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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Dreissigste
hasset Gott / vnd die jnn förchtend die werdends auch nitt lieben. Worumb kerend wir dann vnsere rechnung nitt vmb / vnnd schliessend als mär also / wie es dann an jmm selb ist / nammlich / Gott hatt auß seiner güte vnnd freyen gab / nach welcher er begärt von allen menschen angenommen zewerden / vnd sich selb mencklichem zur säligkeit zuo übergeben / von ewigkeit har fürgenommen vnd beschlossen / das er den menschen welte erschaffen nach seiner bildtnuß vnd gleichnuß. Dieweyl er aber vorhin gesehen / das er fallen wurde in die lasterhafft knechtschafft / so hatt er einen erlöser eben auß der selbigen seiner gnad vnnd güte fürordnet / damit er sich also vns mitteilte / vnd wir seyn genad loptind vnnd preißtind / vnnd seiner güte dancketind. Vnd also hatt Gott das / daß wir gesündet / vnd zuo vnserem verderben gerichtet hattend / wider vmgekert / vnd gerichtet zuo vnserem guoten vnd zuo vnserem heil. Gleich wie man auch von Gott lißt das er vorzeyten thon imm handel Josephs vnnd seiner brüderen / welches diser dingen ein vorbild was. Also söllend wir die disputation diß gantzen handels dahin richten / das Gott allein alle ehr gegeben werde / vns aber nichts dann scham vnd schmach.

1722 Zum letsten sind noch ettliche ort der geschrifft überig an eim fürgang zuo erklären. Paulus der Apostel spricht zwar / Gott hatt sy übergeben in ein verkerten sinn. Das übergäben aber / wie auch der heilig Augustinus sagt / ist ein werck deß gerichts vnd der gerechtigkeit. Dann sy warend wirdig / das sy in ein verkerten sinn übergeben wurdind. Die vrsach gat vor in den worten deß Apostels / dann Gott hatt sich jnen geoffenbaret / sy aber sind nitt nun Gott vndanckbar gewesen / sonder habend sich auch vil me auff jr weyßheit verlassen / vnd Gott weiß nitt was Gotts diensts wellen aufftrucken. Darumb dz sy jnnen wurdind vnd sähind dz sy narren vnd gottloß wärind / so hat sy Gott übergeben in schantliche begirden. Also wolt der künig Amazias den Herren nitt hören / dann Gott hatt jm fürgenommen seine laster zuo straffen / wie man lißt iiij. Reg. xiiij. cap. vnd ij. Par. xxx. Also hatt der Herr die falschen Propheten mitt dem schwindelgeist getränckt / die habennd Egypten verfürt Esa. xix. Also ist der geist der verfürer / oder teüfel außgangen von dem Herren deß gerichts1723 / vnd ist gewesen ein lugenhaffter geist in dem mund aller Propheten iij. Reg. am letsten Capitel. Diß alles thuot der Herr auß billichem vnnd heiligem vrtheil.

1724 Jm wirt auch zuogäben / das er verblende / so offt er nammlich das liecht der warheit / so mans verachtet / entzücht vnd hin nimpt / vnd die so an der finsternuß fröud habend / in der finsternuß verwirt hangen laßt / Dan dennzmal laßt er den vngl^ubigen vnd vndanckbaren sein wort zum vrtheil verkündigen. Also leert vns die Euangelisch vnnd Apostolisch leer hievon halten. Dises spricht der Herr selb / Jst die verdamnuß / das das liecht in die wält kommen ist / vnnd die wält liebet die finsternuß meer dann das liecht. Vnnd Paulus der Apostel Christi / Jst vnser Euangelium verdeckt / so ists in denen die verloren werdend verdeckt / vnder welchen der Gott diser wält verblendet hatt der vnglöubigen sinn.etc.

1725 Auff dise weyß stat auch von Gott das er verherte. Dann so der Herr einen menschen berüfft / vnd er widerlegt sich aber / vnd machet sich selb vngeschickt zum reych der himmlen / so laßt er inn jmm selb / welches anders nichts ist / dann den menschen seiner eignen verderpten natur lassen / nach welcher der mensch ein steine hertz hatt / das allein durch die gnad Gottes weich vnnd zogenlich gemachet wirt. Darumb das entziehen der genaden / ist die verhertung / vnd so wir vns selb gelassen werdend / so werdend wir verhertet. Pharao der künig in Egypten hatt mitt dem schantlichen mord an den kinden / mitt tyranny vnnd vilen anderen sünden / verletzt die ougen der Göttlichen vnd gerechten Maiestat /

1722 Wie Gott in ein verkerten sinn gebe.
1723 Job 1.cap.
1724 Wie Gott verblände.
1725 Wie Gott verherte.

Die Dreissigste
hasset Gott / vnd die jnn foͤrchtend die werdends auch nitt lieben. Worumb kerend wir dann vnsere rechnung nitt vmb / vnnd schliessend als maͤr also / wie es dann an jmm selb ist / nammlich / Gott hatt auß seiner guͤte vnnd freyen gab / nach welcher er begaͤrt von allen menschen angenommen zewerden / vnd sich selb mencklichem zur saͤligkeit zuͦ übergeben / von ewigkeit har fürgenommen vnd beschlossen / das er den menschen welte erschaffen nach seiner bildtnuß vnd gleichnuß. Dieweyl er aber vorhin gesehen / das er fallen wurde in die lasterhafft knechtschafft / so hatt er einen erloͤser eben auß der selbigen seiner gnad vnnd guͤte fürordnet / damit er sich also vns mitteilte / vnd wir seyn genad loptind vnnd preißtind / vnnd seiner guͤte dancketind. Vnd also hatt Gott das / daß wir gesündet / vnd zuͦ vnserem verderben gerichtet hattend / wider vmgekert / vnd gerichtet zuͦ vnserem guͦten vnd zuͦ vnserem heil. Gleich wie man auch von Gott lißt das er vorzeyten thon imm handel Josephs vnnd seiner bruͤderen / welches diser dingen ein vorbild was. Also soͤllend wir die disputation diß gantzen handels dahin richten / das Gott allein alle ehr gegeben werde / vns aber nichts dann scham vnd schmach.

1722 Zum letsten sind noch ettliche ort der geschrifft überig an eim fürgang zuͦ erklaͤren. Paulus der Apostel spricht zwar / Gott hatt sy übergeben in ein verkerten sinn. Das übergaͤben aber / wie auch der heilig Augustinus sagt / ist ein werck deß gerichts vnd der gerechtigkeit. Dann sy warend wirdig / das sy in ein verkerten sinn übergeben wurdind. Die vrsach gat vor in den worten deß Apostels / dann Gott hatt sich jnen geoffenbaret / sy aber sind nitt nun Gott vndanckbar gewesen / sonder habend sich auch vil me auff jr weyßheit verlassen / vnd Gott weiß nitt was Gotts diensts wellen aufftrucken. Darumb dz sy jnnen wurdind vnd saͤhind dz sy narren vnd gottloß waͤrind / so hat sy Gott übergeben in schantliche begirden. Also wolt der künig Amazias den Herren nitt hoͤren / dann Gott hatt jm fürgenommen seine laster zuͦ straffen / wie man lißt iiij. Reg. xiiij. cap. vnd ij. Par. xxx. Also hatt der Herr die falschen Propheten mitt dem schwindelgeist getraͤnckt / die habennd Egypten verfuͤrt Esa. xix. Also ist der geist der verfuͤrer / oder teüfel außgangen von dem Herren deß gerichts1723 / vnd ist gewesen ein lugenhaffter geist in dem mund aller Propheten iij. Reg. am letsten Capitel. Diß alles thuͦt der Herr auß billichem vnnd heiligem vrtheil.

1724 Jm wirt auch zuͦgaͤben / das er verblende / so offt er nammlich das liecht der warheit / so mans verachtet / entzücht vnd hin nimpt / vnd die so an der finsternuß froͤud habend / in der finsternuß verwirt hangen laßt / Dan dennzmal laßt er den vnglˆubigen vnd vndanckbaren sein wort zum vrtheil verkündigen. Also leert vns die Euangelisch vnnd Apostolisch leer hievon halten. Dises spricht der Herr selb / Jst die verdamnuß / das das liecht in die waͤlt kommen ist / vnnd die waͤlt liebet die finsternuß meer dann das liecht. Vnnd Paulus der Apostel Christi / Jst vnser Euangelium verdeckt / so ists in denen die verloren werdend verdeckt / vnder welchen der Gott diser waͤlt verblendet hatt der vngloͤubigen sinn.etc.

1725 Auff dise weyß stat auch von Gott das er verherte. Dann so der Herr einen menschen beruͤfft / vnd er widerlegt sich aber / vnd machet sich selb vngeschickt zum reych der himmlen / so laßt er inn jmm selb / welches anders nichts ist / dann den menschen seiner eignen verderpten natur lassen / nach welcher der mensch ein steine hertz hatt / das allein durch die gnad Gottes weich vnnd zogenlich gemachet wirt. Darumb das entziehen der genaden / ist die verhertung / vnd so wir vns selb gelassen werdend / so werdend wir verhertet. Pharao der künig in Egypten hatt mitt dem schantlichen mord an den kinden / mitt tyranny vnnd vilen anderen sünden / verletzt die ougen der Goͤttlichen vnd gerechten Maiestat /

1722 Wie Gott in ein verkerten sinn gebe.
1723 Job 1.cap.
1724 Wie Gott verblaͤnde.
1725 Wie Gott verherte.
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[[204]/0500] Die Dreissigste hasset Gott / vnd die jnn foͤrchtend die werdends auch nitt lieben. Worumb kerend wir dann vnsere rechnung nitt vmb / vnnd schliessend als maͤr also / wie es dann an jmm selb ist / nammlich / Gott hatt auß seiner guͤte vnnd freyen gab / nach welcher er begaͤrt von allen menschen angenommen zewerden / vnd sich selb mencklichem zur saͤligkeit zuͦ übergeben / von ewigkeit har fürgenommen vnd beschlossen / das er den menschen welte erschaffen nach seiner bildtnuß vnd gleichnuß. Dieweyl er aber vorhin gesehen / das er fallen wurde in die lasterhafft knechtschafft / so hatt er einen erloͤser eben auß der selbigen seiner gnad vnnd guͤte fürordnet / damit er sich also vns mitteilte / vnd wir seyn genad loptind vnnd preißtind / vnnd seiner guͤte dancketind. Vnd also hatt Gott das / daß wir gesündet / vnd zuͦ vnserem verderben gerichtet hattend / wider vmgekert / vnd gerichtet zuͦ vnserem guͦten vnd zuͦ vnserem heil. Gleich wie man auch von Gott lißt das er vorzeyten thon imm handel Josephs vnnd seiner bruͤderen / welches diser dingen ein vorbild was. Also soͤllend wir die disputation diß gantzen handels dahin richten / das Gott allein alle ehr gegeben werde / vns aber nichts dann scham vnd schmach. 1722 Zum letsten sind noch ettliche ort der geschrifft überig an eim fürgang zuͦ erklaͤren. Paulus der Apostel spricht zwar / Gott hatt sy übergeben in ein verkerten sinn. Das übergaͤben aber / wie auch der heilig Augustinus sagt / ist ein werck deß gerichts vnd der gerechtigkeit. Dann sy warend wirdig / das sy in ein verkerten sinn übergeben wurdind. Die vrsach gat vor in den worten deß Apostels / dann Gott hatt sich jnen geoffenbaret / sy aber sind nitt nun Gott vndanckbar gewesen / sonder habend sich auch vil me auff jr weyßheit verlassen / vnd Gott weiß nitt was Gotts diensts wellen aufftrucken. Darumb dz sy jnnen wurdind vnd saͤhind dz sy narren vnd gottloß waͤrind / so hat sy Gott übergeben in schantliche begirden. Also wolt der künig Amazias den Herren nitt hoͤren / dann Gott hatt jm fürgenommen seine laster zuͦ straffen / wie man lißt iiij. Reg. xiiij. cap. vnd ij. Par. xxx. Also hatt der Herr die falschen Propheten mitt dem schwindelgeist getraͤnckt / die habennd Egypten verfuͤrt Esa. xix. Also ist der geist der verfuͤrer / oder teüfel außgangen von dem Herren deß gerichts 1723 / vnd ist gewesen ein lugenhaffter geist in dem mund aller Propheten iij. Reg. am letsten Capitel. Diß alles thuͦt der Herr auß billichem vnnd heiligem vrtheil. 1724 Jm wirt auch zuͦgaͤben / das er verblende / so offt er nammlich das liecht der warheit / so mans verachtet / entzücht vnd hin nimpt / vnd die so an der finsternuß froͤud habend / in der finsternuß verwirt hangen laßt / Dan dennzmal laßt er den vnglˆubigen vnd vndanckbaren sein wort zum vrtheil verkündigen. Also leert vns die Euangelisch vnnd Apostolisch leer hievon halten. Dises spricht der Herr selb / Jst die verdamnuß / das das liecht in die waͤlt kommen ist / vnnd die waͤlt liebet die finsternuß meer dann das liecht. Vnnd Paulus der Apostel Christi / Jst vnser Euangelium verdeckt / so ists in denen die verloren werdend verdeckt / vnder welchen der Gott diser waͤlt verblendet hatt der vngloͤubigen sinn.etc. 1725 Auff dise weyß stat auch von Gott das er verherte. Dann so der Herr einen menschen beruͤfft / vnd er widerlegt sich aber / vnd machet sich selb vngeschickt zum reych der himmlen / so laßt er inn jmm selb / welches anders nichts ist / dann den menschen seiner eignen verderpten natur lassen / nach welcher der mensch ein steine hertz hatt / das allein durch die gnad Gottes weich vnnd zogenlich gemachet wirt. Darumb das entziehen der genaden / ist die verhertung / vnd so wir vns selb gelassen werdend / so werdend wir verhertet. Pharao der künig in Egypten hatt mitt dem schantlichen mord an den kinden / mitt tyranny vnnd vilen anderen sünden / verletzt die ougen der Goͤttlichen vnd gerechten Maiestat / 1722 Wie Gott in ein verkerten sinn gebe. 1723 Job 1.cap. 1724 Wie Gott verblaͤnde. 1725 Wie Gott verherte.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [204]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/500>, abgerufen am 22.11.2024.