Euangelio vnd spricht / vil sind beruͤfft / aber wenig außerwellt. Welches er noch heiterer außlegt Luc. am xiiij. cap. Da er in einer parabel die vrsachen anzeigt / warumb ein grosser theil der waͤlt das ewig heil nit erlange / darumb nammlich dz sie dz jrdisch vnd zergencklich hoͤher haltend dann dz himmelisch. Dann es wendet ein jeder etwz besonders seiner vnghorsamme für / Der hat ein hof kaufft / der ein par ochsen / einer hat gewibet ꝛc. Also spricht der Herr im Euangelio Joannis1881 / Dz ist die verdamnuß / dz daß liecht in dise welt kommen ist / vnd die menschen habend die finsternuß lieber gehept dann dz liecht. Mit diser Euangelischen leer stimpt auch die Apostolisch red ij. Cor. iiij. Vnd in der j. zum Timoth. am iiij. cap. spricht der Apostel / 1882 Gott ist ein saͤligmacher aller menschen / fürnemmlich aber der gloͤubigen. Darauß sehend wir / dz Gott von vnser jedem in der predig seines Euangelij glauben erforderet / sittenmal auch sonst offenbar ist / das wir durch den glauben aller guͤteren Christi teilhafftig werdend. Vnd ist deßhalb ein correlation zwüschend dem glauben vnd dem Euangelio / das eins das ander erforderet. Dann im Euangelio Marci1883 setzt der Herr den glauben vnd die predig deß Euangelij zuͦ sammen. Vnnd Paulus spricht1884 / das jhm der dienst deß Euangelions befolhen seye zur ghorsamme deß glaubens. Jtem / das Euangelion seye die krafft Gottes zum heil einem jeden der glaubt. Jtem so zeigt er zun Roͤmeren am zehenden Capitel durch ein feine ordnung an / das daß Euangelium mit glauben werde gefasset. Damit aber der glaub inn den hertzen der menschen recht moͤge gepflantzet werden / so ist von noͤten das die predig der buͦß vorgange. Darumb hab ich in der beschreibung deß Euangelij zum end gesetzt / so verr das wir vnsere sünd erkennind /

1880 Warumb nit alle menschen saͤlig werdind.
1881 Joan.3.
1882 Die gloͤubigen werdend saͤlig.
1883 Mar.16.
1884 Rom.1.
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                   eingebornen sun ga&#x0364;ben / auff dz wer in jn glaub nit verderbe / sonder habe das
                   ewig la&#x0364;ben. So spricht der h. Apostel Petrus in den geschichten der Apostlen / Jch
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                   Tito spricht er / es ist erschinen die heilsamm gnad Gottes allen
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                   werdind / vnd zu&#x0366; erkantnuß der warheit kommind. Dise vnd dergleichen zeügnussen
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[CCXXVII./0545] Predig. gemeinlich die gnad Gottes / verzeihung der sünden / vnd das ewig laͤben verkündet. Vnnd ob diser meinung muͤssend wir vnnsere gemuͤter befestnen mit dem wort Gottes / vnd zuͦsammen laͤsen etliche heitere ort der heiligen geschrifft / die nit zweyffelhafft oder dunckel seyend. Als dergleichen sind dise sprüch Gen. xxij. Jnn deinem samen soͤllend gebenedeyet werden alle voͤlcker der erden. Jtem Joelis ij. Wer den namen deß Herren anruͤfft / der wirt saͤlig werden. Esa. liij. Wir alle habend geirret wie die schaff / aber Gott hat auff jn all vnser sünd gelegt. Esa. lv. Jr alle die dürstet koͤmmend zuͦ den wasseren. Vnd der gleichen meer zeügnüssen / deren im alten testament vnzalbar vil sind. Jm Euangelio spricht der Herr / Ein jeder der bittet / dem wirt / vnd der suͦcht / dem wirt auffgethon ꝛc. Mat. am vij. cap. Jtem Mat. xj. cap. Koͤmmend zuͦ mir alle die jr beschwaͤrt vnd beladen sind / vnd ich wil euch erquicken. Mat. xxviij. Leerend alle voͤlcker / vnd tauffend sie in den nammen deß vatters ꝛc. Mar. am xvj. Gond hin in die gantz waͤlt vnd predigend das Euangelion allen creaturen / welcher glaubt vnd getaufft wirt / der wirt saͤlig. Joan. iij. cap. Also hat Gott die waͤlt geliebet / dz er seinen eingebornen sun gaͤben / auff dz wer in jn glaub nit verderbe / sonder habe das ewig laͤben. So spricht der h. Apostel Petrus in den geschichten der Apostlen / Jch erfar in der warheit / das Gott die person nit ansicht / sonder in allerley volcks wer jn foͤrchtet vnd recht thuͦt / der ist jm angenaͤm Act. x. Vnd Paulus zun Roͤm. iij. cap. Die gerechtikeit Gottes kumpt durch den glauben in Jesum Christum zuͦ allen vnd auff alle die da glaubend. Vnd im x. cap. Es ist ein einiger Herr jr aller / reich vber alle die jn anruͤffend. Jtem in der Epistel zum Tito spricht er / es ist erschinen die heilsamm gnad Gottes allen menschen. Vnd in der j. zum Timoth. am ij. cap. Gott wil dz alle menschen saͤlig werdind / vnd zuͦ erkantnuß der warheit kommind. Dise vnd dergleichen zeügnussen sind zwar gantz heiter / das sich alle gloͤubigen sicher darauff verlassen moͤgend. 1880 So du aber fragst / wie es koͤmme dz nit jederman saͤlig werde / so doch der Herr wil das alle menschen saͤlig werdind vnd zuͦ erkantnuß der warheit kommind / so antwortet der Herr im Euangelio vnd spricht / vil sind beruͤfft / aber wenig außerwellt. Welches er noch heiterer außlegt Luc. am xiiij. cap. Da er in einer parabel die vrsachen anzeigt / warumb ein grosser theil der waͤlt das ewig heil nit erlange / darumb nammlich dz sie dz jrdisch vnd zergencklich hoͤher haltend dann dz himmelisch. Dann es wendet ein jeder etwz besonders seiner vnghorsamme für / Der hat ein hof kaufft / der ein par ochsen / einer hat gewibet ꝛc. Also spricht der Herr im Euangelio Joannis 1881 / Dz ist die verdamnuß / dz daß liecht in dise welt kommen ist / vnd die menschen habend die finsternuß lieber gehept dann dz liecht. Mit diser Euangelischen leer stimpt auch die Apostolisch red ij. Cor. iiij. Vnd in der j. zum Timoth. am iiij. cap. spricht der Apostel / 1882 Gott ist ein saͤligmacher aller menschen / fürnemmlich aber der gloͤubigen. Darauß sehend wir / dz Gott von vnser jedem in der predig seines Euangelij glauben erforderet / sittenmal auch sonst offenbar ist / das wir durch den glauben aller guͤteren Christi teilhafftig werdend. Vnd ist deßhalb ein correlation zwüschend dem glauben vnd dem Euangelio / das eins das ander erforderet. Dann im Euangelio Marci 1883 setzt der Herr den glauben vnd die predig deß Euangelij zuͦ sammen. Vnnd Paulus spricht 1884 / das jhm der dienst deß Euangelions befolhen seye zur ghorsamme deß glaubens. Jtem / das Euangelion seye die krafft Gottes zum heil einem jeden der glaubt. Jtem so zeigt er zun Roͤmeren am zehenden Capitel durch ein feine ordnung an / das daß Euangelium mit glauben werde gefasset. Damit aber der glaub inn den hertzen der menschen recht moͤge gepflantzet werden / so ist von noͤten das die predig der buͦß vorgange. Darumb hab ich in der beschreibung deß Euangelij zum end gesetzt / so verr das wir vnsere sünd erkennind / 1880 Warumb nit alle menschen saͤlig werdind. 1881 Joan.3. 1882 Die gloͤubigen werdend saͤlig. 1883 Mar.16. 1884 Rom.1.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCXXVII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/545>, abgerufen am 22.11.2024.